Klar handelt es sich hier um pragmatische Kritik, aber vielleicht ist dies die einzige Form, die nicht sofort Gefahr läuft als Ketzerei gebrandmarkt zu werden, aber doch den einen oder anderen kritischen Geist dazu bewegen kann, die Dogmen zu hinterfragen und so auf die inhärenten Widersprüche des Systems zu stoßen.
Ein eingefleischter Ökologist wird einen Kritiker, der die Berechtigung eines Eingriffs in die persönliche Freiheit eines Menschen prinzipiell in Frage stellt nur verständnislos ansehen, als hätte dieser gerade die Legalisierung von Mord gefordert. Ein Kritiker hingegen, der die Tauglichkeit der Mittel zur Erreichung des postulierten Ziels in Frage stellt wird auf mehr Gehör stoßen - gegen ihn funktioniert nur noch das schwache Gegenargument des idealistischen "gutgemeint habens".
Vermutlich hat jede Zeit ihre Tabuthemen, ihre Paradigmen, die nicht weiter hinterfragt werden. Leider hat die Aufklärung diesen Zustand nicht abgeschafft, sondern es sind neue Themen erwachsen, welche diese (pseudo)-religöse Funktion übernehmen. Und vermutlich ist es (wieder) die Mittelschicht, die Träger dieser "Religion" ist und sich darin ganz wichtig vorkommt.
Zitat von stuffiKlar handelt es sich hier um pragmatische Kritik, aber vielleicht ist dies die einzige Form, die nicht sofort Gefahr läuft als Ketzerei gebrandmarkt zu werden, aber doch den einen oder anderen kritischen Geist dazu bewegen kann, die Dogmen zu hinterfragen und so auf die inhärenten Widersprüche des Systems zu stoßen.
Das erinnert an die Anweisungen, wie man sich z.B. Gorillas in freier Wildbahn annähern sollte: Langsam, rückwärts, offene Handflächen zeigend. So ähnlich muss man sich den Ökos nähern .
Gruß, Martin
Tischler
(
gelöscht
)
Beiträge:
13.03.2012 14:10
#6 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (29): Ökofimmel
Es ist doch nun das Problem jedweder Ideologie, daß ab einem bestimmten Moment, und der kommt recht schnell, nicht mehr die Sinnhaftigkeit des Handelns überprüft wird, sondern nur noch, ob man der "reinen Lehre" noch folgt.
P.S. Und Sie, lieber Zettel, scheinen auf dem Gebiet der Wärmedämmung bei Gebäuden recht hartleibig zu sein Der Artikel von Frau Stephan gewinnt nicht, durch verstreichen von Zeit, an Qualität.
Zitat von MartinDas erinnert an die Anweisungen, wie man sich z.B. Gorillas in freier Wildbahn annähern sollte: Langsam, rückwärts, offene Handflächen zeigend. So ähnlich muss man sich den Ökos nähern .
...und am wichtigsten: Niemals direkt in die Augen schauen
Ich denke uebrigens, dass stuffi nicht unrecht hat. Aehnlich funktioniert das auch bei Wirtschaftsthemen; Hans-Werner Sinn ist dafuer bekannt: ja nicht den Steuer- und Sozialstaat hinterfragen, sondern lediglich darauf Hinweisen, dass und aus welchen Gruenden er nicht funktioniert.
Zitat von DagnyVermutlich hat jede Zeit ihre Tabuthemen, ihre Paradigmen, die nicht weiter hinterfragt werden. Leider hat die Aufklärung diesen Zustand nicht abgeschafft, sondern es sind neue Themen erwachsen, welche diese (pseudo)-religöse Funktion übernehmen.
Viele religiöse Vorschriften - über regelmäßige Waschungen, das Nichtverzehren bestimmter Tiere und dergleichen - hatten ja einmal einen praktischen Zweck und wurden dann rituell.
So wird es wohl auch mit den quasi-religiösen Vorschriften des Ökologismus gehen. Du sollst möglichst wenig Wasser verwenden - es ist zwar unsinnig, aber wer sich nicht daran hält, dessen Überich schlägt gnadenlos zu.
Pierre Gosselins klimakritischer (klimahäretischer? klimaatheistischer?) Blog NoTricksZone widmet sich dem Spiegel-Artikel. Ich habe mir mal herausgenommen, auf stuffis Bedenkung hinzuweisen. http://notrickszone.com/2012/03/13/spieg.../#comment-85138
Zitat von DagnyVermutlich hat jede Zeit ihre Tabuthemen, ihre Paradigmen, die nicht weiter hinterfragt werden. Leider hat die Aufklärung diesen Zustand nicht abgeschafft, sondern es sind neue Themen erwachsen, welche diese (pseudo)-religöse Funktion übernehmen. Und vermutlich ist es (wieder) die Mittelschicht, die Träger dieser "Religion" ist und sich darin ganz wichtig vorkommt.
in diesem Artikel wird doch auch nur für die staatliche Regulierung des Berufsbildes geworben! Statt daß man solchen Scharlatanen klar macht, daß sie vor Gericht nur Hohngelächter ernten würden, wird dem Lumpen auch noch die Hälfte seines Anspruches zugesprochen.
Das mit der ökosystemimmanenten Kritik ist aber nix neues. Schon 2009 hat u.a. ZEIT-Mann Staud ins gleiche Horn geblasen:
Zitat Es ist deprimierend: Ob ich meinen Strom von einem konventionellen Stromversorger beziehe oder aus Überzeugung einen Vertrag mit einem Ökostromanbieter abgeschlossen habe - es kommt der gleiche Energiemix aus "dreckigem" und "sauberen" Strom aus der Steckdose. Der Grund dafür: Es gibt nur ein Übertragungsnetz und das befindet sich im Besitz der vier Energieversorger E.ON, RWE, ENBW und Vattenfall
in diesem Artikel wird doch auch nur für die staatliche Regulierung des Berufsbildes geworben! Statt daß man solchen Scharlatanen klar macht, daß sie vor Gericht nur Hohngelächter ernten würden, wird dem Lumpen auch noch die Hälfte seines Anspruches zugesprochen.
Herzlich, Thomas
Werter Herr Pauli, nur zu meinem Verständnis: was genau stört Sie denn nun an dem Vergleich (kein Urteil)? Aus dem Artikel, daß dieser Rechtsanwalt einen wie auch immer qualifizierten Experten beauftragt hat, sogar mit Unterschrift (!) auf dem Auftrag, dieses und jenes zu begutachten und seine Empfehlung auszusprechen. Daß dafür eine Rechnung gestellt wird, scheint mir nicht abwegig.
Daß der Mann kein Diplom als Energieflußsachverständiger hat – geschenkt. Das hätte der „Geschädigte“ sicherlich auch mit wenig Denkanstrengung schnell herausfinden können. Solange aber keine falschen Tatsachen vorgebracht wurden, ist eine Honorarforderung m.E. korrekt. (Anstelle des Rechtsanwaltes hätte ich eher bei dem die Empfehlung aussprechenden „städtischen Bauzentrum“ mal aufgeräumt. Daß von solcher scheinbar offizieller Seite derartige Empfehlungen kommen, geht natürlich nicht.)
Man beachte auch die slippery slope: ganze Legionen von „Beratern“ in einer ganzen Reihe Branchen rutschten sofort in die Armut ab, könnte man unqualifizierte Leistungen nicht berechnen. Und dieser letzte Teilsatz ist nun sogar garnicht so abwertend gemeint, wie er vielleicht klingt.
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