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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 522 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.10.2011 03:12
Marginalie: Hollandes Außenpolitik Antworten

Eine erste Analyse.

Vom couple franco-allemand wird wohl nicht allzu viel übrigbleiben, falls Hollande Präsident wird (jedenfalls, solange die Kanzlerin regiert).

Andererseits will ausgerechnet Hollande die deutsche und die französische Armee verschmelzen, was das Heer angeht. Jauvert nennt das "une proposition un peu étrange", einen etwas seltsamen Vorschlag.

Mich erinnert er an das seinerzeitige Bestreben des Gaullisten Chirac, Deutschland aus der Allianz mit den USA herauszulösen und eine Triple-Allianz mit Rußland zu bilden. Anders als Chirac ist Sarkozy außenpolitisch kein Gaullist, sondern ein Atlantiker.

AldiOn Offline




Beiträge: 983

19.10.2011 02:17
#2 RE: Marginalie: Hollandes Außenpolitik Antworten

Die - zunächst aberwitzig klingende - Idee Bundeswehr und französische Armee zusammenzulegen gefällt mir. Da nach Abschaffung der Wehrpflicht bald mit der Bundeswehr eh nicht mehr viel anzufangen sein wird - wenn es nicht sogar eine türkisierte Söldnerarmee wird - könnte die robustere Herangehensweise der Franzosen zu einer vernünfitigen gemeinsamen Armee führen.

Vielleicht sollte einfach ganz Deutschland einfach dem Elsaß folgen. Das wäre dann ein richtig großes Land, das z.B. mit Putin auf Augenhöhe verhandeln könnte. Man brächte die NATO nicht mehr was das Problem Türkei vereinfachen würde. Die anderen europäischen Länder könnte man ignorieren oder nach dem Napoleon Modell inkorporieren. Solche Ideeen wir Atomkraft abschaffen würden auf dem Müllhaufen entsorgt werden.
Natürlich dauert so was ein oder zwei Generationen.


Disclaimer: Ich bin seit 27 Jahren mit einer Französin verheiratet.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

19.10.2011 13:25
#3 RE: Marginalie: Hollandes Außenpolitik Antworten

Zitat von Zettel

Andererseits will ausgerechnet Hollande die deutsche und die französische Armee verschmelzen, was das Heer angeht. Jauvert nennt das "une proposition un peu étrange", einen etwas seltsamen Vorschlag.
Mich erinnert er an das seinerzeitige Bestreben des Gaullisten Chirac, Deutschland aus der Allianz mit den USA herauszulösen und eine Triple-Allianz mit Rußland zu bilden. Anders als Chirac ist Sarkozy außenpolitisch kein Gaullist, sondern ein Atlantiker.


Die EU stellte mit der 1997 eingeführten ESDP (European Security and Defense Policy) der Hardpower NATO eine Softpower zur Seite. Einerseits um Selbstbewusstsein zu demonstrieren und andererseits der Vormachtstellung der USA innerhalb der NATO, wie auch der NATO selbst hinsichtlich der europäischen Sicherheitsinteressen, etwas entgegen zu setzen. Die dazu notwendige Arbeitsteilung stößt aber immer wieder an politische Grenzen wegen innereuropäischer Differenzen, zuletzt bei der Abstimmung über den Libyen Einsatz.
So wie es Europa schwerfällt in wirtschaftlichen Fragen zu gemeinsamen Positionen zu gelangen, ist dies erst recht in außen- und sicherheitspolitischen der Fall.
Erschwerend kommen nun auch noch harte finanzielle Belastungen durch die kommende Insolvenz Griechenlands, dem Bailout Italiens und der umfangreichen Stützungsmaßnahmen für die europäischen Banken hinzu.
In dieser Situation ist Europa geradezu gesegnet mit der erfolgreichsten Militärallianz der Geschichte und müsste m.E. von allen guten Geistern verlassen sein, diese auch nur im Ansatz in Frage zu stellen. Deutschland sollte daran arbeiten wieder ein berechenbarer Bündnispartner innerhalb der NATO zu werden, anstatt Frankreich auf einem erneuten isolationistischen Weg der erst seit 1999 durch die Rückkehr in die militärischen Strukturen des Bündnisses unterbrochen wurde, zu folgen. Der lachende Dritte währe in diesem Fall Russland.

Viele Grüße, Erling Plaethe

C. Offline




Beiträge: 2.639

19.10.2011 20:28
#4 RE: Marginalie: Hollandes Außenpolitik Antworten

Zitat von Zettel
Andererseits will ausgerechnet Hollande die deutsche und die französische Armee verschmelzen, was das Heer angeht. Jauvert nennt das "une proposition un peu étrange", einen etwas seltsamen Vorschlag.




Die Idee wäre zumindest für einen Kanzler Steinbrück verlockend. Es wird ausreichen um Steinbrücks Träume zu verwirklichen unser Geld aus der Schweiz heim in die Reiche zu holen: «Man muss die Kavallerie nicht immer ausreiten lassen. Die Indianer müssen nur wissen, dass es die Kavallerie gibt.»

Aber wie wir gelernt haben ist auch die Kanzlerin flexibel, neudeutsch pragmatisch. Außerdem hat das franzdeutsche Liebesverhältnis auch schon bessere Zeiten erlebt. So wie es aussieht ist für Deutschland Riad und Istanbul näher als Paris oder Washington, von London ganz zu schweigen, dann eher noch Moskau.

http://www.iceagenow.com/ Cooling is the New Warming

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