Nein, neu ist es nicht, das Worte "Bionade-Bourgeoisie". Neu ist auch nicht, was der Abgeordnete und Politologe Zimmermann über die Partei "Die Grünen" schreibt.
Aber interessant finde ich das Zitat des Tages; und zwar vor dem Hintergrund der Bewegung, die in das deutsche Parteiensystem gekommen ist.
Dazu gehört ja nicht nur, daß die Grünen sich als Partei des bürgerlichen Hedonismus etabliert haben, sondern daß die Piraten plötzlich auf der Bühne stehen; als Sammelbecken von Unzufriedenen der unterschiedlichesten Art, wie es scheint.
Zitat von ZettelNein, neu ist es nicht, das Worte "Bionade-Bourgeoisie". Neu ist auch nicht, was der Abgeordnete und Politologe Zimmermann über die Partei "Die Grünen" schreibt.
Der Mann heißt Zimmer.
Ich hatte ihn zunächst in dem Artikel auch konsequent Zimmermann genannt, bis C. mich in einer PM auf den Fehler aufmerksam machte.
Zitat „Hier drängt sich der Verdacht auf, dass jeder Molch und Lurch geschützt wird, aber die Verfügbarkeit des ungeborenen menschlichen Lebens einer Lifestyle-Entscheidung unterliegt.“
Dieses Phänomen ist durch eine kürzlich auf yahoo answers gepostete Frage, die mittlerweile im Web kursiert, tatsächlich in trauriger Weise belegt:
Zitat I'm thirty years old i've been trying to get pregnant since my husband and i wedded back in 2003. After a lot of medical ups and downs, i've been blessed with two twins-a boy and a girl. The thing is, being an interior designer, I actually let my heart get the better of me and i designed a nursery for two girls. There is pink and floral patterns everywhere and a boy would just not fit in with my design scheme. Would i be able to abort just the boy, and keep the girl? It may seem a bit unorthodox but i'm just thinking about with is best for the baby. I'm sure a little boy would resent the mother that gave him a Girly room, if you know what i mean.
Die Frage kann nicht ernst gemeint sein. So wie die formuliert ist, glaube ich eher an ein Pro-Life-U-Boot zur Diffamierung von Frauen, die eine Abtreibung vornehmen.
Sind dann die Antworten, die das Thema ernsthaft diskutieren und lediglich zu überzeugen versuchen, dass eine Umdekoration des Zimmers der bessere Weg sind, auch Fake?
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat von Meister PetzSind dann die Antworten, die das Thema ernsthaft diskutieren und lediglich zu überzeugen versuchen, dass eine Umdekoration des Zimmers der bessere Weg sind, auch Fake?
Wieso sollten die Antworten gefaket sein? Es reicht doch die Frage zu stellen und auf Leute zu warten, die das ernst nehmen.
Kann mir jemand erklären, warum die Bionadefreunde keine Ziele im Leben mehr haben? Also warum sich mit dem, was man hat, zufrieden geben? Zumindest wollen, dass es "die Kinder mal besser haben", könnte man doch mal hören?
Zitat von TechniknörglerWieso sollten die Antworten gefaket sein? Es reicht doch die Frage zu stellen und auf Leute zu warten, die das ernst nehmen.
Naja, aber wenn Leute dieses Vorgehen als ernsthafte Option betrachten, dann ist die These doch bestätigt, völlig egal ob die Ausgangsfrage ein Fake war - was im übrigen zu beweisen wäre...
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat Kann mir jemand erklären, warum die Bionadefreunde keine Ziele im Leben mehr haben? Also warum sich mit dem, was man hat, zufrieden geben? Zumindest wollen, dass es "die Kinder mal besser haben", könnte man doch mal hören?
Die Grünen wollen viel viel mehr - " die ganze Welt solle es mal besser haben". Und wie das gehen soll, das wissen natürlich nur sie selbst, die allwissenden, unfehlbaren Grünen und ihre Anhängerschaft.
Zitat von DagnyKann mir jemand erklären, warum die Bionadefreunde keine Ziele im Leben mehr haben? Also warum sich mit dem, was man hat, zufrieden geben? Zumindest wollen, dass es "die Kinder mal besser haben", könnte man doch mal hören?
Zitat von patzerhttp://ef-magazin.de/2011/10/26/3238-jude-martin-van-crefeld-von-der-uni-trier-entfernt-disputation-an-der-hochschule-nicht-mehr-zeitgemaess Ihr Urteil als Prof.em. würde mich schon interessieren. Gruß patzer
Ein örtliches Online-Medium mit zugegeben linkem Einschlag war bei dem ersten und letzten Vortrag anwesend.
Man kann die in jedem Satz greifbare Skandalisierung/Emotionalisierung abziehen und doch den Eindruck gewinnen, dass Crefeld schlicht katastrophal vorbereitet oder sehr auf Provokation gestimmt war.
Zitat von DagnyKann mir jemand erklären, warum die Bionadefreunde keine Ziele im Leben mehr haben? Also warum sich mit dem, was man hat, zufrieden geben? Zumindest wollen, dass es "die Kinder mal besser haben", könnte man doch mal hören?
Welche Kinder?
Mist. Keine Kinder, Mit Billigflieger und CO2-Ausgleich in die Toskana, nach Tailand oder Malle, Rotwein, Biokäse und Bionade, dazu ein Entwicklungshilfeprojekt finanziell unterstützen und eine Patenschaft für irgendwas übernehmen und im Dritte Welt Laden einkaufen.
Zitat von patzerhttp://ef-magazin.de/2011/10/26/3238-jude-martin-van-crefeld-von-der-uni-trier-entfernt-disputation-an-der-hochschule-nicht-mehr-zeitgemaess Ihr Urteil als Prof.em. würde mich schon interessieren. Gruß patzer
Ein örtliches Online-Medium mit zugegeben linkem Einschlag war bei dem ersten und letzten Vortrag anwesend.
Man kann die in jedem Satz greifbare Skandalisierung/Emotionalisierung abziehen und doch den Eindruck gewinnen, dass Crefeld schlicht katastrophal vorbereitet oder sehr auf Provokation gestimmt war.
Mir scheint, lieber notquite, hier so etwas wie ein clash of cultures passiert zu sein:
So, wie die Autorin Kathrin Schrug das schildert, hat Martin van Creveld einen Vortrag gehalten, wie er in der angelsächsischen Welt bei solchen Gelegenheiten üblich ist: Keine wissenschaftliche Vorlesung, keine endlose Diskussion in Kauderwelsch der Soziologen (er hatte ja auch nur eine Stunde), sondern ein unterhaltsamer tour d'horizon, in dem er mit seinen Forschungen, seinen Meinungen, seinen Schwerpunkten bekannt machen wollte.
Wer dergleichen kennt, der weiß, daß es zu solchen Veranstaltungen gehört, unterhaltsam zu sein und auch einmal deftig, je nach Temperament. Ich habe einmal einen britischen Kollegen erlebt - Professor in Oxford - , der mitten in seinem Vortrag unversehens einen Burnus hervorzog und diesen anlegte. Unter allgemeinem Gelächter erklärte er, wie der Stoff solcher Burnusse gewebt wird, und von dort kam er dann auf komplexe Wechselbeziehungen zwischen Variablen zu sprechen.
Also, die braven TrierInnen, die ihm lauschten, haben ihn offenbar mißverstanden, weil sie eine langweilige und mit Tabellen und Grafiken angereicherten Vortrag erwartet hatten. Zweitens hat der Mann es sich erlaubt, gegen PC zu verstoßen.
Ihm daraufhin die Möglichkeit zu nehmen, die zuvor vereinbarten Lehrveranstaltungen zu halten, ist zweierlei: typisch links und typisch deutsch. Und das ist eine besonders häßliche Kombination.
Manche Grüne haben schon Kinder - selten zwar, aber es passiert halt. Weil aber der Blick auf die Welt grundsätzlich pessimistisch grundiert und zudem mit alles durchdringender Moralinsäure gefärbt ist, ergibt sich oft eine Haltung, die von der Ideengeschichte meist dem "deutschen Pfarrhaus" zugeschrieben wird. Die Welt ist eigentlich gar nicht mehr zu retten, nur die eigene moralische Integrität garantiert, daß man nicht zu den Verdammten zählen wird. Im Praktischen äußert sich's dahingehend, daß den Kindern, wenn sie sich über Vogelgesang freuen, in mürrischem Ton beschieden wird: "Ja, ja, wenn du groß bist, sind die alle ausgestorben". Unter diesen Auspizien wäre die Aussicht auf eine Verbesserung der Welt entweder blind oder frivol. (Daraus erklärt sich auch, warum das beständige Ausbleiben der prophezeiten Katastrophen - von der drohenden Resourceerschöpfung à la den "Grenzen des Wachstums", dem Waldsterben, den malthusianischen Hungersnöten, dem Ozonloch, und und und - nie zum "grünen" Thema gemacht wird, nicht einmal, um es als vermeintlichen Erfolg zu verbuchen. Michael Miersch hat das vor kurzem so ausgedrückt: Je mehr Eisbären es gibt, um so mehr können vom Aussterben bedroht sein). Daß sich diese zeitgenössiche Fassung des Puritanismus - nicht mehr "sinners in ´the hands of an angry god", sondern "Sünder vorm Angesicht der leidenden Erde" - durchaus komfortabel mit einer neureichen Wurschtigkeit im eigenen Lebensstil verträgt, liegt in der menschlichen Natur. Man könnte es auch Heuchelei nennen, aber das setzte voraus, daß dieser Klientel der implizite Widerspruch bewußt wäre.
Ein Geheimpapier, dass der FAZ vorliegt, so so. Wie es bloß dahin gekommen ist?
Es ist für mich beruhigend zu wissen, dass man in der CDU beginnt sich die Fragen zu stellen, von wem man gewählt wird, von wem man gewählt werden will und warum. Diese Fragen sind in den letzten turbulenten Jahren als nicht hilfreich angesehen worden. Beim letzten Bundestagswahlkampf überzeugte mich die Direktkandidatin meines Wahlkreises mit virtuosen Worten davon, dass ich mich mit Sicherheit nicht zu der von der CDU anvisierten Zielgruppe gehöre.
Was bedeuten allerdings die netten Gedankenspielereien des Geheimpapiers pragmatisch zu Ende gedacht? Will die CDU jetzt die Grünen in den eigenen Reihen in die Wüste schicken, die Koalitionen mit den Grünen aufkündigen um die Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen oder es bei einem Lippenbekenntnis belassen und weiterwursteln wie bisher? Eher wohl letzteres, charmanter formuliert will man koalitionsoffen für alle demokratische Parteien bleiben, also auch für die grünen Oberlehrer und Volkserzieher.
Wie kann man eigentlich auf die absurde Idee kommen Hedonismus mit Bionade in Verbindung zu bringen? Wer bei lausiger Kälte den Castor blockieren will, hat vielleicht einen an der Waffel, ist aber wohl kaum zu den Hedonisten zu rechnen. Natürlich könnte das staatlich alimentierte grüne Wolkenkukucksheim das Paradies auf Erden sein, wenn nicht da die Angst wäre, die Angst davor, dass nicht alle die Angst haben, von der die Grünen annehmen, dass man sie haben muss, zumal sie selbst furchtlos diese Ängste zulassen.
Herr Zimmer irrt gewaltig, wenn er unterstellt, dass sich die Grünen auf Wohlfühlthemen spezialisiert haben, das Gegenteil ist richtig, sie leiden unter einer Wohlfühlphobie, getrieben von der Suche nach dem schlechten Gewissen bei Wohlfühlen. Wer kann sich in einem Zeitalter fortschreitender Diskriminierung von Minderheiten, verseuchten Nahrungsmitteln, explodierenden Kernkraftwerken, umgeben von Rechtsextremisten behaglich einrichten? Zum Glück gibt es die Angstpartei, die die Ängste, von denen wir heute noch nicht wissen, dass es sie morgen geben wird, erkundet und thematisiert und damit zur Sicherung der Arbeitsplätze in der Nannyindustrie beiträgt.
Ich glaube nicht, dass die CDU da etwas dagegen ausrichten kann, es wäre allerdings hilfreich, wenn sie sich weniger davon infizieren lassen würde.
Wenn ich an die Grünen bei mir in der Gemeinde denke, dann haben die alle Kinder. Mir kommt tatsächlich gerade kein örtlicher, kinderloser Grüner in den Sinn. Dafür Kinder (mittlerweile junge Erwachsene), die ihrerseits auch wieder bei den Grünen engagiert sind.
Zitat von LaleluWenn ich an die Grünen bei mir in der Gemeinde denke, dann haben die alle Kinder. Mir kommt tatsächlich gerade kein örtlicher, kinderloser Grüner in den Sinn. Dafür Kinder (mittlerweile junge Erwachsene), die ihrerseits auch wieder bei den Grünen engagiert sind.
Kinder sind auch unbedingt notwendig, um Vorsitzende_r des Schulelternbeirats zu werden.
Zitat von LaleluWenn ich an die Grünen bei mir in der Gemeinde denke, dann haben die alle Kinder.
Was wohl diese Kinder werden, wenn die mal erwachsen sind? Vermutlich VollzeitaktivistInnen
Zitat von LaleluMir kommt tatsächlich gerade kein örtlicher, kinderloser Grüner in den Sinn.
Eine Statistik zu dieser Frage ist mir nicht bekannt. Aber einige Hinweise gibt es schon.
Der Mainzer Physik-Professor Hermann Adrian wurde auf die Probleme der Demographie aufmerksam, da er beobachten musste, dass es Jahr für Jahr weniger Studenten gibt, die einem anspruchsvollen Physikstudium gewachsen sind. Es werden dafür schlicht und einfach zu wenige geboren. In seiner Präsentation zur den demographischen Ursachen des wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands (Seite 219) ist auch aufgeführt, wie viele Kinder die Vorstände der Bundestagsparteien haben. Natürlich sind die paar Leute des Vorstandes nicht repräsentativ, aber absolut neben dem Parteidurchschnitt werden sie auch nicht liegen. Die meisten Kinder haben die CSU-Leute, die wenigsten die Grünen (Stand 2004).
VollzeitaktivstInnen stehen den Grünen sehr kritisch gegenüber und gehen nicht mal wählen, steht in dem Link geschrieben.
Nein, sie wollen lieber Lehrer werden oder Ingenieur.
Die Grünen vor Ort sind durchschnittliche Leute. Aber mit der festen Überzeugung, Atomkraft und Gentechnik verhindern zu müssen. Für die Zukunft der Kinder. Und natürlich Stuttgart21.
Ich glaube, dass es ein realistischeres Bild des grünen Milieus ergibt, wenn ich mir die örtlichen Grünen und Grünenwähler anschaue und nicht die Parteispitze in Berlin.
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