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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 42 Antworten
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Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

04.04.2014 21:40
#26 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #25
PS: Die Wikipedia hat unter dem verlinkten Lemma eine hübsche Beispielsammlung, u.a.:
[...]
- The incomplete Neuschwanstein Castle
[...]

Wirklich? Mit jährlich 1,3 Millionen Besuchern und dem Umsatz, den sie der Tourismusindustrie bescheren, war der Bau von Neuschwanstein eine der nachhaltigsten und produktivsten politischen Entscheidungen des ausgehenden 19. Jhdts.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

04.04.2014 22:32
#27 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #26
Wirklich?


Das macht die Liste ja so hübsch. Die Kommission von Hagen, von Grashey. von Gudden und Hubrich sah das 1886 ja eher skeptisch.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

11.06.2014 07:56
#28 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #26
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #25
PS: Die Wikipedia hat unter dem verlinkten Lemma eine hübsche Beispielsammlung, u.a.:
[...]
- The incomplete Neuschwanstein Castle
[...]

Wirklich? Mit jährlich 1,3 Millionen Besuchern und dem Umsatz, den sie der Tourismusindustrie bescheren, war der Bau von Neuschwanstein eine der nachhaltigsten und produktivsten politischen Entscheidungen des ausgehenden 19. Jhdts.

Hoffen wir mal, dass es dem Jade-Weseer-Port auch mal so geht, momentan schaut es eher trüb aus:

Zitat
2,7 Millionen Container könnten jährlich im Jade-Weser-Port umgeschlagen werden. Geplant waren für das erste Jahr immerhin 700.000. Es waren dann im Jahr 2013 aber nur 76.265 Container, die verladen wurden. [..]
Zwei Schiffe kommen pro Woche an. Ein Containerschiff und ein kleines Zubringerschiff.

http://www.faz.net/aktuell/politik/jade-...2978534-p2.html

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.424

11.06.2014 12:15
#29 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #26

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #25

[...]
- The incomplete Neuschwanstein Castle
[...]

Wirklich? Mit jährlich 1,3 Millionen Besuchern und dem Umsatz, den sie der Tourismusindustrie bescheren, war der Bau von Neuschwanstein eine der nachhaltigsten und produktivsten politischen Entscheidungen des ausgehenden 19. Jhdts.


Der Verweis auf Fantastilliarden-Gewinne weit weit in der Zukunft sind ja ein beliebtes Argument für aktuelle Großmannssucht.
1. Gewinne in der Zukunft sind für heutige Projekte abzuzinsen. Und natürlich mit der Wahrscheinlichkeit zu bewerten.
2. Großprojekte früherer Kulturen sind samt und sonders religiös oder politisch motivierte Leuchtturmprojekte gewesen für die von vorn herein keine Kosten-Nutzen-Rechnung aufgestellt wurde. In diese Liste gehört auch die Mondlandung, religiöse und politische Tempel, die Bundesgartenschau und ähnliches.
3. Wenn Politiker und Sektenführer solche Prestigeprojekte bauen wollen, dann sollen sie das auch laut und deutlich sagen: "Niemand hat vor, auf dem BER Flugbetrieb zu installieren. Es geht nur um die politische Aussage, dass Berlin der Nabel Deutschlands ist".

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

11.06.2014 12:50
#30 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zur Abwechslung sind die Leserkommentare mal richtig informativ:

Zitat
Als in Amsterdam ein neuer Containerhafen gebaut wurde, hat es 2 Jahre gedauert bis das erste Schiff anlegte. da ist WHV dann doch etwas besser. Am Sonntag lagen 2 Maersk Schiffe gleichzeitig am Kai und am Montag war gleich wieder ein Schiff einer anderen Reederei dort.



Zitat
Wie kann man einen 3 seitigen Bericht über den Jade-Weser Port schreiben aber nicht einmal den Namen Maersk erwähnen, die weltgrösste Containerschiffahrtsfirma, die mit nicht unerheblichen 30% an diesem Hafen beteiligt ist, und laut eigenen Planungen dort Millionen TEUs umzuschlagen gedenkt ?


Maersk hat insgesamt 20 Schiffe der Tripple E-Klasse geordert. http://en.wikipedia.org/wiki/Maersk_Triple_E_class

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

11.06.2014 14:02
#31 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #29

2. Großprojekte früherer Kulturen sind samt und sonders religiös oder politisch motivierte Leuchtturmprojekte gewesen für die von vorn herein keine Kosten-Nutzen-Rechnung aufgestellt wurde. In diese Liste gehört auch die Mondlandung, religiöse und politische Tempel, die Bundesgartenschau und ähnliches.


Zur Traditionspflege sollte man noch erwähnen, daß das älteste erhaltene Großgebäude Deutschlands eine nie fertiggestellte Bauruine ist. Den Kölner Dom hätte man auch als Torso belassen können; er wäre nicht die einzige Kathedrale. Wolfram von Soden hat 1969 in seinem Aufsatz "Etemenanki vor Asarhaddon" recht gut nahegelegt, daß der Ziggurat in Babylon im 9. Jh.v.Chr. nie fertiggestellt wurde (erst nach Wiederaufnahme des Baus unter Nebukadnezar II.) & der Torso Anlaß zur Entstehung der biblischen Legende vom Turm zu Babel gab. Mitte der 70er Jahren waren die Bilder der verrosteten, überwucherten Startrampen auf Cape Kennedy fotografisches Symbol für das Ende & Scheitern des "Weltraumzeitalters" .

Ansonsten ist das Gleichungspaar USA = Mondlandung; BERlin = Bauchlandung natürlich sexy.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

14.06.2014 18:53
#32 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Die griechische U-214 Beschaffung:

Zitat
New Greek policy: we were corrupt/ stupid/ couldn’t pay, so we’re suing the companies who sold us stuff.

http://www.defenseindustrydaily.com/gree...ne-order-05801/

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

21.06.2014 17:29
#33 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Und nun hat sich das österreichische Heer qualifiziert als unsinniges Großprojekt bezeichnet zu werden.
Fast 2 Milliarden € Budget im Jahr für nichts und wieder nichts: http://kurier.at/chronik/oesterreich/ung...hern/71.253.890

Zitat
Ungarische Gripen sollen Wien sichern

Einziger Hinderungsgrund:

Zitat
Ob es wirklich funktioniert und was es kostet, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden. Außerdem ist Slowenien so wie Ungarn NATO-Mitglied, was den Abschluss militärischer Beistandsleistungen enorm erleichtert.


Weitere Gründe zum Weinen:

Zitat
Im Jahr 2018 werden die Alouette III Helikopter ausgeschieden.
Ebenfalls ersatzlos ausgeschieden wird 2018 die OH-58-Flotte.
ab 2020 stehen die Blackhawks am Boden.
Die Luftstreitkräfte reduzieren sich dann auf 24 Stück Bell-212.



Ob bei den vielen verbeamteten Offizieren gespart wird ist nicht zu erfahren.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

08.07.2014 12:55
#34 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #3
Nicaragua plant Pazifik-Atlantik-Kanal: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ko...kanal-1.1401317
Das hat schon ganz andere Dimensionen als eine Brücke. Im obigen Artikel werden Kosten vom vierfachen des Bruttonlandproduktes genannt. Der Bau des Panamakanals hat unter anderem einen großen Finanzskandal in Frankreich verursacht, kostete zehntausenden Menschen das Leben. Lange Zeit gehörte der Kanal der USA. Und einen Krieg gab es ja auch noch.

Jetzt wird es ernst:

Zitat
Der Betreiber hat nun die genaue Route bekanntgegeben. Gegner bezweifeln, dass der chinesische Investor das Großprojekt überhaupt stemmen kann.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wi...t-13033742.html

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

08.08.2014 08:04
#35 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Und eimne schönes Projket aus den USA:

Zitat
„Innerhalb von 25 Jahren wollen wir 80 Prozent der Amerikaner einen Zugang zu einer Hochgeschwindigkeitsverbindung geben“, so Obama in seiner Rede an die Nation vor drei Jahren.


Zitat
Anstatt die elf Milliarden direkt in diese Projekte zu stecken, habe Washington das Geld dazu verwendet, um bestehende Amtrak-Verbindungen zu verbessern, so Kritiker. Die maximale Höchstgeschwindigkeit auf diesen Strecken beträgt aber 180 km/h (zum Vergleich: Auf der Westbahnstrecke wird mit bis zu 230 km/h gefahren, Anm.)

Die Angabe der Höchstgeschwindigkeit ist sinnlos, die Durschschnittsgeschwindigkeit zählt. Und die Westbahn (Zugverbindung von Wien nach Salzburg) ist ein gutes Beispiel. Vom Beginn der Planung (irgendwann in den frühen 90ern) bis zu Inbetriebnahme des letzten Teilstückes der Hochgeschwindigkeitsbahn (Ende 2012) vergingen über 20 Jahre, und das war der Ausbau einer bestehenden Strecke. Von Wien nach Salzburg hat ein 200 km/h Zug Vorteile gegenüber dem Fliegen, in den USA sind die Distanzen einfach zu groß.

Zitat
LaHood baut vor allem auf Kalifornien, wo eine geplante 830 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Los Angeles und San Francisco geplant ist.

Was schon mehr Sinn macht.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

08.08.2014 08:13
#36 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Und schon wieder ein Kanal: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ae...s-13082209.html

Zitat
Ägypten will mit eigenen Mitteln einen gigantischen Ausbau des Suezkanals stemmen. Präsident Al-Sisi hofft auf einen Schub für die Wirtschaft - dabei stammt das Projekt ursprünglich nicht von ihm.


Meine Vermutung: Da der ursprüngliche Kanal als Swimming Pool missbraucht wird (Siehe Foto im FAZ Artikel) ist einfach kein Platz mehr für Schiffe.

Elmar Offline



Beiträge: 282

08.08.2014 08:36
#37 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #35

Zitat
LaHood baut vor allem auf Kalifornien, wo eine geplante 830 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Los Angeles und San Francisco geplant ist.
Was schon mehr Sinn macht.



Na ja, ob das jemals wirtschaftlich sein kann (einmal kurz aus dem englischen Wikipedia):
(Die Gesamtlänge der Strecke soll übrigens ca. 800 Meilen sein)

Geschätzte Kosten (2011): $68.4 Milliarden Dollar
Kosten pro Kilometer: $56 Millionen Dollar (EUR Durchschnitt: $25–39 Millionen Dollar)

http://en.wikipedia.org/wiki/California_High-Speed_Rail

Sollte es in Kalifornien möglich sein ein öffentliches Bauprojekt im Budget halten zu können, wäre das schon eine erstaunliche Leistung. Dort leben ja schliesslich keine Deutschen, die mal eben so ein Milliardenprojekt innerhalb des Budgetrahmen erstellen können

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

08.08.2014 10:45
#38 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #36
Und schon wieder ein Kanal: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ae...s-13082209.html

Zitat
Ägypten will mit eigenen Mitteln einen gigantischen Ausbau des Suezkanals stemmen. Präsident Al-Sisi hofft auf einen Schub für die Wirtschaft - dabei stammt das Projekt ursprünglich nicht von ihm.

Meine Vermutung: Da der ursprüngliche Kanal als Swimming Pool missbraucht wird (Siehe Foto im FAZ Artikel) ist einfach kein Platz mehr für Schiffe.



Auch der Panamakanal hat schon als Planschbecken gedient: http://www.walker1812.com/ElysiumPlaygro.../adventures.htm
- am bekanntesten (bzw. heute-am-wenigsten-unbekanntesten) die Querung durch Richard Haliburton:

"Halliburton swam through the locks, which were appropriately raised and lowered, as they would have for the largest vessel in a fleet. Based on his body weight (140 lbs.), he had to pay 36 cents. Halliburton’s journey lasted 10 days, with a total of 50 hours waters time. After his successful crossing, he wrote the book New Worlds to Conquer, published in 1929 by Bobs-Merrill & Company of Indianapolis, Indiana. The eighth chapter entitled "The SS Richard Halliburton" (page 90) is a very detailed and anecdotal description of his endeavor"




Halliburton ist überhaupt eine bunte Nummer. 1936 hat er versucht, Hannibals Alpenüberquerung per Heffalump nachzustellen (bis heute sind sich die Gelehrten freilich uneinig, welche Pässe die karthagische Armee genutzt haben könnte). 1939 wollte er ein Parallelstück zur Weltausstellung in New York inszenieren & mit einer Dschunke von China nach San Fransicso segeln. (Ein weiterer Eintrag in die Akte "Columbus war nicht allein"). Die Götter entschieden anders.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

08.08.2014 13:47
#39 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zitat von Elmar im Beitrag #37
Kosten pro Kilometer: $56 Millionen Dollar (EUR Durchschnitt: $25–39 Millionen Dollar)
Vielleicht brauchen die dort einfach viele Tunnels?

edit: 13,36 km Wienerwaldtunnel haben 617 Millionen Euro gekostet, das macht 46,1 M€ pro km.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

08.08.2014 14:51
#40 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #39
Zitat von Elmar im Beitrag #37
Kosten pro Kilometer: $56 Millionen Dollar (EUR Durchschnitt: $25–39 Millionen Dollar)
Vielleicht brauchen die dort einfach viele Tunnels?

edit: 13,36 km Wienerwaldtunnel haben 617 Millionen Euro gekostet, das macht 46,1 M€ pro km.


Je nun, kalifornische Verhältnisse. Das mag noch zu begründen sein, allein, es ist nur die Spitze des Eisbergs: "The Obama Administration's Epic Rail Fail"

Zitat The American Interest, 6 Aug 2014:
The Obama Administration has poured $11 billion into high-speed rail projects since 2009, but has virtually nothing to show for it*. The goal was to match the speeds of European and Asian rail (they reach 220 miles per hour) but trains are still stuck at their status quo speeds and no notable improvements have come to the U.S. rail system. To take just one example: it will take an additional $150 billion and 26 more years to raise the speed of regional DC-NYC trains from their current speed of 80 m.p.h to Euro speeds. Many experts say the effort was unrealistic from the start, as the New York Times reports.


* "nix vorweisen können" gilt ja eigentlich für Alles, was diese Administration begriffelt hat. Außer einem Friedensnobelpreis, den der SuperPräsi dafür bekommen hat, daß er nicht George Bush ist. Bin ich auch nicht. Krieg ich auch einen Friedensnobelpreis dafür? (Ganz vergessen: als EU-citoyen habe ich ja einen gekriegt - jedenfalls ~0,000002 % davon.)

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

11.08.2014 08:28
#41 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #40
Zitat von xanopos im Beitrag #39
Zitat von Elmar im Beitrag #37
Kosten pro Kilometer: $56 Millionen Dollar (EUR Durchschnitt: $25–39 Millionen Dollar)
Vielleicht brauchen die dort einfach viele Tunnels?

edit: 13,36 km Wienerwaldtunnel haben 617 Millionen Euro gekostet, das macht 46,1 M€ pro km.


Je nun, kalifornische Verhältnisse. Das mag noch zu begründen sein, allein, es ist nur die Spitze des Eisbergs: "The Obama Administration's Epic Rail Fail"

Zitat The American Interest, 6 Aug 2014:
The Obama Administration has poured $11 billion into high-speed rail projects since 2009, but has virtually nothing to show for it*. The goal was to match the speeds of European and Asian rail (they reach 220 miles per hour) but trains are still stuck at their status quo speeds and no notable improvements have come to the U.S. rail system. To take just one example: it will take an additional $150 billion and 26 more years to raise the speed of regional DC-NYC trains from their current speed of 80 m.p.h to Euro speeds. Many experts say the effort was unrealistic from the start, as the New York Times reports.



* "nix vorweisen können" gilt ja eigentlich für Alles, was diese Administration begriffelt hat. Außer einem Friedensnobelpreis, den der SuperPräsi dafür bekommen hat, daß er nicht George Bush ist. Bin ich auch nicht. Krieg ich auch einen Friedensnobelpreis dafür? (Ganz vergessen: als EU-citoyen habe ich ja einen gekriegt - jedenfalls ~0,000002 % davon.)


Naja, 11 Milliarden sind für das amerikanische Eisenbahnnetz nicht viel, gerade mal ein Tropfen auf den heißen Stein. Um 11 Milliarden hätte man auch 220km wirkliche Hochgeschwindigkeitsstrecke bauen können, auch der TGV hat mal so klein angefangen: http://en.wikipedia.org/wiki/LGV_Atlantique
Aber 220km sind für amerikanische Verhältnisse wahrscheinlich zu kurz um irgendetwas wichtiges zu verbinden.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

11.08.2014 09:16
#42 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #41
Aber 220km sind für amerikanische Verhältnisse wahrscheinlich zu kurz um irgendetwas wichtiges zu verbinden.


Wohl wahr: http://www.infoplease.com/ipa/A0004592.html
In Frage käme da wohl nur die Trasse Philadelphia - New York (94 mi/151 km). Aber der Trip gilt unter Philadelphians ("Phillies" ist die Baseballmannschaft) als kurzer Autoausflug, da in weniger als 2 1/2 h zu erledigen. (Für New Yorker entfällt das, da es für dessen Bewohner keinen Grund gibt, den Rest der terra incognita in Augenschein zu nehmen.)

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

31.08.2014 03:11
#43 RE: Unsinnige Großprojekte Antworten

Wenn auch sonst nichts anderes, so hat der BER doch für ein wunderbares Symbol für den (wahlweise: Berliner - deutschen - europäischen) Politikbetrieb gesorgt:

Augsburger Allgemeine, 15.3.2013 "Geisterzüge gegen Schimmel an der Tunnelwand":


Täglich rauschen leere Bahnen an leeren Haltestellen vorbei, hinaus zum Pannen-Flughafen. Ihre kuriose Aufgabe: Schimmel bekämpfen ... Nächster Halt Flughafen Berlin Brandenburg: Doch von ein- und aussteigenden Fahrgästen fehlt jede Spur. Die Bahnsteige sind leer gefegt, die S-Bahn selbst ist abgesehen von ihrem Fahrer unbemannt. Täglich rollt gut ein Dutzend dieser Geisterzüge durch den Tunnel, der direkt unter dem Terminal des Flughafens verläuft ... Die Züge der Deutschen Bahn müssen trotzdem fahren. Aus einem kuriosen Grund: Ohne Zugverkehr könnte Schimmel die Tunnelwände überziehen. Im unterirdischen Bahnhof sowie im drei Kilometer langen Tunnel herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit, ähnlich wie in einem Keller. „Daher muss ein täglicher Luftaustausch stattfinden“, erklärt Burkhard Ahlert, Pressesprecher der Deutschen Bahn. Wird nicht regelmäßig gelüftet, beginnt es zu schimmeln.

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