Zitat von ZettelLetzer Absatz des Artikels:Zitat:Was sich auswirken wird, das ist allein die Kampagne. Sie hat nicht nur Wulff persönlich geschädigt, nicht nur das Amt des Bundespräsidenten tangiert, sondern sie wird ja auch Auswirkungen auf das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland haben.
Die Leser der New York Times wurden gestern durch einen Artikel des Berliner Korrespondenten Nicolas Kulish informiert. Dieser befragte u.a. den Konstanzer Politologen Seibel:
Zitat von New York Times“This is the last thing Mrs. Merkel needs,” said Wolfgang Seibel, professor of politics and public administration at the University of Konstanz. “If Wulff were forced to step down it would hurt her domestically and abroad, showing that like Italy and Greece, German politics are unstable.”
So ist es.
Die deutschen Medien schaden mit dieser Kampagne unserem Land. Mit einer Kampagne, die aus einer Fliege einen Elefanten macht.
Zitat von Zettel Die deutschen Medien schaden mit dieser Kampagne unserem Land. Mit einer Kampagne, die aus einer Fliege einen Elefanten macht.
Sollen die Medien Rücksicht auf das Land nehmen? Oder auf Christian Wulff? Das wäre allerdings, zumindest was den westlichen Teil der Bundesrepublik angeht, was völlig Neues, würde aber zum Zeitgeist passen. Ab jetzt nur noch hilfreiche Kampagnen, sonst geht Deutschland unter bevor es von der EU gefressen wird.
Es mag für Dich eine Mücke sein, für mich hat es mindestens die Dimension eines Hausschweins. Aber zur Beruhigung, die Stabilität Deutschlands hing bisher noch nicht vom Bundespräsidenten ab. Es ist aber nicht ungefährlich, ob jetzt aus Staatsräson oder aus taktischen oder gar aus strategischen Gründen auf einem Bundespräsidenten zu beharren, der für dieses Amt ungeeignet zu sein scheint. Ich finde es trotzdem nett, wenn nicht nur Christian Wulff etwas mehr zur Klärung beitragen würde, sondern wenn auch BILD, WELT, Stern und SpOn die Freunlichkeit hätte mir mitzuteilen was das Ganze soll. Dann können sie meinetwegen weitermachen, vielleicht nach etwas Weihnachtsfrieden, aber dann umso qualifizierter.
Leider fehlt mir das Abo dieser Seite, um weitere Artikel zu dem im Interview besprochenen Thema zu lesen, ich überlege schon geraume Weile, mich dort zu registrieren...
Nicht überall, wo Geld im Spiel ist, steckt Korruption dahinter. Nicht überall, wo Korruption stattfindet, ist Geld dahinter.
Die Lehren, die Politiker aus diesem Fall ziehen müssen: - Verzichte auf Freundschaften mit reichen Menschen, wenn du jemals ein politisches Amt bekleiden willst. Suche dir deine Freund unter armen Leuten, es gibt genügend davon. - Leihe dir nie Geld von Menschen, die es im Überfluss haben. Sich Geld von einem Harz-Empfänger zu leihen, ist die einzige politisch korrekte Form.
Wenn Thomas de Maizière so stilsicher ist, warum in Gottes Namen trägt er in Afghanistan ein sogenanntes Palästinensertuch? Geht nicht auch ein dicker Schal?
Zitat von C.[...]Rücksicht[...] würde aber zum Zeitgeist passen.
Natürlich darf und soll die Presse unbequem sein und kritische Fragen stellen, aber das bitte möglichst ohne eigene politische Agenda und mit dem nötigen Respekt. Für mich ist die Geschichte um Wulff ähnlich wie die Hatz auf Guttenberg damals: In der Sache vielleicht gerechtfertigt, aber im Ausmaß völlig übertrieben.
Zitat Wenn Thomas de Maizière so stilsicher ist, warum in Gottes Namen trägt er in Afghanistan ein sogenanntes Palästinensertuch?
Ich kann dem, was de Maizière im verlinkten Interview sagt, gerne zustimmen. Aber was seinen Stil angeht, so habe ich eine schlechte Meinung von ihm, seit ich ihn im Radio zum Fall Sarrazin gehört habe. Damals hat er mit viel Wut in der Stimme gesagt, man brauche diese Debatte nicht, auch wo Sarrazin recht habe, sei das alles bekannt und man habe sich mit diesen Problemen schon beschäftigt. Ein seltsamer Vorwurf. Für mich zeigte dieser Ausbruch, dass de Maizière Sarrazin vor allem den Verrat an der eigenen Klasse - der Elite - übel nahm. Da hat also "einer von uns" eine breite und unbequeme Diskussion unter den Massen angezettelt, statt die Eliten hinter verschlossenen Türen machen zu lassen. Sicherlich ein kompetenter und tüchtiger Mann aber Größe hat er damals nicht gezeigt.
1.) Es ist KEINE Frage des politischen Stils sondern eine grundlegende Sache für jeden Politiker: Unabhängigkeit fängt beim Geld an! Natürlich darf ein Politiker reiche Freunde haben, dagegen spricht nichts. Aber dann muss er darauf achten, dass er sich nicht von ihnen aushalten läßt. Dazu muss man nicht von alten Adel sein, um nach diesem Prinzip zu handeln!
2.) Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Ihren Satz, wonach die Medien dem Land schaden, unangemessen finde. Wulff hat in den letzten Jahren eine unglaubliche politische Instinktlosigkeit gezeigt, was Annehmlichkeiten und Geschenke von reichen Freunden betrifft. Ich persönlich glaube zwar, dass der Kredit von Geerken tatsächlich der Versuch war, einem Freund zu helfen, aber Geerken war halt nicht der einzige! Ein Ministerpräsident gibt nicht nur die Leitlinien des Landespolitik vor, sondern hat auch Einfluss auf die Landesverwaltungen und über den Bundesrat auf die Bundespolitik. Wenn ein Ministerpräsident so fröhlich und instinktlos Geschenke von reichen Freunden annimmt, dann müssen die Medien (wenn sie sich tatsächlich als vierte Gewalt verstehen) nachhaken. Mag sein, dass Geerken tatsächlich ein väterlicher Freund war, aber wer sagt, dass dies für alle gilt, die Wulff geholfen und beschenkt haben!
3.) Und nein, es ist auch keine Fliege, was Wulff sich da geleistet hat. Es geht ja nicht nur um den Privatkredit, sondern um sein Verhalten, was die Geschenke von reichen Freunden angeht. Das mag im Einzelfall ein Geschenk im niedrigen Tausenderbereich sein, aber es war eben kein Einzelfall und es war auch nicht nur eine Person, von der er Geschenke annahm.
4.) Wenn die Politik der BRD als unstabil gilt, dann ist dies nicht die Schuld der Medien, sondern die Schuld derjenigen, die diese Politik zu verantworten haben. Bei allem Verständnis für überzogene Dramatisierungen und Personalisierungen der Medien, liegt die Schuld für die Pobleme der Regierung und des Bundespräsidenten doch nicht bei den Medien, sondern bei den handelnden Personen in der Politik!
PS: Mich hat dies bei Guttenberg schon aufgeregt, dass man manche Selbstverständlichkeiten (Zurückhaltung bei Geschenken, selbstsicheres Auftreten, gute Englischkenntnisse, etc) immer mit einem bestimmten Stil erklärte und mit altem Adel assoziierte. Als ob manche Verhaltensweise halt nur bei Adeligen vorkommen, weil sie es halt als einzige von Kindesbeinen an so gelernt haben. Als ob der Rest des Landes ihren Kindern keine Werte beibringen würden.
Zitat Wenn Thomas de Maizière so stilsicher ist, warum in Gottes Namen trägt er in Afghanistan ein sogenanntes Palästinensertuch?
Ich kann dem, was de Maizière im verlinkten Interview sagt, gerne zustimmen. Aber was seinen Stil angeht, so habe ich eine schlechte Meinung von ihm, seit ich ihn im Radio zum Fall Sarrazin gehört habe. Damals hat er mit viel Wut in der Stimme gesagt, man brauche diese Debatte nicht, auch wo Sarrazin recht habe, sei das alles bekannt und man habe sich mit diesen Problemen schon beschäftigt. Ein seltsamer Vorwurf. Für mich zeigte dieser Ausbruch, dass de Maizière Sarrazin vor allem den Verrat an der eigenen Klasse - der Elite - übel nahm. Da hat also "einer von uns" eine breite und unbequeme Diskussion unter den Massen angezettelt, statt die Eliten hinter verschlossenen Türen machen zu lassen. Sicherlich ein kompetenter und tüchtiger Mann aber Größe hat er damals nicht gezeigt.
Verschwörungstheorien sind nicht die bevorzugte Informationsquelle. Im günstigsten Fall nur dummes Gerede, häufig Propaganda zur Durchsetzung egoistischer Interessen. Irgendjemand ist findet sich immer als Sündenbock, die Illuminaten, die Juden, die Bilderberger, die Spekulanten, das Thüringernetzwerknationalheimatunterzwickauschutzsozialistischestriogrund, die Bankster … Unfug.
Thomas de Maiziére ist ein außergewöhnlich intelligenter, hochgebildeter Mensch. Er tut nicht so, er steht wirklich über den Dingen.
Bei vielen Politikern sieht es so aus, als wenn deren behauptetes Christsein auf der Erkenntnis beruht, dass ein Politiker um des eigenen Vorankommens wegen in diesem großen Verein einfach mitmischen muss. De Maiziéres Gottesfurcht ist authentisch. Er ist sich durchaus unserer Kleinheit und Fehlbarkeit bewusst, demütig vor der höheren Macht.
Sollte es einen Politiker geben, dessen Keller die Journalisten noch so oft durchsuchen können ohne eine Leiche zu finden, dann ist das de Maiziére. Seine zur Schau gestellte Arroganz ist kalkuliert. De Maiziére (ich habe ihn mal eine Weile im Dudlfunk gehört) kann auch bieder und leutselig. Die Arroganz ist offenbar seine Methode, die Ranschmeißer gar nicht erst ranzulassen. Ist in Ordnung.
Die Frage nach Sarrazin kam für de Maiziére nicht überraschend. Es wäre für den Redegewandten leicht, eine „Schon-viel-erreicht-Meinungsfreiheit-optimistisch-gegen-Nazis-Vielfalt-noch-viel-zu-tun“-Sprechblase so abzusondern, dass die Frager sich entschuldigen überhaupt gefragt zu haben. Hat er aber nicht. Wie ist das möglich, dass der rhetorische Überflieger de Maiziére beim Stichwort Sarrazin mit Schaum vorm Mund vor Wut im Dreieck springt? De Maiziére sagt öffentlich nichts Unbedachtes. Niemals. Welche Macht hat ihn zu diesem verbalen Veitstanz getrieben? Irgendwas muss da sein, das man nicht sieht. Irgendeine Kraft macht selbst den kühl kalkulierenden, klugen Thomas de Maiziére zur Marionette. Wenn ich nur wüsste, welche da am Wirken ist.
Zitat von UrlauberThomas de Maiziére ist ein außergewöhnlich intelligenter, hochgebildeter Mensch. Er tut nicht so, er steht wirklich über den Dingen.
Bei vielen Politikern sieht es so aus, als wenn deren behauptetes Christsein auf der Erkenntnis beruht, dass ein Politiker um des eigenen Vorankommens wegen in diesem großen Verein einfach mitmischen muss. De Maiziéres Gottesfurcht ist authentisch. Er ist sich durchaus unserer Kleinheit und Fehlbarkeit bewusst, demütig vor der höheren Macht.
Sollte es einen Politiker geben, dessen Keller die Journalisten noch so oft durchsuchen können ohne eine Leiche zu finden, dann ist das de Maiziére. Seine zur Schau gestellte Arroganz ist kalkuliert. De Maiziére (ich habe ihn mal eine Weile im Dudlfunk gehört) kann auch bieder und leutselig. Die Arroganz ist offenbar seine Methode, die Ranschmeißer gar nicht erst ranzulassen. Ist in Ordnung.
Die Frage nach Sarrazin kam für de Maiziére nicht überraschend. Es wäre für den Redegewandten leicht, eine „Schon-viel-erreicht-Meinungsfreiheit-optimistisch-gegen-Nazis-Vielfalt-noch-viel-zu-tun“-Sprechblase so abzusondern, dass die Frager sich entschuldigen überhaupt gefragt zu haben. Hat er aber nicht. Wie ist das möglich, dass der rhetorische Überflieger de Maiziére beim Stichwort Sarrazin mit Schaum vorm Mund vor Wut im Dreieck springt? De Maiziére sagt öffentlich nichts Unbedachtes. Niemals. Welche Macht hat ihn zu diesem verbalen Veitstanz getrieben? Irgendwas muss da sein, das man nicht sieht. Irgendeine Kraft macht selbst den kühl kalkulierenden, klugen Thomas de Maiziére zur Marionette. Wenn ich nur wüsste, welche da am Wirken ist.
Vermutung: Beide Politiker stammen von Hugenotten ab. Die Hugenotten fanden im Land Brandenburg aufgrund des Potsdamer Toleranzedikts eine neue Heimat, nachdem sie in Frankreich verfolgt worden waren. Thomas de Maizière sieht sich in der Tradition der Hugenotten und betrachtet deshalb Thilo Sarrazins (teilweise) polemische und (teilweise) undifferenzierte Angriffe auf bestimmte Bevölkerungsgruppen als Verrat an der gemeinsamen Herkunft.
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