Hat die politische Entwicklung in Deutschland heute einen scharfen Wendepunkt erlebt? Oder wird der Skandal um das Piraten-Parteiprogramm nur eine Fußnote bleiben?
Zitat von R.A.Hat die politische Entwicklung in Deutschland heute einen scharfen Wendepunkt erlebt? Oder wird der Skandal um das Piraten-Parteiprogramm nur eine Fußnote bleiben?
Die Kommentare zu dem Artikel im »landesblog« zeigen, dass das Problem von den Piraten selbst schlicht nicht gesehen wird. Da werden sich deren Wähler wohl auch nicht besser stellen. Also, ich finde die Piraten haben ordentliche ... Argumente.
Mit freundlichem Gruß
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Zitat von R.A.Hat die politische Entwicklung in Deutschland heute einen scharfen Wendepunkt erlebt? Oder wird der Skandal um das Piraten-Parteiprogramm nur eine Fußnote bleiben?
Die Kommentare zu dem Artikel im »landesblog« zeigen, dass das Problem von den Piraten selbst schlicht nicht gesehen wird. Da werden sich deren Wähler wohl auch nicht besser stellen. Also, ich finde die Piraten haben ordentliche ... Argumente.
Zitat von R.A.Hat die politische Entwicklung in Deutschland heute einen scharfen Wendepunkt erlebt? Oder wird der Skandal um das Piraten-Parteiprogramm nur eine Fußnote bleiben?
So sehr ich mir eine Entzauberung der Piraten wünschen würde: Ich glaube nicht, dass dieser Fall dazu beiträgt. Der pragmatische Piraten-Wähler wird sich sagen: Erstens haben die Schleswig-Holsteiner Piraten nur bei befreundeten Landesverbänden abgeschrieben, zweitens liest sowieso niemand Parteiprogramme und drittens machen es die anderen Parteien nur routinierter.
Zitat von Uwe RichardDie Kommentare zu dem Artikel im »landesblog« zeigen, dass das Problem von den Piraten selbst schlicht nicht gesehen wird. Da werden sich deren Wähler wohl auch nicht besser stellen. Also, ich finde die Piraten haben ordentliche ... Argumente.
Diese Argumente hatten andere auch schon ;-)
Ich kann ja verstehen, dass Ihnen mein Sahnehäubchen gemundet hat. Schöner jedoch wäre es gewesen, Sie wären auf R.A.s Artikel oder meine Antwort eingegangen. EDIT: Oh, ich lese gerade, Sie haben es bereits getan.
Mit freundlichem Gruß
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
@R.A.: “...ausgerechnet diese Lieblinge der deutschen Medien werden bei massivem Wählerbetrug erwischt. Und noch krasser: Sie werden bei Plagiat ertappt (..) Nein, die wirkliche Peinlichkeit ist die Verlogenheit dieses ganzen Manövers. Eine Verlogenheit nicht nur einzelner Mitglieder - sondern eines ganzen Landesverbandes (..) Klassischer Wahlbetrug zur Maximierung des Stimmergebnisses...”
Mit Verlaub, das ist doch Quatsch! Ich bin wirklich kein Piratenfreund, aber wenn ein Landesverband Programmpunkt(e) von der Bundespartei oder anderen Landesverbänden übernimmt, ist dies doch kein Plagiat, so wie dies in diesem Blog und auch von landesblog.de (*1) behauptet wird. Man kann der Piratenpartei vielleicht vorwerfen, sie mache es sich hier zu leicht, andererseits wird den Piraten auch vorgehalten, sie würden in jedem Land komplett unterschiedliche Positionen vertreten...
Vielleicht könnte noch einmal klar dargelegt werden, worin genau der “...klassische Wahlbetrug...” (*2) bestehen soll.
(*1) “...Und sind Texte der Mutterpartei oder anderer Landesverbände fremde geistige Leistung? Ja – zumindest dann, wenn das Programm den Eindruck der regionalpolitischen Einzigartigkeit nur noch vorgaukelt. Oder wenn die Übernahme nicht transparent erfolgt...” http://landesblog.de/2012/04/wahlprogram...software-durch/
Zitat von uniquololIch bin wirklich kein Piratenfreund, aber wenn ein Landesverband Programmpunkt(e) von der Bundespartei oder anderen Landesverbänden übernimmt, ist dies doch kein Plagiat, so wie dies in diesem Blog und auch von landesblog.de (*1) behauptet wird. Man kann der Piratenpartei vielleicht vorwerfen, sie mache es sich hier zu leicht, andererseits wird den Piraten auch vorgehalten, sie würden in jedem Land komplett unterschiedliche Positionen vertreten...
Die anderen Parteien in SH haben, lieber uniquolol, ja offenbar ihre eigenen Programme geschrieben - mit kleinen, sagen wir, Inspirationen durch andere Landesverbände, die ihnen niemand verübeln wird.
Der Skandal bei den Piraten liegt - das sehe ich wie R.A. - in der Gedankenlosigkeit, um nicht zu sagen der dumpfen Dummheit, mit der abgeschrieben wurde - Forderungen, die in SH bereits erfüllt sind; Ämter, die es dort gar nicht gibt usw.
Man kann sagen: Nun gut, das sind halt politische Greenhorns. Stimmt. Aber warum in aller Welt sollte man politische Greenhorns wählen?
Zitat von Zettel Man kann sagen: Nun gut, das sind halt politische Greenhorns. Stimmt. Aber warum in aller Welt sollte man politische Greenhorns wählen?
Warum nicht? Es fühlt sich gar nicht so schlecht an, mal das Kreuzchen woanders zu machen, da brauche ich noch einmal ein Programm dafür.
Genau das vermute ich auch: Ungewohntes Auftreten, neue Gesichter, diffuse Veränderungswünsche und ein paar sympatische Phrasen treffen zusammen. Konsistente Parteiprogramme gab es in der Steinzeit: Von SED - Parteitagen für jeweils eine Million Jahre beschlossen, in Massenauflagen buchstäblich jedem auf Auge gedrückt - ergebnislos. (An das Klopapier erinnert man sich genauer.) Über solche Feinheiten wie oben werden wir bald schmunzeln - wetten? mfG
Zitat von R.A.Hat die politische Entwicklung in Deutschland heute einen scharfen Wendepunkt erlebt? Oder wird der Skandal um das Piraten-Parteiprogramm nur eine Fußnote bleiben?
Die Kommentare zu dem Artikel im »landesblog« zeigen, dass das Problem von den Piraten selbst schlicht nicht gesehen wird. Da werden sich deren Wähler wohl auch nicht besser stellen. Also, ich finde die Piraten haben ordentliche ... Argumente.
Ich finde die können kopieren wie sie wollen. Schlecht bleibt schlecht und wird durch kopieren noch schlechter.
Meine Meinung zu den Piraten habe ich vor einiger Zeit schon kund getan und an meiner Einschätzung ändert sich dadurch gar nichts.
Ich freue mich dennoch das es die Piraten gibt den Sie ziehen ordentlich Wähler von den anderen Parteien ab und das kann ich nur gut finden.
Die Piraten zu 100 % in unsere Kultur. Freie Ipads I-was-weiß ich für die "Guten", alles auf Kosten der "nicht so Guten". Ich finde es "schön" wie sich die SED 2.0 so langsam aufstellt. Also liebe Piraten kopiert weiter, schaut doch noch ein bisschen in die Programme der Linken und Grünen und bastelt weiter an "Eurem" Program.
Und außerdem bin ich der Meinung Zentralbanken gehören abgeschafft.
@wasistliberal: “...Ich freue mich dennoch das es die Piraten gibt den Sie ziehen ordentlich Wähler von den anderen Parteien ab und das kann ich nur gut finden...”
Kann man so sehen, die Piraten führen zu einer weiteren Zersplitterung des linken Lagers. Wenn es so weiterläuft, könnten sie Angela Merkel indirekt die Kanzlerschaft 2013 in einer großen Koalition ermöglichen...
Zitat von uniquololKann man so sehen, die Piraten führen zu einer weiteren Zersplitterung des linken Lagers. Wenn es so weiterläuft, könnten sie Angela Merkel indirekt die Kanzlerschaft 2013 in einer großen Koalition ermöglichen...
Zitat von Zettel Man kann sagen: Nun gut, das sind halt politische Greenhorns. Stimmt. Aber warum in aller Welt sollte man politische Greenhorns wählen?
Vielleicht weil man selbst eins ist, und nachdem manchen die Politiker immer wie Alchimisten vorkamen, kann man endlich jemanden wählen mit dem man sich auch identifizieren kann.
Man kann auch sagen: Nun gut, das sind halt politische Piraten. Und Piraten machen Beute. Werden also Piraten in den Staat gewählt, machen sie sich den Staat zur Beute.
Der Name der Partei ist ja kein Nick, sie hätten sich ja auch anders nennen können. Zum Beispiel:
Zitat:Aber warum in aller Welt sollte man politische Greenhorns wählen? /quote] Lieber Zettel, das Problem liegt meiner Meinung nach nicht darin, dass die "Piraten" Greenhorns sind, oder dass sie ihr Programm abgeschrieben haben. Wir haben ein viel größeres Problem, das sich hinter dem Medienhype um die Piraten verbirgt. Viele Wähler suchen verzweifelt eine Alternative zur Einheitsmeinung im demokratischen Parteienspektrum. Derzeit haben sie leider nur die Wahl zwischen " alternativlos" und "keiner Alternative". Unsere großen "Volks"-Parteien drängeln sich alle links von der Mitte, kräftig unterstützt von einer im Denken fast gleichgeschalteten halblinken Presse. Dort spielen sich immer die Gleichen seit Jahren die Bälle zu. Sie unterscheiden sich darin, dass auf der einen Seite schwarze Brüder und Schwestern mit rosa Kern und auf der anderen Seite rote Geschwister, oder grüne Frösche mit schwarzer Seele die gleiche Einheitsmeinung in ihrem politischen Handeln vertreten. (Die Abstimmungen zu den Rettungsschirmen seien hier nur stellvertretend genannt) Was in den Programmen der Parteien steht, interessiert im allgemeinen Europataumel, sowie in der verbreiteten Atomausstiegs- und Staatenrettungshysterie sowieso niemanden mehr; die führenden Köpfe der Parteien am Allerwenigsten. Es macht mir zunehmend Sorge, dass nicht mehr offen kontrovers diskutiert und dann ein vernünftiger Konsens hergestellt wird, sondern Meinungen und Aussagen apodiktisch von Politik und Presse, als korrekt oder "nicht hilfreich", wenn nicht gar als schädlich für die deutschen Interessen einsortiert werden. Zunehmend werden Themen tabuisiert oder abweichende Ansichten als spaltend, radikal oder hetzerisch bezeichnet. Unsere Gesellschaft entwickelt, ähnlich wie in der DDR, zwei Meinungen: die offfizielle, politisch korrekte Einheitsmeinung für die Öffentlichkeit, und die private, vielleicht vom Meinungsdiktat abweichende, die man nur noch im engsten Freundeskreis äußert. Der Zuspruch für die Piraten, entspringt meiner Meinung nach, der Hoffnung, dass vielleicht neue, unverbrauchte Köpfe aus diesem Schema ausbrechen können und den etablierten Parteien neue Anstöße geben können oder gar dort eine offene Diskussionskultur wieder aufleben lassen. Dabei ist für die Meisten allein der Charme des Neuen verlockend und kaum einer liest vorher die Programme. Tut man es trotzdem, merkt man schnell, dass man jede Hoffnung fahren lassen muss!
Volle Zustimmung. Man glaubt gar nicht, wie viele bis anhin total desillusionierte Bürger jetzt DOCH wieder damit liebäugeln, in einer Partei mitzuarbeiten oder diese wenigstens zu wählen - seit es die Piraten gibt. Und der Grund ist ganz sicher nicht irgendetwas Programmatisches, sondern allein die Tatsache, daß hier überhaupt (voraussichtlich jedenfalls) eine Alternative geboten wird, und zwar von Leuten "wie du und ich", die noch nicht die politische Stromlinienform angenommen haben und noch nicht alles zu wissen glauben.
Da es bis zur BT-Wahl noch etwas hin ist, kann sich der Hype noch prima entfalten. Und die Piratenpartei wird dann m.E. ganz locker 10% + X abgreifen. Aus allen Lagern gleichermaßen.
Die "Piraten" sind noch nicht soweit, dass sie um ihrer selbst willen gewählt werden. Insofern schadet ihnen momentan praktisch gar nichts. Im Übrigen wird heute auch nach anderen Kriterien gewählt als früher, wie ein schlauer Kopf schon mal scharfsinnig twitterte:
Zitat Post- oder Wohlstandsdemokratie: Man wählt eine Partei wie seine Kaffeesorte, seine Pkw-Marke oder sein Lieblingsgetränk. Zur Imagebildung.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von SchwarzhutDer Zuspruch für die Piraten, entspringt meiner Meinung nach, der Hoffnung, dass vielleicht neue, unverbrauchte Köpfe aus diesem Schema ausbrechen können und den etablierten Parteien neue Anstöße geben können oder gar dort eine offene Diskussionskultur wieder aufleben lassen.
Und diese Hoffnung hat sogar eine (wenn auch schmale) Basis.
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