Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) schätzt in einer neuen Untersuchung, daß die durch Fracking erschließbaren Erdgasvorräte in Deutschland mehr als das Zehnfache dessen betragen, was bisher vermutet wurde. In den USA hat sich dank Fracking der Preis für Erdöl halbiert.
Meldungen, die Sie vermutlich nicht in unseren Medien gelesen oder gehört haben.
Wenn ich mich recht entsinne, habe ich am Montag gehört, dass in Thüringen ein Gesetzentwurf diskutiert wird, mit dem Fracking auf dem Gebiet des Freistaates verboten werden soll. Allerdings gilt an dieser Stelle Landesrecht nicht viel, sondern das bundeseinheitliche Bergrecht. Bezeichnend, dass im Beitrag von MDR Info nur Bürgerinitiativen und Treehugger zu Wort kamen.
Zur Abwägung von Nutzen und ökologischem Schaden von Shale Gas ganz aktuell auf dem Öknomie-Blog Marginal Revolution (http://marginalrevolution.com/):
Zitat Energy production is one of the few bright spots in the American economy. A back of the envelope cost-benefit calculation from a Yale-associated group estimates that recent increases in shale gas production have been worth just over $100 billion annually to US consumers. In comparison, the authors estimates that groundwater contamination costs $250 million per year, a 400 to 1 benefit to cost ratio. The calculation is crude and the authors do not take into account environmental benefits from using natural gas over coal but the ratios are of interest.
Natürlich kann man solche Analysen immer anzweifeln. (Allein schon deshalb, weil höchstwahrscheinlich GAU-Ergeinisse wie z.B. das Ölleck im Golf von Mexiko nicht sauber in einer Kostenschätzung berücksichtigt werden können). Dennoch: Das massive Kosten/Nutzen-Verhältnis zumindest in dieser Studie ist sehr auffällig. Und ein Journalismus, der angesichts dieser Zahlen nur die Risiken darstellt und die Chancen ausblendet, ist schlicht nicht seriös.
[Nachtrag:]
Genau auf der gleichen Linie wie gerade in Zettels kleinem Zimmer diskutiert fand ich noch folgenden Kommentar zu diesem Blog-Beitrag:
Zitat The cynic in me thinks the campaign against fracking has little to do with water contamination. 10 years ago, the push was to force utilities into the use of gas over coal because the environmental movement was convinced that this would prove a constraint on electrical generation in the US (the US appeared to have far more coal than gas), but the increases in gas production due to the fracking revolution have undercut this campaign, and now gas is considered a dirty power source by the environmental movement.
Die letzte Ausgabe der Wissenschaftssendung Faszination Wissen war dem Thema Erdgas gewidmet. Kann Erdgas als Brückentechnologie fungieren? Soweit ich mich erinnere (ich müsste das noch einmal verifizieren) stellte auch diese Sendung die Fakten bzgl. Fracking falsch dar.
Durch Fracking würde sich die Menge des gewinnbaren Erdgases in Deutschland nicht wesentlich erhöhen hiess es und die "richtigen Experten" waren gleich zur Stelle. Auf jeden Fall war die Tendenz deutlich die Bedeutung des Frackings zu minimalisieren.
Der WDR pflegt zu diesem Thema seinen "Energieexperten" (Kostprobe) Jürgen Döschner in Stellung zu bringen, der schon seit längerem als Anti-Fracking-Aktivist u. a. mit Vorträgen unterwegs ist und schon vor einiger Zeit das Radiofeature "Strahlende Quellen" (hier die DLF-Kurzfassung) verfasst hat. Bei realistischer Betrachtung, insbesondere, da hier die deutsche Atom-Urangst wieder einmal medial bedient werden kann, darf man also davon ausgehen, dass die unkonventionelle Öl-und Gasförderung in Deutschland auf absehbare Zeit keine Chance haben wird, selbst wenn die förderbaren Vorkommen nochmals höher abgeschätzt würden.
Gas gilt in diesem Land nur als saubere Energie, wenn es importiert oder durch subventionierten großflächigen Getreideanbau hergestellt wird. Die Biogas-Lobby wird sich die unliebsame Konkurrenz mit Hilfe von Politik und Medien vom Halse zu halten wissen. Die schon zahlreich aufgetretenen Gülle-Unfälle mit Fischsterben (auch eine Form von "nachhaltigem" Wirtschaften) nimmt man für die Vorsilbe "Bio" nun einmal gerne in Kauf.
Zitat von bkes im Beitrag #6Der WDR pflegt zu diesem Thema seinen "Energieexperten" (Kostprobe) Jürgen Döschner in Stellung zu bringen
Jürgen Döschner, Claudia Kemfert und der links-grün-linientreue Saarbrücker Volkswirtschaftler Uwe Leprich sind die einzigen "Energie-Experten" die in den öffentlich-rechtlichen Medien überhaupt noch zu Worte kommen. Meinungen wie die eines Günther Keil werden ganz einfach totgeschwiegen. Das sind Verhältnisse wie in der untergegangenen DDR. Was für ein Glück, dass es das Internet gibt. Allen voran EIKE, Zettelsraum und Science-Sceptical.
Zitat von Reiner aus dem Saarland im Beitrag #7 Das sind Verhältnisse wie in der untergegangenen DDR. Was für ein Glück, dass es das Internet gibt. Allen voran EIKE, Zettelsraum und Science-Sceptical.
Mit dem Unterschied, daß in der weiland größten DDR der Welt jeder wußte, daß die Medien die Tatsachen auswählten, beschönigten, verschwiegen und ganz nach Gusto passend zurechtbogen, je nach Gegebenheit. Und wer nicht gerade das Pech hatte, im Tal der Ahnungslosen zu sitzen, für den gabs Westradio und Westfernsehen - und Radio auf Mittelwelle. In der aktuell größten DDR d.W. glauben sich Hinz-&-Kunz von MSM und ÖR ganz prima informiert; und wenn Sudel-Edes Erben sich schon mal für Hexenjagden warmlaufen, dann fällt das gar nicht auf, sondern geschieht den Betreffenden nur recht. Das Netz ist ihnen grundsätzlich suspekt ("da kann ja JEDER reinschreiben, was er will"), weil nicht von oben reguliert; man kommt ohne Fremdsprachenkenntnisse, wenn man wirklich unabhängige Orientierung will, nicht sehr weit, und es braucht etwas mehr Zeit, sich verläßlich zu orientieren, als die maximal anderthalb Minuten, die ein Nachrichtenfeature benötigt, um den mündigen Bürger mit einem Durchblick zu versehen, der Supermans Röntgenblick zu milchglasener Stumpfheit degradiert.
Zitat Welt ______ Jeder vierte Deutsche verweigert sich dem Internet
Während in anderen Industriestaaten bis zu 90 Prozent der Bevölkerung ins Netz gehen, verharrt in Deutschland ein großer Anteil in der Offline-Welt.
Die Internetnutzung in Deutschland nimmt kaum noch zu. Derzeit sind 75,6 Prozent der Deutschen online, ein Anstieg zum Vorjahr von nur 0,9 Prozentpunkten – und damit das geringste Wachstum seit der Einführung des Mediums in Deutschland. Das ist das Ergebnis des "(N)Onliner Atlas 2012".
Die Studie gehört mit mehr als 30.000 Interviews von über 14-Jährigen zur deutschlandweit größten über Internetnutzung. Seit zwölf Jahren erfasst die Initiative D21 die Lage der Internet-Nation und arbeitet mit dem Umfrageinstitut TNS Infratest zusammen. Doch eine so geringe Zunahme konnte in keinem Jahr gemessen werden. ______
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #8 Mit dem Unterschied, daß in der weiland größten DDR der Welt jeder wußte, daß die Medien die Tatsachen auswählten, beschönigten, verschwiegen und ganz nach Gusto passend zurechtbogen, je nach Gegebenheit. Und wer nicht gerade das Pech hatte, im Tal der Ahnungslosen zu sitzen, für den gabs Westradio und Westfernsehen - und Radio auf Mittelwelle. In der aktuell größten DDR d.W. glauben sich Hinz-&-Kunz von MSM und ÖR ganz prima informiert; und wenn Sudel-Edes Erben sich schon mal für Hexenjagden warmlaufen, dann fällt das gar nicht auf, sondern geschieht den Betreffenden nur recht.
Mich würde interessieren was die größte DDR der Welt weiland war und was die größte DDR der Welt aktuell ist. Gehen Sie von mir einfach als Hinz oder Kunz aus. Gern auch über dieses eine mal hinaus. Optional. Ich versteh das einfach nicht.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #8 Mit dem Unterschied, daß in der weiland größten DDR der Welt jeder wußte, daß die Medien die Tatsachen auswählten, beschönigten, verschwiegen und ganz nach Gusto passend zurechtbogen, je nach Gegebenheit. Und wer nicht gerade das Pech hatte, im Tal der Ahnungslosen zu sitzen, für den gabs Westradio und Westfernsehen - und Radio auf Mittelwelle. In der aktuell größten DDR d.W. glauben sich Hinz-&-Kunz von MSM und ÖR ganz prima informiert; und wenn Sudel-Edes Erben sich schon mal für Hexenjagden warmlaufen, dann fällt das gar nicht auf, sondern geschieht den Betreffenden nur recht.
Mich würde interessieren was die größte DDR der Welt weiland war und was die größte DDR der Welt aktuell ist. Gehen Sie von mir einfach als Hinz oder Kunz aus. Gern auch über dieses eine mal hinaus. Optional. Ich versteh das einfach nicht.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not."
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #11 Waren die Anspielungen denn nicht offensichtlich?
Nein, ich zähle nur eine. Und wer sind Sudel-Edes Erben? Ist das auch offensichtlich? Und wenn ich von MSM und ÖR "prima" informiert werde, was bleibt, um gut informiert zu werden? Ich versteh das nicht.
«Dietrich Schwanitz deutscher Anglist, Literaturwissenschaftler und Buchautor brachte in seinem Buch : "Bildung, alles was man wissen muss" die allgemeine Meinung unserer Eliten zu den naturwisschaftlichen Fächern in die kurze Formel: "Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften gehören nicht zur Bildung"» (zit. nach o. g. EIKE-Artikel)
Daher treten vornehmlich Wirtschaftsjournalisten, Wirtschaftswissenschafter und Volkswirtschaftler in naturwissenschaftlich-ingenieutechnischen Fachgebieten als «Experten» auf. http://www.welt.de/print/die_welt/vermis...zelgaenger.html - «Man kann keine "Tagesschau" mehr sehen, ohne so zu reagieren wie das Kind in dem Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. Dabei muss der jeweilige Darsteller nicht einmal nackt sein, es reicht schon, wenn er behauptet, Designermode zu tragen, obwohl man es ihm ansieht, dass er gerade bei Kick shoppen war. Man sieht die Hochstapler nicht nur mit anderen Augen, man hört sie auch mit anderen Ohren, wenn sie ihre Schachtel-und Bandwurmsätze von sich geben, die nur dem Zweck dienen, einen nicht vorhandenen Inhalt zu simulieren.»
xanopos
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28.06.2012 10:46
#14 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (31): Erdgas und Fracking
Zitat von PeterW im Beitrag #13«Dietrich Schwanitz deutscher Anglist, Literaturwissenschaftler und Buchautor brachte in seinem Buch : "Bildung, alles was man wissen muss" die allgemeine Meinung unserer Eliten zu den naturwisschaftlichen Fächern in die kurze Formel: "Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften gehören nicht zur Bildung"» (zit. nach o. g. EIKE-Artikel)
Was für ein arrogantes Buch, anstatt zuzugeben in Naturwissenschaften und Mathematik nichts zu wissen, macht sich der Autor lustig über dieses Wissen. Die paar Seiten hätte es sich auch sparen können, es wäre ein Gewinn für das Buch gewesen. Angesichts des Themas ist der Umfang recht gering. Die Gesamtausgabe vom Brockhaus hat vielleicht diesen Anspruch, und selbst dort steht nur ein Teilwissen drinnen.
Zum ursprünglichen Thema: Wir in Niederösterreich haben ja ein ähnliches Problem, unter dem Weinviertel werden riesige Schiefergasvorkommen vermutet, aber anstatt sich zu überlegen wie man diese Ressourcen am sinnvollsten nutzt, schlägt eine Allianz von Umweltschützern, Weinbauern und sogar dem Landeshauptmann auf die OMV ein. Dabei gäbe es eine einfache Lösung: wer gegen Fracking ist zahlt einen Aufpreis bei der Gasrechnung.
Zitat von PeterW im Beitrag #13«Dietrich Schwanitz deutscher Anglist, Literaturwissenschaftler und Buchautor brachte in seinem Buch : "Bildung, alles was man wissen muss" die allgemeine Meinung unserer Eliten zu den naturwisschaftlichen Fächern in die kurze Formel: "Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften gehören nicht zur Bildung"»
Schwanitz war ein Zyniker, der die Dinge beim Namen nannte. Sein Buch "Der Campus" ist vergnüglich zu lesen; vor allem, wenn man den Hochschulbetrieb ein wenig von innen kennt.
Ja, so ist das. Wenn jemand - mein Lieblingsbeispiel - Karl den Großen ins Jahr 1600 verlegt, dann ist er ungebildet. Wenn er vermutet, die Erde sei 15 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, dann zeigt das nur, daß er kein öder Zahlenmensch à la Sarrazin ist.
Ebenfalls in der Welt: http://www.welt.de/wall-street-journal/a...elscheichs.html wo aber nur der Bericht des WSJ referiert wird. Die NZZ hängt aber unhinterfragt die Bedenken der "Gasland"-"Dokumentation" hinten an, ohne zu erwähnen, daß der Film ungefähr so stichhaltig ist wie Al Gores unbequeme Wahrheit. Fragt sich, welcher Eindruck beim Leser bleibt.
xanopos
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gelöscht
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Beiträge:
28.06.2012 13:50
#18 RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (31): Erdgas und Fracking
Der Widerstand gegen Schiefergas ist zwar vermutlich genauso irrational wie die von Zettel viel gescholtene "Ausstiegsbesoffenheit" und der allgemeine "Öko-Würgegriff".
Allerdings ist sie für Deutschland weniger problematisch.
Denn das Schiefergas läuft uns ja nicht weg. Es ist nicht schlimm, wenn erst einmal in anderen Ländern ein paar Jahrzehnte Schiefergas abgebaut wird und die deutschen Reserven nicht angetastet werden. Bei funktionierenden Marktpreisen kostet uns der Import auch nicht mehr als die Eigenproduktion (von den Transportkosten abgesehen).
Und irgendwann in der Zukunft wird das deutsche Schiefergas schon noch gefördert werden. (Dann vielleicht sogar mit besserer/erprobter Technik, d.h. im Zweifel auch noch sicherer).
@ Florian, # 19: ein bißchen teurer wird's auch bei funktionierenden Marktpreisen; schließlich soll noch ein Gewinn übrigbleiben. Aber das ist wegsteckbar. Sobald hier im Münsterland die Hälfte der Felder mit Genpflanzen bestellt sind (aber nich', um aus dem Mais Diesel zu machen) anstatt daß die Landschaft flächendeckend mit Mammutquirlen verspargelt wird, ist der neue Kurs eingestellt.
Bei allen Debatten über Fracking sollte man stets im Auge haben, dass es hier einfach auch um den ganz normalen Wettbewerb zwischen Energieträgern geht. Die Innovation billiges Schiefergas ist schlecht für
1. herkömmliche fossile Energieträger, dh. bei uns insbesondere das konventionelle Erdgas aus Russland (Gazprom), aber auch die Kohle, die in den USA bereits teilweise durch Shale Gas verdrängt wird 2. die Kernenergie, die insbesondere in Frankreich unter Konkurrenzdruck kommt. (Frankreich hat vielleicht auch deshalb als erstes großes europäisches Land ein Fracking-Moratorium verhängt, obwohl es mutmaßlich über sehr große Schiefergasreserven verfügt) 3. die Erneuerbaren, die sich eigentlich längst als sichere Erben der fossilen Energieträger sahen, und die jetzt völlig unerwartet neue Billigkonkurrenz bekommen. In den USA hat der Shale-Boom die Begeisterung für Windenergie jedenfalls schon spürbar gedämpft. Das könnte noch dramatischer werden, wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass sich mit dem Schiefergas sogar die CO2-Emissionen schnell senken lassen. Jedenfalls ist es den USA zuletzt dank des Gasbooms - und ganz ohne Kyoto-Vertrag - gelungen, diese Emissionen spürbar zu verringern (auch darüber wird hierzulande allenfalls mal am Rande berichtet)
In Deutschland werden sich vor allem die Lobbyinteressen von Gazprom und den Erneuerbaren bemerkbar machen. Letztlich sind die deutschen Diskussionen aber auch nur das Vorgeplänkel für die europäische Regulierung. Wenn die Schiefergas-Gegner geschickt sind, werden sie diese Technik via Brüssel und Straßburg im Keim ersticken.
Dass uns das Gas nicht wegläuft, sondern weiterhin im Boden lagert, nützt dann leider wenig. Auch die Kernenergie läuft uns ja technisch nicht "weg". Sie existiert weiter und wird andernorts auch weiterentwickelt. Aber sie ist nun mal in Deutschland auf Jahrzehnte hinaus politisch tot.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #11 Waren die Anspielungen denn nicht offensichtlich?
Nein, ich zähle nur eine. Und wer sind Sudel-Edes Erben? Ist das auch offensichtlich? Und wenn ich von MSM und ÖR "prima" informiert werde, was bleibt, um gut informiert zu werden? Ich versteh das nicht.
Ich denke Sie verstehen die Anspielungen, Sie finden sie bloß überzogen. Finde ich auch. Deshalb würde ich mich aber nicht unnötig dumm stellen.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not."
Zitat von Juno im Beitrag #21Bei allen Debatten über Fracking sollte man stets im Auge haben, dass es hier einfach auch um den ganz normalen Wettbewerb zwischen Energieträgern geht. Die Innovation billiges Schiefergas ist schlecht für
1. herkömmliche fossile Energieträger, dh. bei uns insbesondere das konventionelle Erdgas aus Russland (Gazprom), aber auch die Kohle, die in den USA bereits teilweise durch Shale Gas verdrängt wird 2. die Kernenergie, die insbesondere in Frankreich unter Konkurrenzdruck kommt. (Frankreich hat vielleicht auch deshalb als erstes großes europäisches Land ein Fracking-Moratorium verhängt, obwohl es mutmaßlich über sehr große Schiefergasreserven verfügt) 3. die Erneuerbaren, die sich eigentlich längst als sichere Erben der fossilen Energieträger sahen, und die jetzt völlig unerwartet neue Billigkonkurrenz bekommen. In den USA hat der Shale-Boom die Begeisterung für Windenergie jedenfalls schon spürbar gedämpft. Das könnte noch dramatischer werden, wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass sich mit dem Schiefergas sogar die CO2-Emissionen schnell senken lassen. Jedenfalls ist es den USA zuletzt dank des Gasbooms - und ganz ohne Kyoto-Vertrag - gelungen, diese Emissionen spürbar zu verringern (auch darüber wird hierzulande allenfalls mal am Rande berichtet)
In Deutschland werden sich vor allem die Lobbyinteressen von Gazprom und den Erneuerbaren bemerkbar machen. Letztlich sind die deutschen Diskussionen aber auch nur das Vorgeplänkel für die europäische Regulierung. Wenn die Schiefergas-Gegner geschickt sind, werden sie diese Technik via Brüssel und Straßburg im Keim ersticken.
Dass uns das Gas nicht wegläuft, sondern weiterhin im Boden lagert, nützt dann leider wenig. Auch die Kernenergie läuft uns ja technisch nicht "weg". Sie existiert weiter und wird andernorts auch weiterentwickelt. Aber sie ist nun mal in Deutschland auf Jahrzehnte hinaus politisch tot.
Ich befürchte auch, dass hier die Lobby der EE und der bisherigen konventionellen Energieträger über Brüssel die neue potentielle Konkurenz verbieten lassen wird. Durch die Lobby der EE erhält das dann den unantastbaren moralischen Persilschein, einfach weil unsere Journylisten weit überwiegend, insbesondere beim Öffentlich-Rechtlichen, symphatien für die EE-Branche hegen. Da sind nicht einmal Schmiergelder notwendig. Nein, den EE-Lobbyisten geht es nicht ums Geld, nie und nimmer...
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
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