Zitat von Gorgasal"Dreamcatcher" bezieht sich auch auf ein indianisches Kultobjekt, siehe etwa eine Bildersuche bei Google oder Wikipedia (ab morgen dann wieder).
Und siehe die Wohnungseinrichtungen junger deutscher Frauen. Kann aber sein, dass diese Traumfänger schon nicht mehr so beliebt sind, weil sie weniger Träume, als vielmehr profanen Hausstaub einfangen.
---------------------------------------------------- "Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande" - De civitate dei, IV, 4, 1. Übers.: Papst Benedikt XVI, Rede vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011
Zitat von CalimeroUnd siehe die Wohnungseinrichtungen junger deutscher Frauen. Kann aber sein, dass diese Traumfänger schon nicht mehr so beliebt sind, weil sie weniger Träume, als vielmehr profanen Hausstaub einfangen.
Nur bei jungen Frauen? Alle Arten von Staubfängern scheinen beliebt zu sein, zur Weihnachtszeit: Weihnachtsmänner, Engerl, Sterne, usw. Die Ramschläden, die irgendwelchen Kitsch ohne Funktion verkaufen (außer die Staubfängerfunktion), sind sehr beliebt. Gerade junge Karrierefrauen haben für Staubfänger wenig über. Just my 2 Cents. Vielleicht gibt es ja Studien zu dem Thema?
Zum eigentlichen Thema: Wie kann es sein, dass Menschen, denen der Datenschutz normalerweise wichtig ist (meine Vermutung), über intime Thema (und das sind Träume nun mal), im Internet unter dem echten Namen zu publizieren?
Ich hab geträumt, dass ich die Abgabe einer wichtigen Arbeit vergessen hatte, dann bin ich aufgewacht, und festgestellt, dass noch Zeit ist. Danke Obama!
Zitat von CalimeroUnd siehe die Wohnungseinrichtungen junger deutscher Frauen
In der Tat, lieber Calimero, mir ist dieses Wort durch eine liebe Freundin kurz vor der Jahrtausendwende bekanntgemacht worden.
Es gibt ein Buch mit dem Titel "Traumfänger",das handelt von einer Frau, die mit australischen Aborigines durch den Busch wandert und dabei erkennt, daß unsere westliche Lebensweise nicht die einzig wahre ist. Also "kritisch hinterfragt" werden muß. Hat mein Leben nicht wirklich verändert, war aber durchaus interessant zu lesen.
Zitat von xanoposZum eigentlichen Thema: Wie kann es sein, dass Menschen, denen der Datenschutz normalerweise wichtig ist (meine Vermutung), über intime Thema (und das sind Träume nun mal), im Internet unter dem echten Namen zu publizieren?
Das, lieber xanopos, frage ich mich auch. Scheint aber bestens zu funktionieren, sonst gäbe es facebook gar nicht mehr.
Zettels Computer dürfte in dieser Hinsicht ein wahrer Leckerbissen sein. Unsere Posts mit unseren Mailadressen verbinden zu können, Schäubles wirrste Träume würden wahr.
Nichts neues unter der Sonne. Segmentierung des Marktes, würde man klassischerweise sagen. Coca-Cola soll das angeblich sehr auf die Spitze getrieben haben und für viele Segmente (Alter, Geschlecht, Tageszeit, Ort (Arbeit, Sport, Zuhause, ....) das passende Produkt (Flasche, Dose, Grösse, Aufmachung des Point of Sales, ....) im Angebot haben.
Zitat von H_WZettels Computer dürfte in dieser Hinsicht ein wahrer Leckerbissen sein. Unsere Posts mit unseren Mailadressen verbinden zu können, Schäubles wirrste Träume würden wahr.
Gruß, H_W
Steckt denn wirklich soviel Information dahinter, die Schäuble interessieren könnte? Ich schätze eher, dass sie für Mitgliederwerbung für Parteien genutzt werden könnte ... aber da brauch ich den Inhalt der Postings nicht, da ist jeder der sich politisch interessiert und sogar in einem Forum dazu was schreibt interessant. Sobald es in Individualprofile geht ist der Aufwand selten mit dem Nutzen zu rechtfertigen. Wenn man Cluster hat kann es entsprechend helfen um die Leute, die entsprechende Cluster recht gut vertreten als Meinungsführer einzusetzen, aber das hilft auch nicht immer. Und da Obama eigentlich nicht spalten wollte, sollte er die Meinung aller Bürger betrachten und nicht nur die seiner Unterstützer ...
Leider habe ich die Daten von wahl-o-mat nicht, aber ich gehe davon aus dass nicht viele eine Identische Meinung haben. Es ist ja die Aufgabe der Politik verschiedene Meinungen, Ziele und Vorangehensweisen unter einen Hut zu bringen. Es entsteht nur ein Bias, wenn persönliche Interessen der Politiker verstärkt auch noch unter diesen Hut passen müssen.
Zitat von strubbi77Sobald es in Individualprofile geht ist der Aufwand selten mit dem Nutzen zu rechtfertigen. Wenn man Cluster hat kann es entsprechend helfen um die Leute, die entsprechende Cluster recht gut vertreten als Meinungsführer einzusetzen, aber das hilft auch nicht immer. Und da Obama eigentlich nicht spalten wollte, sollte er die Meinung aller Bürger betrachten und nicht nur die seiner Unterstützer
Lieber strubbi77, ich habe Zettels Artikel so verstanden, daß die Software so ausgereift ist, daß sie durchaus individualisierte Anschreiben zusammenbasteln kann. Man könnte damit einigen Postern hier eine Wahlwerbung zuschicken, in der es heißt, wählt die CDU, damit Frau Merkel weitermachen kann wie bisher. Andere bekommen dann die Aufforderung, die CDU zu stärken um als Gegengewicht zu Frau Merkels Alleinherrschaft zu fungieren. Sobald die Software läuft, ist der einzige Aufwand nur noch die Datenerhebung, und die wird ja netterweise von den Beworbenen selber vorgenommen.
Und was der Schäuble für lustige Dinge machen könnte. Zum Beispiel Abgleich der Zeiten bestimmter Postings mit (dann nur noch angeblichen)Dienstfahrten in der Steuererklärung, das gehört aber nicht mehr zum Thema individualisierte automatische Wahlwerbung.
Zitat Zum eigentlichen Thema: Wie kann es sein, dass Menschen, denen der Datenschutz normalerweise wichtig ist (meine Vermutung), über intime Thema (und das sind Träume nun mal), im Internet unter dem echten Namen zu publizieren?
Ich habe das nicht so verstanden, dass man auf der Obama-Seite seine Träume ausbreiten soll. Sondern die Gründe, warum man Obama unterstützt bzw. welche Vorbehalte man hat. Würde ich da mitmachen, wäre das wahrscheinlich eine relativ nüchterne Aufzählung von Argumenten. "Dreamcatcher" ist hier also nur als Metapher zu verstehen!
Außerdem habe ich das so verstanden, dass sich die Seite weniger an den Wähler wendet, sondern eher Teil des Screening-Prozesses von Wahlhelfern ist. Und da finde ich dieses Vorgehen zum einen clever, zum anderen aber auch überhaupt nicht verwerflich. Zum Beispiel gibt es in den USA schon seit vielen Jahren das Instrument der "get out the vote"-calls. Da rufen zehntausende ehrenamtliche Unterstützer unmittelbar vor der Wahl viele potenzielle Wähler an, um sie kurzfristig noch davon zu überzeugen, ihre Stimme für den eigenen Kandidaten abzugeben. Natürlich gibt man den Ehrenamtlichen da Argumentationshilfen. Und es ist doch sicher sinnvoll, wenn diese Argumentationshilfen zum Ehrenamtlichen "passen", dass er sich also bei seinem Anruf auf Argumente konzentrieren kann, die ihm selbst auch ein Herzensanliegen sind bzw. zu Themenfeldern in denen er sich auskennt. Ein konkreter Obama-Supporter findet vielleicht dessen Gesundheitspolitik Klasse und die Außenpolitik ist ihm egal. Dann soll er doch ruhig mit Herzblut die Gesundheits-Argumente vorbringen und sich nicht in eine außenpolitische Diskussion verstricken, in der er sich nicht auskennt. Und dann lässt man ihn halt eher bei der armen Rentnerin anrufen und nicht beim frisch aus dem Irak zurückgekommenen Soldaten.
Lesen Sie sich mal die Submission Terms durch. Von Datenschutz keine Spur, im Gegenteil kann die Wahlkampfleitung mit ihrem Bild und ihren Angaben wörtlich machen was sie will - ohne Entschädigung oder sonstwas. Und Sie können das nicht einmal widerrufen.
Zitat von FlorianAußerdem habe ich das so verstanden, dass sich die Seite weniger an den Wähler wendet, sondern eher Teil des Screening-Prozesses von Wahlhelfern ist. Und da finde ich dieses Vorgehen zum einen clever, zum anderen aber auch überhaupt nicht verwerflich.
Sehe ich auch so. Als Wahlkampfhelfer hätte ich da im Gegenteil das Gefühl, von meinem Kandidaten sehr gut unterstützt zu werden.
Zitat von FlorianIch habe das nicht so verstanden, dass man auf der Obama-Seite seine Träume ausbreiten soll. Sondern die Gründe, warum man Obama unterstützt bzw. welche Vorbehalte man hat. Würde ich da mitmachen, wäre das wahrscheinlich eine relativ nüchterne Aufzählung von Argumenten.
"Dreamcatcher" ist hier also nur als Metapher zu verstehen!
Nach den beiden Artikeln, auf die ich mich gestützt habe, hält Rayid Ghanis Team sich ja bedeckt, was die Dimensionen und Faktoren angeht, die sie für ihre Textanalyse verwenden; möglicherweise basteln sie auch noch daran.
Wollten diese Leute, lieber Florian, nur eine nüchterne Aufzählung, dann hätten sie diese ja erbitten können; per multiple choice, das hätte viel Programmier- und Auswertungsaufwand erspart.
Wenn man einen freien Text schreiben läßt und diesen einer computergestützten Textanalyse unterwerfen will, dann macht man das angesichts des ungleich größeren Aufwands - logischerweise - nur dann, wenn man sich davon besondere Erkenntnisse verspricht. Hier geht es laut dem, was Julianna Goldberg recherchiert hat, um microlistening. Was immer das genau ist - jedenfalls soll die Analyse auf einer anderen Ebene stattfinden als derjenigen, die Sie nennen.
Als Beispiel wird genannt, daß man die Motivation des Betreffenden ermittelt - ist er enttäuscht, ist er zufrieden?
Noch eine Bemerkung zu einem anderen Aspekt: In den USA ist die Grenze zwischen Wählern, Unterstützern und Wahlhelfern fließend, anders als bei uns, wo man entweder einfacher Wähler oder Parteimitglied ist (von sehr seltenen Ausnahmen wie dem einmal von Günter Grass gegründeten "Schriftstellerkontor" - oder so ähnlich - abgesehen).
In den USA verstehen die Teams der Kandidaten jeden Wähler als einen potentiellen Unterstützer (Spender!) und Helfer. Ich habe kürzlich den Bericht eines Deutschen gelesen (ich glaube, es war im "Zeit-Magazin"), der in einen einschlägigen Verteiler geraten war, weil er anläßlich des Deutschlandbesuchs 2008 des Kandidaten Obama eine Mail geschickt hatte.
Er wird seither regelmäßig mit Material versorgt, erhält Mails des Präsidenten mit Einladungen, wird natürlich um Spenden angehauen, zum Mitmachen eingeladen usw. Mit Texten, die so abgefaßt sind, als seien er und Obama dicke Kumpel.
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