Zitat von ZettelVorerst als Zitat des Tages der Wortlaut der Erklärung von Wikimedia, meine Übersetzung und ein knapper Kommentar mit weiterführenden Links.
Es geht mir wie bei den Glühbirnen. Kürzlich habe ich noch einmal eine Partie E14 Kerzen matt ergattert. In der Wikipedia werde ich mir jetzt bald ansehen, was ich morgen vielleicht brauche.
Und mich für Notfälle erinnern, daß ich ja noch die Encyclopedia Britannica im Regal stehen habe.
keine Sorge, es gibt nichts in der wikipedia, was sich nicht auch ergooglen lässt. Wenn google vom Netz geht, dann wird es schattig, aber immer noch nicht dunkel.
Zitat von ZettelVorerst als Zitat des Tages der Wortlaut der Erklärung von Wikimedia, meine Übersetzung und ein knapper Kommentar mit weiterführenden Links.
Vielleicht ein Schuss ins eigene Knie. Gerade etwas nachsehen wollen und auf der schwarzen Seite gelandet. Nervt, aber es gibt genügend andere Quellen.
xanopos
(
gelöscht
)
Beiträge:
18.01.2012 10:16
#5 RE: Zitat des Tages: Wikipedia gegen SOPA und PIPA
Ich hab auch gerade nachgesehen, und kann die englischsprachige Wikipedia normal benutzen. Auf der Titelseite gibt es die Zeile The English Wikipedia is currently locked for the SOPA/PIPA blackout zu lesen, und editieren geht nicht.
Zitat von KalliasSchalten Sie Javascript aus, dann geht's.
Stimmt, hab erst gar nichts gemerkt, weil ich wikimedia oder welcher server das gerade war gar nicht auf der whitelist hab. Hätte schon gedacht, dass die das serverseitig umleiten, dann hätten man den Google Cache bemühen müssen.
Zitat von DagnyGerade etwas nachsehen wollen und auf der schwarzen Seite gelandet. Nervt, aber es gibt genügend andere Quellen.
Schalten Sie Javascript aus, dann geht's.
Tatsächlich! Können Sie - oder jemand anders - dem Laien kurz erklären, wie das funktioniert?
Und da es so ist - da gibt es heute also zwei Klassen von Menschen weltweit; diejenigen, die es wissen, und die anderen, die sich ärgern, weil sie nicht in die Wikipedia kommen?
Zitat von ZettelKönnen Sie - oder jemand anders - dem Laien kurz erklären, wie das funktioniert?
Das hängt vom Browser ab. Bei Firefox: (Menü:)Preferences > Content. Dort bei "Enable JavaScript" das Häkchen weg. Wie es bei Chrome und IE geht, weiß ich nicht.
Zitat von ZettelUnd da es so ist - da gibt es heute also zwei Klassen von Menschen weltweit; diejenigen, die es wissen, und die anderen, die sich ärgern, weil sie nicht in die Wikipedia kommen?
Die beiden Klassen gibt es; wer aber nicht gespendet hat, hat auch keinen Grund, sich über irgendwas zu ärgern.
Zitat von ZettelKönnen Sie - oder jemand anders - dem Laien kurz erklären, wie das funktioniert?
Das hängt vom Browser ab. Bei Firefox: (Menü:)Preferences > Content. Dort bei "Enable JavaScript" das Häkchen weg. Wie es bei Chrome und IE geht, weiß ich nicht.
Das meinte ich nicht, lieber Kallias.
Beim Chrome, wo ich es gemacht habe, geht es so: Werkzeugsymbol --> Options --> Under the Hood --> Content Settings ---> JavaScript --> Manage Exceptions --> dort in das Fenster http://en.wikipedia.org eintragen und block wählen.
JavaScript wird dann nur für die englischsprachige Wikipedia deaktiviert. Wenn man es generell deaktiviert, kann man zB hier im Forum die "Diesen Beitrag zitieren"-Funktion nicht mehr nutzen.
Ich meinte aber etwas anders, lieber Kallias: Wie läuft dieses Abschalten der Wikipedia via JavaScript, wie geht das technisch? Und natürlich die naheliegende Frage: Warum geht Wikimedia diesen Weg, der so leicht auszuhebeln ist?
Zitat von ZettelIch meinte aber etwas anders, lieber Kallias: Wie läuft dieses Abschalten der Wikipedia via JavaScript, wie geht das technisch? Und natürlich die naheliegende Frage: Warum geht Wikimedia diesen Weg, der so leicht auszuhebeln ist?
Herzlich, Zettel
Vom Gefühl her war es ein vollseitiges Pop-Up Fenster, dass sich über den eigentlichen Inhalt legt. Sieht man daran, dass erst der Text kommt und dann verdeckt wird. Vorteile könnten sein: - Suchmaschinenindizierung klappt weiterhin. - Die Nutzung von Wikipediainhalten von ausserhalb klappt weiterhin - Bearbeiten von Seiten ist weiterhin möglich - Keiner muss seinen eigenen Spiegel von Wikipedia vorhalten
Zitat Ich meinte aber etwas anders, lieber Kallias: Wie läuft dieses Abschalten der Wikipedia via JavaScript, wie geht das technisch? Und natürlich die naheliegende Frage: Warum geht Wikimedia diesen Weg, der so leicht auszuhebeln ist?
Wikipedia ist nicht direkt abgeschaltet, der Ausdruck "im Browser unsichtbar gemacht" trifft es eher. Die vollständige, normale Ansicht mit allen Inhalten wird also ausgeliefert, es sind lediglich einige (Javascript-)Befehlszeilen hinzugekommen, die dem Browser des Nutzers mitteilen, die Originalinhalte zu verstecken und anstelle derer die SOPA-Inhalte anzuzeigen.
Man hätte alternativ natürlich tatsächlich auch die komplette Wikipedia abschalten können und nur noch die SOPA-Seite ausliefern. Mir fallen auf Anhieb 2 Gründe ein, warum man dies nicht getan hat:
1. Rücksichtnahme auf die Nutzer, so bleiben die Inhalte über einen Umweg verfügbar, es wird aber dennoch die angestrebte Öffentlichkeitswirksamkeit erzielt
2. Um die Suchmaschinen nicht durch unerreichbare Links zu irritieren, ich könnte mir vorstellen, diese Vorgehensweise ist mit Google angesprochen und hat den geringsten Einfluss auf die Google-Rankings, da für die Suchroboter nach wie vor alles "normal" aussieht.
Zitat Ich meinte aber etwas anders, lieber Kallias: Wie läuft dieses Abschalten der Wikipedia via JavaScript, wie geht das technisch? Und natürlich die naheliegende Frage: Warum geht Wikimedia diesen Weg, der so leicht auszuhebeln ist?
Wikipedia ist nicht direkt abgeschaltet, der Ausdruck "im Browser unsichtbar gemacht" trifft es eher.
Vielen Dank Ihnen und auch den anderen, die uns "erhellt" haben (wo steckt eigentlich Gorgasal?).
Und da hatte ihc mir einen inhaltlichen Kommentar zur Aussage der Wikimedia erhofft, wurde aber leider enttäuscht.
Ein wenig vermessen ist es schon, wenn man sich selbst - nach Selbstblockade - mit dem "freien Wissen" identifziert.
Leider kann man jetzt auch vorläufig nicht auf den Artikel http://en.wikipedia.org/wiki/Congressional_caucus zugreifen, aus dem sich ergibt, daß es in den USA sehr wohl so etwas wie Fraktionen gibt.
Zitat von ZettelVorerst als Zitat des Tages der Wortlaut der Erklärung von Wikimedia, meine Übersetzung und ein knapper Kommentar mit weiterführenden Links.
Inzwischen hat sich die Aktion als voller Erfolg erwiesen: Der Senat hat PIPA von der Tagesordnung abgesetzt.
Technisch handelt es sich um eine Verschiebung (postponement), aber auf unbestimmte Zeit, und das könnte gut der St. Nimmerleinstag sein. Denn je näher die Wahlen rücken - es wird ja im November nicht nur der Präsident gewählt, sondern auch das Repräsentantenhaus und ein Teil des Senats -, umso unwahrscheinlicher wird es, daß ein derart unpopuläres Gesetz noch eine Mehrheit bekommt. Allerdings will der Mehrheitsführer Reid zunächst nach einem Kompromiß suchen, der doch noch ein Gesetz in den kommenden Wochen ermöglichen soll.
Wie es zu der Verschiebung kam, das zeigt, wie die amerikanische Demokratie funktioniert: Wie ich es in dem kleinen Artikel beschrieben habe, sind Senatoren und Abgeordnete höchst empfänglich für die Meinungsäußerungen ihrer Wähler (ganz anders als in Deutschland, nebenbei gesagt). Wie die auf den Washingtoner Regierungsapparat spezialisierte Zeitung The Hill bereits am Mittwoch berichtet hatte, haben als Reaktion auf die Proteste fünf Senatoren ihre Unterstützung für das Gesetz zurückgezogen:
Zitat Congressional support for controversial online piracy legislation eroded dramatically on Wednesday in the face of an unprecedented online protest supported by tech titans such as Google, Wikipedia and Facebook.
Several key senators withdrew their support from the Senate's Protect IP Act (PIPA), including Tea Party favorite Sen. Marco Rubio (R-Fla.) and Sen. Roy Blunt (R-Mo.), an elected member of his party's leadership.
Sen. John Cornyn (R-Texas), who leads the Senate GOP's campaign team, said the legislation should be put on hold, while Sen. Orrin Hatch (R-Utah), a sponsor and the ranking member of the Senate Finance Committee, retreated from the bill. Sen. John Boozman (R-Ark.) also withdrew his sponsorship. (...)
Sen. Jim DeMint (R-S.C.), a leader of Senate conservatives, also came out against the bills, calling them "misguided bills that will cause more harm than good."
"When protecting intellectual property rights, we must not undermine free speech, threaten economic growth, or impose burdensome regulations," DeMint tweeted.
Opposition is also building in the House. Two of the original Republican co-sponsors of SOPA, Reps. Ben Quayle (Ariz.) and Lee Terry (Neb.), withdrew their support Tuesday before the protests began, and scores of other lawmakers took to Twitter Wednesday to affirm their opposition.
Bei uns wird immer einmal wieder mehr "direkte Demokratie" gefordert. Die USA zeigen, wie direkte Einflußnahme der Wähler auch in einer repräsentativen Demokratie funktioniert.
Allerdings ist das an das Mehrheitswahlrecht gebunden, das man in diesem Kontext besser Personenwahlrecht nennen sollte. Nur unter dem Personenwahlrecht ist jeder Abgeordnete von seinen Wählern abhängig und muß folglich auf deren Meinung Rücksicht nehmen. (jaja, lieber und hochgeschätzter R.A. ... ).
Zitat von ZettelAllerdings ist das an das Mehrheitswahlrecht gebunden, das man in diesem Kontext besser Personenwahlrecht nennen sollte. Nur unter dem Personenwahlrecht ist jeder Abgeordnete von seinen Wählern abhängig und muß folglich auf deren Meinung Rücksicht nehmen. (jaja, lieber und hochgeschätzter R.A. ... ).
Nein, lieber Zettel, so einfach lasse ich Ihnen diese Argumentation nicht durchgehen
Denn schauen wir mal nach England: Da sind die Politiker gegenüber öffentlichem Protest fast genauso dickfellig wie hierzulande. Dito in den meisten Ländern mit Mehrheitswahlrecht. Nervös werden natürlich manche Leute mit knappen Mehrheiten im Wahlkreis. Genau wie bei uns die Hinterbänkler nervös werden, wenn ihr Listenplatz bei sinkenden Umfragezahlen in die Todeszone rutscht. Aber das führt selten dazu, daß die Parteiführung umsteuert.
Die Besonderheiten der US-Demokratie haben wenig mit dem Mehrheitswahlrecht zu tun - entscheidend ist die schwache Parteienbindung, sowohl bei Politikern wie bei Wählern. Und natürlich die allgemeine Verbreitung von direkter Demokratie mit Abstimmungen und Wahlen auf allen Ebenen und für ziemlich alle Ämter. Das wird sich nicht so einfach auf unsere Verhältnisse übertragen lassen.
Unser Vorbild könnte eher die Schweiz sein, die ja in vieler Hinsicht auf ähnlichen Traditionen und einer vergleichbaren Mentalität beruht. Dort gibt es eigentlich alle Vorteile der direkten Einflußnahme der Wähler wie in den USA - ohne manche Nachteile. Und übrigens: In der Schweiz gibt es Listenwahl.
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