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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 23 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.07.2012 14:14
KKK: Einwanderer? Antworten

Ist es Dummheit, ist es Kalkül?

Es liegt auf der Hand, daß die Überschrift "Einwanderer sind besser ausgebildet als Deutsche" falsch ist.

Auch Frauen sind besser ausgebildet als Männer, wenn man nur die promovierten Frauen nimmt.

Und Bauern besser ausgebildet als Städter, wenn ich unsere Nachbarn nehme - in der jüngeren Generation alle mit Abitur.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

05.07.2012 14:18
#2 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Ich fürchte, da waren Sie zu schnell.

Zitat von SpOn, meine Hervorhebung
Demnach hatte in den vergangenen zehn Jahren gut ein Viertel der neu Zugewanderten einen Hochschulabschluss, in Deutschland sind es nur 18 Prozent. ...

... "Besonders gut qualifiziert sind Zuwanderer aus den west- und südeuropäischen Staaten, also Ländern wie Frankreich, Italien oder Griechenland", sagte IW-Chef Michael Hüther laut Redetext bei der Vorstellung der Studie. Hier hätten sogar 46 Prozent der Einwanderer einen Hochschulabschluss, knapp 15 Prozent einen MINT-Abschluss.


Die Überschrift gibt zumindest diesen Teil der Studie korrekt wieder - wenn 25% der Zugewanderten einen Hochschulabschluss hat, aber nur 18% der Hiesigen, dann sind die Zuwanderer formal höher qualifiziert.

Natürlich kann man über die Qualität ausländischer Abschlüsse diskutieren.

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.07.2012 14:28
#3 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von Gorgasal im Beitrag #2
Ich fürchte, da waren Sie zu schnell.

Zitat von SpOn, meine Hervorhebung
Demnach hatte in den vergangenen zehn Jahren gut ein Viertel der neu Zugewanderten einen Hochschulabschluss, in Deutschland sind es nur 18 Prozent. ...

... "Besonders gut qualifiziert sind Zuwanderer aus den west- und südeuropäischen Staaten, also Ländern wie Frankreich, Italien oder Griechenland", sagte IW-Chef Michael Hüther laut Redetext bei der Vorstellung der Studie. Hier hätten sogar 46 Prozent der Einwanderer einen Hochschulabschluss, knapp 15 Prozent einen MINT-Abschluss.

Die Überschrift gibt zumindest diesen Teil der Studie korrekt wieder - wenn 25% der Zugewanderten einen Hochschulabschluss hat, aber nur 18% der Hiesigen, dann sind die Zuwanderer formal höher qualifiziert.

Aber die Zuwanderung begann doch nicht vor zehn Jahren. Und wer als "neu Zugewanderter" kategorisiert wird, geht aus der Meldunng auch nicht hervor. Die Braut aus Anatolien?

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

05.07.2012 14:30
#4 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #3
Aber die Zuwanderung begann doch nicht vor zehn Jahren. Und wer als "neu Zugewanderter" kategorisiert wird, geht aus der Meldunng auch nicht hervor. Die Braut aus Anatolien?

Ja, über all das kann man diskutieren.

Aber wenn Sie aus dem Artikel ausschliesslich die Zahlen zu Frankreich, Italien und Griechenland zitieren, dann werfen Sie SpOn vor, nur die Bildung der Zuwanderer aus diesen Ländern mit denen der Einheimischen zu vergleichen. Und das tut er nicht.

--
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.07.2012 14:33
#5 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von Gorgasal im Beitrag #4
Zitat von Zettel im Beitrag #3
Aber die Zuwanderung begann doch nicht vor zehn Jahren. Und wer als "neu Zugewanderter" kategorisiert wird, geht aus der Meldunng auch nicht hervor. Die Braut aus Anatolien?

Ja, über all das kann man diskutieren.

Aber wenn Sie aus dem Artikel ausschliesslich die Zahlen zu Frankreich, Italien und Griechenland zitieren, dann werfen Sie SpOn vor, nur die Bildung der Zuwanderer aus diesen Ländern mit denen der Einheimischen zu vergleichen. Und das tut er nicht.

Ich werfe der Meldung vor, eine nicht repräsentative Stichprobe als repräsentativ darzustellen.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

05.07.2012 14:40
#6 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #5
Ich werfe der Meldung vor, eine nicht repräsentative Stichprobe als repräsentativ darzustellen.

Ah, ich glaube, ich verstehe. Ihr Problem ist, dass die Studie nur die Neueinwanderer der letzten zehn Jahre abdeckt, die SpOn-Überschrift aber nur pauschal von "Einwanderern" spricht? Dann haben Sie natürlich recht.

Darauf gehen Sie aber in Ihrem Artikel leider überhaupt nicht ein - sondern nur auf die erwähnte Passage zu Frankreich, Italien und Griechenland. Die aber bei SpOn lediglich illustrativ ist. Die SpOn-Überschrift bezieht sich offensichtlich nicht hierauf, sondern auf die 25% der Neueinwanderer mit Hochschulabschluss.

--
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Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

05.07.2012 14:44
#7 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Ich denke, es ist einfach nur die lästige Angewohnheit von SPON, linkspopulistische Headlines zu verfassen, die mit dem Inhalt des Textes wenig bis gar nichts zu tun haben.

In diesem Fall: Einen Bericht über etwas wünschenswertes (dass Zuwanderung zur Verbesserung des Qualitätsniveaus beiträgt, in anderen Ländern eine Selbstverständlichkeit) umzudichten in die These "Deutsche sind dümmer als Ausländer".

Gruß Petz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

05.07.2012 14:49
#8 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #7
Ich denke, es ist einfach nur die lästige Angewohnheit von SPON, linkspopulistische Headlines zu verfassen, die mit dem Inhalt des Textes wenig bis gar nichts zu tun haben.

In diesem Fall: Einen Bericht über etwas wünschenswertes (dass Zuwanderung zur Verbesserung des Qualitätsniveaus beiträgt, in anderen Ländern eine Selbstverständlichkeit) umzudichten in die These "Deutsche sind dümmer als Ausländer".

So interpretiere ich das auch. Es ist das Vorurteil der Vorurteilslosen.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

05.07.2012 16:07
#9 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von Meister Petz
Einen Bericht über etwas wünschenswertes (dass Zuwanderung zur Verbesserung des Qualitätsniveaus beiträgt, in anderen Ländern eine Selbstverständlichkeit)

Ist nicht auch die eigentliche Frage, ob andere Nationen, namentlich die sog. "Einwanderernationen" überhaupt Einwanderer ohne höhere Bildung ins Land lassen, also dort die Quoten der besser Ausgebildeten deutlich über 50% liegen müsste? Und warum Deutschland sich mit einer Struktur der Einwanderung begnügt, die von der Bildung her nur leicht über dem Landesdurchschnitt liegt?

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

RichardT Offline




Beiträge: 287

05.07.2012 17:59
#10 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Es gibt bei dem Artikel einiges was zu bemängeln ist. Gar nicht berührt wird die Frage was für Abschlüsse die Nicht Akademiker haben. Angenommen die 75% ohne UniLaufbahn sind Analphabeten? Und wie schon erwähnt wurde, was sind die akademischen Grade wert?
Ein Handwerksmeister zählt bei all den Untersuchungen nichts, es geht immer nur um Akademiker! ...

Abgesehen davon bejubelt SPON hier eine Selbstverständlichkeit wenn es tatsächlich so ist. Einwanderer die schlechter ausgebildet sind braucht kein Land.

Düsentrieb Offline




Beiträge: 12

05.07.2012 19:40
#11 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Lieber Zettel,

auf mich wirkt der SPON-Artikel wie eine weitere Meldung aus der Abteilung "Gut gemeint...".

Mir fehlt in dem Artikel der Hinweis auf das recht spezielle (und meiner Ansicht nach sehr ordentliche) duale Ausbildungssystem in Deutschand, das in dieser Form meines Wissens nach nur in einigen wenigen anderen Ländern um uns herum zu finden ist - die Schweiz zum Beispiel besitzt auch ein qualitativ gutes ähnliches System.

In vielen anderen Ländern benötigt man ein (Hochschul-) Studium, um zum Beispiel in einem naturwissenschaftlich-technischen Beruf arbeiten zu können. Somit kann es durchaus vorkommen, dass je nach Erfahrungsgrad ein deutscher Facharbeiter eine verantwortungsvollere Position einnimmt als ein Studierter aus einem anderen europäischen Land. Und damit wird auch der Vergleich von SPON hinfällig.

Viele Grüße,
Düsentrieb

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.566

05.07.2012 20:19
#12 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von RichardT im Beitrag #10
Es gibt bei dem Artikel einiges was zu bemängeln ist. Gar nicht berührt wird die Frage was für Abschlüsse die Nicht Akademiker haben. Angenommen die 75% ohne UniLaufbahn sind Analphabeten? Und wie schon erwähnt wurde, was sind die akademischen Grade wert?
Ein Handwerksmeister zählt bei all den Untersuchungen nichts, es geht immer nur um Akademiker! ...

Abgesehen davon bejubelt SPON hier eine Selbstverständlichkeit wenn es tatsächlich so ist. Einwanderer die schlechter ausgebildet sind braucht kein Land.



Und so sieht so etwas (i.e. ein Artikel über die Tatsachen, aber die Tatsachen eben auch) aus, ohne von vornherein der Sache die befohlene Drehrichtung zu geben:

http://online.wsj.com/article/SB10001424...wsj_share_tweet

Zitat Walter Russell Mead/WSJ
__________
Only 16% of Asian-American babies are born out of wedlock, in contrast to 41% for the general population. In the U.S., 63% of all children grow up in a household with two parents; the figure for Asian-Americans is 80%. Some 66% of Asian-Americans believe parents should have some input into what careers their children select and 61% think that parents have something useful to say about their children's choice of a spouse. The hard work and strong family values appear to pay off: Asian-Americans' median household income is $66,000 (national median: $49,800) and their median household wealth is $83,500 (national median: $68,529).

Nor does the community seem to be inward-looking or unwilling to assimilate. While just over half of first-generation Asian immigrants say that they speak English "very well," 95% of those born in the U.S. say they do. Only 17% of second-generation Asian-Americans say that their friends are mostly members of their own ethnic group.
_________

http://www.businessweek.com/articles/201...ent-cool-things

Von "Ihr habt ja nicht mal Abitur" findet sich da nichts - typisch yanquis...

rubars25 Offline



Beiträge: 42

05.07.2012 23:21
#13 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Schönen Guten Tag / Abend an die Forumsteilnehmer.

Die Überschrift ist in der Tat irreführend, da sie die, für den Artikel relevanten, letzten 10 Jahre nicht einmal andeutet.
Meine Kritik richtet sich allerdings eher dagegen, dass der Artikel Äpfel mit Birnen vergleicht und daraus schließt, importiertes Obst wäre höherwertiger. Ebenfalls werden lediglich Prozentangaben genannt, keine absoluten Werte. 90% von 2 sind auch nur 1,8 Tropfen auf dem heißen Stein.




Ein Artikel darüber, welche Abschlüsse Einwanderer in Deutschland erreichen, wäre doch viel interessanter – Abschlüsse Deutscher im Ausland wären dann natürlich einen weiteren Artikel wert.
Ja, das Bild stellt einen Griff in die Schublade mit Vorurteilen dar, manche davon erweisen sich jedoch häufig als war - nicht nur bezüglich Asiaten.












Sofern nicht anders erwähnt, geben meine Beiträge lediglich meine Meinung wieder, die ich weder als allgemeingültig noch als unfehlbar erachte
rechtschreibfehler sind urheberrechtlich geschützt

Andreas-SIN Offline



Beiträge: 5

06.07.2012 09:34
#14 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Hallo zusammen,

lese Zettels Raum jetzt schon seit fast 2 Jahren und als jemand der seit 2004 im Ausland lebt finde ich es wirklich grossartig, dass es so eine Seite gibt. Vielen Dank dafuer. Habe den Spiegel letztes Jahr abbestellt, da ich die als Opfer der ostdeuschen Diktatur die verhoehnenden Kommentare von Augstein jr. nicht mehr ertragen konnte und da ich mich meist im englischsprachigen Fernsehen informiere finde ich die Spiegel-Enten teilweise sehr amuesant.
Aber dieser Artikel jetzt loest zumindest den Wunsch aus, was dazu zu sagen.

Ich lebe z.Zt.in Singapore und habe etliche australische und canadische Kollegen, alles irgendwie klassische Einwanderungslaender und irgendwie auch Laender, die sehr Wohl Menschen, die einwandern moechten nach Vermoegen, Bildung und Leistungsfaehigkeit bewerten.
Das ist normal und keineswegs unmenschlich. Wenn ich hier nicht (mehr) performe, habe ich nach Hause zu gehen. Das ist doch nur verstaendlich.
Wir (Deutschland) ziehen dagegen gerade die Ungebildeten staerker an und verweigern es uns Menschen nach ihrem Nutzen fuer unsere Gesellschaft zu (selektieren)(ich weiss: ein fuerchterliches Wort) bewerten.
Und dann gibt es eine Statistik und die wird gleich so hin gedrehselt, dass Einwanderung auch ohne Auswahl gut fuer uns ist. Bullshit! Von den 100% Einwanderen der letzten 10 Jahre sollten 70 bis 80% eine excellente Ausbildung haben und Deutschland mit entsprechender Performance unterstuetzen- ich meine da nicht das Gesinge von peruanischen Volksliedern vor Karstadt.
Am Ende wird doch mit solch Head lines versucht diejenigen der schweigenden Mittelschicht so zu beeinflussen, dass sie die Auswuechse der linken Gutmenschen mit ihrem selbstlosem Helfersyndrom als zumindest nicht nachteilig fuer D empfinden und am Ende die Geschenke, die wir da machen, klaglos zahlen.
Oft wird man im Ausland gefragt: Warum macht Deutschland das? Und ich habe immer oeffter keine Antwort drauf. Sarrazin-Diskussion?, Energie-Wende?, Piraten?, Direkte Alimentierung von Stunde 1 fuer jeden, der nach D kommt? Machmal faellt mir nur ein: Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er auf's Glatteis.

Musste ich mal los werden.
Und nochmal vielen Dank fuer die vielen guten Beitraege in Zettels Raum und die Muehe, die da dahinter steht.

Gruesse Andreas

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

06.07.2012 09:55
#15 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von Düsentrieb im Beitrag #11
die Schweiz zum Beispiel besitzt auch ein qualitativ gutes ähnliches System.


Und Österreich! Etwa die Höhere Technische Lehranstalt (HTL), die mit der Matura (Abi) abschließt. Mit 5 Jahren Dauer, knappen 40 Wochenstunden, ist ein guter HTLer jedem Bachelor (nur 3 Jahre Dauer, und nur 20 Wochenstunden) in einem vergleichbaren Studiengang ebenbürtig. (Ich habe beide Ausbildungen genossen.)
Ich kenne technische Bachelorabsolventen, die haben bescheidene Programmierkenntnisse, obwohl es der Hauptbestandteil des Studiums war. Um fair zu bleiben: In meiner FH wird teilweise recht stark ausgesiebt.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.07.2012 13:48
#16 Leser von ZR Antworten

Zitat von Andreas-SIN
Und nochmal vielen Dank fuer die vielen guten Beitraege in Zettels Raum und die Muehe, die da dahinter steht.

Danke! Es ist manchmal a bisserl Mühe, überwiegend aber vergnüglich.

Allerdings hätte ich gern mehr Leser.

Heute zum Beispiel werden es ungefähr 5.000 Pageviews sein; manchmal sind es nur 4000. (Das ist die Motigo-Zählung; die von Histats ist meines Erachtens zu hoch). Im kleinen Zimmer liegt die Zahl der Pageviews am Tag zwischen 5.000 und 10.000. Die Zahl der Leute, die pro Tag in ZR gehen, dürfte kaum 2.000 erreichen.

Es sollte doch in Deutschland ein paar mehr Menschen geben (oder in Singapur ), die ZR lesen mögen, oder nicht?

Ich frage mich, wie man an diese potentiellen Leser herankommt, die einfach nicht wissen, daß es ZR gibt.

Für Ideen wäre ich dankbar.

Herzlich, Zettel

PS und Edit: Willkommen im kleinen Zimmer!

Tischler ( gelöscht )
Beiträge:

06.07.2012 13:57
#17 RE: Leser von ZR Antworten

Vielleicht, lieber Zettel, einen ähnlichen Weg wie z.B. der gute Calimero ihn, mit Ihrer Genehmigung,
beschreitet.
Sprich: Hier kommentieren, mit anhängigem Hinweis auf seinen Blog.

Würde allerdings, Ihren nicht unerheblichen Zeitaufwand, nochmals steigern.

Mute ich Ihnen aber zu.

Grüße T.

Düsentrieb Offline




Beiträge: 12

06.07.2012 14:04
#18 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #15
Zitat von Düsentrieb im Beitrag #11
die Schweiz zum Beispiel besitzt auch ein qualitativ gutes ähnliches System.


Und Österreich! Etwa die Höhere Technische Lehranstalt (HTL), die mit der Matura (Abi) abschließt. Mit 5 Jahren Dauer, knappen 40 Wochenstunden, ist ein guter HTLer jedem Bachelor (nur 3 Jahre Dauer, und nur 20 Wochenstunden) in einem vergleichbaren Studiengang ebenbürtig. (Ich habe beide Ausbildungen genossen.)
Ich kenne technische Bachelorabsolventen, die haben bescheidene Programmierkenntnisse, obwohl es der Hauptbestandteil des Studiums war. Um fair zu bleiben: In meiner FH wird teilweise recht stark ausgesiebt.




Da haben Sie recht, das liest sich sehr gut. Ich wollte Österreich keinesfalls unterschlagen, hatte jedoch keine spezifische Kenntnis des Systems. Ihre Beschreibung erinnert mich an die schweizer Möglichkeit, während der Berufsausbildung die Matur abzulegen (dann als Berufsmatur bezeichnet). Wenn ich mich nicht irre, ist das in Deutschland allenfalls als begleitende Abendschule möglich, oder aber - wenn die Berufsausbildung nach der mittleren Reife begann - auf dem zweiten Bildungsweg über die Berufsoberschule.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.07.2012 14:07
#19 RE: Leser von ZR Antworten

Zitat von Tischler im Beitrag #17
Sprich: Hier kommentieren, mit anhängigem Hinweis auf seinen Blog.

Ich habe mich aus der Blogosphäre fast ganz zurückgezogen. Das drückt sich auch darin aus, daß ZR bei ebuzzing (früher Wikio) jetzt nur noch auf Rang 24 liegt; früher war es 13 oder 14. Bei Alexa gibt es Dasselbe.

Es ist, lieber Tischler, schlicht eine Frage der Zeit. Ich habe ein Privatleben, ich lese viel. Ich widme ZR viel Zeit; das Schreiben ist ja nur ein kleiner Teil davon, das meiste ist Recherche.

Da kann ich einfach nicht mehr, wie ich es früher gemacht habe, in diesen und jenen Blog gehen und dort mitdiskutieren. Sogar bei meinen Freunden vom Antibürokratieteam und vor allem bei B.L.O.G., der mir nähersteht als jeder andere, tue ich es nicht mehr.



Man muß halt Prioritäten setzen. Ich verfolge so ziemlich die wichtigsten internationalen Zeitungen, lese Stratfor und dergleichen. Für Gefechte, wie ich sie früher einmal zum Beispiel in linksliberalen Blogs ausgetragen habe, bleibt da einfach keine Zeit.

Ich hatte gehofft, daß durch die Erweiterung der Zahl der Autoren in ZR mir sozusagen ein Teil der Arbeit abgenommen werden würde. Das war ein Irrtum. Wenn ich es noch einmal zu entscheiden hätte, würde ich ZR weiter als Ein-Mann-Unternehmen führen und nur Gastbeiträge einladen.

Herzlich, Zettel

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

06.07.2012 14:32
#20 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von RichardT im Beitrag #10
Es gibt bei dem Artikel einiges was zu bemängeln ist. Gar nicht berührt wird die Frage was für Abschlüsse die Nicht Akademiker haben. Angenommen die 75% ohne UniLaufbahn sind Analphabeten? Und wie schon erwähnt wurde, was sind die akademischen Grade wert?
Ein Handwerksmeister zählt bei all den Untersuchungen nichts, es geht immer nur um Akademiker! ...

Wie bei allem in Europa versucht man ja die Abschlüsse und deren Wertigkeit irgendwie vergleichbar zu machen. Dazu gibt es den Europäischen Qualifikationsrahmen mit einer 8-stufigen Einteilung von Kompetenzlevels. Wie man dort sieht, beginnt es in Stufe 1 mit einem grundsätzlich einsatzfähigen Menschen, der wahrscheinlich wenigstens lesen und schreiben kann. Vulgo: Hilfsarbeiter/Anlernkraft für einfachste Aufgaben.
Bis in die Stufe 4 wird dort anscheinend alles zusammengefasst, was man in Deutschland innerhalb des dualen Ausbildungssystems erreichen kann. Der voll ausgebildete Facharbeiter mit Spezialkenntnissen, Zusatzqualifikationen etc. scheint also auf Stufe 4 sein letztes Kompetenzlevel zu erreichen.

Dagegen geht es ab Stufe 5 los mit all dem, was man im Rahmen eines Studiums erreichen kann. Beginnend mit einem "Kurzstudiengang" (was auch immer das ist), über den Bachelor auf Stufe 6, den Master auf 7 und den PhD auf der finalen Stufe 8.

Das passt wahrscheinlich recht gut auf all die Länder, deren prozentualer Anteil an Abiturienten und Hochschulabsolventen uns immer als Vorbild angepriesen wird (vielleicht gibts da nur Ungelernte und Studierte?). Nur frage ich mich da ernsthaft, was man von einem Akademikeranteil jenseits der 50% zu halten hat. Ich glaube, soviele nominal Höhergebildete braucht kein Mensch. Was soll man mit potenziell 50 - 70 Prozent Häuptlingsanteil anfangen? Was ist denn da noch von den restlichen Indianern zu halten? Ich habe den Verdacht, dass hier die "natürliche" Hochleisterquote von vielleicht 10 - 15 Prozent künstlich mit eigentlich Mittelmäßigen aufgepumpt wird. Und dieses "akademische Mittelmaß" bevölkert nun die Stufen 5 - 6 des EQR ... oberhalb des deutschen Facharbeiters.

Einen anderen Ansatz versucht man von Seiten Deutschlands einzubringen (hier beispielhaft die Seite 16). Ob das in diesem Europa irgendwelchen Anklang findet, wage ich allerdings zu bezweifeln. Bisher ist man wohl auf diesem Stand bei einem deutschen Qualifikationsrahmen (DQR). Die Aufteilung im zuerst verlinkten *.pdf-Dokument mit den dortigen 8 Stufen trifft aber eher die deutsche Wirklichkeit. (Wobei ich allerdings noch nie erlebt habe, dass ein BA als Mindestvorraussetzung für die Besetzung des Leiters einer Funktionsabteilung ausreicht. Das kann in anderen Branchen aber anders sein. Bei uns zählt eigentlich nur der Dipl. Ing oder der MA, bzw. eins drunter der Meister. Ein BA kommt irgendwie nirgends vor - es sei denn, als nette Zusatzqualifikation.)


Davon abgesehen finde ich aber auch die angeblich besonders gut ausgebildeten Spanier und Griechen zumindest zweifelhaft. Ich weiß nicht wo ich es unlängst gelesen habe, aber anscheinend hat die extrem hohe spanische Jugendarbeitslosigkeit auch etwas mit einem strukturellen Bildungsdesaster zu tun. In den Zeiten des langjährigen Baubooms hat angeblich ein Großteil der Schulabgänger gar keine Anschlussqualifikation erworben, sondern ist sofort ungelernt in die Baubranche gewechselt, da man dort gleich richtig gutes Geld verdienen konnte. Keine Ahnung, wer da gerade als Hochqualifizierter nach Deutschland strömt.

Und bei Griechenland muss man sich mal eines vor Augen führen: Dort war es jahrelang oberstes Ziel irgendwo im Staatsdienst, oder im staatsnahen Bereich unterzukommen. Dort gab es richtig gutes Geld zu verdienen (zu bekommen), während die freie Wirtschaft quasi nichtexistent war. Um das zu erreichen sind (neben der Korruption) genau welche Qualifikationen notwendig? Sprich: mit welchen Zertifikaten werden die nominal hochqualifizierten Griechen größtenteils hier aufschlagen? Ich bin da - durchaus vorurteilsbelastet - etwas skeptisch.

Beste Grüße, Calimero

----------------------------------------------------
Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

06.07.2012 15:11
#21 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von Düsentrieb im Beitrag #18
Ihre Beschreibung erinnert mich an die schweizer Möglichkeit, während der Berufsausbildung die Matur abzulegen (dann als Berufsmatur bezeichnet).

Das wäre bei uns die Lehre mit Matura. Die HTL ist aber etwas anderes eine berufsbildende höhere Schule, es sind fast 40 Wochenstunde in der Schule zu verbringen, davon ein Tag in der Werkstätte, in dem späteren Jahrgängen im Labor. Vom Anspruch durchaus mit einem Gymnasium vergleichbar.

Düsentrieb Offline




Beiträge: 12

06.07.2012 19:19
#22 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #21
Zitat von Düsentrieb im Beitrag #18
Ihre Beschreibung erinnert mich an die schweizer Möglichkeit, während der Berufsausbildung die Matur abzulegen (dann als Berufsmatur bezeichnet).

Das wäre bei uns die Lehre mit Matura. Die HTL ist aber etwas anderes eine berufsbildende höhere Schule, es sind fast 40 Wochenstunde in der Schule zu verbringen, davon ein Tag in der Werkstätte, in dem späteren Jahrgängen im Labor. Vom Anspruch durchaus mit einem Gymnasium vergleichbar.


Diese Bildungsform finde ich sehr interessant - für einen deutschen Schüler wäre es allerdings wahrscheinlich ein Alptraum, auf einmal fast 40 Wochenstunden in der Schule verbringen zu müssen
Wenn ich es richtig verstanden habe und Wikipedia es richtig zusammengefasst hat wechselt man üblicherweise nach 8 Schuljahren auf die HTL. Das hieße, man hätte nach den in Deutschland für die Matura üblichen 13 Schuljahren einen qualifizierten Berufsabschluss und die Matura. Das ist ein sehr effizientes - wenn auch sicher sehr anstrengendes - Lernen.

Vielen Dank für diesen spannenden Einblick in die österreichische Ausbildungsstruktur!

Andreas-SIN Offline



Beiträge: 5

07.07.2012 02:55
#23 RE: Leser von ZR Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #16

Zitat von Andreas-SIN
Und nochmal vielen Dank fuer die vielen guten Beitraege in Zettels Raum und die Muehe, die da dahinter steht.
Danke! Es ist manchmal a bisserl Mühe, überwiegend aber vergnüglich.

Allerdings hätte ich gern mehr Leser.

Heute zum Beispiel werden es ungefähr 5.000 Pageviews sein; manchmal sind es nur 4000. (Das ist die Motigo-Zählung; die von Histats ist meines Erachtens zu hoch). Im kleinen Zimmer liegt die Zahl der Pageviews am Tag zwischen 5.000 und 10.000. Die Zahl der Leute, die pro Tag in ZR gehen, dürfte kaum 2.000 erreichen.

Es sollte doch in Deutschland ein paar mehr Menschen geben (oder in Singapur ), die ZR lesen mögen, oder nicht?

Ich frage mich, wie man an diese potentiellen Leser herankommt, die einfach nicht wissen, daß es ZR gibt.

Für Ideen wäre ich dankbar.

Herzlich, Zettel

PS und Edit: Willkommen im kleinen Zimmer!



Meine ehrliche Meinung wirkt eher deprimierend zu solch einem Thema:
Es gibt nur eine sehr kleine Anzahl Menschen, die offen un liberal sind. Den meisten ist es viel angenehmer Ideologien zu folgen und Dinge nach zu plappern, die ein "Vorbild" vorgeplappert hat. Sich auf's taegliche neu zu orientieren, linke wie rechte Positionen zuzulassen, eigene Gedanken zu verwerfen oder zu korrigieren, mal gar keine Meinung zu haben, das ist anstrengend und wirklich schwer durchzuhalten.
Viele Menschen moechten nicht aus ihrer Komfortzone raus und schaetzen es daher gar nicht mit zu viel Hintergrundinfo gefuettert zu werden, da sie dann es selbst verdauen muessen und vielleicht ein Bild von Dingen bekommen, welches kontraer zu ihrer "peer group" ist. Und schon laeuft man Gefahr von der Diskussion in den Disput und vielleicht in einen ausgewachsenen Streit zu rutschen. Das wollen 95% der Menschen vermeiden.

Daher wird (leider) so was wie Zettels Raum immer eine Nische bleiben. Soviele vernuenftige Gedanken sind einfach zu viel fuer Menschen, die 15 Minuten Tagesschau als gut und ausreichend informiert ansehen.

Trotzdem besteht ja Hoffnung, da zumindest 4000 bis 5000 Leute taeglich, da mal reinschauen und es als lesenswert betrachten.

Gruesse Andreas

ESKA ( gelöscht )
Beiträge:

07.07.2012 17:33
#24 RE: KKK: Einwanderer? Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #20
Sprich: mit welchen Zertifikaten werden die nominal hochqualifizierten Griechen größtenteils hier aufschlagen? Ich bin da - durchaus vorurteilsbelastet - etwas skeptisch.
Ich nicht.
Wenn die deutsche Mainstreamwissenschaft (sofern man diesen Propagangabetrieb als Wissenschaft bezeichnen kann) im Gleichschritt mit dem Spiegel feststellt "Einwanderer sind besser ausgebildet als Deutsche", dann habe ich keine Zweifel.
Dann bin ich mir nicht 99%, sondern 100% sicher dass das Gegenteil richtig ist.

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