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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 10 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.11.2011 11:42
Zitat des Tages: Der Irak und das annus horribilis 2011 Antworten

Für Jahresrückblicke ist es noch ein wenig früh. Aber als ich diesen Artikel schrieb, lag es nahe, den Blick nicht nur auf den Irak zu richten.

Der Machtverlust der USA in diesem Land ist ja nur ein Symptom; Symptom eines geopolitischen Niedergangs des Westens, wie es ihn in einem einzigen Jahr seit 1945 nicht gegeben haben dürfte.

Es ist nur ein kurzer Artikel, eben ein "Zitat des Tages". Man könnte die Horrorliste des Jahres 2011 leicht verlängern: Die kollektive Besoffenheit der Aussteigernation, die uns von Rußland abhängig macht; die Entscheidung, durch militärisches Eingreifen in Libyen dort das Chaos herbeizubomben; die wachsende Distanzierung von Israel; die Unfähigkeit, die Expansion des Iran zu stoppen; eine ziellose Afganistan-Politik.

grenzenlosnaiv Offline



Beiträge: 88

04.11.2011 13:37
#2 RE: Zitat des Tages: Der Irak und das annus horribilis 2011 Antworten

Die Frage ist nun, ob das gut oder schlecht ist. Es sind ja nicht nur direkte außenpolitische Fehler, die zu dieser Entwicklung geführt haben, sondern die USA (und auch der gesamte Westen) können sich die Außenpolitik der vergangenen Jahre nicht mehr leisten.
Davon abgesehen muss man auch bedenken, dass die Taktik der USA, ein Land niederzuwerfen, seine (diktatorische) Regierung auszuschalten, eine Art Demokratie einzuführen und das ganze mit stationierten Truppen über Jahrzehnte zu überwachen auch nur ein einziges Mal so funktioniert hat und das war eben bei uns. Vielleicht hätte man sich da im Vorfeld was neues überlegen müssen, als klar war, dass es eben nicht zu wiederholen ist. Soweit ich weiß, gab es in Deutschland nach 1945 keine Selbstmordattentate und es wurden nicht ständig Särge mit toten Amerikanern in die USA geschickt. Da ist doch klar, dass man diese Vorgehensweise dem amerikanischen Volk nicht mehr verkaufen kann, besonders da eben auch das Geld dazu fehlt. Welche Optionen hatte Obama also konkret im Irak wirklich?
Was Russland, China und Brasilien angeht, stimme ich zu. Die Entwicklung sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen, denn anders als die Abhängigkeit von den USA nach 1945, ist man dort doch eher zweifelhaften Regimen ausgeliefert, die nicht mal dem Anschein nach Demokratien sind.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.11.2011 13:57
#3 RE: Zitat des Tages: Der Irak und das annus horribilis 2011 Antworten

Zitat von grenzenlosnaiv
Die Frage ist nun, ob das gut oder schlecht ist. Es sind ja nicht nur direkte außenpolitische Fehler, die zu dieser Entwicklung geführt haben, sondern die USA (und auch der gesamte Westen) können sich die Außenpolitik der vergangenen Jahre nicht mehr leisten.

Das ist schwer zu beurteilen, liebe(r) grenzenlosnaiv.

Wer eine Weltmacht sein will, der muß sich Weltmachtpolitik leisten. Die USA haben dazu nach wie vor die Mittel. Sie waren unter den Präsidenten bis einschließlich George W. Bush erfolgreich mit ihrer Außenpolitik; gerade auch im Irak. Sie sind noch immer die mit großem Abstand mächtige Militärmacht der Welt.

Aus meiner Sicht geht es nicht um das Können, sondern um das Wollen. Barack Obama wollte bekanntlich die Welt besser machen (sogar die Ozeane sollten nicht mehr steigen, wenn er erst Präsident wäre). Aber er hat sie nur schlechter gemacht.

Er scheint mir der seltsamen Vorstellung angetreten zu sein, den amerikanischen Einfluß erhöhen zu können, wenn man zugleich das amerikanische militärische Engangement vermindert. So ist aber die Welt nicht beschaffen, daß das hätte funktionieren können. Sein goodwill wurde überall nur als Schwäche gesehen; ganz besonders von Putin und im Nahen Osten.

Zitat von grenzenlosnaiv
Davon abgesehen muss man auch bedenken, dass die Taktik der USA, ein Land niederzuwerfen, seine (diktatorische) Regierung auszuschalten, eine Art Demokratie einzuführen und das ganze mit stationierten Truppen über Jahrzehnte zu überwachen auch nur ein einziges Mal so funktioniert hat und das war eben bei uns.

Ich kann mich Ihren Formulierungen nicht anschließen. Aber wie man es auch beschreibt - jedenfalls war der Irak-Feldzug ja ein Erfolg. Als Präsient Bushs zweite Amtszeit endete, war der Krieg gewonnen und der Irak auf einem guten Weg. Krauthammer beschreibt das im einzelnen.

Zitat von grenzenlosnaiv
Welche Optionen hatte Obama also konkret im Irak wirklich?

Die Politik Bushs fortzusetzen: Stationierung von 20.000 Mann (Obama wollte 5.000 dortlassen - die voll damit beschäftigt gewesen wären, sich selbst zu schützen). Garantien gegenüber den Sunniten, daß sie auch weiter unter amerikanischem Schutz stehen. Garantien gegenüber den Schiiten, daß die USA eine Dominanz des Iran nicht dulden werden. Weiter amerikanische Vermittlung bei der nationalen Versöhnung. Das alles war ja auf einem guten Weg, als Obama Präsident wurde.

Herzlich, Zettel

PS: Willkommen im kleinen Zimmer!

john j Offline




Beiträge: 591

04.11.2011 14:00
#4 RE: Zitat des Tages: Der Irak und das annus horribilis 2011 Antworten

Gaehn - Charlie K und seine immergleichen rants.

Der Krieg im Irak war gewonnen, alles war in Ordnung, keine Probleme - man haette nur so...etwa 20,000 bis 30,000 US-Soldaten (oder auch 40,000 - more is always better) dort auf Jahrzehnte stationieren muessen um diesen "Erfolg" abzusichern (was die Analogie zu Deutschland 1945ff betrifft: Die dort stationierten US-Soldaten waren nach einigen Jahren vor allem und dann spaeter nur noch aufgrund der Sowjetunion dort und nicht um die Demokratie in der BRD zu ueberwachen). Und wenn das irakische Parlament (demokratisch gewaehlt, sie wissen schon) sich einer US-Forderung in diesem Zusammenhang verweigert, dann setzt man sich eben durch (Bush overcame this too). Soooo weit geht die Demokratie im Irak dann auch wieder nicht.

Vielleicht, bester Zettel, lesen sie auch den im gleichen Blatt erschienenen Artikel von Brett McGurk zum gleichen Thema. McGurk hat rund 8 Jahre lang an irakischer Politik mitgearbeitet (unter G W Bush no less!) und duerfte sich was die politische Landschaft dort betrifft auskennen - im Gegensatz zu Charlie K und seinen ewigen whodunit's aus seinem Buero in Washington.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.11.2011 14:24
#5 RE: Zitat des Tages: Der Irak und das annus horribilis 2011 Antworten

Zitat von john j
Und wenn das irakische Parlament (demokratisch gewaehlt, sie wissen schon) sich einer US-Forderung in diesem Zusammenhang verweigert, dann setzt man sich eben durch (Bush overcame this too). Soooo weit geht die Demokratie im Irak dann auch wieder nicht.

Ich sehe nicht, daß Krauthammer das befürwortet hätte. Ich sehe auch nicht, daß Bush es je versucht hätte.

Es ging darum, ob Maliki darauf bauen konnte, auch weiter US-Truppen als Gegengewicht gegen den Iran im Land zu haben. Es ging darum, ob er und alle Politiker im Nahen Osten die USA weiter als eine dort ausschlaggebende Macht ansahen. Es ging darum, ob die Sunniten der Zusage, die Petraeus ihnen gegeben und mit der er sie gewonnen hatte, weiter vertrauen würden: Daß die USA sie gegen die Schiiten schützen würden.

Obama hat von Anfang an keinen Zweifel daran gelassen, daß das alles unter ihm nicht mehr der Fall sein würde. Der Irak hatte damit überhaupt keine Alternative, als sich der Dominanz Teherans zu fügen. Das geschah, als Maliki die Koalitionsgespräche mit Alawi platzen ließ und sich stattdessen mit Sadr verbündete. Zuvor war er in Teheran gewesen.



Falls Sie das noch einmal nachlesen wollen, lieber John: Ich habe es vor gut einem Jahr analyisiert; gestützt auf eine Reihe von Quellen, von denen diesmal keine Krauthanmer war ("Wir geraten unter iranische Besatzung". Präsident Obama erhält die Quittung für seine Irakpolitik. Nebst einem Nachtrag zur Kaida; ZR vom 19. 10. 2010).

Obamas Versuch, in jetzt letzter Minute dann doch noch die weitere Stationierung von 5.000 Man auszuhandeln, war nutzlos. Wenn er denn überhaupt ernst gemeint gewesen war; denn vor einem Jahr - siehe meinen Artikel - hatte er ja bereits den vollständigen Abzug zum 31. 12. 2011 angekündigt.

Aber wie auch immer - sobald feststand, daß die USA ihre Interessen im Irak nicht mehr verteidigen würden, war die Partie gespielt. Das stand wenige Wochen nach dem Amtsantritt Obamas fest, als er klarstellte, daß er die Rückzugspolitik, die er als Senator vertreten hatte, als Präsident in die Tat umsetzen würde.

Herzlich, Zettel

Martin Offline



Beiträge: 4.129

04.11.2011 14:32
#6 RE: Zitat des Tages: Der Irak und das annus horribilis 2011 Antworten

Zitat von john j
Vielleicht, bester Zettel, lesen sie auch den im gleichen Blatt erschienenen Artikel von Brett McGurk zum gleichen Thema. McGurk hat rund 8 Jahre lang an irakischer Politik mitgearbeitet (unter G W Bush no less!) und duerfte sich was die politische Landschaft dort betrifft auskennen - im Gegensatz zu Charlie K und seinen ewigen whodunit's aus seinem Buero in Washington.



Sie meinten diesen hier? http://www.washingtonpost.com/opinions/n...BqjM_story.html

Gruß, Martin

john j Offline




Beiträge: 591

04.11.2011 16:07
#7 RE: Zitat des Tages: Der Irak und das annus horribilis 2011 Antworten

@ Martin:

Yup

@ Zettel:

Wie interpretieren sie folgendes Zitat aus Krauthammer's Artikel:

"The excuse is Iraqi refusal to grant legal immunity to U.S. forces. But the Bush administration encountered the same problem and overcame it."

Wie gesagt, das irakische Parlament sagte nein. Wie also sollte Obama Ihrer (und Krauthammer's Meinung nach) die immunity of US Forces gegen den Willen des Parlaments durchsetzen?

JeffDavis Offline



Beiträge: 448

04.11.2011 16:43
#8 RE: Zitat des Tages: Der Irak und das annus horribilis 2011 Antworten

Bei Artikeln wie diesem, lieber Zettel, muß ich immer sofort an "politplatschquatsch" denken; vor allem an die Beiträge, in denen sich der Betreiber über die alarmistischen Katastrophenmeldungen der Klimahysteriker oder über die Katastrophenbeschreibungen zur Finanzkrise lustig macht.

Sie greifen sich ein, zwei Krauthammer- und Stratfor- Artikel heraus, die ihr Obama-Bild bestätigen, rechnen das Ergebnis dann - wie in den Computermodellen der Klimahysteriker - hoch und fertig ist die Katastrophe. Dann wird alles garniert mit starken Worten und ein paar grob geschnitzten Allgemeinplätzen wie

"Die USA haben dazu nach wie vor die Mittel. Sie waren unter den Präsidenten bis einschließlich George W. Bush erfolgreich mit ihrer Außenpolitik; gerade auch im Irak. Sie sind noch immer die mit großem Abstand mächtige Militärmacht der Welt."

und fertig ist die aktuelle Katastrophe, nein, Lagebeurteilung.


Allein in den letzten Sätzen/dem einen Halbsatz stecken hochkomplexe Sachverhalte, die Sie mal eben nonchalant in einem einfachstmöglichen Satz zusammenfassen. Ob die USA noch immer mit großem Abstand die mächtigste Militärmacht der Welt sind, können Sie als Laie gar nicht beurteilen. Es kommt die Frage nicht vor, ob sie mit dieser Maschine auch die Ziele erreichen können, die sie erreichen wollen. Da schreiben schon die Militärs Dutzende Berichte, Analysen und Stellungnahmen. Ob die US-Außenpolitik bis einschl GWBush so erfolgreich war, darüber sind ganze Bibliotheken geschrieben worden, erst recht zum Irak. Nicht wenige sind der Meinung, daß der Irakkrieg der größte Fehler der USA in der jüngsten Vergangenheit war. Ob und welche Mittel den USA für eine Weltpolitik noch zur Verfügung stehen, darüber streiten sich sogar die Amerikaner.

Das "der Irak ins Lager des Irans schwenkt", daß "Putin die UdSSR wiedererrichten" will und die USA nach einem Rückzug aus dem Irak kaum noch Einfluß im Nahen Osten haben sollen (von der beispiellosen chinesischen Rüstung mal zu schweigen), das sind in meinen Augen weit überzogene Folgerungen, die nicht nur auf einer unzureichenden Faktenbasis beruhen, sondern auch nur durch eine ebenso simple wie falsche Hochrechnung zu ihrer "Brisanz" gelangen.

Nur weil Putin eine aktive Außenpolitik ankündigt, heißt das noch lange nicht, daß er sie auch umsetzen kann. Nur weil keine US-Truppen mehr im Irak stationiert sein werden, schwenkt der nicht zum Iran. Andere Länder und deren Interessen kommen bei Ihren Meldungen gar nicht vor, zB. die Golfanrainer oder Indien, ebensowenig die innere Lage zB im Iran.

Wir sind uns beide einig, daß Obama außenpolitisch ein schwacher Präsident ist, aber Ihr Obama-bashing ist mir zu einfach. Schließlich war es GWBush, der mit dem Angriff auf den Irak einen Kapitalfehler begangen hat, nicht Obama. Es ist Bush zu verdanken, daß USMC und US-Army in den letzten Jahren ausgezehrt und überbelastet worden sind, er hat den Ansehensverlust der USA im Nahen Osten seit 2003 zu verantworten, und er hat dem Iran erst den Freiraum geschaffen, sein Atomprogramm ungestört zu verfolgen.

Die USA ziehen aus dem Irak vollständig ab. Na und? Der Himmel fällt dem Westen dadurch nicht auf den Kopf. Die Karten im Mächtepoker des Nahen und Mittleren werden nicht einmal neu verteilt und es sind weiter zahlreiche andere Teilnehmer im Spiel. Nur die Spielsituation ist verändert. Wie es weitergeht, ist offen. Die iranische Fahne weht morgen nicht über Bagdad, übermorgen nicht, und auch nicht nächsten Monat.

Gegen die Texte neuer staatlicher Regelungen liest sich das preußische Exerzierreglement wie das Feuilleton einer liberalen Wochenzeitschrift.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.11.2011 16:45
#9 RE: Zitat des Tages: Der Irak und das annus horribilis 2011 Antworten

Zitat von john j
Wie interpretieren sie folgendes Zitat aus Krauthammer's Artikel:

"The excuse is Iraqi refusal to grant legal immunity to U.S. forces. But the Bush administration encountered the same problem and overcame it."

Wie gesagt, das irakische Parlament sagte nein. Wie also sollte Obama Ihrer (und Krauthammer's Meinung nach) die immunity of US Forces gegen den Willen des Parlaments durchsetzen?

Die Entscheidung über die Orientierung des Irak, lieber John, fiel in den ersten Monaten des Jahres 2009. Damals ging es darum, ob die USA weiter als Machtfaktor im Irak präsent sein würden oder nicht. Obama hat keinen Zweifel daran gelassen, daß die USA abziehen würden - und zwar unabhängig von der Lage im Irak.

Damals, vielleicht auch noch etwas später, fiel die Entscheidung Malikis, sich dem Iran zuzuwenden.

Wie schon geschrieben - entscheidend war die Regierungsbildung nach den letzten Wahlen, die sich ja über Monate hinzog. Alawi hatte knapp gewonnen, wäre aber bereit gewesen, die Macht mit Maliki zu teilen. Alawis Partei wird oft "sunnitisch" genannt, ist aber tatsächlich eine säkulare, konfessionsübergreifende Partei. Eine Koalition mit ihm hätte bedeutet, daß Maliki sich nach den USA hin orientiert. Diese konnten und wollten mit der Entscheidung, die Truppen abzuziehen, aber keinen Schutz mehr bieten.

Die Sache mit der Immunität war nichts als der Vorwand, um die Sache zu erledigen. Vermutlich auch für Obama.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.11.2011 16:48
#10 RE: Zitat des Tages: Der Irak und das annus horribilis 2011 Antworten

Zitat von JeffDavis
Ob die USA noch immer mit großem Abstand die mächtigste Militärmacht der Welt sind, können Sie als Laie gar nicht beurteilen.

Ich kann das so gut oder so schlecht beurteilen wie Sie als der Laie, der Sie ebenso sind.

Und, Bester, mir gefällt Ihre Sprache nicht. Ich bin kein Schuljunge und auch nicht einer Ihrer ehemaligen Rekruten, den Sie abkanzeln können.

Ende der Diskussion mit Ihnen.

Gruß, Zettel

john j Offline




Beiträge: 591

04.11.2011 21:58
#11 RE: Zitat des Tages: Der Irak und das annus horribilis 2011 Antworten

Bester Zettel

"Eine Koalition mit ihm hätte bedeutet, daß Maliki sich nach den USA hin orientiert. Diese konnten und wollten mit der Entscheidung, die Truppen abzuziehen, aber keinen Schutz mehr bieten."

Das mag ja sein. Aber ist das was Sie beschreiben wirklich die Situation die Krauthammer in seinem Artikel beschreibt: Krieg gewonnen, Demokratie eingefuehrt, Frieden gesichert (und Obama hat's dann vergeigt)? Wenn sogar eine eigentlich rein inner-irakische Angelegenheit wie Koalitionsbildung nach einer Wahl von der Praesenz von US-Truppen (und deren Anzahl) abhaengt? Und darum geht es letztendlich: Wie lange muessen wieviele US-Truppen im Land bleiben um den "Sieg" zu garantieren? Und wenn die Antwort wie die Krauthammer's ausfaellt: Viele und lange - ist es das wert?

Aber gut - ein kontroverses Thema, wie auch die beiden diametral entgegengesetzten Artikel in der WP von Krauthammer und McGurk zeigen. Und Sie moegen halt den Charles.

Wichtiger ist eh etwas anderes denn in 2 bis 3 Jahrzehnten wird der Irak-Krieg nur noch eine Fussnote sein, so wie der Vietnamkrieg heute. Und das ist der (vermeintliche oder reelle) Abstieg der USA und des Westens. Ich fand den Artikel von Niall Ferguson in CNN Opinion "Why the West is losing out to the rest" dazu interessant. Erinnert mich sehr an aehnliche Artikel ueber den Westen und Japan Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre.

Egal wie man dazu aber steht - eines ist sicher: Sollten die USA (und Europa) es nicht schaffen im wirtschaftlichen Wettbewerb wieder aufzuholen (d.h. ihre Binnen-Wirtschaft in Schwung zu bringen) dann sieht es eben zukuenftig wohl so aus wie Ferguson andeutet. Und fuer die USA bedeutet das eben Konzentration auf die Belange daheim - anstatt langwieriger und teurer Abenteuer im Ausland. Und wenn's mit der Wirtschaft daheim wieder hinhaut, dann klappt's auch mit der expansiven Aussen- und Sicherheitspolitik.

 Sprung  



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