Als ich den aktuellen Artikel bei Stratfor las und mich dann ein wenig um den Hintergrund kümmerte, wurden mir wieder einmal zwei Sachverhalte deutlich, die sozusagen die Botschaft dieses Artikels sind:
Erstens ist, entgegen einer weitverbreiteten Meinung, die Kaida keineswegs am Ende. Vermutlich war sie - nimmt man die Lage im Maghreb, in Syrien, im Irak und im Jemen zusammen - noch nie so stark wie jetzt; und noch nie waren vor allem ihre Aussichten so günstig.
Zweitens macht man im Westen oft den Fehler, die Kaida als eine Terrororganisation zu sehen, die sich primär gegen den Westen richtet. Der Terrorismus gegen den Westen ist aber kein Selbstzweck, sondern nur eine Strategie im Kampf um die Herrschaft in Arabien.
Na, sollen sie doch machen. Da muss man als Staat mit Prinzipien dann eben die Notbremse ziehen und sämtliche wirtschaftlichen Beziehungen (mit Jemen?!) einstellen. Kriegen sie eben kein Geld mehr, keine Entwicklungshilfe, nada, nix. Sollen sie dann mal versuchen, ihr Kat zu exportieren.
Wäre doch schön, wenn man da mal exemplarisch zeigt, dass der Gottesstaat wirtschaftlich nicht durchzuhalten ist, in Somalia ist es ja ähnlich. Das sind eben die Mühen der Ebenen...
Zitat von KrischanNa, sollen sie doch machen. Da muss man als Staat mit Prinzipien dann eben die Notbremse ziehen und sämtliche wirtschaftlichen Beziehungen (mit Jemen?!) einstellen. Kriegen sie eben kein Geld mehr, keine Entwicklungshilfe, nada, nix. Sollen sie dann mal versuchen, ihr Kat zu exportieren.
Wäre doch schön, wenn man da mal exemplarisch zeigt, dass der Gottesstaat wirtschaftlich nicht durchzuhalten ist, in Somalia ist es ja ähnlich. Das sind eben die Mühen der Ebenen...
Ob das was wird, bezweifle ich. Wer etwas verkaufen will, und Entwicklungshilfe dient diesem Willen, tut dies nicht aus Gefälligkeit, sondern weil er sich einen Nutzen erhofft, denke ich. Die Leute aus dem Jemen und Somalia kaufen auch nicht beim Staat ein, sondern schließen mit Firmen Geschäfte ab. Sollte der deutsche Staat einen einseitigen Wirtschaftsboykott über die beiden Länder verhängen, wär das als wenn die eine Tourismuswarnung für Reisen nach Deutschland herausgeben würden.
Zitat von KrischanNa, sollen sie doch machen. Da muss man als Staat mit Prinzipien dann eben die Notbremse ziehen und sämtliche wirtschaftlichen Beziehungen (mit Jemen?!) einstellen. Kriegen sie eben kein Geld mehr, keine Entwicklungshilfe, nada, nix. Sollen sie dann mal versuchen, ihr Kat zu exportieren.
Wäre doch schön, wenn man da mal exemplarisch zeigt, dass der Gottesstaat wirtschaftlich nicht durchzuhalten ist, in Somalia ist es ja ähnlich. Das sind eben die Mühen der Ebenen...
Vom Leid der Menschen abgesehen (in den "Emiraten" dürften Zustände herrschen wie unter den Taliban) ist es, lieber Krischan, unwahrscheinlich, daß die Kaida den ganzen Jemen erobert. Eine Politik des Sich-Heraushaltens würde nur zu einem endlosen Bürgerkrieg führen.
Die Regierung in Sanaa erhält massive Unterstützung von den USA und auch Saudi-Arabien.
Das Kernproblem ist der US-Abzug aus dem Irak. Die Kaida verlor im Irak, nicht weil sie militärisch geschlagen worden wäre, sondern weil sich die sunnitischen Stämme in den Provinzen Anbar und Diyala auf die Seite der USA schlugen. Sie taten das deshalb, weil für sie der Surge der Beweis war, daß die USA sie dauerhaft schützen würden. (Zu dem damaligen Erfolg siehe Ketzereien zum Irak (25): Eine Militäroperation, nicht in den Schlagzeilen; ZR vom 9. 1. 2008).
Diese Stämme, wie überhaupt die Iraker, hatten nicht mit Obama gerechnet.
Auf die USA vertraut seit dem Abzug aus dem Irak in Arabien niemand mehr. Da der Bevölkerung gar nichts anderes bleibt, als sich den Machtverhältnissen anzupassen, ist dies jetzt der entscheidende Vorteil der Kaida.
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