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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 13 Antworten
und wurde 2.151 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.10.2011 18:45
Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

Links wird offenbar schick. Aber muß man denn gleich so dick auftragen wie Lorenz Jäger?

danielphoffmann Offline




Beiträge: 124

13.10.2011 19:58
#2 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

wie sagt man so schön: die grössten Kritiker der Elche sind selber welche. So lesen wir in wikipedia:

Zitat
Jäger steht in gedanklicher Nähe zu dem „konservativen Anti-Modernisten“ Martin Mosebach, dessen Buch Häresie der Formlosigkeit er 2002 lobte. Er hat Verständnis für Marcel Lefebvre



So als pöser zionistischer "Rechter" habe ich mit dem „konservativen Anti-Modernisten“ nichts am Hut und auch nicht mit dem Reaktionär Lefebvre. Doch weiter:

Zitat
Die Junge Freiheit lobte Jägers Haltung zur Piusbruderschaft



... also mich haben die noch nie gelobt, und ...

Zitat
Jäger rezensierte das Buch Die Holocaust-Industrie von Norman Finkelstein positiv



mit dem linken Antisemiten Finkelstein habe ich auch nichts zu tun, und

Zitat
Jäger ist ein Anhänger der Thesen des Historikers Ernst Nolte



.. also so jemand kann nur ziemlich däm### sein und dann ist er auch im Stamm der linksreaktionären Gutmenschen und "Israel-Kritiker" am besten aufgehoben. Gerade seine "Israel-Kritik" kann er dort, im heiligen Kreis der Dierkes, Herrmann, Ströbele&Co am besten unterbringen. Wie auch Genoss_in Wagenknecht werden ihm stehende Ovationen der NPD sicher sein. Willkommen im Stamm, Volksgenosse, eh Genosse Jäger!

An eye for an eye, a tooth for a tooth

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.10.2011 20:24
#3 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

Zitat von danielphoffmann
wie sagt man so schön: die grössten Kritiker der Elche sind selber welche.

Man sollte sich das politische Spektrum nicht als eine Gerade vorstellen, sondern eher als einen Kreis.

Die größte Nähe gibt es schon immer zwischen den Links- und den Rechtsextremen. Mussolini begann als Sozialist, ebenso Goebbels. Horst Mahler hat seine Meinung kaum geändert, als er vom Marx- zum Hitlerverehrer wurde. Die französischen nouveaux philosophes waren größtenteils Maoisten gewesen.

Die Grenze, lieber Daniel P. Hoffmann, verläuft nicht zwischen links und rechts, sondern zwischen den Befürwortern und den Feinden des demokratischen Rechtsstaats.

Herzlich, Zettel

Bollin Offline



Beiträge: 17

13.10.2011 21:27
#4 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

Zitat
Man sollte sich das politische Spektrum nicht als eine Gerade vorstellen, sondern eher als einen Kreis.



Mist, Zettel schreibt einfach mal wieder auf, was ich schon länger denke. :-)

Reichstag, Autos und Züge anzünden ist schon erstaunlich ähnlich.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

13.10.2011 21:29
#5 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

Mich wundert, lieber Zettel, dass du dich überhaupt für diese Feuilleton-Schickimickis interessiert. Da ist doch vieles reine Selbstinszenierung, um einen Grund zum Palavern zu haben. Wie an der Börse geht es da zu: Hat man die Sau nur genug in die eine Richtung durchs Dorf getrieben, leitet man die 180-Grad-Wende ein und startet wieder von neuem.

Lorenz Jäger war der Auslöser der Kündigung meines FAZ-Abos, weil er in zwei Beiträgen den Ungarn-Aufstand 1956 als Konterrevolution faschistischer Kräfte beschrieben hat. Selbstinszenierungen sind eben mitunter nur schwer durchzuhalten.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.10.2011 22:48
#6 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

Zitat von Rayson
Mich wundert, lieber Zettel, dass du dich überhaupt für diese Feuilleton-Schickimickis interessiert. Da ist doch vieles reine Selbstinszenierung, um einen Grund zum Palavern zu haben. Wie an der Börse geht es da zu: Hat man die Sau nur genug in die eine Richtung durchs Dorf getrieben, leitet man die 180-Grad-Wende ein und startet wieder von neuem.

Lorenz Jäger war der Auslöser der Kündigung meines FAZ-Abos, weil er in zwei Beiträgen den Ungarn-Aufstand 1956 als Konterrevolution faschistischer Kräfte beschrieben hat. Selbstinszenierungen sind eben mitunter nur schwer durchzuhalten.

Ja, das stimmt alles. (Das mit der Konterrevolution hatte ich nicht gewußt; es paßt freilich ins Bild).

Nur haben diese Leute ja Einfluß. Sie bestimmen über Mechanismen der Multiplikation das, was man das "gesellschaftliche Klima" nennt und was sich irgendwann in Wählerstimmen umsetzt.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

14.10.2011 00:06
#7 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

Zitat von Bollin
Mist, Zettel schreibt einfach mal wieder auf, was ich schon länger denke. :-)

Mist ist das, auf dem etwas wächst, lieber Bollin.

Herzlich willkommen im kleinen Zimmer!

Zettel

herr celine Offline



Beiträge: 153

14.10.2011 01:15
#8 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

Zitat von Zettel
Man sollte sich das politische Spektrum nicht als eine Gerade vorstellen, sondern eher als einen Kreis.



Das Bild des Hufeisens bringt da mehr, als das eines Kreises, finde ich. Je extremer die beiden Enden des Spektrums werden, desto mehr nähern sie sich an, unabhängig was man vom klassischen Links-Rechts-Schema halten mag.

C. Offline




Beiträge: 2.639

14.10.2011 02:03
#9 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

Zitat von Zettel
Links wird offenbar schick. Aber muß man denn gleich so dick auftragen wie Lorenz Jäger?



Oh mein Gott, ein eifernder Konvertit mit Bekenntniszwang. Interessant ist dabei lediglich auf welchen Seiten sich ein deutscher Kulturredakteur auf der Suche nach Konservativen herumtreibt. Allerdings befürchte ich, dass es sich hier um eine Aufzählung handelt, die ihm ein hilfsbereiter chronisch unterbezahlter Volontär zusammengegoogelt hat. Der Genosse Neugutmensch ist ein Wichtigtuer. Aber es ist ihm gelungen PI vom unteren Ende des Niveaus zu verdrängen.


Zitat von Gutmensch (neu)
Es war eine schöne Zeit, diese vergangenen zehn Jahre unter Rechten, ich gestehe es. Vor allem aber war sie bequem. Allein schon gegen den Stachel der „Political Correctness“ zu löcken konnte für den Journalisten die halbe Miete bedeuten.



Ich kann dem Genossen Jäger versichern, es ist noch weitaus bequemer sich im Kreise der "Gutmenschen" einzurichten. Es ist die ganze Miete.

Dabei hat sein Glaubensbekenntnis so gut angefangen:

Zitat von Jäger
Nicht mehr unter Rechten: Der Konservativismus hat sich selbst verraten. Er ist zu einer Ideologie der Großindustrie und der Kriegsverkäufer geworden.



Leider führt Genosse Jäger diesen Gedanken nicht weiter aus. Die besten Kriegsverkäufer des Nachkriegsdeutschlands waren der Niewiederauschwitz Fischer und der Uneingeschränktesolidarität Schröder. Letzterer hat sich dazu auch noch als "Genosse der Bosse" feiern lassen, aber vielleicht war das schon der Verrat des Konservatismus und Jäger hat nur vergessen es zu erwähnen.

Google Adsense hat diesen Artikel entspechend gewürdigt:

Zitat von AdSense bei Faz
Am 18.9. Liste 18 wählen
Mehr direkte Demokratie. Stoppt islamische Parallelgesellschaften.
www.diefreiheit.org

http://www.iceagenow.com/ Cooling is the New Warming

danielphoffmann Offline




Beiträge: 124

14.10.2011 04:15
#10 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

Zitat

Lorenz Jäger war der Auslöser der Kündigung meines FAZ-Abos, weil er in zwei Beiträgen den Ungarn-Aufstand 1956 als Konterrevolution faschistischer Kräfte beschrieben hat. Selbstinszenierungen sind eben mitunter nur schwer durchzuhalten.



den Ungarn-Aufstand 1956 als Konterrevolution faschistischer Kräfte darzustellen, also das ist unverhüllte Sowjet-Propaganda. Eine verblüffende Nähe zur Ideologie u. Propaganda des vormaligen Ostblocks fiel mir auch schnell während meiner Kurzrecherche über Jäger auf. Das ist leider schon eine Weile her, kann mich aber noch erinnern, dass ich damals bei den Nationalbolschewisten Niekisch&Co landete.

Jäger studierte übrigens auch an der Universität Marburg und zwar zu einem Zeitpunkt, als das Wirken des Genossen Abenroth noch vital war. Die Uni nannte man damals Rote Kaderschmiede Marburg, weil sie etliche Genossen der DKP generierte, DKP U-Boote in der damaligen SPD nicht zu vergessen. Kann schon sein, dass solche Dinge der Grund für gewisse irritierende Aspekte Jägers sind.

Im Umfeld der SED ist der Fan des Antisemiten Finkelstein auf jeden Fall gut aufgehoben. Der Nationalbolschewist Niekisch war ja auch mal Abgeordneter der Volkskammer der DDR. ;-)

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danielphoffmann Offline




Beiträge: 124

14.10.2011 04:21
#11 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

Zitat
Horst Mahler hat seine Meinung kaum geändert, als er vom Marx- zum Hitlerverehrer wurde.



genau das ist ja das Verblüffende. Wir stellen ja gerade weiter unten fest, dass bei Jäger in seinen "rechten" Tagen ein Subset von Meinungen erkennbar blieb, der ihm heute den Wechsel nach Links ganz erheblich erleichtert.

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patzer Offline



Beiträge: 359

14.10.2011 11:20
#12 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

Meine gute,alte FAZ wird mir almählich ein wenig suspekt.Zu beobachten ist in neuerer Zeit wie das linke Feuilleton mehr und mehr an Einfluss gewinnt.So die Beiträge von Jasper von.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

15.10.2011 02:48
#13 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

"wie sagt man so schön: die grössten Kritiker der Elche sind selber welche."

Das genaue Zitat - von F. W. Bernstein, obwohl es durchaus vorkommt, daß es Robert Gernhardt zugeschrieben wird (auch mir ist das schon unterlaufen) hat noch einen Resonanzboden:
"Die schärfsten Kritiker der Elche/
waren früher selber welche."
Das hört sich zunächst nach höherem Geblödel an - wenn man aber nur einmal die Namen Arthur Koestler, George Orwell oder Manes Sperber erwähnt, fühlt man sich an Goethes Sentenz über Lichtenberg erinnert: "Wo er einen Spaß macht, liegt ein Problem verborgen".
Bei Jäger und seinesgleichen liegt das Problem aber eher darin, daß es sich um einen wohlfeilen Salonbolschewismus handelt, der nichts kostet, nichts bewirkt (immerhin ein Trost) und beliebig gegen eine andere Narrenkappe ausgetauscht werden kann, wenn sich die Zeiten ändern - ob man seine Meinungsäußerungen mit Carl Schmitt garniert oder mit Peter Hacks, ist dann nur noch eine Frage der farblichen Abstimmung dieser modischen Accessoires aufeinander.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.10.2011 03:20
#14 RE: Zettels Meckerecke:Stämme Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann
"wie sagt man so schön: die grössten Kritiker der Elche sind selber welche."

Das genaue Zitat - von F. W. Bernstein, obwohl es durchaus vorkommt, daß es Robert Gernhardt zugeschrieben wird (auch mir ist das schon unterlaufen) hat noch einen Resonanzboden:
"Die schärfsten Kritiker der Elche/
waren früher selber welche."
Das hört sich zunächst nach höherem Geblödel an - wenn man aber nur einmal die Namen Arthur Koestler, George Orwell oder Manes Sperber erwähnt, fühlt man sich an Goethes Sentenz über Lichtenberg erinnert: "Wo er einen Spaß macht, liegt ein Problem verborgen".

Ja, man schreibt das gern Gernhardt zu, weil es so gut ist.

Gernhardt war aus meiner Sicht einer der ganz Großen. Auf einer Stufe mit Lewis Carroll (zu dem es demnächst in ZR etwas zu lesen gibt).

Zitat von Ulrich Elkmann
Bei Jäger und seinesgleichen liegt das Problem aber eher darin, daß es sich um einen wohlfeilen Salonbolschewismus handelt, der nichts kostet, nichts bewirkt (immerhin ein Trost) und beliebig gegen eine andere Narrenkappe ausgetauscht werden kann, wenn sich die Zeiten ändern - ob man seine Meinungsäußerungen mit Carl Schmitt garniert oder mit Peter Hacks, ist dann nur noch eine Frage der farblichen Abstimmung dieser modischen Accessoires aufeinander.

Hacks ist, lieber Ulrich Elkmann, das klassische Beispiel.

Der Intellektuelle, der so so intellektuell ist, daß irgendwie aus der Sicht seiner hohen Warte das Linke mit dem Rechten verschmilzt.

Herzlich, Zettel

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