Die Frage ist, welche Konsequenzen man daraus zieht. Es gibt Länder, deren geopolitishcer Einfluss in keinem Zusammenhang mit ihrer Größe oder ihrer Wirtschaftskraft stehen. Punch above one's weight. Katar ist ein gutes Beispiel. Das geht wenn man sich konzentriert. Wenn man die Kerninteressen identifiziert, gegeneinander gewichtet und sich überlegt, wie man die wenigen Mittel die man hat, vernünftig einsetzt. Demokratien sind grundsätzlich ziemlich schlecht in so einer Abwägung. Staatenbünde ohne konkrete Bedrohung sind eine Katastrophe in dieser Hinsicht. Das politische Gewicht der europäischen Staaten in der Welt wird weiter abnehmen, bis ein anderer Akteur glaubt daraus Kapital schlagen zu können und eine rote Linie überschreitet, die einer Mehrheit der europäischen Staaten vermittelbar ist. Wer oder was das sein könnte, ist nicht absehbar. Falls es überhaupt passiert. Und so ein relativer Machtverlust ist ja auch nicht das Ende der Welt. In England lebt es sich bestimmt ganz muckelig, auch ohne Empire. Und wenn der relative Machtverlust dazu führt, dass uns das Gewicht fehlt um unseren grünen Wahnsinn weltweit zu verbreiten, ist das ein Segen für die Welt.
Ergänzen darf man die Aspekte der militärischen Stärke und Demografie um soziokulturelle Faktoren um die soziokultuellen. Auf deren Grundlage entwickeln sich die erstgeannten.
Eingegrenzt auf die BRD muß man feststellen, daß bald alle Voraussetzungen für wirtschaftlichen und kulturellen Erfolg systematisch demontiert werden.
Bildungskahlschlag per antiautoritärer Erziehung und Gesamtschulen, millionenfacher Einwanderung von Bevölkerungen mit weniger leistungsorientiertem Bildungsethos,
exzessive Fortschritts- und Technologiefeindlichkeit (Windräder statt Atomkraftwerke, mittelalterliche Biolandwirtschaft statt moderner, insbesondere gentechnischer Agrarwirtschaft,...),
massive Einschränkungen der kulturellen Vielfalt und der Pressefreiheit durch immer rigidere, willkürliche moralisch begründete Tabuzonen und faktischer Denkverbote, analog gekoppelt mit öffentlichen Diffamierungskamagnen Andersdenkender und Andersinformierter zwecks Erschaffung eines repressiven geistigen Klimas,
Diffamierung der Marktwirtschaft als unsozial und gleichzeitige exzessive Ausweitung der Staatsquote,
Vernachlässigung des Ethos der Eigenverantwortung im Kontrast zur Förderung naiver Staatsgläubigkeit und Schaffung von Abhängingkeitsstrukturen per Sozialtransfers und immer mehr staatlich finanzierten Arbeitsplätzen
Im Abschnitt "sechs Faktoren" nennt er Bedingungen für den Aufstieg Europas. All diese Faktoren erodieren rasant, bzw. es ist absehbar daß sie sich in ihrer Wirkung immer weiter abschwächen werden im Lauf der Jahrzehnte.
Generell kommt hinzu: Der kultuelle Identitätsverlust. Nicht primär durch Einwanderung, sondern durch den internen Machtkampf der Kulturmarxisten gegen nahezu alle Werte welchen der Westen seine Freiheiten und seinen Wohlstand verdankt.
Militärischer und demografischer Niedergang sind lediglich Folgeerscheinungen der genannten soziokulturellen Veränderungen.
Europa kann nur dann einem Niedergang entgehen, der eventuell die Dimension des Zusammenbruchs des Weströmischen Reiches annimmt, wenn der Kulturmarxismus und der Ökologismus revidiert werden. Doch dafür fehlen jegliche Voraussetzungen, besonders einer engagierten und gut organisierten intellektuellen, pro-freiheitlichen Elite mit Zugang zu den Massenmedien.
Das nachhaltige Verschwinden des zunehmend planwirtschaftlich-bürokratischen, öko-totalitären Europas ist dann kein Verlust mehr. Der eigentliche Verlust und Niedergang Europas hat von der Weichenstellung her sogar schon stattgefunden. Eine andere Kultur wird das hier entstehende Vakuum alsbald auffüllen.
Außerhalb Europas steigen grade die Kulturen wirtschaftlich und machtpolitisch auf, die einen Großteil der Kulturtugenden übernommen haben, welche einst Europa zu seiner historisch beispiellosen Blüte befähigten.
Zitat von ZettelFür Europa geht es nicht nur um Wirtschaft und die politische Union, sondern auch um Demographie und Militärpolitik.
Das sind in der Tat die wichtigsten Themen. Aber wie wird reagiert wenn man nicht gerade aufschreit, weil jemand der nichts mehr werden braucht oder mehr brauchte als er werden konnte, den Finger in die Wunde legt, auf das er auch nichts mehr werden wird?
Auf den demographischen Wandel wird mit höheren Staatsausgaben für die Pflege reagiert, statt mit einem Niedriglohnsektor und einer am Nutzen orientierten Einwanderungspolitik. Beim Militär dagegen werden die Mittel gekürzt und über eine europäische Armee nachgedacht, statt zu versuchen die Amerikaner stärker an Europa zu binden. Die Lücke die Amerika bei seinem Rückzug aus der Nato hinterlässt, müssen wir füllen, mit Geld, sonst wird Deutschland und Europa militärisch schwächer. Und wenn die Alten nur den Erhalt ihrer Versorgungsansprüche im Auge haben, werden wir auch wirtschaftlich schwächer.
Aber das sind so düstere Aussichten (ähnlich wie die Eurokrise), dass man nicht darüber nachdenken mag, geschweige denn etwas lesen. Uns in Deutschland interessiert vielmehr, wie die Eisbären mit dem Klimawandel zurecht kommen. Und warum unser Bundespräsident partout nicht zurücktreten will, aber das schaffen wir, wäre doch gelacht.
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