Zitat Stratfor ist auch schon ein erster Schritt in der Privatisierung der Geheimdienste. Danke Wikileaks... daß die Machenschaften solcher gefährlichen Spionagevereine ans Licht kommen.
Zu kruder Berichterstattung gehören noch krudere Leserkommentare wie diese beiden. Zu lesen in der überaus kruden Kommentarsektion von tagesschau.de.
Zitat von ZettelEine Aufklärung, die mir angesichts der Desinformation durch viele Medien erforderlich erscheint.
Die Reaktion des Spiegels kann ich auch mit Eifersucht auf einen Wettbewerber begründen, schliesslich gehörte er zum exklusiven Kreis derer, die als erstes von Wikileaks bedient wurden, deren einzige Quellen aus Diebesgut bestehen. Die Konkurrenz schläft nicht und das Geschäft ist hart. Nun wäre dies durchaus auch auf den ÖR anwendbar, gäbe es nicht den Bildungsauftrag. Wenn dieser aber darin besteht aus einem Akteur der westlichen freien Presselandschaft im Handumdrehen einen privaten Geheimdienst herbeizuschreiben der mehr staatlicher Kontrolle bedarf, lässt dies tief blicken. Vor allem angesichts der Bedeutung jeder Art von Nachrichtendiensten in einer Informationsgesellschaft. Eine Ausweitung des Begriff des Nachrichtendienstes kann auf die Art und Weise wie es die Tagesschau tut, natürlich auch auf soziale Netzwerke ausgedehnt werden - oder auf Blogs, welche völlig frei von staatlicher Kontrolle einfach Informationen beschaffen. Dann könnte es eines Tages Forderungen geben, die Pressefreiheit soweit einzuschränken bis sie sich klar und deutlich - und vor allem kontrollierbar, von einem Geheimdienst unterscheidet. Da scheint sich jemand um sein Monopol zu sorgen. Von wegen Staatsferne des ÖR...
Anonymous(Kollektiv) geht es m. E. nicht um die Pressefreiheit, sondern um ihre Beseitigung. An ihre Stelle soll wohl ein Gegenmonopol zu defacto staatlichen Informationsdiensten treten, welches dann vom Anonymous-Kollektiv und Wikileaks kontrolliert werden kann, durch Drohungen und organisierte Kriminalität.
Die Pressefreiheit war nie nur von seiten der Regierung in Gefahr.
Zitat Stratfor ist auch schon ein erster Schritt in der Privatisierung der Geheimdienste. Danke Wikileaks... daß die Machenschaften solcher gefährlichen Spionagevereine ans Licht kommen.
Zu kruder Berichterstattung gehören noch krudere Leserkommentare wie diese beiden. Zu lesen in der überaus kruden Kommentarsektion von tagesschau.de.
Das Schlimme ist, lieber Reiner aus dem Saarland, daß es die Leute ja oft einfach nicht besser wissen.
Ich erlebe das immer wieder in Gesprächen: Jemand, beileibe kein Linker, erwähnt so etwas und sagt auf meine Nachfrage, woher er das denn wisse, es sei doch in der Tagesschau gekommen, er hätte es in der "Zeit" gelesen usw.
Das sind so Fälle, wo ich mir ein paar mehr Leser für ZR wünschen würde. Oder wenigstens in Deutschland einen Sender wie CNN, oder eine Zeitung wie die Washington Post, auf deren Objektivität man sich verlassen kann.
Wer sich gegen Geld von einem Spezialisten beraten lässt, ist hier der böse, klandestine Verschwörer, der sich in exklusiven Hinterzimmerzirkeln der Macht zu einer Verschwörung zusammentut. Wikileaks dagegen ist der weisse Ritter, der mit offenem Visir die dunklen Machenschaften uneigenützig an den Tag legt.
Alles klar?
Ich verstehe nicht, warum man sich Stratfor als Gegner ausgesucht hat. Welches strategische Ziel hat diese Attacke?
Vor der Tagesschau als Informationsquelle kann man bei diesem Thema nur dringend warnen! Der NDR, bei dem die Tagesschau produziert wird, hat sich als "Medienpartner" mit Julian Assange verbündet und wird von Wikileaks auch als solcher besonders hervorgehoben. Weltweit gibt es 25 Medienpartner, verteilt auf verschiedene Länder.
Es ist unklar, welche Gegenleistung ARD/NDR für diese privilegierte Rolle erbringen müssen. Irgendein Tauschgeschäft wird es aber wohl geben. Es ist bekannt, dass Assange zuletzt große finanzielle und organisatorische Probleme hatte, nachdem seine Medienpartnerschaft mit den großen internationalen Blättern (NYT, Spiegel, Guardian...) in die Hose gegangen war und der Spendenzufluss ins Stocken geriet. Medienpartnerschaften sind Teil des Geschäftsmodells von Wikileaks.
In jedem Fall darf vermutet werden, dass die Tagesschau-Redakteure einen massiven Anreiz haben, dieses "Exklusivthema" so gut es geht für sich auszuschlachten und sich dabei selbst als Sensationsenthüller zu feiern. Eine nüchterne, unvoreingenommene Analyse, die womöglich zu dem Schluss käme, dass hier nur viel Lärm um nichts gemacht wird, darf man von der ARD in dieser Sache nicht erwarten. (Wie sich das mit dem öffentlich-rechtlichen Informationsauftrag verträgt, wäre vielleicht sogar mal ein Thema für die Aufsichtsgremien.)
Putzig ist, wie der NDR vor etwas mehr als einem Jahr über Wikileaks berichtete - als er selbst mit Assange noch nicht im Geschäft war:
Zitat Wie Wikileaks Klatsch zu Nachrichten macht von Anne Ruprecht, Stephanie Zietz Es gibt ja nichts Schöneres als Geheimnisse zu erfahren. Darauf beruht der Erfolg der Internetplattform Wikileaks. Im April zeigten sie der Welt ein geheimes Video von amerikanischen Kampfhubschrauberpiloten, die im Irak auf Zivilisten schießen. Seither gilt Wikileaks als Inbegriff für Enthüllung. Wenn Wikileaks also etwas ankündigt, ist klar, jetzt rappelt es im Karton. Der Spiegel durfte als medialer Partner von Wikileaks die neueste Enthüllung schon vorab prüfen. 50 Mitarbeiter wurden fünf Monate abgestellt, um Daten auszuwerten. Uh, da kommt was Großes. Auf jeden Fall kam viel - Geschwätz. Zapp über viel Aufwand für Boulevard. http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/za...kileaks141.html
Wenn es die Konkurrenz vom Spiegel macht, ist es natürlich bloß Geschwätz. Wenn die Tagesschau selbst dran ist, tut sich ein Abgrund an Landesverrat auf.
Zitat von DagnyIch verstehe nicht, warum man sich Stratfor als Gegner ausgesucht hat. Welches strategische Ziel hat diese Attacke?
Vielleicht; Maximale Publicity bei geringem Einsatz.
Stratfor ist ja nicht ein "Konzern", wie in Deutschland teilweise phantasiert wird, sondern ein eher kleines Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern. Aber da man es als "Sicherheitsfirma" und "Militärberater" etikettieren kann, ist die Agitprop-Wirkung beträchtlich, wie man ja auch an unseren Medien sieht, die brav mitspielen.
Außerdem hoffte man vermutlich in den Emails brisantes Material zu finden. Da allerdings wurde man offenbar bitter enttäuscht.
Zitat von ZettelEine Aufklärung, die mir angesichts der Desinformation durch viele Medien erforderlich erscheint.
Zitat von ZettelWillfährige oder schlicht uninformierte Journalisten nehmen das auf und verbreiten es.
Ich habe das Gefühl, dass die Qualitätsjournalisten des Zwangsrundfunks nicht mehr spüren, was sie da eigentlich treiben. Es kann nicht Aufgabe der Staatsmedien sein, sich als "Partner" einer "Enthüllungsplattform" anzubiedern, die gesetzeswidrig erlangte Informationen feilbietet. So wie sich Anne Ruprecht sich mit gewichtiger Miene über Stratfor empört, ist ihr noch nicht einmal bewusst, dass die "WikiLeaks-Dokumente, die dem NDR vorliegen", keine Wikileaks Dokumente sind, sondern ein gestohlener e-mail Verkehr, der auf einen Server von wikileaks gestellt wurde. Sie liegen also nicht nur dem NDR vor, sondern sie sind für alle Interessierten einsehbar.
Zitat von NDRDorksIn einer Nachricht bedrängt er eine Analystin, "finanzielle, sexuelle oder psychologische Kontrolle" über einen Informanten zu erlangen - "bis zu dem Punkt, an dem er seine Quellen preisgibt."
Ich bin entsetzt , allerdings liest es sich im Original bedeutend entspannter. Es geht darum Klatsch und Tratsch nicht zum Gegenstand von Analysen zu machen. Kein Wunder, dass das den NDR erregt, dort gehört Tratsch, aufgeschnappt vom Putzmann, zur Geschäftsgrundlage.
Zitat Ich habe das Gefühl, dass die Qualitätsjournalisten des Zwangsrundfunks nicht mehr spüren, was sie da eigentlich treiben. Es kann nicht Aufgabe der Staatsmedien sein, sich als "Partner" einer "Enthüllungsplattform" anzubiedern, die gesetzeswidrig erlangte Informationen feilbietet.
Und sich dann darueber echauffieren, dass Stratfor was tut? Informationen feilbieten, die dazu noch legal erworben wurden.
Zitat Ich habe das Gefühl, dass die Qualitätsjournalisten des Zwangsrundfunks nicht mehr spüren, was sie da eigentlich treiben. Es kann nicht Aufgabe der Staatsmedien sein, sich als "Partner" einer "Enthüllungsplattform" anzubiedern, die gesetzeswidrig erlangte Informationen feilbietet.
Und sich dann darueber echauffieren, dass Stratfor was tut? Informationen feilbieten, die dazu noch legal erworben wurden.
Nun, im Forum von Spiegel-Online liest man da halt noch ganz andere Sachen: Stratfor sei an illegalen Insider-Geschäften beteiligt, das würden die bei Wikileaks hochgeladenen eMails und anderen Dokumente beweisen:
Zitat ...und die enthüllen, dass es sich bei Stratfor selbst um Kriminelle handelt, die sich mit Insiderhandel bereichern wollten. Natürlich ist das blamabel. Haben Sie auch Mitleid, wenn der Staat die Post der Mafia öffnet? Natürlich ist es bedenklich, wie sich Anonymous manchmal gebärdet, da kommt auch oft genug der sinnvolle Hackergrundsatz "private Daten schützen, öffentliche Daten nützen" zu kurz und das stößt mir auch sauer auf. Dass es hier mal die Richtigen getroffen hat, adelt keineswegs das Handeln der Datendiebe, genau so wenig wie die informationstechnische Ahnungslosigkeit im Hause Stratfor eine Entschuldigung dafür ist. Aber dass man von den Mietspitzeln bei Stratfor etwas mehr Sorgfalt erwarten kann als von einem abgezockten Rentner, der auf den Enkeltrick reingefallen ist, sollte Ihnen doch ersichtlich sein, oder? Hier von einer Blamage zu sprechen ist vollkommen gerechtfertigt, auch wenn das Ihre Angst vor dem bösen Internet und seinen fremdartigen Gepflogenheiten schürt.
Dieser Fall zeigt ganz andere Probleme auf als die Wortwahl, über die Sie sich empören.
Zitat von Techniknörgler Nun, im Forum von Spiegel-Online liest man da halt noch ganz andere Sachen: Stratfor sei an illegalen Insider-Geschäften beteiligt, das würden die bei Wikileaks hochgeladenen eMails und anderen Dokumente beweisen:
Zitat ...und die enthüllen, dass es sich bei Stratfor selbst um Kriminelle handelt, die sich mit Insiderhandel bereichern wollten.
Das Erfassen von längeren Texten, die dazu auch noch in einer fremden Sprache geschrieben sind, scheint nicht so das Ding für den gemeinen SpOn-Forenschreiber zu sein. Stratfor, Stratcap, Goldman Sachs, Jaul, Verschwörung, Insider Trading, da kann einem schon die Fantasie durchgehen.
Zitat Stratfor ist auch schon ein erster Schritt in der Privatisierung der Geheimdienste. Danke Wikileaks... daß die Machenschaften solcher gefährlichen Spionagevereine ans Licht kommen.
Zu kruder Berichterstattung gehören noch krudere Leserkommentare wie diese beiden. Zu lesen in der überaus kruden Kommentarsektion von tagesschau.de.
Wikileaks scheint der letzte Schritt in Richtung der "Privatisisierung" von Geheimdiensten zu sein. Mit "Privatisierung" ist die völlige Unabhängigkeit von staatlichen Stellen und Gesetzen gemeint.
Stratfor ist natürlich für die deutschen "Qualitätsmedien" das Böse schlechthin.
Denn im Kern ist Stratfor ein ganz normales journalistisches Angebot. Es werden Fakten gesammelt, ausgewertet, präsentiert und kommentiert. Nur halt mit einer Qualität, die hierzulande keine Zeitung und kein Sender erreicht, nicht einmal zu erreichen versucht.
Und noch viel schlimmer: Stratfor ist ein reiner Internet-Service, und als solcher kommerziell erfolgreich. Und straft damit die übliche Propaganda Lügen, es wäre nicht möglich mit gutem Content Geld zu verdienen.
In Wirklichkeit steht Stratfor für den Journalismus der Zukunft. Eine Zukunft, die zu verschlafen die hiesige Journaille fest entschlossen ist.
Zitat von WiredHector Xavier Monsegur, a 28-year-old New Yorker who allegedly used the online name “Sabu,” has been working undercover for the feds since the FBI arrested him without fanfare last June, according to FoxNews. Monsegur provided agents with information that helped them arrest several suspects on Tuesday, including two men from Great Britain, two from Ireland and an American in Chicago, according to FoxNews.
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