Es gibt Entwicklungen, die sich, wenn man eine Situation richtig analysiert, mit ziemlich großer Sicherheit vorhersagen lassen. In dieser Marginalie stelle ich Artikel aus dem Jahr 2011 zusammen, in denen die Entwicklungen analysiert wurden, die jetzt zu der Zuspitzung der Lage am Persischen Golf führten.
Es bestätigt sich wieder einmal eine simple Wahrheit: Wer eine Politik des Appeasement betreibt, der gefährdet den Frieden. Präsident Obama hat mit seiner Politik eine Situation herbeigeführt, in der eine militärische Konfrontation zwischen dem Iran und den USA jetzt zu einer aktuten Gefahr geworden ist.
diese Entwicklung verfolge ich auch mit zunehmender Besorgnis, und ausgerechnet jetzt wird Stratfor von diesen Kriminellen und Staatsfeinden stillgelegt. Ich hoffe, daß unsere Kraftwerke uns unsere Industrieinfrastruktur besser geschützt sind, gebe mich aber keinen Illusionen hin.
Am Ende werden vielleicht diejenigen Recht behalten, die einen Showdown im Nahen Osten für den Jahresanfang vorhergesagt haben. Diejenigen, die rücksichtslos ihre Völker für die Erringung von regionaler Vorherrschaft in die Waagschale werfen, sind leider noch nicht vom Angesicht der Erde verschwunden. Es wird vielleicht nicht mehr lange dauern, bis etliche Mitbürger bedauern, was wir mit unserer Bundeswehr angestellt haben.
Zitat von Thomas PauliAm Ende werden vielleicht diejenigen Recht behalten, die einen Showdown im Nahen Osten für den Jahresanfang vorhergesagt haben.
Je früher je besser würde ich da mal sagen. Noch hat der Iran keine Atomwaffen, so daß eine entsprechende Antwort unnötig sein wird.
Zitat von Thomas PauliEs wird vielleicht nicht mehr lange dauern, bis etliche Mitbürger bedauern, was wir mit unserer Bundeswehr angestellt haben.
Glauben Sie denn im Ernst, daß iranische Truppen bis Aachen vorstoßen werden? Ich würde es jedenfalls schon für eine Katastrophe halten, wenn sie nicht schon vor Jerusalem scheitern. Mindestens in dieser Sache ist die Bundeswehr ein inexistenter Faktor und das ist aus israelischer Sicht vielleicht auch ganz gut so.
Diese Ihre "etlichen Mitbürger" - soweit es die üblichen Verdächtigen sind, die ich sehe - werden den Mangel an Bundeswehr ganz sicher nicht bedauern und dies allein deswegen, weil sie die Auseinandersetzungen um den persischen Golf als einen Angriff auf den (gänzlich unschuldigen) Iran durch die USA interpretieren werden.
Zitat Glauben Sie denn im Ernst, daß iranische Truppen bis Aachen vorstoßen werden?
Natürlich nicht, lieber AldiOn, das ist eher langfristig gedacht. Wir Deutschen haben ja unsere strategische Verteidigung an die USA outgesourced und tapfer die Friedensdividende eingeheimst. Das könnte sich in der Zukunft als fatal erweisen.
Die Situation erinnert stark an die Zeit vor dem Angriff auf dem Irak. Auf allen Kanälen (Experten wie Stratfor z.B.) wird eine Bedrohung durch den Iran herbeifantasiert. Besonders betont wird dabei man müsse jetzt schnell handeln sonst könne es zu spät sein. Amerikanische und israelische Militärs, Journalisten und Politiker diskutieren offen ob und wann der Iran angegriffen werden soll. Neben der medialen Kriegvorbereitung, werden auch bereits Terroranschläge, Sabotagen und Überwachungsaktivitäten auf iranischem Gebiet ausgeführt, ohne das sich die USA und Israel freilich dazu bekennen würden. Sobald der Iran es dann wagt sich auf minimalste Weise verbal dagegen zu wehren und ankündigt sich im Falle eines Angriffs zu verteidigen, wird dies als iranische Agression dargestellt. Fazit: Im Iran "spitzt" sich nichts zu. Einzig das Kriegsgetrommel der üblichen Kriegstreiber und Kriegsgewinnler nimmt zu.
Zitat von kleinkleinDie Situation erinnert stark an die Zeit vor dem Angriff auf dem Irak. Auf allen Kanälen (Experten wie Stratfor z.B.) wird eine Bedrohung durch den Iran herbeifantasiert.
Das ist leider so wenig Phantasie wie die Atomrüstung des Iran und seine Raketenrüstung.
Es ist so wenig, lieber kleinklein, Phantasie wie die Entwicklung im Irak, der dabei ist, zu einem Satellitenstaat des Iran zu werden, mit der innenpolitischen Konsequenz einer absoluten Dominanz der Schiiten. Bekanntlich hat die säkulare Partei Allawis, die INA, in der zahlreiche Sunniten sind, die letzten Wahlen gewonnen; Allawi hätte eigentlich Premier werden müssen. Die entsprechenden Verhandlungen liefen auch, bevor der Iran sich einschaltete. Allawis Partei INA wird jetzt an den Rand gedrängt, wenn nicht schon in den Untergrund. Ein Bürgerkrieg im Irak steht bevor.
Israel wird durch den Iran unmittelbar bedroht, der, wie Sie sicher wissen, den jüdischen Staat von der Landkarte tilgen will. Die imperialen Gelüste des Iran drohen den gesamten Nahen Osten in einen Krieg zu stürzen; und die USA haben dem kaum noch etwas entgegenzusetzen.
Das sind alles leider keine Phantasien. Ob Sie sich vielleicht ein wenig informieren?
Der Westen droht Sanktionen an, Iran rasselt mit den Säbeln. Business as usual.
Und das iranische Atomprogramm mitsammt den Trägerraketen ist vom Einsatz so weit entfernt wie Sie werter Zettel von Frau Wagenknecht. Es ist relativ einfach eine Atombombe zu bauen. Sie in Raketensprengkopfgröße zu bauen und die entsprechenden Raketen inkluse Zielführungssystem herzustellen liegt im Moment noch deutlich außerhalb den Fähigkeiten Irans.
dies ist jetzt keine rethorische Frage, ich bitte um Aufklärug.
gibt es seriöse Quellen, die die Existenz einer iranischen A-Bombe bestätigt haben ? Haben die Tests gemacht, die wie zur Zeit des kalten Kriegs, so wurde behauptet, mittels Seismographen nachgewiesen wurden ?
Oder sitzt Frau Clinton bald wieder mit handcolorierten Pappendeckeln im UN-Sicherheitsrat?
Zitat von tobiwan2kEs ist relativ einfach eine Atombombe zu bauen. Sie in Raketensprengkopfgröße zu bauen und die entsprechenden Raketen inkluse Zielführungssystem herzustellen liegt im Moment noch deutlich außerhalb den Fähigkeiten Irans.
Das mag sein; aber es ändert ja nichts an der Bedrohung. Es kann noch ein, zwei oder drei Jahre dauern. Irgendwann beherrscht der Iran diese Technik.
Charles Krauthammer hat einmal auf den trivialen Umstand aufmerksam gemacht, daß nicht der Besitz von Atomwaffen an sich das Problem ist. Niemand ängstigt sich wegen der britischen oder französischen Atomwaffen. Das Problem ist, daß der Iran nicht nur auf dem Weg zur Atommacht ist, sondern daß er zugleich
a) über seinen Einfluß auf den Irak, auf die Hisbollah, inzwischen auch auf die Hamas und Syrien die Vorherrschaft im Nahen Osten anstrebt und
b) Israel als einen jüdischen Staat vom Erdboden tilgen will. Wie man hört, will man immerhin so freundlich sein, dabei nicht gleich die Juden ins Meer zu treiben, wie das der PLO-Gründer Ahmed Schukeiri einst propagiert haben soll.
Die Kombination dieser aggressiven Politik mit dem angestrebten Besitz der Atombombe und einem dikatorischen Regime ist es, was die Lage so gefährlich macht.
Zitat von TischlerHaben die Tests gemacht, die wie zur Zeit des kalten Kriegs, so wurde behauptet, mittels Seismographen nachgewiesen wurden ?
Natürlich noch nicht; dann hätten sie ja bereits die Atombombe. Niemand behauptet das.
Daß sie daran arbeiten, wird durch zahlreiche Indizien bewiesen. Es wird eine Technologie entwickelt, die für die zivile Nutzung der Atomenergie völlig nutzlos ist und die nur Sinn macht, wenn das Ziel die Bombe ist.
Das ist xfach dokumentiert. Vielleicht googeln Sie einmal ein bißchen?
Zitat von TischlerHaben die Tests gemacht, die wie zur Zeit des kalten Kriegs, so wurde behauptet, mittels Seismographen nachgewiesen wurden?
Ist ein Test überhaupt nötig? Die ZEIT schrieb dazu: "Uranbomben nach dem eher simplen „Kanonenkugel-Design“ setzen noch nicht einmal Tests voraus – man weiß einfach, dass sie funktionieren."
Frage an unsere EU-Geistesgrößen: das Öl, das Saudi-Arabien anstelle des iranischen Öls nach Europa schicken will, geht bislang an irgendwen anders, nennen wir ihn X, wahrscheinlich China.
Wenn Saudi-Arabien jetzt sein Öl nicht mehr an X, sondern an Europa verkauft, was macht dann X, insbesondere wenn X weiß, dass dem Iran Kunden von der Stange gegangen sind?
Wird X dann vielleicht einfach Öl aus dem Iran importieren?
Frage an unsere EU-Geistesgrößen: das Öl, das Saudi-Arabien anstelle des iranischen Öls nach Europa schicken will, geht bislang an irgendwen anders, nennen wir ihn X, wahrscheinlich China.
Wenn Saudi-Arabien jetzt sein Öl nicht mehr an X, sondern an Europa verkauft, was macht dann X, insbesondere wenn X weiß, dass dem Iran Kunden von der Stange gegangen sind?
Wird X dann vielleicht einfach Öl aus dem Iran importieren?
Frage an unsere EU-Geistesgrößen: das Öl, das Saudi-Arabien anstelle des iranischen Öls nach Europa schicken will, geht bislang an irgendwen anders, nennen wir ihn X, wahrscheinlich China.
Wenn Saudi-Arabien jetzt sein Öl nicht mehr an X, sondern an Europa verkauft, was macht dann X, insbesondere wenn X weiß, dass dem Iran Kunden von der Stange gegangen sind?
Wird X dann vielleicht einfach Öl aus dem Iran importieren?
Währe es nicht für Saudi Arabien möglich die Förderleistung zu erhöhen? So wie im Juni letzten Jahres?
Natürlich. Und was macht der Iran? Er wird sich kaum winselnd in die Ecke verkriechen. Er macht sein Öl um einen Dollar billiger und verkauft es noch immer an X.
Natürlich wird ein EU-Boykott Auswirkungen haben. Aber die werden a) für den Iran nicht so groß sein wie die EU-Granden wahrscheinlich glauben und b) nicht allein vom Iran getragen werden, sondern mindestens auch von der EU und möglicherweise auch noch von Saudi-Arabien.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von GorgasalNatürlich. Und was macht der Iran? Er wird sich kaum winselnd in die Ecke verkriechen. Er macht sein Öl um einen Dollar billiger und verkauft es noch immer an X. Natürlich wird ein EU-Boykott Auswirkungen haben. Aber die werden a) für den Iran nicht so groß sein wie die EU-Granden wahrscheinlich glauben und b) nicht allein vom Iran getragen werden, sondern mindestens auch von der EU und möglicherweise auch noch von Saudi-Arabien.
Eben doch. Das ganze Spektakel wird doch nur veranstaltet um den Ölpreis nach oben zu treiben. Den Mullahs gehen durch die Sanktionen langsam das Geld aus. Müsste der Iran sein Öl billiger verkaufen, würden er sich selbst ins Knie schießen.
Auf eine militärische Konfrontation würde es der Iran zum jetztigen Zeitpunkt niemals anlegen. Man darf nicht vergessen, wen der Iran um sich hat. Türkei, Saudi-Arabien, Afghanistan, jede Menge US-Basen und dann noch ein nuklear bewaffnetes Israel mit einer Regierung, die eher die harte Linie vertritt.
Zitat von tobiwan2kEs ist relativ einfach eine Atombombe zu bauen. Sie in Raketensprengkopfgröße zu bauen und die entsprechenden Raketen inkluse Zielführungssystem herzustellen liegt im Moment noch deutlich außerhalb den Fähigkeiten Irans.
Das mag sein; aber es ändert ja nichts an der Bedrohung. Es kann noch ein, zwei oder drei Jahre dauern. Irgendwann beherrscht der Iran diese Technik.
Ein klares Nein dafür. Das wird noch sehr viel länger dauern. Eine Rakete abzuschießen ist eine Sache, sie dort ankommen zu lassen, wo man möchte eine andere. Ohne fremde Hilfe schafft der Iran das in den nächsten zehn Jahren nicht.
Zitat von ZettelCharles Krauthammer hat einmal auf den trivialen Umstand aufmerksam gemacht, daß nicht der Besitz von Atomwaffen an sich das Problem ist. Niemand ängstigt sich wegen der britischen oder französischen Atomwaffen. Das Problem ist, daß der Iran nicht nur auf dem Weg zur Atommacht ist, sondern daß er zugleich
a) über seinen Einfluß auf den Irak, auf die Hisbollah, inzwischen auch auf die Hamas und Syrien die Vorherrschaft im Nahen Osten anstrebt und
b) Israel als einen jüdischen Staat vom Erdboden tilgen will. Wie man hört, will man immerhin so freundlich sein, dabei nicht gleich die Juden ins Meer zu treiben, wie das der PLO-Gründer Ahmed Schukeiri einst propagiert haben soll.
Die Kombination dieser aggressiven Politik mit dem angestrebten Besitz der Atombombe und einem dikatorischen Regime ist es, was die Lage so gefährlich macht.
Herzlich, Zettel
Die Analyse ist grundsätzlich richtig und ein realistisches Szenaro für die Zukunft, trifft aber heute und jetzt nicht zu.
Zitat von tobiwan2kEs ist relativ einfach eine Atombombe zu bauen. Sie in Raketensprengkopfgröße zu bauen und die entsprechenden Raketen inkluse Zielführungssystem herzustellen liegt im Moment noch deutlich außerhalb den Fähigkeiten Irans.
Das mag sein; aber es ändert ja nichts an der Bedrohung. Es kann noch ein, zwei oder drei Jahre dauern. Irgendwann beherrscht der Iran diese Technik.
Ein klares Nein dafür. Das wird noch sehr viel länger dauern. Eine Rakete abzuschießen ist eine Sache, sie dort ankommen zu lassen, wo man möchte eine andere. Ohne fremde Hilfe schafft der Iran das in den nächsten zehn Jahren nicht.
Mich würden Ihre Quellen interessieren, lieber tobiwan2k.
Ich habe mich ein wenig mit dem iranischen Raketenprogramm beschäftigt, bevor ich diesen kleinen Artikel geschrieben habe. Damals habe ich mich um die Sahab- und Safir-Raketen gekümmert. Ich kann mich an keine Quelle erinnern, die Ihre Einschätzung bestätigt hätte.
Wer einen Satelliten in einen LEO schießen kann, der verfügt über eine Antriebs- und Steuerungstechnik, die es ermöglicht, MRBMs dort ankommen zu lassen, wo man möchte. Und nur von MRBMs reden wir; niemand behauptet, daß der Iran in nächster Zukunft ICBMs besitzen wird.
Aber wie gesagt - ich würde gern Ihre Quellen kennen. Es ist jetzt mehr als zwei Jahre her, daß ich mich mit dem Thema befaßt habe. Vielleicht haben Sie aktuellere Informationen.
Zitat Iranian official news agency IRNA reports the test launch of a Kavoshgar-4 (Explorer) rocket, aimed at testing the performance of the engine, the launch pad, the capsule and the electronic systems. Data and images are reportedly transmitted to a ground control station from a 75-mile orbit. The rocket is reportedly equipped with a capsule for a live animal, a test run for a future launch carrying a monkey in preparation for a possible manned space mission. —"Iranian Satellite-Launch Rocket Lifts Off in Trial," Global Security Newswire, 17 March 2011; "Iran Test Fires Latest Space Rocket – IRNA," Reuters, 17 March 2011.
Über die Einsatzbereitschaft iranischer Raketen, deren Zuverlässigkeit und Genauigkeit kann man nur spekulieren. Die relativ primitiven irakischen SCUDs haben im Golfkrieg 91 für einige Aufregung gesorgt. Trotz Luftherrschaft war es den Alliierten nicht möglich die mobilen SCUD-Starter zu lokalisieren und zu zerstören.
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