Antwort (B) im kleinen Quiz ist richtig. Die Entwicklung für die einzelnen Länder sehen Sie in dieser Grafik.
Von Antwort (D) stimmen der zweite und der dritte Satz. Zwar lag der Anteil Deutschlands 1992 nicht bei 11, sondern nur, wie in Antwort (B) angegeben, bei fast 6 Prozent. Aber es stimmt, daß Deutschland 2006 von Indien überholt wurde und auch künftig dessen Anteil gemäß den Prognosen wachsen wird, während derjenige Deutschlands sinkt.
Ich finde diese Daten interessant, weil sie die wahren Proportionen deutlich machen. Deutschland mag "Exportweltmeister" sein, oder jetzt zweiter hinter China. Aber was die Wirtschaftskraft, operationalisiert als GDP, angeht, verliert Deutschland im weltweiten Vergleich ebenso wie die USA.
In dem Artikel von Michael Moran in Slate, in dem sich die Grafik findet, geht es um die Rolle der USA:
Zitat The larger picture—the new “Great Game,” if you will—is about the speed of America’s decline from the heights of hegemony to the more earthly altitude that 21st century gravity will impose.
Aber der Rückgang des deutschen Anteils am weltweiten GDP ist nicht weniger dramatisch; jedes der beiden Länder hat in zwei Jahrzehnten ein knappes Viertel seines Anteils verloren.
Seines Anteils, wohlgemerkt. Das liegt natürlich an dem Aufstieg Chinas und Indiens. Aber ein Verlust am Anteil bedeutet eben auch einen Verlust an Macht. Das amerikanische Zeitalter ist vorbei; aber es wird nicht von einem europäischen, sondern einem asiatischen Zeitalter abgelöst werden.
Ich finde es immer noch erstaunlich, dass Deutschland über 4% des Welt-GDP erwirtschaftet, obwohl das BIP auch sehr stark vom Binnenmarkt, also auch der Einwohnerzahl abhängt. Und das noch ohne einen so überdimensionierten Finanzsektor wie z.B. UK und US zu haben.
Da arbeiten in Deutschland etwa 41 Mio Menschen, und versorgen damit die andere Hälfte der Bevölkerung. Nebenbei bringt man es noch zum Ausfuhrvize, oder sogar "Weltmeister" noch vor einem 1,2 Mrd Volk. Da ja vor ein paar Tagen angeblich die 7 Milliarden Schwelle bei der Weltbevölkerung überschritten wurde, kann man sagen, dass hierzulande ca 0,58% der Weltbevölkerung mit 4% GDP-Anteil doch einen ganz erklecklichen Beitrag zur Weltwirtschaft leisten, oder?
---------------------------------------------------- "Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande" - De civitate dei, IV, 4, 1. Übers.: Papst Benedikt XVI, Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011
Ich kann mich nicht so recht mit dem Wort "Verlieren" anfreunden, wenn es sich nur darauf bezieht, dass von einem immer größer werdenden Kuchen andere mehr vom Zuwachs abbekommen.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat Da ja vor ein paar Tagen angeblich die 7 Milliarden Schwelle bei der Weltbevölkerung überschritten wurde, kann man sagen, dass hierzulande ca 0,58% der Weltbevölkerung mit 4% GDP-Anteil doch einen ganz erklecklichen Beitrag zur Weltwirtschaft leisten, oder?
80 Mio. von 7 Mrd. sind etwas über 1,1% (nicht 0,58%). Ist aber trotzdem ein interessanter Wert.
Zitat Da ja vor ein paar Tagen angeblich die 7 Milliarden Schwelle bei der Weltbevölkerung überschritten wurde, kann man sagen, dass hierzulande ca 0,58% der Weltbevölkerung mit 4% GDP-Anteil doch einen ganz erklecklichen Beitrag zur Weltwirtschaft leisten, oder?
80 Mio. von 7 Mrd. sind etwas über 1,1% (nicht 0,58%).
Aber die 41 Mio., die in Deutschland tatsächlich arbeiten, sind 0,59%.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von BollinDas ist aber ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Die 7 Mrd. Menschen arbeiten auch nicht alle.
Wir haben aber leider keine Zahl, die über den Anteil der Erwerbsbevölkerung an den 7 Mrd Auskunft gibt. Nur wenn dieser Anteil wie in Deutschland auch bei 50% läge, könnte man die 82 Mio zu den 7 Mrd ins Verhältnis setzen. Ich glaube aber nicht, dass das im Rest der Welt auch genau so ist.
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Nun, du beziehst dich hierbei offensichtlich auf das BIP in Kaufkraftparitäten (PPP).
Denn nominal besitzt Deutschland sehr wohl ein höheres BIP als zum Beispiel Indien, der Wert ist sogar mehr als doppelt so hoch. Die Betrachtung in PPP hat mir nie sonderlich zugesagt und ich kann hierbei auch keinen besonderen Mehrwert erkennen.
Günstiger wäre es noch, das BIP im Verhältnis zur Bevölkerungszahl anzugeben. Für eine geopolitische Betrachtung konkurierender Staaten im globalen Wettbewerb ist diese Zahl aber auch nichtssagend.
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