Über die Gelassenheit, mit der die deutschen Medien und die deutsche Politik es kommentieren, wie auf der anderen Seite des Mittelmeers Rechtsextremisten an die Macht kommen (die nur deshalb nicht so genannt werden, weil sie religiös motiviert sind) - über diese Gelassenheit kann ich nur stauen.
Der Botschafter Rogozin übertreibt natürlich und verfolgt durchsichtige Absichten, wenn er die Gefahr des Islamismus und - als Reaktion darauf - eines neuen Faschismus an die Wand malt.
Aber was im Guardian heute zu lesen ist, und vor allem das, was die bemerkenswerte Staatssekretärin Bougrab heute gesagt hat - das sollte schon zu denken geben.
Zitat von ZettelAber was im Guardian heute zu lesen ist, und vor allem das, was die bemerkenswerte Staatssekretärin Bougrab heute gesagt hat - das sollte schon zu denken geben.
Der Obama-Administration gibt das auch zu denken. Besonders machen die sich Gedanken, wie am besten den Kopf in den Sand stecken.
Es muss kein Faschismus sein, aber der Gedanke verdient doch durchaus diskutiert zu werden:
Der Druck auf dem Kessel in den europäischen Ländern steigt seit Jahren massiv, kaum jemand der jünger ist als 40 hat nicht schon Erfahrungen mit den negativen Seiten der (islamischen) Zuwanderung gemacht, sei es auf Schulen, sei es auf Sportplätzen, sei es in der Strassenbahn. Und das kann nicht ewig gut gehen. Ob man es Faschismus nennt ist eine Frage der Nomunklatur, aber es besteht durchaus die reale Gefahr, dass die Bedrohung die durch den Islam auf die Gesellschaft ausgeübt wird, ihren Wiederhall irgendwann nicht nur in Furcht, sondern auch in Agression und Gewalt findet. Liest man die Online-Leserbriefe und Kommentare in Blogs, sieht man sich Verkaufszahlen des Buches von Sarrazin an, dann könnte man durchaus zu der idee kommen, dass das gemeine Volk schon lange nicht mehr so denkt, wie es die Journaille oder die Linksparteien das gerne darstellen suchen.
Zitat von LlarianDer Druck auf dem Kessel in den europäischen Ländern steigt seit Jahren massiv, kaum jemand der jünger ist als 40 hat nicht schon Erfahrungen mit den negativen Seiten der (islamischen) Zuwanderung gemacht, sei es auf Schulen, sei es auf Sportplätzen, sei es in der Strassenbahn.
Auch wer älter ist als 40, lieber Llarian.
Die Herausforderung an unseren demokratischen Rechtsstaat ist es, mit diesen Problemen fertig zu werden. Dazu gehört als Erstes, daß sie offen diskutiert werden; daß man dann freiheitliche und rechtsstaatliche Lösungen findet.
Sie erwähnen Sarrazin. Er ist Sozialdemokrat. Seine offenkundige Absicht war, als er das Buch schrieb, eine ehrliche Diskussion innerhalb des demokratischen Spektrums anzustoßen.
Die Art, wie er abgefertigt wurde, hat in der Tat die Gefahr eines neuen Faschismus erhöht.
Wenn die totalitär denkenden Linken die Diskussion zu unterdrücken versuchen, dann fördern sie die totalitär denkenden Rechten. Man arbeitet sich wieder einmal gegenseitig in die Hände; das ist ja nichts Neues.
Zitat von Zettel Aber was im Guardian heute zu lesen ist, und vor allem das, was die bemerkenswerte Staatssekretärin Bougrab heute gesagt hat - das sollte schon zu denken geben.
Lieber Zettel,
Du hast es trefflich formuliert, es sollte zu denken geben, aber diese Gedanken sollten auf keinen Fall ausgesprochen zu werden, schon gar nicht von jemand, der ein öffentliches Amt bekleidet. Es könnte ja Ressentiments wecken und wohin die führen, haben wir ja bei Breivik und der NSU gesehen. Wenn Kristina Köhler es wagen würde ähnliche Worte wie Jeannette Bougrab zu wählen, hätte sie in spätestens drei Wochen ihre Entlassungsurkunde in der Hand.
Zu dem Artikel im Guardian fällt mir lediglich ein, das es guten Journalismus auszeichnet, keine Vermutungen über Daten anzustellen, die nicht erfasst wurden. Es hatte schon einen Grund, warum der Beirat bei der Studie zur Zwangsheirat in Deutschland die Religionszugehörigkeit als leere Variable ansieht.
Zitat von Necla KelekAuch die Forscher der Lawaetz-Stifung haben sich offenbar gegen diese Peer-Group nicht wehren können. Die monokausale Definitionen der Studie zeigen wie diese Migrationsforscherlobby in der Lage ist, Wissenschaft zu ideologisieren und wie immer Integrationsprobleme zunächst auf ein soziales, wenn dies nicht hilft auf ein ökonomisches und nun auf ein Bildungsdefizit zu reduzieren.
Zitat von ZettelDer Botschafter Rogozin übertreibt natürlich und verfolgt durchsichtige Absichten, wenn er die Gefahr des Islamismus und - als Reaktion darauf - eines neuen Faschismus an die Wand malt.
Ich kann nicht beurteilen, ob er übertreibt: Und in Europa wird als Reaktion auf die Islamisierung, wie wir sie in Ländern wie Deutschland, Frankreich und Belgien sehen, der Faschismus wiederauferstehen. Er stellt fest, dass Russland in Belgien, Frankreich und Deutschland eine Islamisierung sieht. So ganz unrecht hat er damit nicht, wenn ich mir die Entwicklung in der letzten 15 Jahre anschaue. Die Islamisierung ist in Deutschland sicherlich noch nicht sehr weit fortgeschritten, aber 15 Jahre sind auch ein sehr kurzer Zeitraum. Bedenklich dabei ist die Diskrepanz zwischen politischem Handeln und medialer Begleitung einerseits und den Bedenken eines nicht kleinen Teils der Bevölkerung. Aus meiner Sicht ist diese Diskrepanz weitaus bedenklicher als der schleichende Prozess der Islamisierung, denn die Islamdiskussion ist nur eine von vielen Diskussionen, bei denen politisches Handeln, aber weitaus mehr die Kommentierung auf Unverständnis stößt.
Sicher versteht ein russischer Botschafter etwas anderes unter Faschismus als der gemeine Westdeutsche und seine Worte sind auch etwas dunkel, trotzdem ist die Warnung im Kontext gelesen deutlich. Es ist die unverblümte Aufforderung an die westeuropäischen Länder, der Islamisierung Einhalt zu gebieten, in Nordafrika ist es dazu bereits zu spät.
Große Töne spucken aber nichts dahinter. Die russische demographische Situation ist mindestens so düster wie die westeuropäische und mit ihren eigenen Islmisten werden die auch nur halbwegs fertig, weil NATO Truppen in Afghanistan dieses Leute ablenken.
Zitat von C.Die Islamisierung ist in Deutschland sicherlich noch nicht sehr weit fortgeschritten
Die Veränderung vollzieht sich in kleinen Schritten. So klein, dass man die als solche kaum wahrnimmt. Sie wird aber deutlich, wenn wir das Heute nicht mit Gestern oder Vorgestern vergleichen, sondern den Sprung ein paar Jahre zurück wagen.
Sagt Ihnen der Name Hatun Sürücü was? Ja sicher. Seitdem gab es weitere 143 Ehrenmorde. Kennen Sie die Namen? Vielleicht Morsal Obeidi, deren Name durch die Medien ging. Seit Morsal wurden weitere 85 Menschen das Opfer von Ehrenmord. Sie sind namenlos. Sie haben keine Angehörigen, denen die offenbar wahnsinnig gewordene Justizministerin gesetzwidrig Geld zuschieben will. Der Bundestag legt keine Gedenkminute ein. Es gibt keinen Kampf gegen Ehrenmorde, keinen runden Tisch gegen Ehrenmorde, keinen Notausgang gegen Ehrenmord, keine staatlich geförderten „Initiativen“ gegen Ehrenmord, keine spezielle Telefonnummer für von Ehrenmord bedrohte Menschen. Nichts. Obwohl die Ehrenmorde tatsächlich zunehmen, gibt es dazu keine Zunahme-Meldungen. Diese Verbrechen sind heute ein Nicht-Ereignis. Allenfalls wird unter Gender was angedeutet. Dann geht es aber nicht gegen die Verbrechen, sondern um die „Begründung“ der Milliardensubventionen.
Die meisten Opfer der Ehrenmorde sind eigentlich politisch korrekt. Farbige, muslimische Frauen; normalerweise die Hätschelkinder unserer polit-medialen Elite. Wenn es den Herrschenden wirklich um Frauenrechte und Minderheitenschutz ginge, müssten doch Horden von Frauen- und Minderheitenschützerinnen unterwegs sein, müsste eine „Stoppt Ehrenmorde“-Kampagne die nächste jagen, müsste die Sozialwissenschaft die Studien am Fließband produzieren. Was tatsächlich geschieht, sehen wir jeden Tag. Um genau zu sein: Wir sehen nichts. Der Islam hat die deutsche Gesellschaft bereits im Würgegriff, dass sich kaum einer mehr was traut. Und wenn doch, wird er sofort die Nazi-Keule erschlagen. So ging das damals nämlich auch los. Erst Ehrenmorde kritisieren und dann …
Auch auf anderen Gebieten sehen wir, wie sich innerhalb weniger Jahre der Wind gedreht hat.
Zitat von Es muss nämlich erlaubt sein, auf eine Form der Einwanderung zu schauen, die der Volkswirtschaft heute wenig bringt und den Steuerzahlern schwer nachvollziehbare Belastungen abverlangt. Die Zahlen sind ein einziges Desaster. Die Arbeitslosenquote der türkischen Bevölkerung ist mehr als doppelt so hoch wie bei der deutschen. In Berlin, der Stadt mit der höchsten türkischen Kolonie außerhalb der Türkei (122000), liegt sie seit Ende der neunziger Jahre sogar bei 40 Prozent. Die Zahl der Türken, die von der Sozialhilfe leben: prozentual mehr als dreimal so hoch wie ihr Anteil an der Bevölkerung. Insgesamt waren 2001 nur noch 44 Prozent der Türken in Deutschland erwerbstätig, Tendenz weiter sinkend (Deutsche und EU-Ausländer: über 60 Prozent). Das durchschnittliche Renteneintrittsalter der Türken in Berlin liegt aufgrund massenhafter Berufsunfähigkeit bei rund 50 Jahren. Von einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen eingezahlten Beiträgen und Auszahlung kann da keine Rede mehr sein.
Kommt einem bekannt vor. Klingt nach wenig hilfreich. Autor ist aber nicht Gottseibeiuns, sondern G. di Lorenzo (ZEIT vom 30.09.2004). In nur sechs Jahren hat sich das politische Klima fundamental geändert. Was damals noch ein normaler Diskussionsbeitrag des Chefredakteurs einer rot-grün ausgerichteten Zeitung, ist heute faschistisch. So was führt heute nicht nur zum faktischen Berufsverbot, sondern auch zur (FührerInnen Merkel und Wulff, wir danken Euch) Anwendung der Sippenhaft.
Welchen Sinn hat eigentlich die Show um die NSU-BAF-THS-ZTZ-BBN? Unterwerfung vor dem Islam. Was anderes kann ich leider nicht erkennen.
Der russische Botschafter hat guten Grund, den Islam ernst zu nehmen. Das größte moslemische Land Europas ist Russland. Dort leben 20 Millionen Moslems.
Zitat von LlarianDer Druck auf dem Kessel in den europäischen Ländern steigt seit Jahren massiv, kaum jemand der jünger ist als 40 hat nicht schon Erfahrungen mit den negativen Seiten der (islamischen) Zuwanderung gemacht, sei es auf Schulen, sei es auf Sportplätzen, sei es in der Strassenbahn.
Auch wer älter ist als 40, lieber Llarian.
Die habe ich ja nicht ausgeschlossen, lieber Zettel. Nur denke ich, dass es dort, je nach sozialem Stand, schon etwas seltener wird. Ich bin jetzt Ende 30 und ich habe in meiner Jugend durchaus einiges solcher "Erfahrungen" gemacht. Das man sich mit bestimmten Leuten nicht anlegt, das die ansonsten in der Gruppe wiederkommen und wenn das noch nicht reicht eben mit Messern. Ich nehme an, das wird es in ihrer Jugend noch nicht so gegegeben haben, deswegen die Altersunterscheidung. Vielleicht irre ich mich ja auch, aber es ist mir oft passiert, dass in einer Diskussion oder Unterhaltung mit Älteren oftmals Unverständnis über solche Zusammenhänge herscht, als ob die eben nie erlebt worden sind. Da wo ich aufgewachsen bin, kennt das nahezu jeder, man redet nur nicht allzuoft drüber. Gewisse Gruppen wollen einem ja auch immer einreden, es wäre tutiefst rassistisch sich auch nur an solche Vorfälle zu erinnern.
Zitat Die Herausforderung an unseren demokratischen Rechtsstaat ist es, mit diesen Problemen fertig zu werden. Dazu gehört als Erstes, daß sie offen diskutiert werden; daß man dann freiheitliche und rechtsstaatliche Lösungen findet.
Ich glaube nicht mehr daran. Es passieren zwar immer Entwicklungen mit denen keiner gerechnet hat, aber in einer normalen Entwicklung sehe ich das nicht mehr. Die Europäer werden entweder überrannt oder sich brutal dagegen wehren, Zwischenwege kenne ich aus der Geschichte nicht, deswegen sehe ich nicht, wie das funktionieren sollte.
Sarrazin ist ein einsamer Rufer in der Wüste der Politik. Und selbst er kommt schon 20 Jahre zu spät. Wie wollen Sie es noch aufhalten ? Die islamische Kultur hat sich als absolut assimilationsresistent erwiesen, und das seit nahezu 50 Jahren. Gleichzeitig nimmt die Menge der islamischen Bevökerung exponentiell (!) zu. Wenn man die heutigen Zahlen extrapoliert, dann haben wir in 50 Jahren eine islamische Mehrheit in Europa. Glauben Sie, das wir in den nächsten 50 Jahren unter deutlich schlechteren Vorraussetzungen das schaffen sollen, was 50 Jahre vorher nicht gelungen ist ? Wenn wir es nichtmal schaffen eine Kultur zu assimilieren, die im Zahlenverhältnis 100:1 kleiner ist, wie sollen wir das bei 1:1 schaffen ? Der Islam ist in seiner ganzen Geschichte nie assimliert worden. Das einzige mal, wo er effektiv zurückgedränkt wurde, wo er sich bereits ausgebreitet hatte war in Spanien. Und das was wir heute als Reconquista verstehen, kann man durchaus als eine Form von Faschismus verstehen, zumindest würde es heute darunter firmieren.
Zitat Die Herausforderung an unseren demokratischen Rechtsstaat ist es, mit diesen Problemen fertig zu werden. Dazu gehört als Erstes, daß sie offen diskutiert werden; daß man dann freiheitliche und rechtsstaatliche Lösungen findet.
Ich glaube nicht mehr daran. Es passieren zwar immer Entwicklungen mit denen keiner gerechnet hat, aber in einer normalen Entwicklung sehe ich das nicht mehr. Die Europäer werden entweder überrannt oder sich brutal dagegen wehren, Zwischenwege kenne ich aus der Geschichte nicht, deswegen sehe ich nicht, wie das funktionieren sollte.
Nehmen Sie die Spätantike. Die Parallele ist ja oft gezogen worden.
Wanderungsbewegungen gibt es nun einmal; der Mensch als Spezies ist ein Migrant.
Kulturen treffen aufeinander. Es gibt die Extremfälle, in denen die eine so überlegen war, daß sie die andere faktisch ausgelöscht hat; Weiße und Indianer in Nordamerika sind ein Beispiel. Es gibt die Fälle, wo eine alte Kultur sich ein Jahrtausend gehalten hat, wie im Fall Byzanz.
In der Spätantike strömten viele Völker ins Römische Reich, so wie heute nach Europa. Der griechisch-römischen Kultur war keines von ihnen gewachsen. Sie behauptete sich.
Mir ist um unsere Kultur nicht bange, lieber Llarian. Sie ist zu gut, um gefährdet zu sein.
Unser Hauptproblem ist Kleinmut. Mangelnde Selbstsicherheit, fehlender Stolz auf unsere eigene Kultur.
Israel ist da übrigens ein Vorbild. So wie Israel sollten auch wir Europäer denken: Wir sind gut. Wir können das und wir schaffen das.
Zitat von LlarianDer Islam ist in seiner ganzen Geschichte nie assimiliert worden. Das einzige mal, wo er effektiv zurückgedränkt wurde, wo er sich bereits ausgebreitet hatte war in Spanien. Und das was wir heute als Reconquista verstehen, kann man durchaus als eine Form von Faschismus verstehen, zumindest würde es heute darunter firmieren.
Nach Ansicht unseres Bundespatentgerichtes ist es nicht möglich, das Wort "Reconquista" bzw. die Abkürzung "rcqt" als Marke für Textilien eintragen zu lassen, weil das Wort ... nun ja, eben Autobahn ist. (Juristisch: gegen die guten Sitten verstößt.)
Zitat von BPatG, Beschl. v. 3.3.2011 - 27 W (pat) 554/10Die Anmeldung ... hat die Markenstelle ... zurückgewiesen. (...) Die Abkürzung "rcqt" stehe für "reconquista", für die Rückeroberung der Iberischen Halbinsel und im heutigen Sprachgebrauch für rassistische, islamfeindliche Botschaften. (...) Die Beschwerde ist zulässig, hat in der Sache aber keinen Erfolg; auch nach Auffassung des Senats steht einer Registrierung der angemeldeten Marke § 8 Abs. 2 Nr. 5 MarkenG entgegen. (..) Die Einräumung eines staatlichen Monopolrechts an einer fremdenfeindlichen, rassistischen oder religiös diffamierenden Aussage widerspricht den gesellschaftlichen Wertvorstellungen beachtlicher Teile des deutschen Publikums. (...) Dabei ist auch zu bedenken, daß Markenschutz dazu führen würde, daß ein weiteres Publikum als bisher mit diesem Begriff und den dahinterstehenden Anschauungen konfrontiert würde, und dann Anstoß nähme. Deshalb kann es für die Beurteilung der Verkehrsauffassung nicht auf eine Mehrheit im rechnerischen Sinn ankommen, sondern darauf, daß ein erheblicher Teil der angesprochenen Kreise, zum einen die Verwendung des Zeichens als anstößig betrachtet, und sich zum anderen daran stören würde, wenn das Zeichen durch die Eintragung als Marke den Anschein amtlicher Bestätigung erhielte.
____________________________________________________ "I want my republic back!"
Zitat von ZettelKulturen treffen aufeinander. Es gibt die Extremfälle, in denen die eine so überlegen war, daß sie die andere faktisch ausgelöscht hat; Weiße und Indianer in Nordamerika sind ein Beispiel. Es gibt die Fälle, wo eine alte Kultur sich ein Jahrtausend gehalten hat, wie im Fall Byzanz. In der Spätantike strömten viele Völker ins Römische Reich, so wie heute nach Europa. Der griechisch-römischen Kultur war keines von ihnen gewachsen. Sie behauptete sich.
Mir scheint, daß diese Aussage einen nicht ganz unwesentlichen Unterschied elegant umschifft. Europa hat zwar geraume Zeit nach dem Untergang des weströmischen Reiches in gewisser Weise an dessen Kultur wieder angeknüpft. Die griechisch-römische Kultur Kleinasiens dagegen ist m.W. recht endgültig untergegangen. War das einer der Extremfälle, in denen die Auslöschung einer Kultur auf der kulturellen Überlegenheit des Angreifers beruhte?
Zitat von E. Flaig, FAZ 15.9.2006698 traf es Karthago, 838 Syrakus; der berüchtigte Wesir des Kalifats von Córdoba, Al Mansur, führte in siebenundzwanzig Jahren fünfundzwanzig Feldzüge gegen die christlichen Reiche Nordspaniens, versklavend, vernichtend und verwüstend; es traf Zamora (981), Coimbra (987), León, zweimal Barcelona (985 und 1008), dann Santiago de Compostela (997). Am furchtbarsten verwüsteten die Dschihads das damals noch so städtereiche byzantinische Anatolien; das Massaker von Amorium (838) ist lange ein Fanal geblieben; die städtische Kultur Anatoliens hat sich davon nie wieder erholt.
____________________________________________________ "I want my republic back!"
Zitat von Kopten ohne Grenzen80 Millionen Ermordete Hindus
Der Mohammedanische Raubzug Indiens ist die vermutlich blutigste Episode in der Menschheitsgeschichte. Die entmutigende Moral dahinter ist, dass Zivilisation ein kostbares Gut ist, dessen filigranes Gleichgewicht von Ordnung, Freiheit, Kultur und Frieden, jederzeit von Barbaren von aussen oder durch deren Wachstum innerhalb der Zivilisation selbst, umgestürzt werden kann“. Will Durant
Zitat von Zettel Mir ist um unsere Kultur nicht bange, lieber Llarian. Sie ist zu gut, um gefährdet zu sein.
Das ist sie nicht, lieber Zettel und was vor dem Fall kommt, wissen wir wohl alle. Ich kann mich jemand anderem gegenüber noch so überlegen fühlen, ich kann noch so sicher sein hochgebildet, kultiviert und wohlerzogen zu sein, all das geht vollkommen unter im Angesicht einer Klinge in einer dunklen Strassenecke. Es ist ein Fehler zu glauben, und meines Erachtens nach einer der grössten Illusionen unserer Gesellschaft, dass kulturelle Werte, Bildung oder Toleranz einen auch nur einen Millimeter vor der Kraft schützt, die ein Fuß gegen den Schädel eines am Boden liegenden Menschen ausübt. Gegen Gewalt helfen keine guten Worte. Die Nazis waren eine reichlich primitive Kultur. Das hat sie nicht daran gehindert halb Europa platt zu walzen.
Zitat Israel ist da übrigens ein Vorbild. So wie Israel sollten auch wir Europäer denken: Wir sind gut. Wir können das und wir schaffen das.
In Israel ist die Wahrscheinlichkeit bei einem Bombenanschlag zu sterben höher als die Wahrscheinlichkeit überfahren zu werden. Nichts gegen die Israelis, aber dieses Vorbild läuft auf einen Bürgerkrieg hinaus. Was durchaus etwas ist, was ich am Horizont erahne.
Zitat von LlarianIch kann mich jemand anderem gegenüber noch so überlegen fühlen, ich kann noch so sicher sein hochgebildet, kultiviert und wohlerzogen zu sein, all das geht vollkommen unter im Angesicht einer Klinge in einer dunklen Strassenecke. Es ist ein Fehler zu glauben, und meines Erachtens nach einer der grössten Illusionen unserer Gesellschaft, dass kulturelle Werte, Bildung oder Toleranz einen auch nur einen Millimeter vor der Kraft schützt, die ein Fuß gegen den Schädel eines am Boden liegenden Menschen ausübt. Gegen Gewalt helfen keine guten Worte. Die Nazis waren eine reichlich primitive Kultur. Das hat sie nicht daran gehindert halb Europa platt zu walzen.
Sich als Vertreter der Zivilisiertheit gegenüber der Barbarei überlegen zu fühlen, ist die mentale Vorraussetzung für jede Gegenwehr. Nichts, aber auch gar nichts kann diese ersetzen. Fehlt die Überlegenheit, hat man kapituliert bevor man angegriffen wurde. Jede Geste verrät diese Feigheit. Es ist in dunklen Strassenecken ein schmaler Grat Überlegenheit zu demonstrieren, aber sie schützt. Der Gewalttäter ist zu dem geworden was er ist, weil er sein Leben lang feige war und unterdrückt wurde. Warum also sollte er gegenüber einem anderen Feigling zurückschrecken wo das Risiko auf Gegenwehr so gering ist? Den Westen und seine Kultur der Zivilisation halte ich in jedem Fall für überlegen, daran besteht für mich kein Zweifel. Das ist kein Hochmut, sondern Realität. Die offene Gesellschaft des Westens hat den in ihr mitwirkenden Bürgern ein nie zuvor erreichtes Maß an Wohlstand und Freiheit gebracht. Das mag ausserhalb wie auch innerhalb bei den Feinden zu Neid und Missgunst führen, aber es ist verdient. Solche Herausforderungen müssen angenommen werden - vom Rechtsstaat. Der muss Stärke zeigen und darf nicht zurückweichen. Dafür einzutreten, übrigens vor allem gegenüber Vertretern muslimischer Verbände, halte ich für viel sinnvoller, als ständig die Problematik des Islamismus zu beklagen mit seinen negativen Einflüssen. Dessen stärkster Verbündeter ist der Zweifel an der Stärke der Demokratie und seiner Institutionen.
Zitat von LlarianIn Israel ist die Wahrscheinlichkeit bei einem Bombenanschlag zu sterben höher als die Wahrscheinlichkeit überfahren zu werden. Nichts gegen die Israelis, aber dieses Vorbild läuft auf einen Bürgerkrieg hinaus. Was durchaus etwas ist, was ich am Horizont erahne.
Also das halte ich für mehr als spekulativ, aber wenn es so wäre, was dann? Wir müssten ihn gewinnen oder? Und wie sollten wir ihn gewinnen, wenn nicht in dem Glauben überlegen zu sein?
Zitat von Erling Plaethe Sich als Vertreter der Zivilisiertheit gegenüber der Barbarei überlegen zu fühlen, ist die mentale Vorraussetzung für jede Gegenwehr.
Natürlich ist sie das. Aber sie reicht nicht. Es genügt eben nicht eine Waffe in der Tasche zu haben, es muss auch der Wille da sein sie zu benutzen. Unsere Gesellschaft krankt aber daran, dass sie sich gar nicht wehren will. Und ich wiederhole es noch einmal: Jedes noch so grosse Gefühl der Überlegenheit verteidigt einen nicht gegen Gewalt.
Zitat Es ist in dunklen Strassenecken ein schmaler Grat Überlegenheit zu demonstrieren, aber sie schützt.
Nein, ganz im Gegenteil. In dieser Strassenecke wird Ihnen das sogar eher zum Garanten dass sie es nicht überleben. Sie haben in einer solchen Situation drei Möglichkeiten: Sie können weglaufen, Sie können sich ergeben oder Sie können sich wehren, letzteres werden sie nur schaffen, wenn Sie bewaffnet sind (was Sie wohl in aller Regel nicht sind). Ein Gefühl der Überlegenheit, noch dazu ein artikuliertes, wird Ihnen allenfalls zu einem Verhängnis die eigenen Chancen zu überschätzen.
Zitat Der Gewalttäter ist zu dem geworden was er ist, weil er sein Leben lang feige war und unterdrückt wurde.
Beides halte ich für falsch. Gewalttäter können feige sein oder auch nicht, Sie können unterdrückt worden sein oder auch nicht. Alles kommt vor. Sich mit einer Gruppe auf einen einzelnen zu stürzen mag erstmal feige erscheinen, es ist aber bisweilen auch recht clever. Denn irgendeiner könnte sich ja tatsächlich mal wehren, dann ist es immer gut ihn trotzdem plattmachen zu können.
Zitat Den Westen und seine Kultur der Zivilisation halte ich in jedem Fall für überlegen, daran besteht für mich kein Zweifel. Das ist kein Hochmut, sondern Realität.
Das sagen die meisten Hochmütigen :) . Ich halte mich für einen bisweilen kultivierten Menschen und ich bin klüger als die meisten, zumindest wenn ich meine Formalbildung betrachte. Ich bin auch kräftiger als die meisten. Und dennoch wäre ich nie so dumm zu meinen, all das würde mir angesichts einer gezogenen Klinge besonders viel nutzen. Überlegenheit kann sich auf Unterschiedlichste Art ausdrücken: All ihr Verstand, all ihre Kultur, all ihr Wissen und ihr Geld nützt ihnen gar nichts wenn Sie in einen Lauf schauen.
Aber man muss es auch nicht an Gewalt festmachen: Unsere Gesellschaft ist ja inzwischen auf deutlich anderem Gebiete noch weniger wehrfähig. Wir haben derzeit wohl 1,4 Kinder pro Frau, zumindest wenn die Eltern autochthone Deutsche sind. Dagegen deutlich mehr als 2, wenn es sich um muslimische Eltern handelt. Wo drückt sich nun ihre Überlegenheit aus ? Kann eine Kultur wirklich überlegen sein, die sich selber auflöst ?
Zitat Also das halte ich für mehr als spekulativ, aber wenn es so wäre, was dann? Wir müssten ihn gewinnen oder? Und wie sollten wir ihn gewinnen, wenn nicht in dem Glauben überlegen zu sein?
Ich spreche nicht gegen das Gefühl, ich spreche eher davon, dass das nicht mal im Ansatz genügt. Das Gefühl überlegen zu sein, hält einen Barbaren nicht auf.
Zitat von Llarian Natürlich ist sie das. Aber sie reicht nicht. Es genügt eben nicht eine Waffe in der Tasche zu haben, es muss auch der Wille da sein sie zu benutzen. Unsere Gesellschaft krankt aber daran, dass sie sich gar nicht wehren will. Und ich wiederhole es noch einmal: Jedes noch so grosse Gefühl der Überlegenheit verteidigt einen nicht gegen Gewalt.
Ich renn doch nicht mit einer Waffe in der Gegend rum! Auch nicht mit einem Messer.
Zitat Nein, ganz im Gegenteil. In dieser Strassenecke wird Ihnen das sogar eher zum Garanten dass sie es nicht überleben. Sie haben in einer solchen Situation drei Möglichkeiten: Sie können weglaufen, Sie können sich ergeben oder Sie können sich wehren, letzteres werden sie nur schaffen, wenn Sie bewaffnet sind (was Sie wohl in aller Regel nicht sind). Ein Gefühl der Überlegenheit, noch dazu ein artikuliertes, wird Ihnen allenfalls zu einem Verhängnis die eigenen Chancen zu überschätzen.
Ich habe 15 Jahre in Berlin-Kreuzberg gewohnt, in SO36. Was sie beschreiben entspricht nicht meinen Erfahrungen. Vor jeder Eskalation gibt es ein Vorspiel. In diesem wird die Überlegenheit ausgespielt. Bei mir hat das jedenfalls immer funktioniert. Mit solchen kritischen Situationen wurde ich auch schon in viel gefährlicheren Gegenden ausserhalb Europas konfrontiert. Auf welche Art man Selbstvertrauen artikuliert, hängt von den jeweiligen Umständen ab. Und im übrigen beschränken sich gefährliche Situationen in Deutschland beileibe nicht nur auf bestimmte Einwanderergruppen.
Zitat Das sagen die meisten Hochmütigen :) . Ich halte mich für einen bisweilen kultivierten Menschen und ich bin klüger als die meisten, zumindest wenn ich meine Formalbildung betrachte. Ich bin auch kräftiger als die meisten. Und dennoch wäre ich nie so dumm zu meinen, all das würde mir angesichts einer gezogenen Klinge besonders viel nutzen. Überlegenheit kann sich auf Unterschiedlichste Art ausdrücken: All ihr Verstand, all ihre Kultur, all ihr Wissen und ihr Geld nützt ihnen gar nichts wenn Sie in einen Lauf schauen.
Also da muss ich passen, ich kann weder mit Ihren Voraussetzungen noch mit Ihrer Phantasie mithalten. Und wenn mein Leben in Gefahr war hat mich exakt das gerettet: mein Verstand und mein Wissen; und wenn Sie so wollen, meine Kultur. Ich sag nicht, dass es nicht auch hätte schief gehen können, ging es aber nicht.
Zitat Aber man muss es auch nicht an Gewalt festmachen: Unsere Gesellschaft ist ja inzwischen auf deutlich anderem Gebiete noch weniger wehrfähig. Wir haben derzeit wohl 1,4 Kinder pro Frau, zumindest wenn die Eltern autochthone Deutsche sind. Dagegen deutlich mehr als 2, wenn es sich um muslimische Eltern handelt. Wo drückt sich nun ihre Überlegenheit aus ? Kann eine Kultur wirklich überlegen sein, die sich selber auflöst ?
Deutschland hat seine Bindung an den Westen erst spät verfestigt und mitunter scheint dieser Prozess noch nicht vollständig abgeschlossen zu sein. Das neoromantische Kapitalismus-Bashing macht den Gegnern der offenen Gesellschaft leider nicht zu Unrecht Mut, weil es aus der Mitte der Gesellschaft kommt. Wenn in Deutschland nicht in Frage gestellt werden würde, was es stark gemacht hat (Wettbewerb, Unternehmertum und Leistungsgesellschaft) dann hätte es auch für muslimische Eltern und ihre Kinder mehr zu bieten. Mit dem Angebot umfangreicher Sozialleistungen die eine zwingende Notwendigkeit zur Arbeitsaufnahme ersetzen, bekommt man dagegen nur Verachtung entgegengebracht, weil sich jeder, auch mit Hauptschulabschluss, irgendwann fragt, warum dieses Land seinen Erwerbstätigen zumutet, derart hohe Summen für die Untätigkeit eines grossen Teils seiner Einwohner bereitzustellen.
Zitat Ich spreche nicht gegen das Gefühl, ich spreche eher davon, dass das nicht mal im Ansatz genügt. Das Gefühl überlegen zu sein, hält einen Barbaren nicht auf.
Es hält ihn auf, wenn die Möglichkeit der Gegenwehr besteht und damit der Preis evtl. zu hoch sein könnte. Auf der anderen Seite braucht der Verteidiger das Gefühl, auf irgendeine Art überlegen zu sein, um sich überhaupt in die Lage zu versetzen, sich zu verteidigen.
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