Zu den Ländern, die das "Signal" aus Deutschland beharrlich überhören und, statt auszusteigen, ihre Kernenergie ausbauen, gehört Ungarn. Die Russen bieten ihre Hilfe an.
Zitat von xanoposEine Frage an die Netzexperten im Forum: ist es nicht ein wenig leichtsinnig 60% der Stromerzeugung an einem Standort zu konzentrieren?
Nach hiesiger Vorsorge-Philosophie, die im letzten Jahr bekanntlich eine großflächige Erdbeben- und Tsunami-Gefahr für Deutschland festgestellt hat, dürfte man an der Donau sicher keine Kraftwerke konzentrieren. Ob allerdings die von der deutschen Politik gewählte Lösung, einen hohen Anteil der gesamten Stromerzeugungskapazität von dezentralen Zufallsstromerzeugern abhängig zu machen, weniger leichtsinnig ist, darf man durchaus bezweifeln. Gruß bkes
Nunja, für ein Flächenland wie Deutschland mag das gelten, für ein Land wie Ungarn, relativ geringe Entfernungen, mit wenigen Ballungsräumen und der überbordenden Metropole Budapest, mag die Rechnung da ein wenig anders aussehen.
Laut Wikipedia ist das Kraftwerk Paksmit russischen WWER 440 Reaktoren ausgestattet, der gleiche Typ, wie er in Greifwald zum Einsatz kam. Angeblich, mit allen Nachrüstungen und Leistungssteigerungen eines der sichersten Kraftwerke der Welt. Derzeit mit vier Blöcken ausgestattet, jeder rund 500 MW Leistung.
Strategisch gesehen ist Kernenergie für Ungarn sinnvoll, kann man sich so doch die wertvollen, knappen Devisen für Öl oder andere fossile Brennstoffe (und damit auch die Abhängigkeit von Russland verringern) sparen. Außerdem meine ich mich aus dem Geographieunterricht zu erinnern, dass Ungarn Bauxit/Aluminium fördert, mit entsprechendem Energiebedarf
Offenbar hält in Ungarn niemand Wind und Sonne für sinnvolle Alternativen. Und die Donau lässt sich auch nicht leicht stauen, andere große Flüsse gibt es meines Wissens nicht, zumindest nicht für eine so hohe Energieausbeute.
Diesen Begriff "kollektive Besoffenheit", den sie so liebgewonnen haben, dass sie ihn in wirklich jedem Artikel über den Atomausstieg mindestens einmal bringen, empfinde ich als eine Diffamierung Andersdenkender. Es gab auch vor Fukushima viele Leute, die der Atomkraft ablehnend gegenüberstanden und das nicht, weil man eine irrationale Angst vor Anschlägen oder verheerenden Unfällen wie in Tschernobyl hatte, sondern weil die Frage der Endlagerung genauso wenig gelöst ist, wie das Problem, dass es um Wiederaufbereitungslagen eine erhöhte Anzahl von Krebsfällen gibt. Hochgefährlicher Müll, der 50 000 Jahre gefährlich bleibt, ist in meinen Augen eine größere Last, die man nachfolgenden Generationen auflädt, als wenn man einen Schuldenberg auftürmt, den man relativ leicht, wenn auch mit heftigen Folgen innerhalb weniger Jahrzehnte überwinden kann. Russland mag damit kein Problem haben und Atommüll unter freiem Himmel lagern, genauso wie China kein Problem damit hat, dass die Bauern mit kontaminiertem Wasser über kurz oder lang sich und die Ernte verseuchen, aber daran sollten wir uns nun wirklich kein Beispiel nehmen. Es ist, wehrter Zettel, ihr Blog und natürlich können sie schreiben, was sie wollen und auch Kampfbegriffe bringen, die polemisch sind und auf ähnliche Weise politisch Andersdenkende diffamieren, wie sie es den Linken gerne vorwerfen, aber für mich hat es jedesmal beim Lesen ein Geschmäckle und entwertet den betreffenden Artikel.
Zitat von xanoposMit der Erweiterung hat Paks dann 4GW Leistung. Ungarn verfügt über keine Pumpspeicherwerke um nachts überschüssigen Strom aufnehmen zu können.
Die Frage ist ja, ob diese in einem europäischen Stromnetzverbund vor Ort notwendig sind. In der Nacht wird in Deutschland in Zukunft eine Deckungslücke entstehen, die über Grundlast aus dem Ausland gut gefüllt werden könnte. Tagsüber DE -> UKR nachts UKR -> DE.
Der Ausbeu des Kernkraftwerkes um 2GW kostet 10 Milliarden Euro (5 Miiliarden/GW). Der Block 3 des finnischen Kernkraftwerkes Olkiluoto mittlerweile 6.6 Milliarden Euro, für einen 1600MW Reaktor (4.125 Mrd/GW). Ursprünglich sollten es nur 3 Milliarden sein. Trotzdem ist der europäische Reaktor billiger als der russische.
Schwimmen die Ungarn im Geld? Ungarn hatte 2010 einen Stromverbrauch von 42.7TWh [1]. Das Kraftwerk Paks hat eine erzeugt im Jahr knappe 15TWh [2] an elektrischer Energie. Nach dem Ausbau sind das etwa 30TWh. Damit sind 70% der Stromerzeugung an einem Standort konzentriert. Damit ist die Stromversorgung ungleich anfälliger, als in Deutschland, mit einem weitaus dezentraleren Kraftwerkspark.
Wieviele Windturbinen (inkl. Anschluss an Netz und etwaige Ausgleichskraftwerke) könnte man um 10 Mrd. € bauen?
Zitat von xanoposMit der Erweiterung hat Paks dann 4GW Leistung. Ungarn verfügt über keine Pumpspeicherwerke um nachts überschüssigen Strom aufnehmen zu können.
Die Frage ist ja, ob diese in einem europäischen Stromnetzverbund vor Ort notwendig sind. In der Nacht wird in Deutschland in Zukunft eine Deckungslücke entstehen, die über Grundlast aus dem Ausland gut gefüllt werden könnte. Tagsüber DE -> UKR nachts UKR -> DE.
Atomkraftwerke liefern Grundlast. Aufgrund von Sonnen- und Windstromnutzung in Deutschland gibt es bald keine Grundlast mehr in Deutschland. Ein pro-Erneuerbare-Energie Artikel, der die Problematik erklärt: http://www.volker-quaschning.de/artikel/grundlast/index.php Deutschland kann nachts einen Bedarf haben, oder auch nicht. Pumpspeicherkraftwerke wären ein idealer Abnehmer, z.B. in Österreich. Österreich ist aber leider freiwillig atomstromfrei.
Zitat von grenzenlosnaivDiesen Begriff "kollektive Besoffenheit", den sie so liebgewonnen haben, dass sie ihn in wirklich jedem Artikel über den Atomausstieg mindestens einmal bringen, empfinde ich als eine Diffamierung Andersdenkender.
Daß jemand einmal besoffen ist, lieber grenzenlosnaiv, und man das feststellt, ist ja keine Diffamierung. Ich hätte auch "Rausch" sagen können; aber das trifft es nicht genau. Ich weiß keinen besseren Ausdruck. Ja, ich verwende ihn als eine feststehende Formel.
Zitat von grenzenlosnaivEs gab auch vor Fukushima viele Leute, die der Atomkraft ablehnend gegenüberstanden und das nicht, weil man eine irrationale Angst vor Anschlägen oder verheerenden Unfällen wie in Tschernobyl hatte, sondern weil die Frage der Endlagerung genauso wenig gelöst ist, wie das Problem, dass es um Wiederaufbereitungslagen eine erhöhte Anzahl von Krebsfällen gibt.
Das stimmt. In solcher Zahl gab und gibt es sie (prozentual) meines Wissens in kaum einem anderen Land der Erde, Österreich vielleicht ausgenommen. Das liegt an der politischen Entwicklung in Deutschland, mit der sich die Serie "Die Deutschen und das Atom" befaßt hat.
Jede Technologie hat ihren Preis. Die Zahl der Opfer der Solarenergie ist höher als die der Opfer der Atomenergie; deren Opferzahl unter allen Formen der Energieerzeugung weit unten liegt. Am höchsten ist die Zahl der Opfer der Energieerzeugung aus Kohle. Ich habe das einmal recherchiert und aufgelistet.
Ich kann an dieser "Opfer"-Diskussion deshalb nichts Rationales erkennen. Man könnte jährlich Hunderten von Menschen das Leben retten, wenn man das Fahrradfahren verbieten würde. Was die Endlagerung angeht - das Problem wird gelöst werden, so wie bisher jede technische Herausforderung bewältigt wurde. Erst einmal sollte die Wiederaufbereitung ausgebaut werden.
Aber um diese Argumente geht es mir gar nicht, lieber grenzenlos naiv.
Alles das, worauf Sie sich beziehen, war vor dem 11. März 2011 ebenso bekannt wie danach. Vor diesem Tag waren die Laufzeiten verlängert worden, ohne daß es in Deutschland eine Welle der Empörung gab. Es ist die irrationale Reaktion auf diesen Unfall - wobei die reißerische Berichterstattung der Medien eine wesentliche Rolle spielte -, die ich als kollektive Besoffenheit bezeichne. Sie hat zu einer unbedachten, abenteuerlichen Entscheidung geführt, die sich auf die Lebensverhältnisse in Deutschland negativ auswirken wird.
Wir haben uns selbst und ohne jede Notwendigkeit in eine Situation gebracht, in der wir im wirtschaftlichen Wettbewerb in den kommenden Jahrzehnten immer mehr Schwierigkeiten haben werden. Die Energiekosten sind ein kritischer Faktor. Man hatte die ebenfalls irrationale Hoffnung, daß die anderen "nachziehen" würden. Aber sie denken nicht daran; denn anderswo gibt es eben diese Neigung zur kollektiven Besoffenheit weniger als in Deutschland; das war geschichtlich schon lange so.
Zitat von grenzenlosnaivEs ist, wehrter Zettel, ihr Blog und natürlich können sie schreiben, was sie wollen und auch Kampfbegriffe bringen, die polemisch sind und auf ähnliche Weise politisch Andersdenkende diffamieren, wie sie es den Linken gerne vorwerfen, aber für mich hat es jedesmal beim Lesen ein Geschmäckle und entwertet den betreffenden Artikel.
Ich diffamiere niemanden, wie gesagt. Wenn Sie statt "Geschmäckle" vielleicht "Markenzeichen" sagen würden, dann wäre ich einverstanden.
Ich halte Polemik manchmal für erforderlich. In diesem Fall entspringt sie auch meiner Enttäuschung darüber, daß die Deutschen, von denen ich gedacht hatte, sie seien zur Vernunft gekommen, wieder einmal einem furor teutonicus zum Opfer gefallen sind. Es gibt kaum etwas in meinem Leben als politisch interessierter Mensch, das mich so sehr getroffen und an Deutschland hat (ver)zweifeln lassen wie dieser Akt der Unvernunft.
Zitat von grenzenlosnaivDiesen Begriff "kollektive Besoffenheit", den sie so liebgewonnen haben, dass sie ihn in wirklich jedem Artikel über den Atomausstieg mindestens einmal bringen, empfinde ich als eine Diffamierung Andersdenkender.
Lieber grenzenlsnaiv,
der Begriff kann m.E. Andersdenkende gar nicht betreffen, es wäre ein Widerspruch, da Denken ja irgendwie etwas mit Ratio zu tun hat. Die Ratio des plötzlichen Atomausstiegs hat aber höchstens mit politischem Kalkül zu tun, aber nichts mit vernünftiger Energiepolitik.
Zitat von KrischanOffenbar hält in Ungarn niemand Wind und Sonne für sinnvolle Alternativen.
Für Wind habe ich aktuelle Zahlen: Ende 2011 waren Winkraftwerke mit 329MW in Ungarn installiert. Damit wurden 1.7% des jährlichen Strombedarfes gedeckt. Damit hat Ungarn den 20. Platz von 27 EU-Ländern. Quelle: http://www.ewea.org/fileadmin/ewea_docum.../Stats_2011.pdf
Zur Klärung der Frage, inwieweit Windmühlen irgendeinen "Strombedarf decken", muß man nicht nach Ungarn reisen. Das kann man in Deutschland in aller Seelenruhe auf sich zukommen lassen. [Bis dahin verweise ich schonmal auf einen kleinen, aber feinen Unterschied: GW vs. GWh .]
In Österreich habe Windparks eine Auslastung zwischen 14 und 30%, das sind zwischen 1230 und 2630 Volllaststunden im Jahr. (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_%C3%B...rke#Windenergie) In Ungarn sollten ähnliche Werte erreichbar sein. In einem Land das hauptsächlich auf Wasserkraftwerke setzt macht das Sinn. Laufkraftwerke können im Schwallbetrieb (http://de.wikipedia.org/wiki/Schwallbetrieb) betrieben werden, Speicherkraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke sind für Lastspitzen zuständig. Auch konventionelle Mittellastkraftwerke können Schwankungen der Windstromeinspeisung ausgleichen.
Den Inhalt des Essays kann ich als angehender Techniker mit einen Faible für Ökonomie voll und ganz bestätigen.
Aus dem Essay: Das zeigt, wetterbedingt können Windkraftanlagen ca. 7000 Stunden im Jahr und Photovoltaikanlagen ca. 8000 Stunden im Jahr keinen Strom erzeugen, unabhängig davon, wie viel Wind- und Photovoltaikanlagen noch gebaut werden, egal ob die installierte Leistung der Anlagen verzehnfacht oder verhundertfacht wird. Das ist falsch. PV-Anlagen haben zwar um die 1000 Vollaststunden im Jahr, sie erzeugen im Jahr so viel Energie als ob sie 1000 Stunden unter STC-Bedingungen betrieben werden, das werden sie in der Praxis nicht. Von 0% (nachts) bis über 100% (mittags im Sommer) ist alles möglich. Ich denke diese Grafik verdeutlicht das: http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...=20100908112931 PV Anlagen liefern weit mehr als 1000 Stunden im Jahr Energie.
PV-Anlagen haben zwar um die 1000 Vollaststunden im Jahr, sie erzeugen im Jahr so viel Energie als ob sie 1000 Stunden unter STC-Bedingungen betrieben werden ...
PV Anlagen liefern weit mehr als 1000 Stunden im Jahr Energie.
Aber keine Vollast. Schrägstand der Sonne und Bewölkung wehren dem. Nach den üblichen Erfahrungswerten kann man davon ausgehen, daß PV-Anlagen übers Jahr gemittelt etwas über 10 Prozent der installierten Nennleistung erbringen. Das Jahr hat so ungefähr 8760 Stunden. Zu bedenken ist immer, daß Sonnenkraft nur intermittierend anfällt.
Zitat von xanoposAuch konventionelle Mittellastkraftwerke können Schwankungen der Windstromeinspeisung ausgleichen.
Das halte ich in dieser Allgemeinheit für ein Gerücht. Die Windkraft beschert uns Leistungsgradienten, die extrem steil sind. Da kann ein Windpark schonmal innerhalb von ein paar Sekunden nur noch die halbe Leistung erzeugen. Das können Sie mit klassischen Lastfolgekraftwerken (wozu übrigens auch moderne KKWs gehören) nicht abfahren.
Deshalb propagieren die EE-Fans ja auch Gasturbinen als Ausgleichskraftwerke, was anderes funktioniert einfach nicht, wenn die Windkraft mal einen nennenswerten Anteil an der Stromerzeugung hat.
Üblicherweise drücken sich die EE-Fans ja um die Aussage, wie 100% EE real im Kraftwerkspark aussehen soll. Mir ist nicht bekannt, dass das tatsächlich jemand mal für ganz Deutschland durchgerechnet hat, was das bedeutet für die Beschaffenheit des Netzes und die Gesamtkosten. Ich fürchte, selbst wenn Wind und PV zu Nullkosten verfürgbar wären, wäre das noch unbezahlbar.
Zitat von xanoposDer Ausbeu des Kernkraftwerkes um 2GW kostet 10 Milliarden Euro (5 Miiliarden/GW). Der Block 3 des finnischen Kernkraftwerkes Olkiluoto mittlerweile 6.6 Milliarden Euro, für einen 1600MW Reaktor (4.125 Mrd/GW). Ursprünglich sollten es nur 3 Milliarden sein. Trotzdem ist der europäische Reaktor billiger als der russische.
Schwimmen die Ungarn im Geld?
Ich habe leider nur Pressemeldungen, aber keine Details zu diesem Angebot gefunden. Ich weiß aber, dass Rosatom gerne "Komplettangebote" macht - also inklusive Brennelemente und Entsorgung und Wartung für einen bestimmten Betriebszeitraum.
Aus China und Südkorea weiß man ja, dass das KKW-kW installierter Netto-Leistung durchaus für 2000 US$ zu haben ist. Allerdings nicht per EPR, der ist superteuer im Vergleich. Auch Flamanville wird wohl jenseits der 6 Mrd. EUR landen, bei Olkiluoto hat man sich ja gerne mit "first of a kind" rausgeredet. Es ist bezeichnend, dass Areva jetzt zusammen mit Mitsubishi einen 1 GW-Reaktor der Billigpreisklasse entwickelt. Vielleicht gibt es ja sogar eine Wiederauferstehung des SWR-1000?
Zitat von hubersnDas halte ich in dieser Allgemeinheit für ein Gerücht. Die Windkraft beschert uns Leistungsgradienten, die extrem steil sind. Da kann ein Windpark schonmal innerhalb von ein paar Sekunden nur noch die halbe Leistung erzeugen.
Für einzelne Windkraftanlagen und -parks trifft das zu, da aber die Windenergieerzeugung mehr oder weniger stochastisch verteilt ist, ist der Leistungsgradient in Summe viel geringer.
Zitat von hubersnDas halte ich in dieser Allgemeinheit für ein Gerücht. Die Windkraft beschert uns Leistungsgradienten, die extrem steil sind. Da kann ein Windpark schonmal innerhalb von ein paar Sekunden nur noch die halbe Leistung erzeugen.
Für einzelne Windkraftanlagen und -parks trifft das zu, da aber die Windenergieerzeugung mehr oder weniger stochastisch verteilt ist, ist der Leistungsgradient in Summe viel geringer.
'Stochastik' ist nun das völlig falsche Argument. Ein singulärer Gradient zum Zeitpunkt T1 kann nicht durch irgendeinen Gradienten (mit umgekehrten Vorzeichen) zum Zeitpunkt T2 ausgeglichen werden.
Zitat von hubersnÜblicherweise drücken sich die EE-Fans ja um die Aussage, wie 100% EE real im Kraftwerkspark aussehen soll.
In geografisch günstigen Ländern geht das schon heute (Norwegen, Island, Bhutan). 100% EE sind in Deutschlan nicht vor 2050 möglich. Bis dahin kann viel passieren. 1912 war die Welt von Gestern, 1950 war die Welt nach zwei Weltkriegen im kalten Krieg.
Zitat von hubersnDas halte ich in dieser Allgemeinheit für ein Gerücht. Die Windkraft beschert uns Leistungsgradienten, die extrem steil sind. Da kann ein Windpark schonmal innerhalb von ein paar Sekunden nur noch die halbe Leistung erzeugen.
Für einzelne Windkraftanlagen und -parks trifft das zu, da aber die Windenergieerzeugung mehr oder weniger stochastisch verteilt ist, ist der Leistungsgradient in Summe viel geringer.
'Stochastik' ist nun das völlig falsche Argument. Ein singulärer Gradient zum Zeitpunkt T1 kann nicht durch irgendeinen Gradienten (mit umgekehrten Vorzeichen) zum Zeitpunkt T2 ausgeglichen werden.
Gruß, Martin
Ich meinte damit mehr oder weniger zuföllig in der Landschaft verteilt. Das Windräder im zig Kilometer Abstand gleichzeitig einen hohen Leistungsgradienten haben, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Die räumliche Verteilung der Windräder beschränkt den Leistungsgradienten.
Zitat von xanoposFür einzelne Windkraftanlagen und -parks trifft das zu, da aber die Windenergieerzeugung mehr oder weniger stochastisch verteilt ist, ist der Leistungsgradient in Summe viel geringer.
Wenn ich Sie richtig verstehe, gibt es eine gleichbleibende Erzeugung von Windstrom in Deutschland? (Abgesehen davon, daß die Energie damit noch lange nicht da wäre, wo sie gebraucht würde und weiter abgesehen davon, daß das auch nichts mit dem Bedarf zu tun hätte.)
Zitat von xanoposIch meinte damit mehr oder weniger zuföllig in der Landschaft verteilt. Das Windräder im zig Kilometer Abstand gleichzeitig einen hohen Leistungsgradienten haben, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Die räumliche Verteilung der Windräder beschränkt den Leistungsgradienten.
Ich denke, das ist ein grundlegendes Missverständnis der Regelungstechnik bei zeitinvarianten Systemen. Ein Gradient im Sekunden- oder Minutenbereich muss mit geringer Verzögerung kompensiert werden, da hilft es wenig, wenn stochastisch im Tageszeitfenster anderweitig eine 'Kompensation' passiert.
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