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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 1.320 mal aufgerufen
 Gesellschaft und Medien
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

22.06.2007 04:19
Zettels Meckerecke: Über das schöne Leben unter der Hamas. Nebst einer Anmerkung über Revolutionstourismus Antworten

Hier meckere ich über die Presse, die die Zustände in Hamas-Land in den freundlichsten Farben zeichnet.

Da gibt es beklemmende Parallen zu dem Revolutionstourismus, der im Westen einst ein heiteres Bild von den Zuständen in Lenins Rußland und in Hitlers Deutschland zeichnete.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

22.06.2007 09:59
#2 RE: Zettels Meckerecke: Über das schöne Leben unter der Hamas. Nebst einer Anmerkung über Revolutionstourismus Antworten

Lieber Zettel,

auch in Afghanistan hat die Weltpresse damals nach dem Sieg der Taliban über den nun beginnenden Frieden plus Stabilität gejubelt. Das Programm dieser Krypto-Moslems bestand allerdings nur darin, die Scharia zu etablieren und durchzusetzen. Damit hatte sich ihr Kriegsziel erfüllt und sie legten die Hände in den Schoß, wenn sie nicht gerade ihre Landsleute abmetzelten.
Blamabel für die Presse war nur, daß sie genau das gemacht haben, was sie angekündigt hatten, nur wir wollten das nicht glauben und haben uns die Taliban 'schöngeschrieben', genau, darauf weisen Sie zu Recht hin, wie damals nach dem Sieg der russischen Revolution.
Wer wissen will, was die Hamas vorhat, der lese ihre Verlautbarungen und nehme sie einfach ernst!

Herzlich
Thomas Pauli

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

22.06.2007 10:25
#3 RE: Zettels Meckerecke: Über das schöne Leben unter der Hamas. Nebst einer Anmerkung über Revolutionstourismus Antworten

Zitat von Thomas Pauli
auch in Afghanistan hat die Weltpresse damals nach dem Sieg der Taliban über den nun beginnenden Frieden plus Stabilität gejubelt.
Stimmt. Auch da gab es dieses Verständnis dafür, daß jetzt "Ruhe und Ordnung" eingezogen seien.
In Antwort auf:
Wer wissen will, was die Hamas vorhat, der lese ihre Verlautbarungen und nehme sie einfach ernst!


Israel kommt in den beiden Artikel in der NYT und in SPON so gut wie nicht vor. Was mit den Anhängern der besiegten Fatah geschehen wird, kommt nicht vor.

In Deutschland war es doch, nicht wahr, 1936 auch schön, sieht man davon ab, daß Andersdenkende im KZ saßen, daß Juden diskriminiert und vertrieben, daß ein Krieg vorbereitet wurde.

Sehr herzlich, Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

22.06.2007 10:43
#4 RE: Zettels Meckerecke: Über das schöne Leben unter der Hamas. Nebst einer Anmerkung über Revolutionstourismus Antworten

Mich würde mal interessieren, ob die SpOn-Reporterin eigentlich Arabisch kann.

Meine Vermutung: Sie kann es nicht, und fährt wie fast alle westlichen Journalisten nur in Begleitung von Fahrer und Dolmetscher in die Pali-Gebiete.
Und wie in Diktaturen üblich sind diese Begleiter natürlich von der jeweiligen Geheimpolizei kontrolliert - und das wissen die interviewten Gaza-Bewohner.

Ist dann ja kein Wunder, daß die alle so freudig ihre Vertrauen in die Hamas aussprechen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

22.06.2007 10:55
#5 RE: Zettels Meckerecke: Über das schöne Leben unter der Hamas. Nebst einer Anmerkung über Revolutionstourismus Antworten

Zitat von R.A.
Und wie in Diktaturen üblich sind diese Begleiter natürlich von der jeweiligen Geheimpolizei kontrolliert - und das wissen die interviewten Gaza-Bewohner.
Ist dann ja kein Wunder, daß die alle so freudig ihre Vertrauen in die Hamas aussprechen.

So ist es wohl leider, lieber R.A. Wir kennen das ja vom Revolutionstourismus - überall treffen die Gäste, die Reporter nur auf glückliche Menschen.

Allerdings habe ich einen so naiven, so einseitig positiven Bericht über ausgerechnet die Hamas wie den in SPON schon lange nicht mehr gelesen.

Herzlich, Zettel

C. Offline




Beiträge: 2.639

22.06.2007 13:14
#6 RE: Zettels Meckerecke: Über das schöne Leben unter der Hamas. Nebst einer Anmerkung über Revolutionstourismus Antworten

Recherchereise für junge Journalisten nach Israel/Palästina

Wer sich das "Recherche"reiseprogramm zu Gemüte führt, ahnt, dass dabei nichts rauskommen kann.

Vermutlich kotzt Frau Putz das Nachtleben und der staatlich verordnete Hedonismus in Israel so an, dass sie zumindest nachmittags zwei Stunden "Recht und Ordnung unter der Scharia" in Gaza zur Beruhigung des schlechten Gewissens braucht. Aber mittlerweile, glaube ich zumindest, hat sie sich für größere Aufgaben qualifiziert, wie zum Beispiel das Näherbringen einer Steinigung durch die Initiative schlampenfreies Iran.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

22.06.2007 17:23
#7 RE: Zettels Meckerecke: Über das schöne Leben unter der Hamas. Nebst einer Anmerkung über Revolutionstourismus Antworten

Lustig, was es so alles gibt.

Am Hübschsten fand ich am Samstag Abend "Nightlife in Ramallah", und daß am Mittwoch des Abflugs dann doch noch der Vormittag für "eigene Recherchen" vorgesehen war.

F. Hoffmann Offline



Beiträge: 34

23.06.2007 17:36
#8 RE: Zettels Meckerecke: Über das schöne Leben unter der Hamas. Nebst einer Anmerkung über Revolutionstourismus Antworten


F. Hoffmann hat gesagt...
Erinnert mich immer an 2 Gegebenheiten:
1.) Den Besuch des IKRK (Internationales Rotes Kreuz) in einem KZ, vor dem 2. Weltkrieg. Man war begeistert über die dortige Ordnung und Sauberkeit und das prima KZ-Orchester.
2.) Luise Rinsers Besuch in Nordkorea, die sich seinerzeit garnicht einkriegen konnte über die exzellente Betreuung der dortigen Kinder.
Merkwürdigerweise scheint die bei uns doch ach so antiautoritäre und liberale Linke einen Zug zum Totalitarismus zu haben. Letztendlich liebt man "Ordnung",und "Führung" anscheinend um jeden Preis. Also von links her ist dieser Staat noch lange nicht entnazifiziert.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

23.06.2007 19:17
#9 RE: Zettels Meckerecke: Über das schöne Leben unter der Hamas. Nebst einer Anmerkung über Revolutionstourismus Antworten

Lieber F. Hoffmann,

Zitat von F. Hoffmann
F. Hoffmann hat gesagt...
Erinnert mich immer an 2 Gegebenheiten:
1.) Den Besuch des IKRK (Internationales Rotes Kreuz) in einem KZ, vor dem 2. Weltkrieg. Man war begeistert über die dortige Ordnung und Sauberkeit und das prima KZ-Orchester.
2.) Luise Rinsers Besuch in Nordkorea, die sich seinerzeit garnicht einkriegen konnte über die exzellente Betreuung der dortigen Kinder.


Danke für die Beispiele! Nach solchen Beispielen hatte ich beim Schreiben gesucht; konkrete waren mir aber nicht eingefallen.

In Antwort auf:
Merkwürdigerweise scheint die bei uns doch ach so antiautoritäre und liberale Linke einen Zug zum Totalitarismus zu haben. Letztendlich liebt man "Ordnung",und "Führung" anscheinend um jeden Preis. Also von links her ist dieser Staat noch lange nicht entnazifiziert.


So ist es. Cuba gilt vielen nach wie vor als Erfolgsmodell. Unsere Entwicklungshilfe- Ministerin war dort und hat sich sehr positiv geäußert. Schröder schwärmte von den Zigarren, die Castro ihm schickte.

Und das ist ja nichts Neues. 1969 schrie man "Ho, Ho, Ho Tschi Minh", und niemand interessierte sich dafür, wie es denn in Nordvietnam mit Pressefreiheit, mit Freiheit der Meinungsäußerung usw. bestellt war.

Deshalb bin ich ja auch bei Ströbeles nimmermüdem Eintreten für die bürgerlichen Freiheiten so skeptisch. Die Ultralinke hat angebliche Verletzungen dieser Freiheiten immer als Hebel gegen den demokratischen Rechtsstaat genutzt. Und sie hat sich um dieselben Freiheiten nie bekümmert, wenn sie im Sozialismus nicht nur bedroht, sondern massiv verletzt wurden.

Herzlich, Zettel


Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

23.06.2007 19:48
#10 RE: Zettels Meckerecke: Über das schöne Leben unter der Hamas. Nebst einer Anmerkung über Revolutionstourismus Antworten

Das ist richtig.... ich habe noch nie irgendwo gehört oder gelesen, daß z.B. Ströbele Position gegen die menschenrechtsverletzungen in Kubanisch-Guantanamo, in China oder Nordkorea bezogen hätte. Von daher ist das Bürgerrechtsgewäsch, wenn es von solchen Figuren kommt, mit größter Vorsicht zu genießen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.06.2007 04:40
#11 Aktuelle Ergänzung Antworten

Offenbar hat der Kommentar eines Hamas-Führers in der NYT einen Sturm der Empörung ausgelöst. Hier antwortet die Redaktion.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.06.2007 15:20
#12 Weitere aktuelle Ergänzung Antworten

Einen Bericht, der statt der SPON-Schönfärberei einige Details über die wahre Lage im Gaza-Streifen bringt, findet man heute in FAZ-Online.

Danach findet das statt, was immer nach einer totalitären Machtergreifung stattfindet: Alle Medien werden gleichgeschaltet oder verboten, die Gremien - zB an den Unis - gleichgeschaltet usw.

Eine freie Berichterstattung ist schon jetzt nicht mehr möglich. Bald wird niemand mehr wissen, was in Gaza geschieht.

Außer den Journalisten, die man vermutlich auch weiter an den Strand karren wird, damit sie berichten, daß dort die Menschen fröhlich baden.









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