Diese Serie entwickelt sich ein wenig zu einer Art Kontrastprogramm zu "Spiegel-Online" (und ZR bleibt es leider weiterhin, was die Pageviews angeht ).
Vor einer Woche erwartete "Spiegel-Online" einen "Krimi" am Super Tuesday, während die Leser von ZR schon vorab wußten, daß sich wenig entscheiden würde. Die heutigen Vorwahlen in Alabama und Mississippi läßt "Spiegel-Online" bisher links liegen; tatsächlich versprechen sie spannend zu werden.
So richtig Stimmung will bei mir nicht aufkommen, das kann aber auch an den Kandidaten liegen. Ich bin nicht in Wechselstimmung, ein Präsident mit Erfahrung ist mir in den heutigen Zeiten lieber als die vier Anwärter. Konservativ wie ich nun mal bin, befürchte ich dass noch Schlimmeres möglich ist. Außerdem ist es ganz nett Obamas Kinder und Bo, den Hund immer mal wieder zu sehen.
Zitat von Zettel Die heutigen Vorwahlen in Alabama und Mississippi läßt "Spiegel-Online" bisher links liegen; tatsächlich versprechen sie spannend zu werden.
Gerade hat Gallup einen Analyse veröffentlicht, die das bestätigt, was in meinem Artikel steht:
Zitat If Gingrich does not win either of the two Southern states, pressure may mount for him to drop out and concede the conservative, "non-Romney" support to Santorum. If Romney, who has so far not been successful in the South, manages to win one or both of these two states, pressure may mount for both Santorum and Gingrich to acknowledge Romney's presumed inevitable status. If Gingrich wins one or both of the Southern states, the current field will no doubt continue as is for the time being.
Es sind also entscheidende Vorwahlen; ganz anders als am Super Tuesday.
Laut Gallup befürworten gegenwärtig 53 Prozent der Republikaner, daß alle Kandidaten im Rennen bleiben; 41 Prozent wollen, daß Gingrich oder daß sowohl Gingrich als auch Santorum das Handtuch werfen. Das könnte sich aber nach den heutigen Vorwahlen ändern.
Zitat von C.So richtig Stimmung will bei mir nicht aufkommen, das kann aber auch an den Kandidaten liegen. Ich bin nicht in Wechselstimmung, ein Präsident mit Erfahrung ist mir in den heutigen Zeiten lieber als die vier Anwärter.
Da geht es dir halb so wie wohl den meisten Anhängern der GOP, halb nicht. In Wechselstimmung sind sie schon, aber sie können sich für keinen der vier Anwärter wirklich begeistern.
Zitat von C. Konservativ wie ich nun mal bin, befürchte ich dass noch Schlimmeres möglich ist. Außerdem ist es ganz nett Obamas Kinder und Bo, den Hund immer mal wieder zu sehen.
Das mit Bo ist natürlich ein starkes Argument.
Ansonsten: Paul wird nicht nominiert werden, und Gingrich wird nicht nominiert werden. So, wie sich die Umfragen im Augenblick darstellen, hätte weder Romney noch erst recht Santorum eine Chance gegen Obama. Zu dessen Gunsten spricht weiter die langsame Erholung der Wirtschaft. Seine Beliebtheitswerte steigen wieder leicht an.
Also, dear C.: Bo wird dir, so wie es gegenwärtig ausschaut, erhalten bleiben.
Ich tippe, wie es auch hier und da schon zu lesen gewesen ist, dass Romney am Ende als Sieger da stehen wird. Weil Gingrich und Santorum sich die Stimmen gegenseitig wegnehmen. Es waere dann zwar kein "strahlender" Sieg, was immer man darunter versteht, aber McCain hat auch schon damals keine absoluten Mehrheiten im Sueden geholt...Und Sieg ist in dem Fall Sieg.
Bei Obamas Unfragen wuerde ich zur Vorsicht raten. Die neuesten Umfragen von ABC und Washington Post bestaetigen schliesslich eine weithin verbereitete Negativeinschaetzung von Obama. Grade auch in der Wirtschaftspolitik attestiert ihm eine stabile Mehrheit keine gute Politik zu leisten.
Ich denke der Vorsprung den er auf GOP Kandidaten hat, resultiert momentan aus dem Vorwahlkampf und wird sich im "Praxistest" erst bestaetigen muessen wenn der republikanische Kandidat feststeht. Also ich sehe das Wechselpotential noch.
Zitat von Zettel(…)Laut Gallup befürworten gegenwärtig 53 Prozent der Republikaner, daß alle Kandidaten im Rennen bleiben; 41 Prozent wollen, daß Gingrich oder daß sowohl Gingrich als auch Santorum das Handtuch werfen. Das könnte sich aber nach den heutigen Vorwahlen ändern.
Wenn man das Ergebnis aus der Perspektive eines Befürworters des Machtwechsels betrachtet, dann ist dieser Machtwechsel nach dem gestrigen Ergebnis wohl eher unwahrscheinlich. Die Republikaner werden bei der Wahl kaum geschlossen hinter einem der beiden führenden Kandidaten stehen. Stellen wir uns auf vier weitere Jahre mit Barack Obama ein … oder ist es wirklich vorstellbar, dass am Ende beim Kongress der Republikaner eine ganz andere Person gewählt wird?
Zitat Weil der Süden eben immer noch seine eigene Identität hat. Man ist fromm, aber man mag die Katholiken nicht; man ist lebensfroh und hat auch deshalb weniger Sinn für den asketisch wirkenden Moralisten Rick Santorum.
Wertester Zettel,
Ich sehe beim besten Willen nicht, daß Santorum asketisch wirken würde.
Und das mit dem "man mag die Katholiken nicht" scheint genauso wahr zu sein wie das moralische Entsetzen, welches die Geburt von Palins Enkelkind vor vier Jahren auslöste. Kann man die Klischees nicht irgendwann mal begraben? (http://www.nytimes.com/2012/03/14/us/pol...?pagewanted=all)
"Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande!" Und nimm den Staat weg, dann bleiben unorganisierte Räuber zurück!
Zitat Weil der Süden eben immer noch seine eigene Identität hat. Man ist fromm, aber man mag die Katholiken nicht; man ist lebensfroh und hat auch deshalb weniger Sinn für den asketisch wirkenden Moralisten Rick Santorum.
Wertester Zettel,
Ich sehe beim besten Willen nicht, daß Santorum asketisch wirken würde.
Und das mit dem "man mag die Katholiken nicht" scheint genauso wahr zu sein wie das moralische Entsetzen, welches die Geburt von Palins Enkelkind vor vier Jahren auslöste. Kann man die Klischees nicht irgendwann mal begraben? (http://www.nytimes.com/2012/03/14/us/pol...?pagewanted=all)
Zitat Southerners deserve better from candidates Having lived in South Carolina for most of the past 25 years, I’ve often averred that the state Chamber of Commerce keeps a stable of “rednecks” to release when the national media come to town.
You know the ones — the folks who drive trucks, hunt deer (and even varmints, if they’re in the mood for a little chicken-fried squirrel) and, yes, put cheese in their grits.
Auf den ersten Blick erscheint das Ergebnis simpel. Aber wenn man die Wahlnacht bei CNN verfolgt und einige weitere Kommentare gelesen hat, dann kommt man zu einem anderen Ergebnis:
Entgegen dem ersten Anschein hat Santorum weiter nur geringe Chancen, Romney noch einzuholen. Und Newt Gingrich hat seit gestern trotz seiner Niederlage ein Motiv, weiter im Rennen zu bleiben.
Ich habe zugegeben danebengelegen, analysiere das Ganze aber etwas anders.
Der Hauptgrund warum es nicht zu meinem prognostizierten Wahlsieg Romneys kam, ist der Tatsache geschuldet, dass Gingrich die Waehler massiv davongelaufen sind. Im Weekly Standard ist das, meiner Meinung nach, passend dargestellt.
Romney hat dagegen, wie in dem Artikel erwaehnt, seine Waehler stabil halten koennen.
Ich glaube also, dass es Gingrich schwer haben wird noch eine entscheidende Rolle zu spielen, da vieles daraufhindeutet dass ihm massiv die Unterstuetzer abhanden kommen. Denn er ist eben nicht von vornherein mit einem Anspruch wie Ron Paul ins Rennen gegangen, sondern hatte das Ziel auch der Kandidat der GOP zu werden.
Eine Einschaetzung die ich in der Tat teile ist die, dass dass momentum eindeutig auf Seiten von Santorum ist.
Sollte dieser tatsaechlich in den anstehenden Wahlen ebenfalls Siege davontragen, vielleicht sogar mit einem erheblichen Abstand, dann ist alles sehr offen, dann wuerde ich tatsaechlich zweifeln ob Romney die Kraft haette den Trend nochmal umzukehren.
Zitat Weil der Süden eben immer noch seine eigene Identität hat. Man ist fromm, aber man mag die Katholiken nicht; man ist lebensfroh und hat auch deshalb weniger Sinn für den asketisch wirkenden Moralisten Rick Santorum.
Wertester Zettel,
Ich sehe beim besten Willen nicht, daß Santorum asketisch wirken würde.
Zugegeben, das Wort war vielleicht nicht ganz treffend gewählt. Ich meinte damit nicht den Typus des verhärmten Säulenheiligen (Klischee!), sondern jemanden, der das Gegenteil des Typus des rheinischen Katholiken ("Läwe on läwe losse") ist (Klischee!). Was wäre ein besseres Adjektiv gewesen?
Zitat von lois jane Und das mit dem "man mag die Katholiken nicht" scheint genauso wahr zu sein wie das moralische Entsetzen, welches die Geburt von Palins Enkelkind vor vier Jahren auslöste. Kann man die Klischees nicht irgendwann mal begraben? (http://www.nytimes.com/2012/03/14/us/pol...?pagewanted=all)
Den Link zu dem Artikel der NYT habe ich nicht ganz verstanden. Der Artikel bestätigt das, was ich geschrieben habe.
Daß Katholiken im Süden abgelehnt werden, mag ein Klischee sein; aber es ist ein Klischee des Südens, nicht dessen, der darüber schreibt.
Zitat von Thomas S.Der Hauptgrund warum es nicht zu meinem prognostizierten Wahlsieg Romneys kam, ist der Tatsache geschuldet, dass Gingrich die Waehler massiv davongelaufen sind. Im Weekly Standard ist das, meiner Meinung nach, passend dargestellt.
Das verstehe ich jetzt nicht ganz, lieber Thomas S. Den Artikel im Weekly Standard konnte ich nicht lesen, weil Sie ihn leider nicht verlinken.
Soweit ich die Analysen kenne, liegt Romneys Niederlage hauptsächlich am schlechten turnout in den Wahlbezirken, in denen er hätte gewinnen müssen (Jackson beispielsweise). Die ländlichen Gegenden haben sich, wie fast überall, Santorum und Gingrich geteilt. Romney muß die Städte und suborbia gewinnen. Und dort war die Wahlbeteiligung gestern, wie ein CNN-Mann sagte, lousy.
Romney kann nicht mobilisieren; das ist sein Haupt-Defizit. Man wählt ihn aus Vernunft, aber er weckt keine Begeisterung. Und die ist in den USA weit wichtiger als in Deutschland.
Zitat von Thomas S.Ich glaube also, dass es Gingrich schwer haben wird noch eine entscheidende Rolle zu spielen, da vieles daraufhindeutet dass ihm massiv die Unterstuetzer abhanden kommen. Denn er ist eben nicht von vornherein mit einem Anspruch wie Ron Paul ins Rennen gegangen, sondern hatte das Ziel auch der Kandidat der GOP zu werden.
Das stimmt. Aber er muß jetzt auf diesen reduzierten Anspruch umschwenken. Natürlich wird er weiter sagen, daß er Präsident werden will. Aber jeder weiß, daß das nichts wird. Als king maker kann er aber eine Rolle spielen, die seinem Ego entspricht.
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