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Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 13 Antworten
und wurde 1.509 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.10.2011 20:00
Stratfors Analysen: Irak und Libyen Antworten

Präsident Obama hat seinem Volk stolz gemeldet, daß die letzten US-Soldaten Ende des Jahres den Irak verlassen werden. In Europa und den USA wird der Tod Gaddafis als Sieg gefeiert.

Also mission accomplished? George Friedman sieht das anders.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

30.10.2011 08:21
#2 Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

In Libyen gibt es im Augenblick so etwas wie eine Atempause. Gaddafi ist gestürzt; die Machtkämpfe um die Herrschaft danach haben noch nicht, jedenfalls nicht sichtbar, begonnen.

Also dürfte sich der Fokus der Medien jetzt dorthin verlagern, wo im Augenblick mehr action ist, nach Syrien. Man kann nur hoffen, daß die Nato dort nicht wieder denselben Fehler macht wie in Libyen.

Frank Offline




Beiträge: 187

30.10.2011 11:08
#3 RE: Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

Syrien: Pest oder Cholera

http://www.stratfor.com/weekly/20110504-...s#ixzz1UT1kOdKc

Wenn ich mir die Karte der Religionsgruppen in Syrien ansehe, kann ich als (nicht realistische) Lösung nur empfehlen.
Schafft einen Staat der Alawiten, einen Staat der Christen, einen Staat der Drusen. Der Rest ist dann ein sunnitsch-arabischer Staat.
Von der letzten Art gibt es aber schon 21.
Warum sich die ganze Welt so bemüht, einen 22. sunnitisch-arabischen Staat namens Palästina zu installieren????
Ein Großsyrien aus Jordanien, Restsyrien und Westbank täte es doch auch.

Und Alawiten, Christen und Israelis würden/müssten kooperieren und könnten so überleben.

-----
Sit intra te concordia et publica felicitas

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

30.10.2011 12:47
#4 RE: Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

Zitat von Zettel
In Libyen gibt es im Augenblick so etwas wie eine Atempause. Gaddafi ist gestürzt; die Machtkämpfe um die Herrschaft danach haben noch nicht, jedenfalls nicht sichtbar, begonnen.


Die Flagge der Al Qaida weht auf Bengasis Gerichtsgebäude.
http://www.americanthinker.com/blog/2011...courthouse.html

Viele Grüße, Erling Plaethe

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

30.10.2011 14:02
#5 RE: Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

Zitat von Erling Plaethe
Die Flagge der Al Qaida weht auf Bengasis Gerichtsgebäude.
http://www.americanthinker.com/blog/2011...courthouse.html

Vielen Dank! Ich habe das jetzt zu recherchieren versucht. Es geht zurück auf einen Artikel in dem Internetmagazin Vice. Von Reportern der großen Medien oder Agenturen scheint es noch nicht bestätigt zu sein. Allerdings gibt es im CNN iReport dazu ein Video; aber mit dem Vermerk "not vetted", also nicht überprüft. Es wurde von dem Filmemacher und Kameramann Raymond Pagnucco hochgeladen, der in New York beheimatet ist. Laut Text hat er das Video selbst am 26. Oktober in Bengasi aufgenommen.

Es gäbe dann also zwei unabhängige Quellen, was die Sache glaubhaft macht.

Herzlich, Zettel

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

30.10.2011 18:59
#6 RE: Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

Zitat von Zettel

Also dürfte sich der Fokus der Medien jetzt dorthin verlagern, wo im Augenblick mehr action ist, nach Syrien. Man kann nur hoffen, daß die Nato dort nicht wieder denselben Fehler macht wie in Libyen.


Bashar al-Assad droht nicht nur dem Westen mit Selbstmordanschlägen. Gemeinsam mit dem iranischen Staatsoberhaupt Ali Khamenei droht er auch der Türkei wegen der Stationierung eines Raketenfrühwarnsystems als Bestandteil eines Raketenabwehrsystems der NATO gegen potentielle Angriffe vom Iran.
Die Alliance zwischen dem Iran ist wohl nun, da sich der Kampf um die regionale Führerschaft zuspitzt, vorerst beendet. Es kann nur eine Führungsmacht geben. Und auch Saudi Arabien wird wohl der Türkei einen größeren Einfluss zugestehen wenn dies auf Kosten des Iran geschieht.
Die FAZ berichtet;

Zitat
Die prosaudische Zeitung „Al Sharq al Awsat“ äußerte in einem Kommentar scharfe Kritik am Assad-Regime. Syrien begehe an seiner Bevölkerung größere Massaker als es Israel an den Palästinensern getan habe. Der Kommentator forderte, dass der Genozid in Syrien beendet werde müsse und dass die Staatengemeinschaft eine Verantwortung trage, wolle sie nicht als Assads krimineller Komplize erscheinen.


Allein dieser Vergleich mit dem israelisch-plästinensischen Konflikt lässt aufhorchen. Die Türkei gerät nicht nur als NATO-Mitglied in den Fokus der syrisch-iranischen Alliance, sondern vor allem als Unterstützer der kämpfenden Islamisten in Syrien.
Die Wahl zwischen Pest und Cholera könnte die zwischen einem von Islamisten dominierten Nordafrika und der iranischen Atombombe sein. Die Risiken eines Regimewechsels in den Staaten des arabischen Frühlings sind ausserordentlich hoch und die Situation undurchsichtig, deshalb möchte ich auf diesen interessanten Artikel im Amerikan Thinker hinweisen der Anlass für meinen Kommentar war.

Viele Grüße, Erling Plaethe

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

31.10.2011 10:00
#7 RE: Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

Zitat von Erling Plaethe
Die Alliance zwischen dem Iran ist wohl nun, da sich der Kampf um die regionale Führerschaft zuspitzt, vorerst beendet.


Diesen Satz verstehe ich nicht.

Zitat
Allein dieser Vergleich mit dem israelisch-plästinensischen Konflikt lässt aufhorchen.


Ich halte diesen Vergleich für eine rhetorische Floskel, es geht der Zeitung m. E. nicht um die Palästinenser.
Aber es gehört wohl zum arabischen Weltbild, daß Israel Metapher ist für die schlimmste Vorstellbare. Das Vorgehen eines Herrschers wie Assad mit Israel zu vergleichen bedeutet die höchste Stufe der Kritik.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

31.10.2011 11:15
#8 RE: Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

Zitat von R.A.

Zitat von Erling Plaethe
Die Alliance zwischen dem Iran ist wohl nun, da sich der Kampf um die regionale Führerschaft zuspitzt, vorerst beendet.


Diesen Satz verstehe ich nicht.



Pardon, "zwischen dem Iran und der Türkei" sollte es heißen.

Zitat von R.A.

Zitat
Allein dieser Vergleich mit dem israelisch-plästinensischen Konflikt lässt aufhorchen.


Ich halte diesen Vergleich für eine rhetorische Floskel, es geht der Zeitung m. E. nicht um die Palästinenser.
Aber es gehört wohl zum arabischen Weltbild, daß Israel Metapher ist für die schlimmste Vorstellbare. Das Vorgehen eines Herrschers wie Assad mit Israel zu vergleichen bedeutet die höchste Stufe der Kritik.



Das sehe ich auch so, und habe es auch so gemeint. Und gerade das finde ich hervorhebenswert. Kein arabischer Herrscher hätte bisher bei einem Vergleich mit Israel nicht besser dagestanden. Assad steht bei diesem sogar schlechter dar. Das ist für eine prosaudische Stimme meiner Kenntnis nach ohne Beispiel.

Nachtrag: Eine weitere Realität, nur von größerer Tragweite und ausgesprochen von einem maßgeblichen Politiker, Mahmud Abbas, scheint m.E. einen Frontverlauf zwischen den arabischen Ländern zu skizzieren. Welt Online berichtet, der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde habe zugegeben,

Zitat
dass die Araber 1947 einen schweren Fehler begingen, als sie den UN-Teilungsplan ablehnten und stattdessen in den Krieg zogen gegen die Juden im ehemaligen Mandatsgebiet.


Mir ist kein weiterer arabischer Führer bekannt der diese Sicht vertritt, aber um so mehr bin ich gespannt wer sie sich noch zu eigen macht.

Viele Grüße, Erling Plaethe

C. Offline




Beiträge: 2.639

31.10.2011 11:46
#9 RE: Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

Zitat von Erling Plaethe
Die Risiken eines Regimewechsels in den Staaten des arabischen Frühlings sind ausserordentlich hoch und die Situation undurchsichtig, deshalb möchte ich auf diesen interessanten Artikel im Amerikan Thinker hinweisen der Anlass für meinen Kommentar war.



Der Artikel ist interessant, aber aus meiner Sicht sehr einseitig, was mir in Anbetracht der der "Undurchsichtigkeit" der Interessen manipulativ erscheint, aber was will ich von einem ehemaligen Spion der CIA anderes erwarten.

Was mir fehlt ist eine genauere Analyse der Rollen von Saudiarabien, Pakistan und der Golfstaaten. Besonders Saudiarabien scheint im Rahmen des arabischen Frühlings kräftig an den Strippen zu ziehen. Wenn ich mir die jüngere Geschichte anschaue, ohne mich jetzt um Details zu bemühen, hat Saudiarabien seit der sowjetischen Intervention in Afghanistan die Finger in fast allen Konflikten mit muslimischer Beteiligung, sei es in Bosnien, Tschetschenien, Kaida, die Anschläge vom 11.9., der Anschlag von Djerba, Irak, Syrien und Libyen und selbstverständlich Bahrein, wo Saudiarabien direkt eingreift.

Das Verhältnis von Saudarabien zu Erdogan scheint mir ebenfalls zu wenig thematisiert, auch wenn man Preise nicht überbewerten sollte. Der Gaddafi-Menschenrechtspreisträger und Avicennapreisträger für Toleranz wurde auch von Saudiarabien für seine Verdienste für die Islamisierung ausgezeichnet:

Zitat von Merkur
Saudische Tageszeitungen berichteten am Dienstag, Erdogan werde wegen seiner außerordentlichen Führungsqualitäten und seiner “großartigen Bemühungen“ um die Anliegen der islamischen Welt geehrt. Er habe sich besondere Verdienste bei der Suche nach einer gerechten Lösung für den Palästina-Konflikt erworben, hieß es.



Saudiarabien genießt als Hüter der heiligen Stätten eine nahezu unantastbare Stellung in der Islamischen Welt und als Zahlungskräftiger Abnehmer westlicher Produkte eine ebensolche bei den Industriestaaten. So kann es sich neben dem Selbstläufer Erdölexport auf die Islamisierung konzentrieren und ist dabei weitaus erfolgreicher als die iranischen Revolutionäre.
Die Rolle der Türkei und Erdogans dagegen halte ich für überschätzt. Seine Macht wird auf die Türkei beschränkt bleiben, ansonsten wird er Handlanger saudischer Interessen bleiben.
Langfristig wird sich auch Iran nicht in seiner Sonderrolle halten können, eher wird das Islamische Schisma überwunden als dass Iran an weiteren Einfluss gewinnt. Ich schreibe das auch Im Hinblick auf die andere Diskussion über die Reformfähigkeit des Islam. Wenn es um die Ausweitung des islamischen Einflussgebiets handelt, ist alles denkbar. Unter diesem Gesichtspunkt sollten auch Aussagen und Handlungen der deutschen Politiker aufmerksam betrachtet werden.

Und Syrien? Assad sollte zusehen, dass er sich sein Familie und ein paar Millionen Dollar schnappt und sich dorthin zurückziehen, wo es schön ist und meinetwegen wieder als Augenarzt praktizieren. Er ist intelligent genug zu wissen, dass er nichts gewinnen kann, es ist vorbei. Die Karawane der Entsäkularisierung wird als nächstes nach Algerien ziehen.




Kleine Anekdoten am Rande in loser Reihenfolge:

- Der Führer des Irans Ayathollah Khamenei hat eines der bedeutendsten Werke Qutbs (Fi Zhalil al-Quran) in Farsi übersetzt.
- Pierre Vogel, der immer wieder mediale Aufmerksamkeit genießt, hat beste Verbindungen nach Saudiarabien.
- Christian Ganczarski, der hinter dem Anschlag von Djerba stand, wurde von dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime(Nadeem Elias) nach Saudiarabien Zur Ausbildung vermittelt.
- Die Radikalisierung der Sauerlandgruppe entstand auf der Hadsch nach Mekka, vermittelt durch Milli Görus
- Die Mehrzahl der Attentäter des 11.9 waren aus Saudiarabien (Hamburger Zelle)
- Ibrahim El-Zayat(Generalbevollmächtigter der Europäischen Moscheebau- und Unterstützungsgesellschaft), die graue Eminenz der Islamverbände in Deutschland, war jahrelang Vorsitzender des World Assembly of Muslim Youth, eine Von Saudiarabien geförderten Organisation.

http://iceagenow.info

john j Offline




Beiträge: 591

31.10.2011 14:35
#10 RE: Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

Bester Zettel,

wuerden Sie mir bitte erklaeren warum der folgende Absatz zwar auf Assad 2011 zutreffen soll, aber bspw nicht auf Saddam 2003:

"Assad ist ein erbarmungsloser Diktator. Aber sein Sturz würde Bürgerkrieg und Kriegsgefahr in der Region bedeuten. Wir haben leider nur die Wahl zwischen Pest und Cholera."

Vielen Dank im voraus.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

31.10.2011 14:50
#11 RE: Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

Zitat von john j
Bester Zettel,

wuerden Sie mir bitte erklaeren warum der folgende Absatz zwar auf Assad 2011 zutreffen soll, aber bspw nicht auf Saddam 2003:

"Assad ist ein erbarmungsloser Diktator. Aber sein Sturz würde Bürgerkrieg und Kriegsgefahr in der Region bedeuten. Wir haben leider nur die Wahl zwischen Pest und Cholera."

Vielen Dank im voraus.

Lieber John, daß der Sturz Saddams 2003 Bürgerkrieg und Kriegsgefahr in der Region bedeute würde (was für die Kriegsgefahr ja auch nicht galt, über den Bürgerkrieg kann man streiten), wurde damals von niemandem erwartet.

Lesen Sie die damalige Presse. Es wurden die verschiedensten Gründe gegen die Invasion angeführt - "Blut für Öl", US-Imperialismus, keine Beweise für die MWDs. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, daß damals das Argument eine Rolle gespielt hätte, nach dem Sturz Saddams werde das Chaos ausbrechen, oder gar ein Krieg im Nahen Osten.

Am Ehesten hat wohl noch Peter Scholl-Latour so etwas gesagt. Das war aber nach meiner Erinnerung auch erst Monate nach der Invasion. Und er hat Unrecht behalten, denn er meinte, daß nur eine Diktatur der Schiiten Stabilität bringen könne.

Herzlich, Zettel

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

31.10.2011 15:49
#12 RE: Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

Zitat von Zettel

Lesen Sie die damalige Presse. Es wurden die verschiedensten Gründe gegen die Invasion angeführt - "Blut für Öl", US-Imperialismus, keine Beweise für die MWDs. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, daß damals das Argument eine Rolle gespielt hätte, nach dem Sturz Saddams werde das Chaos ausbrechen, oder gar ein Krieg im Nahen Osten.



Also ich habe das Argument mit dem "Flächenbrand im Nahen Osten" noch sehr gut im Ohr. Definitiv von PSL und anderen geäußert, vor dem Angriff auf den Irak 2003.

Stellvertretend ein Link aus der "Zeit":
http://www.zeit.de/2003/09/Irak_Vorspann

Und aus dem "Spiegel":
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,235314,00.html

Gruß,
hubersn

john j Offline




Beiträge: 591

31.10.2011 19:24
#13 RE: Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

Besten Dank.

"...daß der Sturz Saddams 2003 Bürgerkrieg und Kriegsgefahr in der Region bedeute würde (was für die Kriegsgefahr ja auch nicht galt, über den Bürgerkrieg kann man streiten), wurde damals von niemandem erwartet."

Hm. Beim Irak des Saddam H handelte es sich um einen Staat mit mindestens 3 klar unterschiedlichen Gruppen - den Kurden, den Schiiten und den Sunnis die in scharfem Gegensatz zueinander standen und die lediglich durch die Gewaltherrschaft Saddam's in diesem Staat zusammengehalten bzw "ruhig" gehalten wurden. Dazu kommt dass die Schiiten des Irak sich traditionell zum schiitischen Nachbarn Iran hin orientierten. Und einen Buergerkrieg gab es im Irak ja bereits vor 2003 - siehe die Unterdrueckung der Kurden (und der Schiiten im Suedosten des Irak) durch Saddam in den Jahren zuvor. War es wirklich realistisch zu erwarten dass diese bekannten Gegensaetze sich nach dem Sturz der Zentralgewalt nicht wieder (und heftiger) Bahn brechen wuerden?

"...denn er meinte, daß nur eine Diktatur der Schiiten Stabilität bringen könne."

Ironischerweise ist dies, wenn es wahr sein sollte dass der Iran im Irak an Einfluss gewinnt, genau das Endergebnis dieses Krieges.

Was Assad jr und Syrien betrifft - muesste G W Bush seine Ihrer Meinung nach epochale Rede in Sharm el Sheikh dann nicht mit einem disclaimer versehen:

'We welcome and support democractic change in the Middle east unless we feel there is a possibility of civil war, political unrest or other unintended (by us mainly) consequences as a result of this change. In that case we prefer the current situation and wish you all the best.'

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

31.10.2011 19:40
#14 RE: Zitat des Tages: Pest und Cholera Antworten

Zitat von hubersn

Zitat von Zettel

Lesen Sie die damalige Presse. Es wurden die verschiedensten Gründe gegen die Invasion angeführt - "Blut für Öl", US-Imperialismus, keine Beweise für die MWDs. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, daß damals das Argument eine Rolle gespielt hätte, nach dem Sturz Saddams werde das Chaos ausbrechen, oder gar ein Krieg im Nahen Osten.



Also ich habe das Argument mit dem "Flächenbrand im Nahen Osten" noch sehr gut im Ohr. Definitiv von PSL und anderen geäußert, vor dem Angriff auf den Irak 2003.

Stellvertretend ein Link aus der "Zeit":
http://www.zeit.de/2003/09/Irak_Vorspann


Danke! Das war mir so nicht mehr gegenwärtig. Lesenswert ist der in der Tat treffende Artikel des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi.

Auch er hielt damals übrigens die Sorge um Saddams MWDs nicht für amerikanische Propaganda, obwohl er es nicht für gerechtfertigt ansah, deshalb einen Krieg zu führen:

Zitat
Wir in Saudi-Arabien können es uns nicht leisten, dem irakischen Präsidenten zu glauben, wenn er wiederholt beteuert, keine Massenzerstörungswaffen zu besitzen. Selbst wenn es nur eine fünfprozentige Wahrscheinlichkeit gibt, dass er diese Waffen besitzt, reicht das für die saudische Regierung aus, sich um die Sicherheit ihres Landes zu sorgen.

Die saudische Bevölkerung ist überzeugt, dass es Mittel gibt, Saddam Hussein ohne Krieg zu beseitigen. Wir wollen einen solchen Krieg um keinen Preis und werden bis zuletzt alles daransetzen, ihn zu verhindern.


Herzlich, Zettel

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