Sie werden heute und in den kommenden Tage Kommentare zu Mubaraks Tod lesen, vielleicht den einen oder anderen Nachruf.
Er war in einem Arabien, in dem es bis vor einem Jahr (mit Ausnahme des durch die Invasion der USA von der Diktatur befreiten Irak) keine einzige Demokratie gab, einer der milderen autoritären Herrscher. Ein Freund des Westens. Einer, in dessen Land es halbfreie Wahlen gab, an denen sogar die Moslembrüder teilnehmen durften. Ungleich freier und demokratischer als jedes sozialistische Land.
Als nach der Meinung westlicher Politiker und Journalisten (allen voran Barack Obama) "das Volk" gegen Mubarak rebellierte, da war das nicht das Volk. Es waren so wenige, daß sie und ihre Vertreter im heutigen Ägypten so gut wie keine Rolle spielen; nicht im Parlament und nicht bei der Wahl des Präsidenten.
Daß das neue Ägypten freiheitlicher sein wird als das Mubaraks, ist sehr zweifelhaft. Es ist bezeichnend für die Lage, daß man derzeit als Liberaler nur hoffen kann, daß das Militär seinen bestimmenden Einfluß behält.
Möglicherweise schreibe ich in ZR noch einen ausführlichen Nachruf; es kann aber auch sein, daß ich es bei diesen Anmerkungen belasse.
Zitat von ZettelMöglicherweise schreibe ich in ZR noch einen ausführlichen Nachruf; es kann aber auch sein, daß ich es bei diesen Anmerkungen belasse.
Ein Mann, der einem Land wie Ägypten 30 Jahre innern und äußeren Frieden gebracht hat, hätte eigentlich auch den Friedensnobelpreis verdient (Sadat hat den ja bekommen für den Friedensschluß). Sie würden möglicherweise der Einzige sein, der einen positiven Nachruf schreibt. Allein das würde die Mühe schon rechtfertigen.
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