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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 1.086 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

02.05.2012 19:34
Marginalie: Drohung gegen Chen Antworten

Als ich heute die Meldung las, daß der blinde Dissident Chen freiwillig die US-Botschaft verlassen hatte, in die er geflüchtet war, erschien mir dieses "freiwillig" sehr seltsam.

Jetzt scheint es eine Aufklärung zu geben; und wenn die Meldungen stimmen, dann hat die US-Regierung ein Problem.

Florian Offline



Beiträge: 3.171

02.05.2012 20:04
#2 RE: Marginalie: Drohung gegen Chen Antworten

Zitat
die eigentliche journalistische Sensation zu sein: Die USA übermitteln einem Schutzbefohlenen den Erpressungsversuch derer, die ihn verfolgen.­




Natürlich ist es eine geradezu groteske Menschenrechtsverletzung, die sich China da leistet: mit der Ermorderung der Ehefrau zu drohen, wenn sich der Gesuchte nicht stellt, ist eine ganz besonders perfide Form von Sippenhaft.


Aber wie hätten sich denn die USA in dieser Situation Ihrer Meinung nach richtig verhalten?
Etwa dem Herrn Chen diese Drohung verheimlichen?
Sollte nicht Herr Chen selbst abwägen dürfen, ob er der chinesischen Erpressung nachgibt?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

02.05.2012 20:18
#3 RE: Marginalie: Drohung gegen Chen Antworten

Zitat von Florian
Aber wie hätten sich denn die USA in dieser Situation Ihrer Meinung nach richtig verhalten?
Etwa dem Herrn Chen diese Drohung verheimlichen?

Ja selbstverständlich. Den Chinesen mitteilen, daß sie sich nicht zum Komplicen einer brutalen Erpressung machen. Soillen sie doch selbst sehen, wie sie an ihr Opfer herankommen.

Herzlich, Zettel

grenzenlosnaiv Offline



Beiträge: 88

03.05.2012 18:32
#4 RE: Marginalie: Drohung gegen Chen Antworten

Wenn man die Drohung nicht weiterleitet und das auch so der chinesischen Seite kommuniziert, also das Chen nichts davon weiß, dann ist die Erpressung gescheitert und die Drohung wirkungslos. Von daher verstehe ich den Einwand nicht wirklich. Es sei denn, man sieht in einer Erpressung eben ein probates Mittel für Verhandlungen, was ich aber den USA nicht unterstellen will. Andererseits ist es ansonsten schwer nachzuvollziehen, wieso sie es getan haben.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

04.05.2012 10:34
#5 RE: Marginalie: Drohung gegen Chen Antworten

Zitat von grenzenlosnaiv
Wenn man die Drohung nicht weiterleitet und das auch so der chinesischen Seite kommuniziert, also das Chen nichts davon weiß, dann ist die Erpressung gescheitert und die Drohung wirkungslos.


Fraglich. Die Chinesen hätten die Ehefrau einfach verschwinden lassen und durchsickern lassen können, dass sie genau das so angekündigt hatten, die USA aber perfiderweise Herrn Chen das nicht weitergegeben hatten. Natürlich wären alle über China empört gewesen, aber auch über die USA. Und wie hätte Chen reagiert? "Wir wollten nur Ihr bestes, deswegen haben wir Ihnen die Erpressung nicht weitergegeben!" - ich wüsste nicht, wie ich damit umgegangen wäre.

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Tischler ( gelöscht )
Beiträge:

04.05.2012 12:08
#6 RE: Marginalie: Drohung gegen Chen Antworten

Zitat Zettel

"Ja selbstverständlich. Den Chinesen mitteilen, daß sie sich nicht zum Komplicen einer brutalen Erpressung machen. Soillen sie doch selbst sehen, wie sie an ihr Opfer herankommen"



Ernsthaft, lieber Zettel? Das wäre Ihr Wunsch, auch bei persönlicher Betroffenheit?
Wenn man weiter davon ausgeht, daß nichts so albern ist, wie eine Drohung die man nicht bereit ist umzusetzen,
und ich halte die chinesischen Behörden nicht für albern, wäre Frau Chen sicherlich als Druckmittel benutzt worden

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