An Monty Pythons "Leben des Brian" erinnerte Anne Applebaum die "Occupy"-Demonstration in London. Auch sonst hat diese "Bewegung" manchen lächerlichen Aspekt.
Und eine genauere Analyse der Occupy Wall Street-Truppe. Douglas Schoen, ein Demoskop, der dem Clinton-Flügel der Demokraten nahesteht, hat im Zuccotti-Park eine Befragung durchführen lassen:
Zitat The protesters have a distinct ideology and are bound by a deep commitment to radical left-wing policies. On Oct. 10 and 11, Arielle Alter Confino, a senior researcher at my polling firm, interviewed nearly 200 protesters in New York's Zuccotti Park. Our findings probably represent the first systematic random sample of Occupy Wall Street opinion.
Our research shows clearly that the movement doesn't represent unemployed America and is not ideologically diverse. Rather, it comprises an unrepresentative segment of the electorate that believes in radical redistribution of wealth, civil disobedience and, in some instances, violence. ...The vast majority of demonstrators are actually employed, and the proportion of protesters unemployed (15%) is within single digits of the national unemployment rate (9.1%). http://online.wsj.com/article/SB10001424...Opinion_LEADTop
Zitat von ZettelAnne Appelbaum erinnerte das in diesem Fall allerdings eher an den Monty-Python-Film "Leben des Brian". Dort spricht Brian zu einer Menge, der er zuruft: "Ihr seid alle Individualisten". Und diese antwortet wie ein Mann im Chor: "Wir sind alle Individualisten".
Am besten gefällt mir in der Szene dann aber die einsame Stimme, die von ganz hinten ruft: "Ich nicht!"
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von JunoLesenswert dazu ein Kommentar des ehemaligen Handelsblatt-Chefredakteurs
Wirklich lesenswert. Der Vergleich der Berichterstattung vom Europaparlament, wo ständig Entscheidungen fallen, die für unsere Zukunft wichtig sind, mit der über solche Inszenierungen ist beschämend.
Zitat von JunoUnd eine genauere Analyse der Occupy Wall Street-Truppe.
Auch interessant, aber nun nicht gerade überraschend. Im übrigen ist trotz seiner Dominanz in der Berichterstattung New York nicht repräsentativ für die USA. Gut, die Wall Street befindet sich nun einmal dort, aber von außerhalb scheint, wenn die Fernseh- und Videobilder nicht trügen, nicht gerade ein Bevölkerungsquerschnitt zu kommen. Ich erinnere mich da immer an eine Satire von Ephraim Kishon, wie er mit seiner positiven Erwähnung New Yorks im "rural America" von einem Fettnäpfchen ins andere tritt...
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Lächerlich finde ich lediglich die politisch-mediale Würdigung, wobei es zumindest unter Journalisten doch einige kritische Stimmen gibt, wie der von Juno angeführte Handelsblattartikel.
Allerdings erkenne ich in den letzten Jahren einen Trend zu staatstragenden Demonstrationen, die journalistisch durchaus positiv begleitet werden. Der EU und den nationalen Regierungen Europas können sich nichts schöneres wie "Occupy" wünschen, wobei "Weiterso" die bessere Bezeichnung wäre. Die "Weiterso-Bewegung" wünscht sich mehr Staat, welcher Politiker hört das nicht gerne?
Der Trend zu den ökosozialistischen Vereinigten Staaten von Europa hält weiter an, eine ernstzunehmende Opposition dagegen ist noch nicht einmal in Ansätzen zu erkennen. Ich halte Angela Tina Merkel wegen ihres vielgerühmten Pragmatismus für die ideale Präsidentin dieses Gebildes.
Die Medien wollen gezielt den Mitläufer-Reflex bei ihren Konsumenten auslösen.
Folglich verwenden die Medien gern die Phrase "die Menschen protestieren....". Und das sogar weltweit ! Sowas macht Eindruck beim Medienkonsumenten. Und das wissen die Medienmacher. http://www.google.de/search?hl=de&source...422l3.0.2.2l7l0
Und Menschen, das sind wir doch alle, oder nicht ? Würde man die protestierenden Personengruppen anhand spezifischer Merkmale beschreiben, erschienen sie als isolierte Gruppe, sogar radikal und irrational wenn man ihre Anliegen auf inhaltliche Substanz überprüfen würde.
Aber genau das wollen die Medien ja nicht. Denn die Occupy-Bewegung ist weltanschaulich weitgehend identisch mit den Journalisten die in den BRD-Leitmedien und dienen ihnen als Verstärker ihrer eigenen Verkündungsmission.
Gezielt werden dumpfe Emotionen geweckt, wie jene des Gefühls daß man Opfer von Ungerechtigkeit wird, wogegen sich die Occupy´s auflehnen.
Das mit den Ungerechtigkeiten im sogenannten Finanzsystem mag sogar stimmen. Es ist moralisch fragwürdig wenn man Banken rettet - und dabei die Regeln einer funktionierenden Marktwirtschaft mißachtet, die die Pleite bei Fehlinvestitionen vorsieht gemäß dem Prinzip der Eigenverantwortung - und diese Banken hinterher riesige Boni ausschütten und enorme Gewinne erwirtschaften, die freilich wiederum versteuert werden müssen. Genauso wie die Boni übrigens.
(Anmerkung: Genau dieses Bankrottbanken retten zeigt doch, daß wir eben nicht im Neoliberalismus leben, sondern in einer Art Neosozialismus. Hier versagt auch nicht der Kapitalismus, sondern dieser wird an seiner Entfaltung gehindert. In einer echten Marktwirtschaft gingen Banken pleite. Bzw. sie würden miserablen Schuldnern wie Griechenland, Italien usw, letztlich auch Frankreich, keine langfristigen Kredite einräumen. Nicht der Neoliberalismus ist am Ende, sondern das Konzept westlicher Sozialstaaten ohne solides Finanzierungskonzept.)
Ungerechtigkeit empört umgekehrt nie wenn man die Mißstände linker Pseudo-Sozialpolitik betrachtet:
Z.B. daß man als Durchschnittsverdiener mit Familie kaum mehr Geld hat als eine Hartzer-Familie. Ungerecht ist daß ein Niedriglöhner Rentenansprüche hat die kaum über jenen eines lebenslangen Hartzers liegen. Ungerecht ist das EEG, das Renditen zwischen 7 und 10% garantiert, die unfreiwillig jeder Stromkunde bezahlen muß. Ungerecht ist daß man auf die Banker schimpft und ihnen alle Schuld an den Finanzkrisen zuschiebt, und die eigentlichen Verursacher, nämlich die Politiker mit ihrem Stimmenkauf per Staatsverschuldung, und somit auch deren Wähler, fast nie anklagt.
Motiv von Occupy: Das linke Weltbild retten
Indem man den Finanzmärkten, bei aller berechtigten Kritik, die Haupt- bzw. Alleinschuld zuweist, versucht die weltanschaulich linke Occupy-Bewegung abzulenken von der eigentlichen Krisenursache. Den inzwischen exponentiell steigenden Geldmengen aufgrund der Notenbankenpolitik (bislang vor allem die FED, und nun auch in besonderem Maße die EZB), und den ständig steigenden Staatschulden.
Indem man die Banken zu Schuldigen erklärt, kann man zugleich die Illusion bewahren, die uferlosen Sozialtransfers westlicher Staaten wären weiterhin problemlos möglich.
In dem Zusammenhang muß man auch die Aufblähung des EFSF auf möglicher Weise über 2 Billionen Euro sehen. Und auch das wird nur reichen bis auch diese Summe aufgebraucht ist. Denn weiterhin werden die (Sozial)Staatshaushalte chronisch defizitär geplant.
Man ist zu diesen Garantien gezwungen, weil sonst keine seriöse Bank mehr unsoliden Staaten Geld leihen würde. Zugleich erhält man sich die Banken als Sündenbock, die freilich die Zinserträge gerne nehmen, während die Risiken vergesellschaftet werden.
An der Ursache ändert das aber nichts: Steigende Staatsverschuldung durch nicht erwirtschaftbar hohe Sozialleistungen und Pensionen. Man versucht lediglich ein krankes (totes) System mit Geldinfusionen künstlich am Leben zu erhalten.
Das kindlich-naive, trotzige Festhalten am linken Deutungsmuster wie es die Occupy´s vorleben und medial verstärkt werden, blockiert zugleich die Suche nach rationalen, effektiven Lösungen. Diese bedeuten zugleich die Abkehr vom Gesellschaftskonzept neosozialistischer Sozialdemokratisierung, sowie der ökonomischen Schule des Keynesianismus mit seinem systemimmanenten Hang zur monetären Blasenbildung. (Leider dominiert diese Schule die ökonomische Fachwelt heute weitgehend)
Die Lösung lautet: Staatsausgaben müssen immer zuerst durch Einnahmen gedeckt sein. Krisen begegnet man mit Strukturreformen welche die Wertschöpfung begünstigen anstatt mit Geldmengenausweitungen.
Aber die damit verbundenen Bürden spürt man sofort und müssen in einer Demokratie ethisch als sinnvoll erkannt und vertreten werden.
Im Beschenkungswettbewerb eines demokratischen Konkurrenzsystems um die Macht bedarf es hoher Resistenz in der Bevölkerung um nicht auf die Stimmenköder machtgieriger Politiker hereinzufallen. Und woher soll denn die Bevölkerung um die wirklichen Zusammehänge wissen, wenn die Medien weltanschaulich mit den Occupy´s weitgehend identisch sind, wenn in den Schulen wenig bis nichts über Ökonomie gelehrt wird - und dann primär keynesianisch anstaat gemäß der Österreichischen Schule der Ökonomie ?
Beim nächsten Kursrutsch an den Börsen wird die Occupy-Bewegung enormen Zulauf erhalten. Die Gewerkschaften werden ihre Mitläufer mobilisieren, die Parteien ebenso. Alles stark unterstützt von den Medien.
Wann dieser nächste Crash kommt - vorläufig gibt es wenige Gründe für fallende Kurse, weil die Banken nun viel weniger risikobehaftet sind. Zugleich wird den Staaten weitere Verschuldungsmöglichkeit eröffnet.
Das große Rad neosozialistischer Geld- und Staatswirtschaft mit marktwirtschaftlichem Anhängsel kann sich also noch eine Weile weiter drehen.
in Ihrer Marginalie 'Schlaue Griechen' haben Sie den Wirkmechanismus ja schon beschrieben: Die 'Occupy'-Bewegung ist der Politik möglicherweise willkommen, sollte es in naher Zukunft Gesetze geben, die den Banken sogenannte 'Zügel' anlegen. Die 'Occupy'-Bewegung kann so schön von der Verantwortung der Politik ablenken.
Merkwürdig, zum Lachen ist mir sogar nicht zumute. Vielmehr verspüre ich einen penetranten Würgreiz. Zwick mich mal einer, damit ich aus diesem Albtraum erwache...
~~~ Die zunehmende Armut, welche allenthalben beklagt wird, scheint mir zuvörderst geistiger Natur.
Zitat von ZettelAn Monty Pythons "Leben des Brian" erinnerte Anne Applebaum die "Occupy"-Demonstration in London...
...Anne Appelbaum erinnerte das in diesem Fall allerdings eher an den Monty-Python-Film "Leben des Brian". Dort spricht Brian zu einer Menge, der er zuruft: "Ihr seid alle Individualisten". Und diese antwortet wie ein Mann im Chor: "Wir sind alle Individualisten"...
(Hervorhebung von mir.)
Ich meine mich zu erinnern, dass Brian "Ihr seid alle Individuen" ruft. Ohne "alist".
Passt auch besser zu dem, was Frau Apfeltree zitiert:
Zitat von Anne Applebaum in slateUnintentionally, it sounds a lot like a scene from the Monty Python movie Life of Brian, the one in which Brian, who has been mistaken for the messiah, shouts out at the crowd, "You are all individuals!" The crowd shouts back: "We are all individuals!"
Zitat von Hurz Ich meine mich zu erinnern, dass Brian "Ihr seid alle Individuen" ruft. Ohne "alist".
So ist es. Und wie Rayson finde ich auch den einsamen Rufer, der "Ich nicht!" ruft, die eigentliche absurde Krönung der Szene.
Die Szene ist eine der Meistzitierten bei uns im Büro. Neben "Mensch, genannt Römer, geh' in das Haus". Und "Was, frage ich Euch, haben uns die Römer jemals gebracht". Und "Du musst feilschen!". Und "Setz' Dich, nimm Dir 'nen Keks, mach's Dir bequem". Und "Jeder nur ein Kreuz". Und "Sie war es, sie war es - er war es, er war es".
Ja, ich sollte ihn mal wieder anschauen. Der Film ist einer der ganz wenigen, der das Prädikat "Klassiker" wirklich verdient hat.
Zitat von hubersnDie Szene ist eine der Meistzitierten bei uns im Büro. Neben "Mensch, genannt Römer, geh' in das Haus". Und "Was, frage ich Euch, haben uns die Römer jemals gebracht". Und "Du musst feilschen!". Und "Setz' Dich, nimm Dir 'nen Keks, mach's Dir bequem". Und "Jeder nur ein Kreuz". Und "Sie war es, sie war es - er war es, er war es".
Nicht zu vergessen, weil auch in politischen Diskussionen sehr gut anwendbar: "Er hat Jehova gesagt!"
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von ZettelAn Monty Pythons "Leben des Brian" erinnerte Anne Applebaum die "Occupy"-Demonstration in London...
...Anne Appelbaum erinnerte das in diesem Fall allerdings eher an den Monty-Python-Film "Leben des Brian". Dort spricht Brian zu einer Menge, der er zuruft: "Ihr seid alle Individualisten". Und diese antwortet wie ein Mann im Chor: "Wir sind alle Individualisten"...
(Hervorhebung von mir.)
Ich meine mich zu erinnern, dass Brian "Ihr seid alle Individuen" ruft. Ohne "alist".
Anne Applebaum zitiert richtig "You are all individuals". Ich habe das nach einigem Überlegen mit "Individualisten" und nicht "Individuen" übersetzt; denn das deutsche "Individuum" hat andere Konnotationen als das englische "individual".
Aus dem preußischen Polizeibericht: "Auf der Straße wurde heute ein betrunkenes Individuum aufgegriffen".
Vielleicht war die Übersetzung zu frei. "Ihr seid alle Individuen" hätte jedenfalls meines Erachtens nicht das Gemeinte getroffen; nämlich daß jeder anders ist.
Vielleicht hätte ich es noch freier übersetzen sollen: "Jeder von euch ist anders".
Zitat von ZettelAus dem preußischen Polizeibericht: "Auf der Straße wurde heute ein betrunkenes Individuum aufgegriffen".
Vielleicht war die Übersetzung zu frei. "Ihr seid alle Individuen" hätte jedenfalls meines Erachtens nicht das Gemeinte getroffen; nämlich daß jeder anders ist.
Vielleicht hätte ich es noch freier übersetzen sollen: "Jeder von euch ist anders".
»You're all individuals!« -- »Ihr seid doch alle Individuen!« ist einfach die Übersetzung, die am besten zur Synchronisation des Films geeignet war [edit: und sich so in das kollektive Gedächtnis eingebrannt hat]. — Hier ist das Script des Films in Englisch (der Teil mit der bewussten Stelle): http://montypython.50webs.com/scripts/Life_of_Brian/20.htm
Ich geh quasi jeden Tag an der St.Pauls Cathedral vorbei. Dabei fällt mir vor allem auf wie lächerlich klein diese "Bewegung" ist. Selbst am Samstag Abend waren es vielleicht zweihundert, vielleicht dreihundert Leute - wenn überhaupt -und es wurde für kurze Busse in einer Strasse aufgehalten. Wahnsinn.
Und jetzt campieren ein paar davor, vielleicht 50. Alles wäre eigentlich kaum der Rede wert, aber der Protest hat wohl - das bekommt man auf Facebook mit und auch die Berichterstattung zeugt davon - viele Sympathisanten. Nur scheinen die keine Ahnung zu haben und auch nicht so recht zu wissen was sie wollen. Mein Eindruck ist, dass da - sieht man von den eingefleischten Linken ab - hauptsächlich Abenteuerlust im Spiel ist. Die moderne Version von Cowboy und Indianer. Endlich mal etwas Aufregendes im langweiligen Leben. Dekadenz schlechthin. Nur leider wird dabei übersehen, dass es ziemlich gefährlich ist, sich gegen Fundamente einer funktionierenden Gesellschaft aufzulehnen ohne Plan was dann passieren soll.
Zitat von stefanolix»You're all individuals!« -- »Ihr seid doch alle Individuen!« ist einfach die Übersetzung, die am besten zur Synchronisation des Films geeignet war [edit: und sich so in das kollektive Gedächtnis eingebrannt hat]. — Hier ist das Script des Films in Englisch (der Teil mit der bewussten Stelle): http://montypython.50webs.com/scripts/Life_of_Brian/20.htm
Ja, so ist es wohl. In mein individuelles (!) Gedächtnis freilich nicht, weil ich ihn nur einmal gesehen habe.
Die Übersetzung "Individuen" ist ja auch nicht falsch; nur meines Erachtens eben nicht die genau treffende. Wirklich falsch ist - aber das weiß hier ja wahrscheinlich jeder - das "Ich schau dir in die Augen, Kleines" in "Casblanca".
Im Original sagt Bogart schlicht "Here's looking at you, kid", was ungefähr "Zum Wohl, Kleines" heißt.
Zitat von ZettelDie Übersetzung "Individuen" ist ja auch nicht falsch; nur meines Erachtens eben nicht die genau treffende.
I beg to differ.
Zitat von WikipediaEin Individuum (lateinisch individuum - das Unteilbare, Einzelding) ist Ding, eine Entität oder einzelnes Seiendes, insofern er von Gegenständen klar unterschieden werden kann, d. h. insofern Identitätskriterien angegeben werden können.
Zitat von WikipediaDer Individualismus ist ein Gedanken- und Wertesystem, in dem das Individuum im Mittelpunkt der Betrachtung steht.
In der Szene des Films geht es nicht um Gedanken- und Wertesysteme, sondern einfach nur um die Tatsache, dass Menschen verschieden sind. Oder eben nicht. Preußische Polizeiberichte sehe ich hingegen für das heutige Verständnis als entbehrlich an. Sorry, lieber Zettel!
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Zitat von RaysonIn der Szene des Films geht es nicht um Gedanken- und Wertesysteme, sondern einfach nur um die Tatsache, dass Menschen verschieden sind. Oder eben nicht. Preußische Polizeiberichte sehe ich hingegen für das heutige Verständnis als entbehrlich an. Sorry, lieber Zettel!
Und so könnte man auf jeder Seite jeder beliebigen Übersetzung Fälle finden, über die sich derart trefflich streiten ließe; mit und ohne Smilies.
Solche Diskussionen, lieber Rayson, sind aber nur begrenzt von Nutzen. Sie können ja nur in der allgemeinen Frustration darüber enden, daß es keine "richtige" Übersetzung gibt.
Stelle hier einen beliebigen Ausschnitt aus einem englischen oder französischen bellestristischen Text ein, zusammen mit der deutschen Übersetzung. Ich werde dir zeigen, was alles an der Übersetzung schief, ungenau, den Sinn nicht genau treffend ist.
Aber ich werde keine Übersetzung liefern können, die diese Mängel nicht hätte. Denn es gibt sie nicht.
Bei Fachtexten geht es; bei Zeitungstexten oft, aber nicht immer. Dies jetzt ist ein Beispeil für das "nicht immer".
Zitat von ZettelStelle hier einen beliebigen Ausschnitt aus einem englischen oder französischen bellestristischen Text ein, zusammen mit der deutschen Übersetzung. Ich werde dir zeigen, was alles an der Übersetzung schief, ungenau, den Sinn nicht genau treffend ist.
Huch? Erkenne ich da leichte Anflüge eines Beleidigtseins? So war das sicher nicht gedacht, lieber Zettel. Ich fand nur intuitiv immer "Individuen" richtig(er) und freue mich deswegen, Wikipedia zur Bestätigung heranziehen zu können. Einen absoluten Maßstab kann es bei Übersetzungen wahrscheinlich nie geben, aber man kann schon Gründe finden, warum die eine Übersetzung mehr und die andere vielleicht weniger treffend ist. Das müssen, wie immer, nicht bei jedem Menschen dieselben sein, aber von deren Diskussion leben wir doch z.B. auch hier. Wir müssen als Deutschsprechende eben das explizit machen, was bei Monty Python implizit mitschwingt, und wie könnten wir das besser tun als mit einem ergebnisoffenen Meinungsaustausch?
Ob an dessen Ende jeder mit der gleichen Überzeugung zurückbleibt, ist in diesem Fall so ungewiss (oder gar unwahrscheinlich) wie in anderen. Aber es lohnt sich doch, die Argumente mal anzuführen. Hier wie bei anderen Themen.
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Zitat von ZettelStelle hier einen beliebigen Ausschnitt aus einem englischen oder französischen bellestristischen Text ein, zusammen mit der deutschen Übersetzung. Ich werde dir zeigen, was alles an der Übersetzung schief, ungenau, den Sinn nicht genau treffend ist.
Huch? Erkenne ich da leichte Anflüge eines Beleidigtseins?
Keine Spur, lieber Rayson. Ich sehe ja im Gegenteil durch diese kleine Diskussion meine Auffassung zum Übersetzen bestätigt.
Du hast Recht, ich habe Recht. Weil es auch hier die "exakte" Übersetzung halt nicht gibt. Ich habe das hier einmal am Beispiel des ersten Absatzes des Zweiten Teils der "Madama Bovary" erläutert. Er lautet übrigens:
Zitat Yonville-l'Abbaye (ainsi nommé à cause d'une ancienne abbaye de Capucins dont les ruines n'existent même plus) est un bourg à huit lieues de Rouen, entre la route d'Abbeville et celle de Beauvais, au fond d'une vallée qu'arrose la Rieule, petite rivière qui se jette dans l'Andelle, après avoir fait tourner trois moulins vers son embouchure, et où il y a quelques truites, que les garçons, le dimanche, s'amusent à pêcher à la ligne.
Oder, da ich bei Flaubert bin, wie lautet die "richtige" Übersetzung von L'Èducation Sentimentale? Im Literarischen Rätselsalon gab es darüber vor Jahren einmal eine lange, eine sehr lange Diskussion. Ohne Ergebnis; dh ohne daß jemand die "richtige" Übersetzung gefunden hätte. Weil es sie nicht gibt.
(Anmerkung: Genau dieses Bankrottbanken retten zeigt doch, daß wir eben nicht im Neoliberalismus leben, sondern in einer Art Neosozialismus. Hier versagt auch nicht der Kapitalismus, sondern dieser wird an seiner Entfaltung gehindert. In einer echten Marktwirtschaft gingen Banken pleite. Bzw. sie würden miserablen Schuldnern wie Griechenland, Italien usw, letztlich auch Frankreich, keine langfristigen Kredite einräumen. Nicht der Neoliberalismus ist am Ende, sondern das Konzept westlicher Sozialstaaten ohne solides Finanzierungskonzept.)
Das ist doch m.E.genau der Punkt, um den es den Protestlern: "Unten" in der Gesellschaft ist harte Arbeit nötig, um im Wirtschaftssystem zu bestehen, "oben" siehe Bankenrettung oder CEO Verträge mit "goldenem Fallschirm" gilt Sozialismus. Das Wasser predigen und Wein trinken.
Zitat von ZettelAn Monty Pythons "Leben des Brian" erinnerte Anne Applebaum die "Occupy"-Demonstration in London. Auch sonst hat diese "Bewegung" manchen lächerlichen Aspekt.
Ich verfolge, da ich mich schon lange sehr für Graswurzelbewegungen interessiere, diese Occupy-Geschichte so ziemlich vom ersten Besetzungstag an -- hauptsächlich direkt über deren Kommunikationsschienen: http://storify.com/adbusters
Mein Eindruck ist, dass das -- in den USA wohlgemerkt -- ebenso wenig eine homogene stramm linke Truppe ist wie die Tea-Party-Bewegung eine homogene stramm rechte.
Der ist nun allerdings schon etwas älter. EDIT: Aber meine Wahrnehmung dieser Geschichte auch; in den letzten vier, fünf Tagen bin ich dazu nicht mehr gekommen.
Zitat Among the signs that could be seen in the protest were, "Gaza supports the occupation of Wall Street", "Hitler's Bankers" and a sign urging people to Google the following: Wall St. Jews, Jewish billionaires, Jews & Federal Reserve Bank.
In addition, anti-Israel signs were raised against "Israel's occupation of Gaza".
Another protestor said that "a small ethnic group constitutes almost all of the hedge fund managers and bankers on Wall Street. They are all Jewish. There is a conspiracy in this country where Jews control the media, finances. They have pooled their money together in order to take control of America."
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