Asymmetrische Kriege folgen anderen Gesetzen als konventionelle Kriege. Das ist inzwischen eine Binsenweisheit. Aber bei der Beurteilung von Erfolg und Mißerfolg in einem solchen Krieg wird es oft übersehen.
Eine Anmerkung, ueber die ich gestolpert bin: Sie erwaehnen v. Clausewitz.
Zitat Er ist grundlegend anders beschaffen als der Krieg zwischen Staaten, so wie ihn beispielsweise Clausewitz analysiert hat. Dessen Ziel ist es, den Gegner so schnell wie möglich zu besiegen und ihm den eigenen Willen aufzuzwingen.
Ich denke, auch im asymetrischen Krieg geht es beiden Parteien darum, der anderen den eigenen Willen aufzuzwingen. Nur wendet der scheinbar Schwaechere die Strategie an, die seine Staerken optimal zur Geltung kommen laesst. Und dies kann eben gerade ein langer Konflikt sein. Kurzum: Ich denke nicht, dass man v. Clausewitz' Grundthesen ueber den Krieg im asymetrischen Krieg ignorieren kann. Auch hier geht es darum, dem anderen den Willen zum Weiterkaempfen zu nehmen.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Asymmetrische Kriege folgen anderen Gesetzen als konventionelle Kriege. Das ist inzwischen eine Binsenweisheit. Aber bei der Beurteilung von Erfolg und Mißerfolg in einem solchen Krieg wird es oft übersehen.
Zitat von IRIB„Wer ihnen daraufhin den Rücken zukehrt und sich nicht abwendet um Waffen zu besorgen, oder um sich einer anderen Gruppe von Kämpfern anzuschließen - der wird gewiss den Zorn Gottes erfahren, und die Hölle wird ihn aufnehmen. Ein schlimmes Ende!“ (8: 16)
In den Versen 15 und 16 wird auf die notwendige Disziplin im Kampfgeschehen hingewiesen. Es heißt: Verlasst den Kampfplatz nicht, auch wenn das Heer der Feinde groß ist – es ist nicht richtig, dass Gläubige dies tun, es sei denn sie wollen ihre Kräfte erneuern und Waffen besorgen oder sich einer anderen Gruppe anschließen, um mit diesen gemeinsam den Feind anzugreifen. Ein Vorgehen, das heute mit „Frontverschiebung“ und „Taktikwechsel“ und „Wechsel der Angriffsfront“ bezeichnet wird.
Wir sehen an den Versen 15 und 16 der Sure 8:
Erstens: Die Flucht von der Front und vor dem Dschihad-Kampf ist eine schwere Sünde. Wer flieht, der erfährt Gottes Zorn.
Zweitens: An der Kriegsfront sind strategischer Rückzug und Täuschung des Feindes erlaubt.
Drittens: Die Flucht aus dem Krieg hat sowohl irdische Schande als auch göttliche Strafe im Jenseits zur Folge. Die Flüchtenden erwartet ein schlimmes Ende.
Zitat Das liegt am Wesen eines asymmetrischen Kriegs. Er ist grundlegend anders beschaffen als der Krieg zwischen Staaten, so wie ihn beispielsweise Clausewitz analysiert hat. Dessen Ziel ist es, den Gegner so schnell wie möglich zu besiegen und ihm den eigenen Willen aufzuzwingen. Das Ziel der Aufständischen in einem asymmetrischen Krieg ist es hingegen, die Kampfhandlungen sich möglichst lang hinziehen zu lassen.
Vielleicht könnte man von Clausewitz in gewisser Weise aber auch als einen der Theoretiker (und Praktiker?) des asymmetrischen Krieges bezeichnen? 1812 bis 1814 stand er in russischen Diensten, wo es gegen Napoleon ziemlich onorthodox zur Sache ging. Auch die frühen Guerillakämpfe dieser Zeit wird er verarbeitet haben in seinen kriegstheoretischen Schriften, wo er insbesondere die strategischen Vorteile der Verteidigung recht modern beschreibt.
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