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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 29 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

15.06.2012 10:31
#26 RE: Zettels Meckerecke: Schäm dich, "Spiegel"! Antworten

Zitat von Techniknörgler

Zitat von Zettel

Zitat von McCluskey
Zum Thema "Arbeitsweise des SPIEGEL" ist mir kürzlich dieser unterhaltsame Zweiteiler untergekommen:

http://wortvogel.de/2012/06/spiegel-vs-a...lige-polemik-1/

http://wortvogel.de/2012/06/spiegel-vs-a...lige-polemik-2/

Ja, sehr schön. Eine Hinrichtung.

Derartiges wie der Aldi-Artikel ist seit langem der Tiefpunkt des "Spiegel"-Journalismus. (Warum übrigens "SPIEGEL"? Nur weil die sich selbst groß schreiben?). Man will jemanden fertigmachen (kommt immer gut, denn es befriedigt Neid und Jagdlust der Leser). Aber die Recherchen geben wenig her. Dann muß eben zusammengekratzt werden, was man findet.

Und dann wird aufgemotzt. Man sichert sich juristisch ab mit Formeln wie "es wird kolportiert", er ist "in den Ruch geraten", "wie man auf den Gängen hören kann", "Eingeweihte wissen zu berichten" und dergleichen.

Solche Artikel sind eine Art Anklageschrift; nur würde kein Staatsanwalt so etwas machen. Damit können Menschen erledigt werden. Mir ist das zum ersten Mal bei der "Affäre" bewußt geworden, die Möllemann zum Rücktritt als Wirtschaftsminister veranlaßte.

Aber inzwischen ist das ja kein Alleinstellungsmerkmal des "Spiegel" mehr. Er war nur das erste Medium, das das in großem Stil praktiziert hat, gegen Strauß.




Tückisch wird das ganze, wenn ein großer Konzern (Ergänzung: oder eine Branche) auf diese Weise angegriffen wird. Kritik an der Berichterstattung wird da schnell zum Vorwurf gemacht von finanziellen Interessen gesteuert zu sein. Und wer hält es schon für nötig sich mit einem (angeblich oder tatsächlich) Starken zu "solidarisieren"? "Solidarisieren" wäre zwar das falsche Wort, denn wenn man schlechte Berichterstattung anprangert oder auf die Unhaltbarkeit von Vorwürfen verweist, dann "solidarisiert" man sich nicht wirklich mit dem Opfer. Es geht, neben dem Wunsch nach wahrheitsgetreuer und qualitativer Berichterstattung, schlicht um das Hinterfragen und den Gebrauch des eigenen Verstandes. Wer sich dagegen lieber von Emotionen leiten lässt, der ist eher von dem Gefühl angelockt zu "den Guten (TM)" zu gehören, sich als rebellischer "Robin Hood" zu fühlen, wenn nicht durch Verteilung durch Geld, so doch zumindest durch die Verteilung von Weltbild (*).

Wer sich durch Emotionen leiten lässt, der ist von der Masse eines mit sich selbst zufriedenen, also selbstzufriedenen Milieus angezogen, der geht in ihm auf, der kann in ihm das gute Bauchgefühl, das wohltuende Flair einer Rebellenstimmung erfahren. So ein Rebellenlifestyle hat, vor allem wenn Gruppenzugehörigkeit gewährleistendes und vor allem versprechendes Element, enmorme emotionale Anziehungskraft. Auch und vor allem unbewusst. Die Aussicht auf den Vorwurf gekauft zu sein oder von einer übermächtigen (=finanzstarken) Instanz zum Abfall von Gruppengeist und Gruppendenken manipuliert zu sein ist dagegen deutlich abschreckend.

Wohin der Herdentrieb dann lockt, wohin der Herdentrieb dann treibt und wozu das Gruppendenken dann neigt ist offensichtlich: Unhinterfragtes Übernehmen von Grüchten und unhinterfragtes Aufgreifen jeder möglichen Behauptung, jeden möglichen Vorwurfes, den irgend jemand irgendwann irgendwo in die Welt gesetzt hat, und die gar nicht alle im Detail überprüft und widerlegt werden können, so zahlreich sind sie - und was nicht im konkreten sachlich überprüft werden kann muss emotional eingeschätzt werden. Es folgt eine Glaubwürdigkeit, die so nicht unbedingt gerechtfertigt und auch beim näheren Hinblicken schon unangemessen ist. Im schlimmsten Falle folgt Panik und kollektive Angst. Und letzteres erlaubt erst Recht kein Abweichen von der Gemeinschaft der Schutz und Rettung anstrebenden, selbsterklärt vernünftigen Menschen unter der weisen Führung einer kritischen Aktivistenelite.

* sogar des eignen, nicht gestohlen




Beispiel:
http://www.cicero.de/kapital/energiewend...uert-wird/49658

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein


"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for
the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the
things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and
those which are not."

-Thomas Jefferson

Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/

Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

15.06.2012 11:03
#27 RE: Zettels Meckerecke: Schäm dich, "Spiegel"! Antworten

Zitat von Techniknörgler

Beispiel:
http://www.cicero.de/kapital/energiewend...uert-wird/49658


Auch ein schönes Beispiel dafür, wie Journalistenhirne mittlerweile durch die allgegenwärtigen großen Zahlen verwirrt werden.

Zitat von Cicero
200 Milliarden Euro für die Energiewende – das ist nichts gegen die 700 Milliarden, mit denen Deutschland etwa für Euro-Krisenstaaten haftet.

200 Milliarden, das sind 2.500 Euro pro Bundesbürger. Das ist so viel, wie ein gebrauchter Golf 3er kostet. Eine Schmutzkiste, die man sowieso besser verhökern sollte, um umweltbewusster zu leben (oder um umweltschonendere Neuwagen zu kaufen und damit die Autoindustrie zu stärken). Und wem das alles nichts ist, braucht sich nur die deutschen Privatvermögen zu vergegenwärtigen: 2011 betrug das verwaltete Anlagevolumen 5,08 Billionen Euro (6,4 Billionen Dollar), wie die Boston Consulting Group errechnete. Der Posten „Energiewende“ ist dagegen ein Klacks.



Aber nett, dass die gute Frau mit dem dicken Portemonnaie wenigstens zu Zettel verlinkt.

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Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.

McCluskey Offline




Beiträge: 92

17.06.2012 11:50
#28 RE: Zettels Meckerecke: Schäm dich, "Spiegel"! Antworten

Zum Sonntag etwas zum Schmunzeln:

Zitat von Spiegel Online
Polen nach dem EM-Aus

"Es ist einfach so traurig"

Aus Wroclaw berichtet Rafael Buschmann

...

Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll", sagt Josek. Er läuft mit einigen Freunden in Richtung einer Bar an der S-Bahn-Station Rynek. "Dort gibt es Wodka für vier Zloty. Das hilft."

...




Und dann im Kommentarbereich:

Zitat
An welchem Schreibtisch ist dieser Artikel entstanden? Seit ich in Wroclaw lebe habe ich noch keine S-Bahn-Station gesehen, geschweige den eine S-Bahn Station Rynek (dies ist Wroclaws wunderschöner Marktplatz).



R.A. Offline



Beiträge: 8.171

07.08.2012 10:59
#29 RE: Zettels Meckerecke: Schäm dich, "Spiegel"! Antworten

Und so sehen die Konsequenzen solcher Spiegel-Hetzartikel aus:
http://www.echo-online.de/region/darmsta...art1283,3117504

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

07.08.2012 20:46
#30 RE: Zettels Meckerecke: Schäm dich, "Spiegel"! Antworten

Zitat von R.A.
Und so sehen die Konsequenzen solcher Spiegel-Hetzartikel aus:
http://www.echo-online.de/region/darmsta...art1283,3117504



Also ich bin ja einiges gewohnt, aber das macht mich fassungslos. Ein derartiges Lügengebäude nur um des Effekts willen aufzubauen, auf dem Rücken von Betroffenen, das war früher tatsächlich nur bei der Zeitung mit den großen Buchstaben Usus. Jetzt ist es Qualitätsjournalismus, was mich in meiner Verwendung des Begriffs bestätigt.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

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