Zitat von WeltWeil der Geschäftsführer der Druckerei "Ebner & Spiegel" eigenmächtig den Druck von Koran-Ausgaben für radikale Salafisten fortsetzte, ist er nun seinen Job los. Die neuen Exemplare werden vernichtet.
Also mir sind da noch so ein paar Begebenheiten der letzten Zeit im Hinterkopf, wo "beleidigte Muslime" sich wegen solcher blasphemischen Aktionen doch sehr erregt haben. Werden also demnächst wieder einmal Botschaften und deutsche Fahnen irgendwo in Weitwegistan brennen? Wird es da auch wieder Tote geben?
Und ... was sagt eigentlich der Zentralrat der Muslime in Deutschland dazu? Oder sind deutsche Salafistenkorane nicht so unantastbar wie z.B. afghanische?
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Zitat von WeltWeil der Geschäftsführer der Druckerei "Ebner & Spiegel" eigenmächtig den Druck von Koran-Ausgaben für radikale Salafisten fortsetzte, ist er nun seinen Job los. Die neuen Exemplare werden vernichtet.
Und ob gibt das Ärger. Ich brauche Nachschub für meine Mohammed-Glückskekse mit Koranversen drin. Jetzt habe ich mal eine geniale Geschäftsidee und dann sowas. Glücklicherweise habe ich von der letzten Verteilaktion noch ein Restexemplar für Origami an kalten Wintertagen
Zitat Werden also demnächst wieder einmal Botschaften und deutsche Fahnen irgendwo in Weitwegistan brennen? Wird es da auch wieder Tote geben?
Die Jungs reagieren nur auf Knopfdruck, solange niemand ein Zeichen gibt, geschieht da gar nix.
Zitat Und ... was sagt eigentlich der Zentralrat der Muslime in Deutschland dazu?
Der ZMD bietet den Koran zum herunterladen und Selbstausdrucken an, ansonsten hat für ihn der Kampf gegen Rechts Priorität.
Zitat Oder sind deutsche Salafistenkorane nicht so unantastbar wie z.B. afghanische?
Die ganze Diskussion ist völlig absurd, was aber bei diesem Thema kein Wunder ist. In Deutschland werde "wegen öffentlichem Druck" keine Korane gedruckt, die Innenminister hyperventilieren wegen einer Handvoll Salatkisten, die seit ihrer Erfindung weniger Unheil gestiftet haben als eine friedliche 1.Mai Demo in Berlin, dafür will Westerwelle den Türkeibeitritt beschleunigen, Rösler möglichst schnell ein paar Panzer an die Saudis abdrücken, bevor ihm die Spanier zuvorkommen und die Kultusminster_innen halluzinieren von einem flächendeckenden Islamunterricht.
Zitat von C. In Deutschland werde "wegen öffentlichem Druck" keine Korane gedruckt, die Innenminister hyperventilieren wegen einer Handvoll Salatkisten, die seit ihrer Erfindung weniger Unheil gestiftet haben als eine friedliche 1.Mai Demo in Berlin, ...
Jupp, ich finde es auch sehr vielsagend, dass man mit der Erfindung der Salafisten anscheinend endlich ein griffiges Schlagwort für Leute gefunden hat, die wenigstens dem Namen nach nichts mehr mit dem Islam zu tun haben. Die "Islamisten" sind, zumindest im Nachrichtenbereich des deutschen Staatsfunks, komplett vom Radar verschwunden. Stattdessen geistern nun diese aus dem Nichts aufgetauchten Salafisten plötzlich allgegenwärtig als wichtige Bedrohung durch die News.
Komisch, scheint mir der Begriff Salafismus doch relativ neu im Gebrauch zu sein. Früher hießen die Jungs mal einfach islamische Fundamentalisten, oder aber, wenn ich Peter Scholl-Latour noch richtig im Hinterkopf habe, Wahhabiten. Aber das könnte man ja mit unseren saudischen Freunden in Verbindung bringen, wie man Islamisten auch mit dem Islam in Verbindung bringen könnte. Wäre alles nicht so schön, also treiben wir jetzt halt Salafisten durchs Dorf. Das sind anscheinend urplötzlich aufgetauchte "freie Radikale".
Beste Grüße, Calimero
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Zitat von Calimero Das sind anscheinend urplötzlich aufgetauchte "freie Radikale".
Ja!
Das Erstaunliche an den Salafisten (in Wahrheit Salafiyyun*] ist, dass sie es auch erst durch Verfassungsschutz die Medien und die Politik erfahren haben, dass sie welche sind. -isten ist böse und wird gerne genommen.
Zum Glück gibt es Islamerklärer wie Volker Beck: Gewaltbereite Salafisten seien eine Splittergruppe, sie haben „mit den Muslimen in Deutschland nichts zu tun“, teilte Volker Beck, Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen, kürzlich mit. Da hat er recht, wenn wir einmal von der Kleinigkeit absehen, dass es sich hierbei auch um Muslime handelt. Aber das will Volker Beck sicherlich nicht hören. Von verschwörungstheoretischen Erklärungen (Verfassungschutz und solches Gedöns) mal abgesehen, gibt es für mich nur eine plausible Erklärung.
Mit der Salafistenhatz soll der politische Islam in Deutschland endgültig salonfähig gemacht werden. Wer gestern noch ein böser Islamist war, Muslimbruderschaft, Milli Görus und so, ist heute Abdullah Normalmuslim und damit ist der arabische Frühling wieder rehabilitiert. Qutb sei Dank. Um die Kritiker kümmert sich dann Heitmeyer und der DGB.
*
Zitat von Islam FatwaDas Wort „Salafiyyun“ (Salafis) ist der Plural von „Salafi“, dessen Bedeutung aus dem oben genannten Wort „Salaf“ abgeleitet ist. Es bezieht sich auf diejenigen, die den Weg der Salaf (rechtschaffenen Vorfahren) der früheren, muslimischen Generationen und dem Festhalten an dem Quran und der Sunnah und dem Rufen zu dem Glauben und dem Handeln danach, folgen. Damit wurden sie bekannt als „Ahl us-Sunnah wal-Jama'ah“.
Das klingt doch nach ganz normalem frommen Mohammedaner und nicht nach Hells Angels.
Zitat von Calimero Jupp, ich finde es auch sehr vielsagend, dass man mit der Erfindung der Salafisten anscheinend endlich ein griffiges Schlagwort für Leute gefunden hat, die wenigstens dem Namen nach nichts mehr mit dem Islam zu tun haben.
Das mag so sein, aber den Salafismus gibt es als solchen schon länger. Der Herr Atta, der ins WTC flog, besuchte z.B. die Predigten eines salafistischen Predigers, die in den sehr eindrucksvollen und hier ausdrücklich empfohlenen "Hamburger Lektionen" dokumentiert wurden.
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