Wenn man die Berichterstattung der deutschen Medien über den "arabischen Frühling" verfolgt, dann kann man den Eindruck gewinnen, überall würden "Tyrannen" gestürzt und würde jetzt die Demokratie ausbrechen.

Das ist allenfalls in Tunesien zu erwarten, wo ein sozialistisches Regime nach dem Vorbild der UdSSR gestürzt wurde; man kann das als eine späte Fortsetzung der europäischen Ereignisse von 1989/90 ansehen.

Ansonsten spricht vieles dafür, daß überall dort, wo ein undemokraisches Regime gestürzt wurde, an seine Stelle ein ebenso undemokratisches (wenn nicht, wie in Libyen zu erwarten, ein langer Bürgerkrieg) treten wird.

Die Vorgänge am 9. September in Kairo werfen darauf ein Schlaglicht.

Zu den Hintergründen und dem Ablauf im Detail gab es schon zwei (?) Berichte bei http://aro1.com/ -
Die Seite ist derzeit wegen ראש השנה (Neujahr) im Feiertagsmodus und nicht erreichbar. Darin auch ausführlich, wie sowohl die israel. wie auch die amerikanische Regierung die ägyptische Führung über Stunden nicht erreichen konnte. Ein Lynchmord an den verbliebenen Botschaftsmitgliedern scheint wenigstens billigend in Kauf genommen worden zu sein.

Zitat von Gansguoter

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Zu den Hintergründen und dem Ablauf im Detail gab es schon zwei (?) Berichte bei http://aro1.com/ -
Die Seite ist derzeit wegen ר×�ש השנה (Neujahr) im Feiertagsmodus und nicht erreichbar. Darin auch ausführlich, wie sowohl die israel. wie auch die amerikanische Regierung die ägyptische Führung über Stunden nicht erreichen konnte. Ein Lynchmord an den verbliebenen Botschaftsmitgliedern scheint wenigstens billigend in Kauf genommen worden zu sein.

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Vielleicht hat sich Daniel Pipes auf diese Berichte gestützt? Er gibt leider keine Quellen an.

Deshalb habe ich das, was er schreibt, auch nur mit Vorbehalt zitiert. Ich konnte es nicht nachprüfen. Wenn die israelische Quelle, die Sie verlinken, wieder zugänglich ist, werde ich mich dort einmal umsehen. Dank jedenfalls für den Hinweis.

Herzlich, Zettel

Sie ausführlichste Schilderung der Geschehnisse in der Botschaft selbst und hinter den diplomatischen Kulissen fand ich hier:
http://www.tabletmag.com/news-and-politi...assador-speaks/
Daraus geht zwar nicht hervor, ob die Randalierer den Sicherheitskräften angehörten, aber das Szenario widerspricht der Idee nicht.

Zitat von DavidHarnasch

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Sie ausführlichste Schilderung der Geschehnisse in der Botschaft selbst und hinter den diplomatischen Kulissen fand ich hier:
http://www.tabletmag.com/news-and-politi...assador-speaks/
Daraus geht zwar nicht hervor, ob die Randalierer den Sicherheitskräften angehörten, aber das Szenario widerspricht der Idee nicht.

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Vielen Dank für den Hinweis!

Ein Leser hat mir inzwischen auch eine deutsche Übersetzung des von Gansguoter verlinkten Textes geschickt. Die Informationen stimmen darin überein, daß die ägyptischen Sicherheitskräfte stundenlang untätig waren und anscheinend erst durch ein Eingreifen Washingtons zu Aktivitäten bewogen werden könnten. Daß die Gewalttäter aus dem Sicherheitsapparat kamen, wie Daniel Pipes schreibt, wird allerdings nicht gesagt.

Sie waren aber jedenfalls mit dem ausgestattet, was man für das Entern einer Botschaft so braucht - Äxte, Hämmer, sonstiges Werkzeug. Der "spontane Volkszorn" war da also sicherlich nicht am Werk. Wer immer das zu verantworten hat - er hat es kühl geplant.

Herzlich, Zettel