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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 637 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.03.2012 17:40
Stratfors Analysen: Strategische Probleme Chinas Antworten

Im dritten Teil seiner Serie untersucht George Friedman die strategischen Ziele Chinas und die miteinander zusammenhängenden Probleme, die es gegenwärtig dabei hat, sie zu verfolgen.

Einervonvielen ( gelöscht )
Beiträge:

11.03.2012 12:03
#2 RE: Stratfors Analysen: Strategische Probleme Chinas Antworten

Danke für den Artikel. Ich würde gern auf einige weitere Aspekte aufmerksam machen.

Die Spannung zwischen der reichen Küste und dem armen Inland ist ein Problem. Aber das kann man managen mit einem undurchschaubaren Konglomerat von faulen Kompromissen. Die prosperierende Lombardei versorgt seit Jahrzehnten die korrupte süditalienische Mischpoke. So richtig zufrieden ist keiner, aber ändern will das auch niemand.

In China steht mehr auf dem Spiel. Jedes Jahr verlassen 10 bis 15 Millionen Chinesen ihre Dörfer um in die Städte zu ziehen. Bis zum Jahr 2050 werden 500 Millionen Chinesen von den ländlichen in die urbanen Regionen umgezogen sein. Die größte Völkerwanderung in der Geschichte der Menschheit.
Eine statische Gesellschaft kriegt man notfalls in den Griff mit einem flächendeckenden System von Stasi-Spitzeln und Blockwarten. Eine dynamische nicht.

Kann China die Völkerwanderung stoppen?
Es wäre ein Rückfall in die Mao-Zeit. Die ausländischen Investoren ziehen sich zurück, im Handgepäck die chinesische technische Intelligenz. Das Aus für die neue chinesische Herrlichkeit.
Die Völkerwanderung ist nicht zu stoppen. Das Land steht vor der Aufgabe, diesen unlenkbaren Strom wenigstens so weit in den Griff zu kriegen, dass es nur zu wenigen Grausamkeiten kommt. Zu so wenigen, dass man die einzeln aussteuern und so einen Flächenbrand vermeiden kann.

Bei Harald Schmidt war neulich ein Flötist zu Gast. Der hat auch über seinen Aufenthalt in China gesprochen. Begeistert. Millionen Chinesen erlernen das Flötespielen.
Und nicht nur die Flöte. Generell sind die für die europäische klassische Musik typischen Instrumente stark nachgefragt. 15 Millionen Chinesen üben Violine, 30 Millionen Klavier. Das Spielen der klassischen Musik erweitert den geistigen Horizont, trainiert das Gedächtnis, das Erkennen von Zusammenhängen und die analytischen Fähigkeiten.
Von diesen 60 Millionen sich fleißig Bemühenden werden die wenigsten Berufsmusiker. Die anderen werden vielleicht Ärzte, Offiziere, Ingenieure oder Wissenschaftler. Die von Stratfor angesprochene “competitiveness with other low-cost global exporters” könnte bald die Bedeutung verlieren. A „different sort of work force“ is growing now.

Zum Interesse für die europäische klassische Musik korrespondiert eine andere interessante, merkwürdigerweise weithin unbeachtete Entwicklung.
Zehntausend Chinesen lassen sich jeden Tag taufen. Zehntausend Chinesen verwerfen jeden Tag ihre Jahrtausende alte chinesische Tradition um Kinder Gottes zu werden. Und das, obwohl das Christentum in China vom Staat nicht gerade gefördert wird.

Beides könnte den Chinesen helfen, ihren tiefverwurzelten rassistischen Überlegenheitsdünkel loszuwerden. Unser Herr Jesus Christus fragt nicht ob Jude oder Grieche, ob Knecht oder Freier, ob Mann oder Weib. Er liebt alle Menschen gleichermaßen.
Das Merkmal der europäischen klassischen Musik ist die Polyphonie, die genau das wiederspiegelt. Verschiedene, kontrastierende Linien wirken zusammen zu einem harmonischen Ganzen. Jedes musikalische Element, jedes Individuum wird gleichermaßen geschätzt.

Vielleicht wird den Chinesen klar, dass die Fingerhakeleien mit den Amis ganz publikumswirksam, jedoch nicht das größte Problem sind. Die lassen sich managen. Am besten mit richtigem Theaterdonner, das erfreut die Menge.
Aber so wie im 20. Jahrhundert der nationale und internationale Sozialismus die Bedrohung für die Menschheit schlechthin war, ist es im 21. Jahrhundert der Islam. Der kennt keine Kompromisse. Der kennt nur vernichten oder vernichtet werden.
Die Zeit läuft uns davon. Meine letzte Hoffnung sind die Chinesen.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

11.03.2012 17:46
#3 RE: Stratfors Analysen: Strategische Probleme Chinas Antworten

Zitat von Zettel
Im dritten Teil seiner Serie untersucht George Friedman die strategischen Ziele Chinas und die miteinander zusammenhängenden Probleme, die es gegenwärtig dabei hat, sie zu verfolgen.


Passend dazu diese Inneneinsichten aus dem "rubberstamp parliament" in Peking:
http://www.ft.com/intl/cms/s/0/5b4c8856-...s#axzz1opAiPmdn

Viele Grüße, Erling Plaethe

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