Am Sonntag Nachmittag erhielt ich von Thomas Pauli eine Email, in der er mich auf den gerade erschienen Artikel in "Welt-Online" aufmerksam machte. Das war Stoff für einen Artikel in ZR, zu dem ich aber am Sonntag und gestern nicht bekommen bin. Hier ist er jetzt.
Blub
(
gelöscht
)
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03.04.2012 09:00
#2 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (30): Fast ein Zusammenbruch
Na, wer wird denn da auf Strommonopolistenpropaganda hereinfallen. Das waren sicher wieder Spekulationen an der Strombörse, die den aktuellen Strombedarf zur Kostenreduktion auf systematische Unterversorgung schätzen und damit die Produktion falsch steuern und durch derartig herbeigeführte Blackouts Menschenleben gefährden .... leider den Link zum Spiegel oder dem Bericht der Bundesnetzagentur nicht gefunden, wurde hier bei Zettel meines Wissens nicht durchgekaut damals... http://glocalist.com/news/kategorie/poli...-menschenleben/
Halb Plan- halb "Markt-"wirtschaft ist halt nicht praktikabel. Es verwischt die Verantwortlichkeit. Die Zentralplaner müssen nur genügend moralisch aufgeladene Vorwürfe gegen die Netzbetreiber erheben und schon interesiert sich niemand mehr für die Fehlplanung der Politik. Es sind dann die Kapitalisten schuld, dass ein Wolkenkuckucksheim einfach nicht Realität werden will.
Vor allem ist dies im Zusammenhang mit im Rahmen der Pro-EEG-Propaganda getätigten Aussagen interessant, nach dem durch die EEG-Einspeisungen ja aufgrund des Merit-Order-Effektes die Preise sinken würden. Ja glauben die denn ernsthaft, dies kommt ohne Gegenleistung? Die Preise werden ja nicht durch technischen Fortschritt gedrückt, sondern durch gesetzliche Manipulationen am Markt. Wenn man Kapazitäten doppelt braucht (einmal als EE, einmal als konventionalles Spitzenlastkraftwerk für den Fall des Falles, also das ausbleiben der EE), dann müssen die Preise halt steigen, da mehr Investitionen für die Versorgungssicherheit notwendig sind. Oder man lässt es bleiben und Spitzenlastkraftwerke werden nicht mehr gebaut, da sie sich kaum noch rentieren.
Ähnliches gilt für andere Investitionen in die Stromversorgung.
Zitat von Blub Na, wer wird denn da auf Strommonopolistenpropaganda hereinfallen. Das waren sicher wieder Spekulationen an der Strombörse, die den aktuellen Strombedarf zur Kostenreduktion auf systematische Unterversorgung schätzen und damit die Produktion falsch steuern und durch derartig herbeigeführte Blackouts Menschenleben gefährden .... leider den Link zum Spiegel oder dem Bericht der Bundesnetzagentur nicht gefunden, wurde hier bei Zettel meines Wissens nicht durchgekaut damals... http://glocalist.com/news/kategorie/poli...-menschenleben/
Zu dem Weltbild im verlinkten Artikel fällt mir auch nicht mehr viel ein. Das dort genannte Weltbild ist abgeschlossen.
Auch wenn es zugegeben eine recht unwahrscheinliche Situation war, sowas wird häufiger vorkommen. Man sieht auch die enorme gegenseitige Abhängigkeit der einzelnen Komponenten im Stromnetz.
Brokdorf fällt aus -> Panne im UW -> TenneT muss die Leitung in den Osten abschalten -> hohe Windeinspeisung im Osten kann nicht abtransportiert werden
Obwohl der eigentliche Schmetterlingsflügelschlag in der TenneT-Regelzone lag, bricht der Hurrican bei 50hertz aus.
Und dann sage noch einer: - die Idee der europaweiten Kaskade ist Alarmismus der Energiebranche - Man braucht keine grundlastfähigen Kraftwerke mehr - Wenn nur genügend Wind da ist, ist alles prima
Von diesen drei Parolen müssen sich die Energiewendefans verabschieden.
Was den Widerstand gegen Stromleitungen angeht: Ein Schlüsselprojekt, um diese Situation zu verbessern, ist die Leitung durch den Thüringer Wald, die von Bürgerinitiativen und Politikern der Linken massiv bekämpft wird: http://www.schalkau.com/ http://www.achtung-hochspannung.de
Vor allem eine gewisse Dame aus Thüringen hat dabei ihre Lebensaufgabe entdeckt:
Zitat von Petra EndersDie Demokratie muss dem Schwachen die gleiche Chance zusichern wie dem Stärksten. Mit diesem Leitspruch von Mahatma Gandhi habe ich 2009 meinen Wahlkampf geführt. Meine Themen waren: Arbeit statt Arbeitslosigkeit finanzieren, eine gerechte Vergabeordnung und der Kampf gegen die 380-kV-Leitung durch den Thüringer Wald. Dazu stehe ich. Der Kampf gegen die 380-kV-Leitung durch Thüringen über den Rennsteig nach Bayern geht in seine entscheidende Phase. Die Menschen unserer Region werden die dritte, in unerträglicher Weise in die Natur und die Lebensqualität eingreifende Infrastrukturmaßnahme nicht hinnehmen
Zitat von BlubNa, wer wird denn da auf Strommonopolistenpropaganda hereinfallen. Das waren sicher wieder Spekulationen an der Strombörse, die den aktuellen Strombedarf zur Kostenreduktion auf systematische Unterversorgung schätzen und damit die Produktion falsch steuern und durch derartig herbeigeführte Blackouts Menschenleben gefährden
Genau das ist aus meiner Sicht der Grund, warum die Berichterstattung diesmal relativ zurückhaltend war: Das Feindbild ist das falsche! Dieses Mal lag es nämlich nicht an zu wenig Strom im Netz (woran die Stromhändler laut BNetzA nicht unschuldig waren), sondern an zu viel Windeinspeisung kombiniert mit einem Leitungsausfall und dem Ausfall eines regelleistungsfähigen Kernkraftwerks. Das passt nicht ins Bild und gibt deshalb keinen guten Aufmacher, weil es an liebgewonnenen Überzeugungen rüttelt. Auch die Gefährlichkeit der Situation (die durchaus vergleichbar ist, hier der Bericht von 50hertz, das sind schon ordentliche Eingriffe) wird diesmal ganz anders beschrieben, es wird diesmal nicht in Frage gestellt, dass die Netzbetreiber die Situation unter Kontrolle hatten. Schließlich kann doch nach Palmström keine Gefahr von den Erneuerbaren ausgehen.
Und falls es dann tatsächlich mal zu einem Blackout kommt sind sicher die Energieproduzenten Schuld, die dies mutwillig veranlasst haben, um die Energiepolitik zu beeinflussen.
Wenn diese Art der Argumentation schon beim Kraftstoff funktioniert und die gesamte Wut sich gegen die Multis richtet, obwohl der größere Teil der Kosten durch die Steuerbelastung entsteht, wird das mit dem Thema Strom noch viel leichter.
Zitat von ElektronUnd falls es dann tatsächlich mal zu einem Blackout kommt sind sicher die Energieproduzenten Schuld, die dies mutwillig veranlasst haben, um die Energiepolitik zu beeinflussen.
Stimmt. So läuft es meistens. Zum Beispiel heute morgen in den DLF-Nachrichten um 7 Uhr 30 gab es diesen Aufmacher:
Zitat von DLF-NachrichtenQ-Cells steht vor der Pleite. Schuld sind die von der Bundesregierung kürzlich beschlossene EEG-Kürzungen sowie die Konkurrenz aus Asien.
Der erste Teil dieser Meldung ist eine feiste und dreiste Lüge. Der Niedergang der übersubventionierten deutschen Solarindustrie hat nicht das Allergeringste mit irgendwelchen zukünftigen EEG-Kürzungen, die lange vorher angekündigt waren, zu tun. Allerdings haben Lügen bekanntlich recht kurze Beine. Und angesichts solcher Lügen wird es dann selbst der allgegenwärtigen und zumeist linientreuen Claudia Kempfert zuviel.
Übrigens vermisse ich den Jauch-, Plasberg-, Will-, Illner-Talk zum Niedergang der deutschen Solarindustrie. Dieses Thema wird das Staatsfernsehen wohl zu vermeiden wissen.
Zitat Übrigens vermisse ich den Jauch-, Plasberg-, Will-, Illner-Talk zum Niedergang der deutschen Solarindustrie. Dieses Thema wird das Staatsfernsehen wohl zu vermeiden wissen.
Vielleicht gibt es ja irgendwo noch einen Marktwirtschaftler in der Politik, der diese Debatte erzwingt, indem er alle anderen mit dem Thema gnadenlos nervt. (Hallo? Ist da irgendwo noch jemand? Frank Schäffler?)
Es wäre jedenfalls eine langfristig äußerst lohnende Investition in die Volksbildung!
Der Fall der vermurksten Holzmann-Rettung hat gezeigt, wie so etwas funktionieren kann: Die damalige Intervention von Schröder war am Ende derart offenkundig gescheitert, dass das Stichwort "Holzmann" noch heute bei Kommentatoren und in der Öffentlichkeit einen spontanen Ablehnungsreflex hervorruft. Staatliche Rettungsversuche für gescheiterte Unternehmen sind beim deutschen Wähler seither einfach "unten durch". Das erlaubt es dann sogar der chronisch unbeliebten FDP, in Fällen wie Opel oder Schlecker mit marktwirtschaftlicher Standfestigkeit Sympathien zu gewinnen.
Die geplatzte Scheinblüte der deutschen Solarindustrie ist ein Paradebeispiel für die desaströsen Wirkungen einer "strategischen Industriepolitik" selbsternannter Besserwisser. Hier sind dreistellige Milliardenbeträge versenkt worden, um im Ergebnis eine chinesische Solarindustrie aufzupäppeln. Der Effekt für die Umwelt ist null. Die Rechnung muss zum Großteil von einkommensschwachen Mieterhaushalten bezahlt werden, die den Besserverdienenden via EEG die Renditemaschinen auf dem Dach finanzieren.
Wenn das Wort "Solarförderung" einmal denselben Klang bekommt wie "Holzmann", dann hatte dieses ganze Desaster wenigstens am Ende noch ein bisschen Gutes.
Zitat von DLF-NachrichtenQ-Cells steht vor der Pleite. Schuld sind die von der Bundesregierung kürzlich beschlossene EEG-Kürzungen sowie die Konkurrenz aus Asien.
Aber selbst, wenn man irgendwer diese Version als zutreffend abnickt: Danach kollabiert die Blase, wenn die massive Transfusion von Zwangsgebühren nachlässt. Gleichzeitig will man uns eben dieses Modell als unschlagbare Rettung zur Sanierung der griechischen Misere unterschieben. Stellt sich die Frage: ist das nun Ahnungslosigkeit von einem Maß, das auch die Existenz eierlegender Osterhasen für plausibel erachtet - oder bodenloser Zynismus, der einem Stürzenden nachruft: "Wohin so eilig?"
Zitat FR _____________ "Griechenland will Europa mit Solarstrom versorgen
Die griechische Wirtschaft liegt am Boden, die Aussichten sind schlecht. Jetzt entdeckt das Land seine schlummernden Reserven: Strom für Europa aus gigantischen Solaranlagen soll die Wirtschaft ankurbeln."
Um die Wirtschaft anzukurbeln, verkündet Ministerpräsident Lucas Papademos: Sein Land soll Solarenergie an ganz Europa liefern.
„Wir können der größte Exporteur sauberer Energie in der EU werden“, sagte der griechische Ministerpräsident bei der Vorstellung des Solarenergieprogramms „Helios“ (Sonne) in Athen.
An der Präsentation des Programms nahm auch EU-Energiekommissar Günther Oettinger teil. Schon im Vorfeld hatte er das Programm begrüßt: „Helios ist eine Riesen-Chance für Griechenland und andere EU-Länder. Für Griechenland, weil es Jobs und Wachstum bringen wird. Für die mittel- und nordeuropäischen Länder, weil sie Solarenergie kostengünstig importieren können.“ _____________
Zitat Stellt sich die Frage: ist das nun Ahnungslosigkeit von einem Maß, das auch die Existenz eierlegender Osterhasen für plausibel erachtet - oder bodenloser Zynismus, der einem Stürzenden nachruft: "Wohin so eilig?"
Lieber Ulrich Elkman,
eher sehe ich darin den Versuch, neue Geldquellen für die notleidende Solarindustrie aufzutun. Nachdem nun auch für Betriebsblinde erkennbar ist, daß die Solarförderung in jeder Beziehung kontraproduktiv ist, kann die nationale Politik nicht anders, als möglichst klammheimlich aus der Förderung auszusteigen. Aber wozu gibt's Brüssel? Wozu ist das ganze schöne, zunächst nur virtuelle, Geld im Rettungsschirm da? Das kann doch dort nicht ungenutzt herumliegen!
Zitat Danach kollabiert die Blase, wenn die massive Transfusion von Zwangsgebühren nachlässt. Gleichzeitig will man uns eben dieses Modell als unschlagbare Rettung zur Sanierung der griechischen Misere unterschieben.
Klar, das geht! Man sehe sich nur die berliner Verkehrspolitik an: Der Autoverkehr wird in jeder Beziehung drangsaliert und als Auslaufmodell hingestellt - nur ist die hochgelobte Alternative ÖPNV eher ein Synonym für allmählichen Zusammenbruch! Da werden wirklich hohe Anforderungen an die Toleranz kognitiver Dissonanzen gestellt! Wer das bewältigt, kann wirklich stolz auf sich sein!
Und dann sage noch einer: - die Idee der europaweiten Kaskade ist Alarmismus der Energiebranche - Man braucht keine grundlastfähigen Kraftwerke mehr - Wenn nur genügend Wind da ist, ist alles prima
Von diesen drei Parolen müssen sich die Energiewendefans verabschieden.
Sie haben bei der Bewertung des Helmstedt-Vorfalls einen wichtigen Punkt übersehen:
Zum Zeitpunkt des Ereignisses liefen auch gleichzeitig noch die Turbinen der Pumpspeicherkraftwerke. Das ist der Beleg dafür, dass vor 20:48 nicht zuviel Strom im Netz gewesen sein kann (ob von Wind oder woher auch sonst), sonst wären die PSKWs stillgestanden. Der Vorfall hat -wenn überhaupt- damit zu tun, dass das Netz Ost-West auch gut 20 Jahre nach der Wiedervereinigung noch nicht eng genug geknüpft ist, um Defekte gut abfangen zu können.
Der Vorfall hat auf technischer Ebene nichts, aber auch wirklich nichts mit der Windeinspeisung zu tun.
Zitat von bskfSie haben bei der Bewertung des Helmstedt-Vorfalls einen wichtigen Punkt übersehen:
Zum Zeitpunkt des Ereignisses liefen auch gleichzeitig noch die Turbinen der Pumpspeicherkraftwerke. Das ist der Beleg dafür, dass vor 20:48 nicht zuviel Strom im Netz gewesen sein kann (ob von Wind oder woher auch sonst), sonst wären die PSKWs stillgestanden. Der Vorfall hat -wenn überhaupt- damit zu tun, dass das Netz Ost-West auch gut 20 Jahre nach der Wiedervereinigung noch nicht eng genug geknüpft ist, um Defekte gut abfangen zu können.
Der Vorfall hat auf technischer Ebene nichts, aber auch wirklich nichts mit der Windeinspeisung zu tun.
Grüße
bskf
Langsam reiten, sie führen Sachen an, die niemand behauptet hat:
1. Helmstedt liegt in der Regelzone von TenneT an der Kuppelstelle zu 50hertz, dort kommt eine Leitung aus dem Osten rein. Natürlich hat der Trafoausfall ursächlich nichts mit der Windeinspeisung zu tun, aber die Situation zeigt doch eindeutig, dass bei hoher Windeinspeisung keine n-1-Sicherheit mehr gegeben ist, so dass eingegriffen werden muss.
2. Was die PSW angeht: Ich habe keine Quellen für Ihre Behauptung, dass sie gelaufen sind (welche überhaupt? Wahrscheinlich die im Thüringer Wald.). Aber selbst wenn, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie einfach negative Regelleistung gefahren haben, um das Netz stabil zu halten. Dafür sprechen folgende Fakten: - Ein Blick ins Minutenreservearchiv von 50hertz zeigt, dass in deren Regelzone am 1.4. bis zu 1 GW negative Regelleistung als Minutenreserve angefordert wurde. Und zwar schon ab Mittag. http://www.50hertz-transmission.net/tran...utenreserve.csv Das ist ne ganze Menge Holz (kostet auch ne Menge Geld) und wird sicher nicht gebraucht, wenn nicht MASSIV zu viel Strom im Netz ist.
- Die besten Minutenreserveanbieter sind PSW (vor allem in der 50hertz-Regelzone), vor allem weil sie im Turbinenbetrieb positiv und negativ fahren können.
Vielleicht kann Kollege Calimero noch mehr dazu sagen, aber das ist nach allen mir vorliegenden Fakten die wahrscheinlichste Interpretation. Können Sie noch ihre Quelle für den Turbinenbetrieb anführen? Dann kriegen wir das Rätsel schon gelöst.
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat Ich habe an dieser Stelle aufgehört weiterzulesen.
Das dürfen Sie natürlich und müssen dies nicht mal extra erwähnen.
So kann man den freundlichen, impliziten Hinweis, dass andere vermutlich ebenso reagiert haben werden, natürlich auch ignorieren. Einer Diskussion ist das allerdings wenig förderlich.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von bskfZum Zeitpunkt des Ereignisses liefen auch gleichzeitig noch die Turbinen der Pumpspeicherkraftwerke. Das ist der Beleg dafür, dass vor 20:48 nicht zuviel Strom im Netz gewesen sein kann (ob von Wind oder woher auch sonst), sonst wären die PSKWs stillgestanden.
Also laut Link von Meister Petz wurde am 28.3. von 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr 230 MW negative MRL gefahren, dann nix mehr.
Warum sollten die PSKW im 50Hertz-Netz da Leistungsbetrieb fahren? Sieht für mich nach Pumpbetrieb aus, um ein Zuviel an Strom abzuarbeiten. Und um 18:30 Uhr waren dann die Oberbecken voll (von 04:30 - 06:30 Uhr am selben Tag wurden schon 610 MW negative MRL gefahren).
Wenn ich mir dann noch die Windeinspeisungen von 50Hertz und Tennet angucke:
(hier runterladbar) ... dann weiß ich echt nicht, wo bei dieser Einspeisung - jenseits von gut und böse - noch Platz für PSKW-Strom gewesen sein soll. Gibt es da eventuell irgendeinen Link, der mir zeigt, dass die PSKW in der 50Hertz-Regelzone am 28.3.12 im Leistungsbetrieb waren?
Zitat von WeltDie beiden größten deutschen Pumpspeicherkraftwerke Goldisthal und Markersbach, die kurz zuvor noch mit einer Leistung von 1000 Megawatt Strom produziert hatten, wurden zudem umgehend zu Stromverbrauchern umfunktioniert: Durch das Anwerfen der Wasserpumpen an den Stauseen konnte das überforderte Netz um weitere 1400 Megawatt entlastet werden.
Sorry, den hatte ich nicht nochmal ganz gelesen. Trotzdem müsste man da wohl Daniel Wetzel selbst fragen, wo er die Info her hat. Ich kann mir nur vorstellen, dass man die Oberbecken der PSKW in weiser Vorraussicht der kommenden Windlast über die Turbinen abgesenkt hat. Das wurde dann vielleicht als konventionelle Wasserkrafteinspeisung und Ersatz für zeitgleich reduzierte Dampfkraftleistung verbucht. So könnte da ein Schuh draus werden, denn bei dieser Windlast bräuchte man sonst niemals PSKW (02:30 Uhr am gleichen Tag waren es nicht mal 2000 MW WKA-Einspeisung).
So hat der Wind das 50Hertz-Netz nach dem Ausfall der Querverbindung zu TenneT aber aufgeblasen wie einen Luftballon.
---------------------------------------------------- Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.
Zitat von bskfZum Zeitpunkt des Ereignisses liefen auch gleichzeitig noch die Turbinen der Pumpspeicherkraftwerke. Das ist der Beleg dafür, dass vor 20:48 nicht zuviel Strom im Netz gewesen sein kann (ob von Wind oder woher auch sonst), sonst wären die PSKWs stillgestanden.
Also laut Link von Meister Petz wurde am 28.3. von 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr 230 MW negative MRL gefahren, dann nix mehr.
Ups hab mich vertan, ich dachte wir reden über den 01.04. Sorry.
Gruß Petz
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Zitat sie führen Sachen an, die niemand behauptet hat
Behauptet wurde:
Zitat Wie kam es zu dieser kritischen Situation? [...] Es liegt am Wahnwitz der "Energiewende".
Die Energiewende mag viele positive und negative Aspekte haben, ein 1:1-Zusammenhang mit dem Vorfall lässt sich allerdings nicht herstellen. Selbstverständlich wurde zu diesem Zeitpunkt viel Strom von Ost nach West geliefert. Das wäre allerdings -Achtung: nicht belegbare Behauptung- auch dann der Fall gewesen, wenn Schwachwind vorgeherrscht hätte. Ein Hinweis dafür liefert die Tatsache, dass Goldisthal und Markersbach im Turbinenbetrieb liefen.
Zu den weiteren Punkten:
Zitat Natürlich hat der Trafoausfall ursächlich nichts mit der Windeinspeisung zu tun
Danke für die Bestätigung.
Zitat dass bei hoher Windeinspeisung keine n-1-Sicherheit mehr gegeben ist, so dass eingegriffen werden muss.
Würden sämtliche Eingriffe unterlassen, käme es zwangsläufig zu Situationen, bei denen n-1-Sicherheit nicht mehr gegeben wäre. Aber genau dafür darf und wird und wurde auch am 28.3. eingegriffen! Der Haupteingriffsbereich war -wie meistens- rund um das UW Perleberg. Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass die Netzbetreiber mehr Freiheiten erhalten sollten, WKAs abzuregeln. Das erhöht die Systemsicherheit, reduziert den Netzausbaubedarf und ermöglicht somit auch höhere Zubauzahlen und insgesamt konstantere Einspeiseverhältnisse.
Zitat Ich habe keine Quellen für Ihre Behauptung, dass sie gelaufen sind
Steht so im Weltartikel: ...die kurz zuvor noch mit einer Leistung von 1000 Megawatt Strom produziert hatten.... Dies deckt sich auch mit den Werten auf transperancy.eex.com. Wenn dies unter Regelenergie lief, wäre es übrigens positive Regelenergie gewesen, nicht negative.
Zitat dass in deren Regelzone am 1.4. bis zu 1 GW negative Regelleistung als Minutenreserve angefordert wurde
bereits beantwortet..... ;-) Was mich trotzdem etwas zweifeln lässt, ist die Tatsache, dass auch nach 20:45 keine negative Regelenergie in den Tabellen auftaucht und/oder angefordert wurde, trotz Anforderung Pumpbetrieb der PSKWs.
Beste Grüße
bskf
P.S. edit war: Regelleistung 28.3. vs. 1.4., da bereits beantwortet P.S., die zweite @Calimero: Deine Erklärung könnte natürlich passen. Und wie ich selbst auch geschrieben habe, zweifele ich mittlerweile an der Aussage in der Welt.....
Zitat Würden sämtliche Eingriffe unterlassen, käme es zwangsläufig zu Situationen, bei denen n-1-Sicherheit nicht mehr gegeben wäre. Aber genau dafür darf und wird und wurde auch am 28.3. eingegriffen! Der Haupteingriffsbereich war -wie meistens- rund um das UW Perleberg. Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass die Netzbetreiber mehr Freiheiten erhalten sollten, WKAs abzuregeln. Das erhöht die Systemsicherheit, reduziert den Netzausbaubedarf und ermöglicht somit auch höhere Zubauzahlen und insgesamt konstantere Einspeiseverhältnisse.
Nehmen Sie den Einspeisevorrang aus dem EEG raus, dann können Sie sich die gesamte Energiewende ans Knie nageln
Zitat Dies deckt sich auch mit den Werten auf transperancy.eex.com. Wenn dies unter Regelenergie lief, wäre es übrigens positive Regelenergie gewesen, nicht negative. Was mich trotzdem etwas zweifeln lässt, ist die Tatsache, dass auch nach 20:45 keine negative Regelenergie in den Tabellen auftaucht und/oder angefordert wurde, trotz Anforderung Pumpbetrieb der PSKWs.
Solange wir keine Fahrpläne kennen, ist es eh Spekulation...
Gruß PEtz
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