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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 26 Antworten
und wurde 2.250 mal aufgerufen
 Zeitgeschichte und Politik
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

14.07.2007 10:53
Randbemerkung: Warum ich an den Erfolg unserer westlichen Kultur glaube Antworten

Das ist eines der Themen, die mich sozusagen lebenslang begleiten, wie das der deutsch-jüdischen Beziehung.

Wird unsere westliche Kultur siegen, wird sie besiegt werden?

Ich bin vollkommen davon überzeugt, daß sie siegen wird, daß also Liberalismus, Kapitalismus, Demokratie sich weltweit durchsetzen werden.

Ein lüttes Argument dafür steht hier.

Turbofee Offline



Beiträge: 329

15.07.2007 09:30
#2 RE: Randbemerkung: Warum ich an den Erfolg unserer westlichen Kultur glaube Antworten
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M.Schneider Offline



Beiträge: 672

15.07.2007 17:36
#3 RE: Randbemerkung: Warum ich an den Erfolg unserer westlichen Kultur glaube Antworten
Lieber Zettel, liebe Torbofee

für heute möchte ich gerne ein Interview mit Prof. Dr. Manfred Pohl hier einstellen, das sehr gut zum Thema passt.

Aus Zeitgründen werde ich erst morgen selber etwas dazu sagen.

„Das Ende des Weißen Mannes“

Der Untergang des Abendlandes kommt. Ab 2050 übernehmen in Europa die Einwanderer das Kommando
Moritz Schwarz

Herr Professor Pohl, am 12. Juli beginnt der zweite Integrationsgipfel der Bundesregierung. Was halten Sie für die wichtigste integrationspolitische Maßnahme, die zu ergreifen wäre?

Pohl: Ich glaube, daß die Einführung einer professionell geführten Pflicht-Vorschule für alle Kinder in Deutschland vom zweiten bis zum sechsten Lebensjahr geboten wäre. Die Hauptfächer müßten – neben dem Erlernen der deutschen Sprache – Kultur und Religion sein. Denn die Auseinandersetzungen der Zukunft in unserer Gesellschaft werden sich nicht, wie viele heute noch glauben, um ökonomische Gesichtspunkte, sondern um Kultur und Religion drehen.

Integration sei eine Frage des Überlebens für uns, warnen Sie, denn Sie sagen nichts weniger als „Das Ende des Weißen Mannes“ voraus – so der Titel Ihres neuen Buches.

Pohl: Klassisch stellen sich noch viele Leute vor, Integration sei ein einseitiges Angebot für Migranten. Diese Sicht ist falsch. Integration ist vielmehr eine Frage für unser beiderseitiges Überleben. Das Problem ist, daß sich heute die Mehrheit der Deutschen überhaupt nicht vorstellen kann, daß es tatsächlich in naher Zukunft zum „Untergang des Weißen Mannes“ kommen wird.

Was genau meinen Sie damit?

Pohl: Ich gebe zu, der Begriff „Weißer Mann“ mag irritierend wirken, denn bei uns meint man da eine rassistische Konnotation mitzuhören. In den USA aber spricht man ganz selbstverständlich vom „Weißen Mann“, ebenso wie vom „Roten“ oder „Schwarzen Mann“. Man könnte stattdessen präziser auch „weiße Rasse“ sagen, wobei ich das Wort „Rasse“ in diesem Zusammenhang als verpönt und nicht mehr zeitgemäß empfinde. Hier ist mit dem Begriff einzig und allein die Ethnie gemeint. Tatsache jedenfalls ist, daß es schon in wenigen Jahrzehnten zu seinem „Untergang“ kommen wird. Damit meine ich, daß der „Weiße Mann“, der Jahrhunderte die Welt mit seiner Kultur dominiert hat, bereits ab etwa 2050 in seiner eigenen Heimat, Europa und Nordamerika, demographisch und ökonomisch in die Minderheit geraten wird. In den USA ist die Struktur natürlich durch die schwarze, asiatische und hispanische Gesellschaft eindeutiger als in Europa.

Schwarzmalerei!

Pohl: Ich sage ja, die Leute können sich das nicht vorstellen. Ich habe diese Reaktion schon oft erlebt. Die Menschen sehen überall weiße Menschen, sie haben Kinder, ihre Bekannten ebenso, Migranten nehmen sie nur in einigen Problembezirken wie den Innenstädten wahr und nur ganz vereinzelt sehen sie sie in den gesellschaftlichen Schaltstellen, wie etwa Medien oder Politik. Also sagen sie: „Der Pohl, der spinnt doch!“ Das tun sie, weil sie keine Ahnung von Geschichte, von Demographie und von Kulturentwicklung haben, sondern nur den begrenzten Horizont ihres eigenen Lebens kennen. Die geschichtliche Dimension lehrt uns, wie Kulturen kommen und gehen.

Wieso ausgerechnet im Jahr 2050?

Pohl: 2050 ist ein Richtwert, kein verbindlicher Zeitpunkt. Von hier ab etwa ist damit zu rechnen, daß die neue Entwicklung durchzuschlagen beginnt. Man muß sich diese Entwicklung ähnlich wie bei der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert vorstellen, deren „take off“, also Durchstartphase, man auf etwa 1850 datiert. Das heißt nicht, daß 1850 alles industrialisiert war. Im Gegenteil, aber von da an begann sie in gesellschaftlich relevantem Maße zu wirken, um sich immer mehr zu beschleunigen. Natürlich hat es an vielen Orten noch Jahre und Jahrzehnte gedauert, bis sie sich gänzlich durchsetzte, aber am Ende hatte sie das alte Europa ausgelöscht.

Gibt es für Ihre Prognose eine wissenschaftliche Grundlage?

Pohl: Natürlich, die Voraussagen fußen auf ganz einfachen Hochrechnungen auf Basis der Daten von heute. Hinzu kommt, daß die Menschen immer älter werden, das heißt auch, sie stehen der Wissenschaft mit ihrem Verstand immer länger zur Verfügung. Hieraus folgere ich: Erfahrungen, wissenschaftliche Forschung und wissenschaftliche Erkenntnisse haben eine neue zeitliche Dimension zur optimalen wissenschaftlichen Ausreifung, denn der Wissenschaftler hat ja das doppelte an Lebenszeit zur Verfügung. Das heißt, hier setzt der wissenschaftliche Multiplikatoreffekt verbunden mit dem neuronalen und genetischen Multiplikatoreffekt ein, und das hat immense Auswirkungen auf unsere weitere Entwicklung.

Was also kommt ab 2050?

Pohl: In den USA gibt es drei nichtweiße Hauptgruppen – Schwarze, Latinos und Asiaten – die dort ab etwa 2050 die Mehrheit haben werden. Da nützt auch die Mauer, die Bush im Süden zieht, nichts. In Europa ist es komplizierter, denn hier haben wir eine doch vielfältigere und völlig andere Entwicklung, so etwa das Problem der Integration von Menschen aus dem islamischen Kulturkreis. Es ist deshalb für uns überlebenswichtig, die neue Mehrheit ab 2050, also den „Multi-Colour-Man“ und mit diesem Begriff meine ich natürlich den Menschen mit Migrationshintergrund, gleich welcher Farbe, Religion oder Kultur er angehört, vollständig und erfolgreich in unsere Gesellschaft integriert zu haben.

Was aber den Untergang des Weißen Mannes auch nicht verhindert?

Pohl: Das stimmt, aber wenn wir in etwa fünfzig Jahren einfach nur braun statt weiß wären, wäre das kein Problem, denn wir wären ja weiterhin Deutsche. Der springende Punkt ist aber die Frage: Wird der deutsche Bürger bzw. die deutsche Bürgerin mit multikulturellem Hintergrund, sprich der „Multi-Colour-Man“, in verschiedenartigen Kulturen zurechtkommen? Wenn wir weiterhin in einer westlich geprägten, aufgeklärten, toleranten, säkularen, rechts- und sozialstaatlichen sowie marktwirtschaftlichen Gesellschaft leben wollen, dann müssen wir dafür sorgen, daß das Leben als zukünftiger „Multi-Colour-Man“ in verschiedenen Kulturen reibungslos verläuft. Sonst könnten wir uns ganz rasch in einer Welt wiederfinden, die uns gar nicht behagt. Verschiedenartige Kulturen und Religionen müssen lernen, miteinander umzugehen, um friedlich miteinander zu leben.

Nicht genannt haben Sie eben die Begriffe „Christentum“ und „Abendland“.

Pohl: Wenn wir eine friedliche und stabile Zukunft in diesem beschriebenen Sinne erreichen wollen, dann müssen wir ein System schaffen, das einen freien Wettbewerb von Kulturen und Religionen garantiert – um Kultur und Religion des „Multi-Colour-Man“ integrieren zu können, die können natürlich auch christlich sein.

Das heißt, überleben wird bestenfalls unsere Zivilisation – nicht unsere Kultur.

Pohl: Ich weiß, damit stimmen viele, die sagen, „im christlichen Abendland ist unsere christliche Kultur die Basis“, nicht überein. Es ist natürlich schwer zu verstehen, daß andere Religionen und Kulturen sich so entwickeln können, daß sie eines Tages in Deutschland dominant sind. Aber das ist der Beitrag, den wir leisten müssen.

Wie sicher ist, daß Ihr Plan klappen wird?

Pohl: Wir haben es mit Geschichte zu tun. Sicher ist gar nichts.

Was könnte schiefgehen?

Pohl: Zum Beispiel könnte der „Multi-Colour-Man“ sagen: „Jahrhundertelang haben uns die Weißen ausgebeutet, jetzt beuten wir die Weißen aus!“ Allerdings halte ich das für äußerst unwahrscheinlich, denn diese Geisteshaltung ist zwar im Hinterkopf noch vorhanden, de facto aber überwunden. Eher vorhanden ist die Gefahr, daß eine „weiße“ und eine „farbige“ Parallelgesellschaft entsteht und wir es mit Fundamentalismen, Aufständen, Straßenkämpfen, Kriminalität und Terrorismus zu tun bekommen.

Eine Art Bürgerkrieg?

Pohl: Wir kennen solche Situationen ja aus anderen Weltgegenden oder Epochen.

Sie sagen voraus, daß der multifarbige Mann am Ende in der Mehrheit sein wird.

Pohl: Im schlimmsten Fall wäre es daher sogar möglich, daß Europa – also das, was wir mit Europa meinen – einfach verschwindet, so wie das alte Ägypten, Rom oder Athen.

Davor haben in den sechziger Jahren bereits der britische Konservative Enoch Powell (JF 47/05), in den Siebzigern der französische Romancier Jean Raspail (Interview in JF 34/06) und in den Achtzigern der deutsche Soziologe Robert Hepp (Interview in JF 16/06) gewarnt. Sie sind dafür mit dem Vorwurf des Rechtsextremismus und der Volksverhetzung belegt worden.

Pohl: Ich bin auch schon wahlweise in die rechte und in die linke Ecke gestellt worden. Rechts, weil ich über das Ende des „Weißen Mannes“ schreibe. Links, weil ich über den „Multi-Colour-Man“ schreibe, dem ich unsere Kultur aufdrücken wolle.

Haben die Kritiker beider Seiten nicht recht? Sie haben doch oben ausgeführt, daß Sie die Dominanz unserer Gesellschaft über die Kultur des farbigen Mannes erhalten wollen, wie die Linken Ihnen vorwerfen. Ebenso, wie Sie oben eingestanden haben, die abendländische Kultur preiszugeben und – falls Ihr Plan scheitern sollte – sogar das Verschwinden Europas in Kauf zu nehmen.

Pohl: Das stimmt schon, meine Lösung ist aber ein Mittelweg.

Krankt Ihr Konzept nicht daran, daß Sie vom heutigen Bewußtsein des farbigen Mannes für das Jahr 2050 ausgehen? Nach aller historischen Erfahrung wird sein Bewußtsein dann aber ein völlig anderes sein. Zum Vergleich: Am Beginn der sozialen Bewegung des 19. Jahrhunderts ging es lediglich um den Schutz vor Ausbeutung, auf ihrem Höhepunkt um den systematischen Massenmord an ihren ehemaligen kapitalistischen Herren.

Pohl: So etwas würde man heute nicht mehr machen. Aber Sie haben schon recht: Am Anfang ist es ein Dialog mit uns über Schutz und Autonomie und eines Tages, wenn man erstmal die Macht hat, könnte es durchaus sein, daß man auch beherrschen will.

Und dem Weißen Mann auch in seinem Reservat vorschreibt, wie er zu leben hat?

Pohl: Das kann passieren.

„Auch Deine Frau trägt ein Kopftuch, auch Deine Kinder werden beschnitten, auch Du betest zu Allah“?

Pohl: Ausschließen kann ich das nicht. Denn das ganze ist ein schleichender Prozeß, dessen Ausgang man nicht im Detail voraussagen kann. In der Geschichte war es immer so, daß Entwicklungen, die man heute noch für unvorstellbar hielt, später eingetroffen sind. Deswegen sind ein frühzeitiger Dialog, eine schnelle Integration und ein friedlicher Übergang unabdingbar.

Vielleicht ist der farbige Mann der Zukunft ja freundlich – vielleicht aber steckt er uns auch ins Lager?

Pohl: Um so wichtiger ist es, daß wir jetzt damit beginnen, diesen Prozeß möglichst in friedliche Bahnen zu lenken. Gerade deshalb müssen wir alles tun, um ihm die Vorteile unserer Errungenschaften, wie etwa die Menschenrechte und Demokratie zu verdeutlichen, nicht aufzuzwingen.

Warum sollte sich der farbige Mann darauf einlassen, wenn er erstmal die Macht hat?

Pohl: Es gibt dafür bereits positive Ansätze auf lokaler Ebene. In den USA gibt es bereits zahlreiche Denkfabriken, die sich mit diesen Problemen beschäftigen, während wir in Europa offenbar warten wollen, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Warum wird das Problem, das ja offenbar so nah ist, von der Politik nicht aufgegriffen?

Pohl: Wenn Sie dem Finanzminister sagen, er müsse seinen Haushalt im Hinblick auf die Probleme in fünfzig Jahren umstellen, wird er ihnen schulterzuckend sagen: „Ich habe schon Probleme genug.“ Das ist auch nicht von der Hand zu weisen.

Das heißt, die Politik ist grundsätzlich nicht in der Lage, das Problem zu lösen?

Pohl: Unsere demokratischen Strukturen sind inzwischen so weiträumig, daß wir fast nicht mehr entscheidungsfähig sind. Deshalb muß man – auch wenn mancher meint, mein Vorschlag höre sich fragwürdig an – über unsere Demokratie nachdenken können, nicht um weniger Demokratie zu haben, sondern um mehr Demokratie zu schaffen.

Was bedeutet?

Pohl: Wir müssen uns fragen, ist die parlamentarische Demokratie, so wie wir sie haben, die richtige Staatsform für das 21. Jahrhundert? Alle reden bei uns von „Reformen“, aber an diese Frage traut sich ernsthaft keiner ran! Davor haben sie alle Angst.

Was meinen Sie denn konkret?

Pohl: Warum klappen denn alle unsere Reformen nicht? Weil es im Grunde kaum noch Unterschiede zwischen den etablierten Parteien gibt. Sie trauen sich an grundlegende zukunftsorientierte Veränderungen nicht heran. Reformen sind zumeist Stückwerk und werden von der nächsten Regierung wieder mit Stückwerk korrigiert. Wir brauchen ganzheitliche und langfristige klare Konzepte. Es nutzt nichts, das Kita-Problem zu lösen und die nachfolgenden Jahre außer acht zu lassen.

Was heißt das? Daß unsere Demokratie bereits außer Kraft gesetzt ist?

Pohl: Zumindest schwer behindert. Und letztendlich wird unsere Demokratie doch nur noch von der Politik und den Medien bestimmt. Die Menschen sind politikmüde, weil sie sich nicht in den Ergebnissen wiederfinden. Was wir brauchen, ist deshalb eine grundlegende Systemreform, die die Bürger wieder beteiligt. Es ist doch Augenwischerei zu sagen, der Bundestag werde vom Volk bestimmt. Tatsächlich bestimmt eine verschwindend kleine Minderheit von maximal 1,6 Millionen Bürgern, nämlich jenen, die in unseren Parteien organisiert sind und die über die Kandidatenaufstellung bestimmen, wer im Bundestag sitzt. Sie repräsentieren nicht das Volk, sondern nur einen Teil des Volkes. Langfristig werden alle Menschen mit Migrationshintergrund wählen wollen, auch die über drei Millionen Muslime in Deutschland.

Was, wenn die Systemreform ausbleibt?

Pohl: In der Vergangenheit hat die Geschichte solches Versagen meist mit Revolution quittiert. Es könnte doch zum Beispiel sein, daß die Europäer angesichts der Entwicklung eines Tages zu dem Schluß kommen, sie wollen in Europa gar keine fremden Kulturen mehr haben! Wollen wir so einer Zuspitzung der Lage vorbeugen, müssen wir zu einer Generalreform kommen, die uns wieder handlungsfähig macht. Unsere Politiker meinen leider, wir hätten historisch alles ausgestanden – wer so etwas denkt, hat keine Ahnung von Geschichte. Unsere Gesellschaft kann in einer Krise nach wie vor ausbrechen, nach links wie nach rechts. Nichts ist entschieden. Das Ende der Geschichte ist noch lange nicht erreicht.



Prof. Dr. Manfred Pohl

leitete bis 2004 das Historische Institut und bis 2005 das Institute for Corporate Culture Affairs (ICCA) der Deutschen Bank. Der Historiker und Volkswirt ist Vorstandsmitglied verschiedener historischer Gesellschaften und lehrte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität zu Frankfurt am Main. 2003 gründete er zusammen mit Hans-Olaf Henkel und Roland Berger den Konvent für Deutschland, dem inzwischen namhafte Politiker wie Roman Herzog, Klaus von Dohnanyi oder Otto Graf Lambsdorff angehören. Geboren wurde Pohl 1944 nahe Saarbrücken.



„Das Ende des Weißen Mannes“:

Der „Kampf um die Weltherrschaft“ hat begonnen, diagnostiziert Manfred Pohl in seinem jüngsten Buch (Westkreuz-Verlag, 2007). Europa sieht sich konfrontiert mit der „kriegerischen Religion“ des Islam in einem Kampf, in dem es „keine Toleranz und Akzeptanz“ gibt, da Muslime keine „europäische Identität übernehmen“. Dabei steht das „Ende des Weißen Mannes“ ab etwa 2050 bereits fest. Damit wir aber unter den eingewanderten, neuen, multifarbigen Herren Europas in Gnaden unser Alter fristen können, ist eine Weitergabe der westlichen Zivilisation unbedingt nötig. Deutschland brauche daher eine „Erziehung zu mehr Arbeit, mehr Leiden“. Die fünf Prozent Hochintelligenten sollen sortiert, Eliten herangebildet und auch unsere Demokratie kritisch „hinterfragt“ werden. Frauen sollten wieder ihrem „Mutterinstinkt folgen“.

© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. 29/07 13. Juli 2007
Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

15.07.2007 19:33
#4 RE: Randbemerkung: Warum ich an den Erfolg unserer westlichen Kultur glaube Antworten

Liebe Leute,

ich sehe es auch so, wie Prof.Pohl, dem habe ich leider nichs hinzuzufügen. Erst recht nicht positives. Und was mein "Spezialgebiet" betrifft - auch dies ist einer der Gründe dafür, warum das "neue Europa" so zurückhaltend bei der erweiterten europäischen Integration ist.

Schönen Gruß, Ungelt

Turbofee Offline



Beiträge: 329

15.07.2007 22:17
#5 RE: Randbemerkung: Warum ich an den Erfolg unserer westlichen Kultur glaube Antworten
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.07.2007 05:57
#6 Wie Kulturen verschmelzen Antworten

Zitat von Turbofee
Unsere "westliche Kultur" wird auf lange Sicht siegen, oder besser gesagt: Es gibt keine bessere Alternative dazu, und das Rad der Zeit wird auf Dauer nicht zurückzudrehen sein.

Das genau ist mein Punkt, liebe Turbofee. Wir sind überlegen. Nur wissen wir es sozusagen nicht.
In Antwort auf:
Fahr nach Köln - dann mache ich mit Dir eine kleine Rundfahrt. Ich zeige Dir Stadtviertel - und ständig werden es mehr, die von türkischer Kultur und vom Islam dominiert sind. Ich zeige Dir Stadtteile, in denen es kaum einen deutsch geführten Obstladen mehr gibt.

Ja gewiß. Das gehört eben zu der Weltkultur, die gegenwärtig entsteht, und die westlich geprägt sein wird.

In Paris gibt es Viertel, in denen fast nur Nordafrikaner leben, wie in der Gegend um den Boulevard Rochechouart.

Andere, in denen Schwarzafrikaner leben, die Goutte d'Or zum Beispiel. Es gibt Viertel, in denen sich ein koscheres Restaurant und Geschäft ans andere reiht. Es gibt ein Chinesenviertel, wie in San Francisco.

Da war ich allerdings noch nicht, die anderen kenne ich aber ganz gut.



So what? In jeder Großstadt, jedenfalls in jeder Weltstadt ist das so.

So war es im spätägyptischen Alexandrien, so war es im Rom der Kaiserzeit, so war es in Byzanz.

So ist es nun halt mal, wenn eine Weltkultur entsteht.

Die spannende Frage ist dann, nur, welche Kultur sich durchsetzt.

Immer nur relativ, denn natürlich verschmelzen sie. Man sollte also besser fragen: Welche Elemente welcher Kultur sich in der jeweiligen neuen durchsetzen.



Ungefähr zwischen 500 und 800 n. Chr. sind in Frankreich die römische und die fränkische Kultur verschmolzen. Römische Beamte mußten sich mit fränkischen Feudalherren auseinandersetzen, die Gebildetheit der Römer mit der schlichten Denke der Franken zurechtkommen. Daraus ist die französische Kultur hervorgegangen, im Süden mehr römisch, im Norden mehr fränkisch geprägt.

In Byzanz gab es die bizarrsten Verschmelzungen - arabische Reiter, die in römischen Arenen auftraten, zum Beispiel.

Die arabische Kultur ist ja weitgehend die byzantinische Kultur. Daß Wüstenvölker binnen Jahrhunderten eine Hochkulutr, eine brillante Wissenschaft und Kunst entwickeln konnten, liegt allein daran, daß sie weitgehend die byzantinische Kultur übernommen haben.



Man könnte, liebe Turbofee, noch sehr viele Beispiele nennen. Das ungewöhnlich enge Verhältnis zwischen der deutschen und der jüdischen Kultur gehört auch dazu.

Die Vorstellung, daß jemals Kulturen sozusagen Inseln gewesen sind, daß es nicht ständig einen Austausch gegeben hat, ist schlicht irrig.

Platon, um ein anderes Beispiel zu nennen, war massiv von der ägyptischen Kultur beeinflußt. Es wird behauptet, er sei auch dorthin gereist, aber das ist wohl nicht bewiesen.

Über Aristotels wüßten wir fast nichts, ohne die arabische Kultur, die ihrerseits eben die byzantinische Kultur bewahrt hat.



In Europa wird, davon bin ich überzeugt, ein liberaler Islam entstehen. Die Eiferer werden das nicht verhindern können, die ungebildeten Dummköpfe.

Das wird unsere Kultur bereichern, es wird vor allem aber den Islam - nein, nicht bereichern, sondern in die Moderne befördern.

Wie es eben Al Jazeera zeigt. Wie es Präsident Bush wollte mit seinem Krieg, den so viele mißverstehen.

Herzlich, Zettel


Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

16.07.2007 06:03
#7 RE: Wie Kulturen verschmelzen Antworten

Ungebildete Dummköpfe ? Hm, Dummköpfe sicherlich, aber ungebildet ?
Mohammed Atta, zum Beispiel, hatte in Ägypten Architektur studiert und das Studium abgeschlossen. In Deutschland studierte er Stadtplanung in Hamburg.

Daß diese Fanatiker radikale Hohlköpfe sind, die außer Gewalt und ihrer Herrenreligion nichts in der Rübe haben, ist eine Sache. Aber ungebildet sind sie eben nicht alle.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.07.2007 06:20
#8 RE: Wie Kulturen verschmelzen Antworten

Zitat von Sparrowhawk
Ungebildete Dummköpfe ? Hm, Dummköpfe sicherlich, aber ungebildet ?
Mohammed Atta, zum Beispiel, hatte in Ägypten Architektur studiert und das Studium abgeschlossen. In Deutschland studierte er Stadtplanung in Hamburg. Daß diese Fanatiker radikale Hohlköpfe sind, die außer Gewalt und ihrer Herrenreligion nichts in der Rübe haben, ist eine Sache. Aber ungebildet sind sie eben nicht alle.

Du sprichst da einen interessanten Punkt an, lieber Sparrowhawk.

Ja, die Terroristen - das war ja bei der RAF nicht anders - sind überwiegend akademisch ausgebildet.

Nur sind sie aus meiner Sicht trotzdem ungebildete Dummköpfe.

Bildung bedeutet, daß man abwägt, daß man die eigenen Grenzen kennt, daß man auch die Meinung anderer gelten läßt. Nichts davon haben ungebildet Dummköpfe wie Christian Klar oder Mohammed Atta verstanden.

Sind waren - um mal ein Wort zu verwenden, das etwas aus der Mode gekommen ist - "Fachidioten". Sie hatten sich irgendwas angelesen, sie waren vor allem von Gruppenmitgliedern beeinflußt.

Nein, gebildet ist kein Terrorist. Marx und Lenin waren ja auch nicht gebildet.

Der einzige gebildete Extremist, den ich kenne, war Trotzki.

Sie ist ihm nicht sehr gut bekommen, seine Bildung.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.07.2007 06:33
#9 RE: Randbemerkung: Warum ich an den Erfolg unserer westlichen Kultur glaube Antworten

Zitat von Ungelt
Und was mein "Spezialgebiet" betrifft - auch dies ist einer der Gründe dafür, warum das "neue Europa" so zurückhaltend bei der erweiterten europäischen Integration ist.

Lieber Ungelt,

ich freue mich sehr, daß mit Ihnen sozusagen eine "Stimme dieses neuen Europa" hier zu vernehmen ist. Ich wünsche mir sehr, daß Sie hier möglichst oft Ihre Meinung schreiben, soweit Ihre Zeit das zuläßt.

Sie haben ja - privat - meine harsche Kritik an der jetzigen polnischen Regierung kritisiert oder jedenfalls eine solche Kritik angedeutet.

Das hat mich schon a bisserl nachdenklich gemacht. Für mich wird das neue Polen durch Intellektuelle repräsentiert wie Geremek und Bartoszewski.

Ihre Nation hat einen Schriftsteller zum Staatspräsidenten gewählt, welche Leistung!

Aber vielleicht verstehe ich wenig von den Vorbehalten im "neuen Europa", die die heutige polnische (wohl auch die slowakische) Führung verkörpert.

Sehr herzliche Grüße,

Zettel

Turbofee Offline



Beiträge: 329

16.07.2007 08:30
#10 RE: Wie Kulturen verschmelzen Antworten
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Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

16.07.2007 08:34
#11 RE: Randbemerkung: Warum ich an den Erfolg unserer westlichen Kultur glaube Antworten

Lieber Zettel,

da gibt es einerseits dei Multikultis, bei denen ich allerdings keinen klaren Gedanken erkennen kann, dann die wie immer breite Masse (was trinken die eigentlich?) und schließlich Leute wie Marc "it's the demography, stupid" Steyn, die behaupten, daß die Auseinandersetzung bereits entschieden sei, zuungunsten des westlichen Europa.

Auch ich, lieber Zettel, bin da nicht so sicher! Mir kommen immer wieder die Fatah-Kämpfer in den Sinn, die nach viel "Tod Amerika"-Gebrüll von ihrem Cousin in Milwaukee erzählen und nur auf ihre Green Card warten. Das ist es ja, was ihre Mullahs so auf's Minarett bringt - sie haben dien Virus ja schon in sich! Allerdings scheinen sie den Widerspruch mit einer Kalashnikow auszuleben, was leider klar für Unbildung spricht.

Für mich steht die res publica und der Rechtsstaat klar im Widerspruch zum Gottesstaat - hierum wird die entscheidende Auseinandersetzung erneut stattfinden. Da der Islam herrschen will ist es entscheidend, ob er säkularisiert werden kann oder nicht. Angesichts des Erfolgs der Fundamentalisten erscheint das zunächst zweifelhaft, aber dies könnte schließlich genausogut eine Art des letzten Aufbäumens sein.

Mindestens genauso schlimm ist es, daß der Westen seine Wurzeln vergißt! Vor lauter Progressivität bringen wir unseren Kindern bei, unsere Geschichte, Leistungen und Heroen zu verachten. Newton wußte noch, daß er auf den Schultern von Giganten stand, denn er hatte sie gelesen!

Herzlich,
Thomas Pauli

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.07.2007 09:07
#12 RE: Wie Kulturen verschmelzen Antworten

Liebe Turbofee,

"vergleichen" ist vielleicht nicht richtig.

Ich konstatiere, daß es sich um denselben Sachverhalt handelt. Das ist nun mal halt so.

Natürlich gibt es Probleme, wenn Menschen mit unterschiedlicher kultureller Prägung miteinander auskommen müssen.

Natürlich ist es eine kritische Frage, welche Sprache, welche Kultur am Ende bei der Verschmelzung welche Bedeutung hat. Natürlich spielt auch die Demographie eine Rolle.



Ich habe ja geschrieben, daß ich noch viele andere Beispiele hätte nennen können. Eine Kultur, die längere Zeit ohne Verschmelzung mit anderen bestanden hätte, gibt es so gut wie nicht. Das ist ein Mythos. Wer das glaubt, der kennt halt schlicht die Kulturgeschichte nicht.

Guck dir die japanische Kultur an - die ist halb chinesisch, selbst die Schrift.

Guck dir die heutige indische Kultur an, die ist mehr als halb britisch.

Guck dir die türkische Kultur an, die ist irgendwas gemixt aus byzantinisch, griechisch, arabisch, turkmenisch. Bis 1919 lag die Verwaltung des Osmanischen Reichs weitgehend bei Griechen.

Geh irgendwohin, liebe Turbofee, nur aus Köln raus. Du wirst finden, daß "Überfremdung" das Normale ist. Daß Kulturen immer zusammenleben mußten.



Ich sehe mich als einen deutschen Patrioten. Ich halte die Multikulti-Dummquatscherei für katastrophal. Ich bin dafür, daß jeder, der Deutscher werden will, auch unsere Kultur akzeptieren muß. Nur wird er die mit seiner verbinden - wie könnte es denn anders sein?

Man kann doch nicht - naja, man sollte nicht - gegen Windmühlenflügel kämpfen.

Wahrscheinlich werden wir uns da nie annähern oder gar einig werden.

Herzlich, Zettel


Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.07.2007 09:28
#13 Die Fußkranken unseres Jahrhunderts Antworten
Lieber Thomas,
Zitat von Thomas Pauli

Für mich steht die res publica und der Rechtsstaat klar im Widerspruch zum Gottesstaat - hierum wird die entscheidende Auseinandersetzung erneut stattfinden. Da der Islam herrschen will ist es entscheidend, ob er säkularisiert werden kann oder nicht. Angesichts des Erfolgs der Fundamentalisten erscheint das zunächst zweifelhaft, aber dies könnte schließlich genausogut eine Art des letzten Aufbäumens sein.

Diese Fundamentalisten werden meines Erachtens maßlos überschätzt.

Sie haben schlicht deshalb keine Chance, weil sie es nie schaffen werden, eine wettbewerbsfähige Industrie hinzukriegen.

Sie gehören nicht in dieses Jahrhundert.

Man sprach mal von den "Fußkranken der Völkerwanderung".

Solche Fußkranke sind diese Terroristen meines Erachtens. Natürlich kann man in einem Staat mit Gewalt eine Zeitlang mittelalterliche Verhältnisse erzwingen, wenn man brutal genug ist. Aber man kann sich doch nicht auf Dauer der Moderne verweigern.

Sie müssen bekämpft werden, weil sie Verbrecher sind. Aber selten sind ja Verbrecher auf Dauer zu einer Mehrheit geworden.
In Antwort auf:
Mindestens genauso schlimm ist es, daß der Westen seine Wurzeln vergißt! Vor lauter Progressivität bringen wir unseren Kindern bei, unsere Geschichte, Leistungen und Heroen zu verachten. Newton wußte noch, daß er auf den Schultern von Giganten stand, denn er hatte sie gelesen!


Da bin ich exakt deiner Meinung. Diese ganze westliche Selbstkasteiung ist eine Absurdität.

Sie hat ihre Wurzel wesentlich im Marxismus.

Marx, dieser Dilettant und Scharlatan, der keine einzige von den vielen Wissenschaften beherrschte, über die er geschwafelt hat, ist - soweit ich das sehe - derjenige, mit dem dieser Verurteilung, dieser Selbstanklage unserer liberalen, kapitalistischen Gesellschaft begann.

Naja, vielleicht Rousseau, der war auch nicht viel besser.

Herzlich, Zettel
Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

16.07.2007 09:39
#14 RE: Die Fußkranken unseres Jahrhunderts Antworten

Lieber Zettel,

In Antwort auf:
Sie haben schlicht deshalb keine Chance, weil sie es nie schaffen werden, eine wettbewerbsfähige Industrie hinzukriegen.


Ja, ganz sicher! In Afghanistan haben die Taliban, kaum an der Macht, exakt nichts mehr vorgehabt außer diesen Zustand zu konservieren.

Aber sie können so eine Industrie zweifelsohne kaputtkriegen!

Herzlich,
Thomas Pauli

Ungelt ( gelöscht )
Beiträge:

16.07.2007 11:21
#15 RE: Randbemerkung: Warum ich an den Erfolg unserer westlichen Kultur glaube Antworten

Lieber Zettel,

ich versuche eine kurze Antwort zu schreiben, aber das ist eben nicht leicht ;-)

Sie haben ja - privat - meine harsche Kritik an der jetzigen polnischen Regierung kritisiert oder jedenfalls eine solche Kritik angedeutet.

Mir sind die Zwillinge wirklich auch nicht ans Herz gewachsen, ich habe nur Verständnis dafür, wenn sie zurückhaltend sind, wenn sie "das Lenkrad" unwiderruflich an "Europa" abgeben sollen.

Das hat mich schon a bisserl nachdenklich gemacht. Für mich wird das neue Polen durch Intellektuelle repräsentiert wie Geremek und Bartoszewski.

Die beiden haben mutig und richtig für die Befreiung ihres Landes gekämpft, haben große Verdienste und sind mir auch insgesamt sehr nahe. Ich kenne deren Position zur Europafrage aber nicht, und zusätzlich müsste wohl dabei (wenn es sie gäbe) berücksichtigt werden, dass die beiden jetzt nicht an der Regierung sind. (Die Innenpolitik lässt auch diese beiden wohl nicht kalt.)

Ihre Nation hat einen Schriftsteller zum Staatspräsidenten gewählt, welche Leistung!

Ich bewundere ihn sehr, schon seit ich um 1965 seine "Zahradní slavnost" (Das Gertenfest) im Theater "Na zábradlí" (Am Geländer) gesehen habe. (Und bei seiner Frau Olga die Eintrittskarten gekauft habe. ;-) Aber auch er hat Vorbehalte Europa gegenüber, er ist z.B. immer noch der Meinung, dass der Irak-Krieg notwendig war. Nur die Ausführung hält er für katastrophal. Eine abweichende "Aussenpolitik" einzelner Länder soll ja aber in Zukunft als "europaschädlich" verboten sein, zumindest nach der ersten Fassung der "Verfassung". (Diese Information habe ich nicht überprüft, kommt aber aus einer relativ vetrauenswürdiger Quelle.)

Aber vielleicht verstehe ich wenig von den Vorbehalten im "neuen Europa",..

Das ist eine sehr lange Geschichte, ich habe leider jetzt nicht die Zeit und die Ruhe, es einigermaßen ordentlich aufzuschreiben. Nur ein einziger Punkt: Wenn man 70 Jahre um die eigene Selbstbestimmung kämpft und die Existenz des eigenen Landes (der kulturellen Identität) seit Jahrhunderten bedroht ist, wird man einfach vorsichtig.

Vaclav Klaus / 12.7.2007: Nesmíme podlehnout, tak jako někteří naši předkové, iluzím, že dějiny, jak je po tisíce let známe, skončily, a že právě my budeme už navždy žít v bezstarostné harmonii a bratrství všech se všemi.

Ich versuche es zu übersetzen: Wir dürfen nicht der Illusion nachgeben, wie einige unserer Vorfahren, dass die Geschichte, wie wir sie seit tausenden von Jahren kennen, zu Ende ist. Dass gerade wir diejenigen sind, die schon für alle Zeiten sorgenlos, harmonisch und brüderlich mit allen (aller mit allen) leben werden.

Herzliche Grüße, Ungelt

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

16.07.2007 12:03
#16 RE: Die Fußkranken unseres Jahrhunderts Antworten
Lieber Zettel, liebe Turbofee

Ich persönlich sehe die Gefahr die Professor Pohl beschreibt sehr wohl. Ich will nicht behaupten, dass der Weg zwingend dahin führt, aber wir sollten uns davor hüten zu glauben, wir seien überlegen und deshalb wird es nicht dazu kommen.

Deutschland und die EU sind, da beißt die Maus keinen Faden ab, Einwanderungsländer.
Diese Entwicklung wird zunehmen, sie ist nicht aufzuhalten und wahrscheinlich ist es auch gar nicht sinnvoll sie aufhalten zu wollen. Es kann also nur darum gehen, die Welle zu kanalisieren und sie im Sinne unserer Staaten zu lenken. Es ist das Recht eines jeden Staates, sich die Kandidaten die ins Land wollen nach eigenen Interessen auszusuchen.

1) Es ist dringend an der Zeit und Deutschland hat diese Zeit schon seit Anfang der sechziger Jahre, dem Zeitpunkt, wo die ersten Gastarbeiter zu uns kamen, verpennt, klare und harte Zuzugsregelungen zu erlassen.

Ich bin der Überzeugung wir müssten dass einführen, was die USA und sicherlich auch andere Staaten haben, eine regelrechte Aufnahmeprüfung. Diese Aufnahmeprüfung in den USA ist nicht zu unterschätzen, dort wird sowohl Sprachkenntnisse wie auch Landes- und Geschichtskenntnis und sonstige Dinge gefordert.
Das heißt also, jeder Kandidat der ins Land will, muss sich das Recht dazu mühsam erarbeiteten. Die Folge davon ist jedoch auch, die Leute die das auf sich nehmen, sind nach bestandener Prüfung stolz auf ihre Leistung und stolz auf ihren neuen Status.

Es ist eminent wichtig, dass die Eintrittsschwelle so hoch gelegt wird. Es geht nach dem alten Sprichwort. Was nichts kostet ist nichts wert.

Bei dieser Eintrittsschwelle ist unbedingt darauf zu achten, dass wir uns hochkarätige Leute ins Land holen und nicht wie wir es bisher tun, primitives Volk. Nur hoch gebildete Fachkräfte können wir in einer Industrienation überhaupt integrieren.

Nur mit solchen hochkarätigen Leuten ist es überhaupt möglich, die mittelalterlichen Vorstellungen des Islam bei uns zu entschärfen.


Wir in Deutschland haben ohnehin einen katastrophalen Fehler gemacht, indem wir uns nicht nur gut 3 Millionen Türken reingeholt haben, deren Bildungsniveau so gut wie null ist, wir haben uns in Paarung eben auch noch den Islam reingeholt. Islam gepaart mit mangelnder Bildung ist schlichtweg eine Dynamitladung an der die Lunte brennt.

2) Es wird also auch hier Zeit kategorische Regeln aufzustellen, deutsche Sprachkenntnisse zu erzwingen und Leute, die sich dem nicht beugen, rauszuschmeißen, auch wenn sie schon 20 Jahre hier sind.

Es spielt keine Rolle, ob die Leute 20, 30 oder 40 Jahre hier sind, wer sich deutschen Sprachkenntnissen verweigert zeigt damit automatisch, dass er sich nicht integrieren will.
Wenn unser Staat nicht schlimmen Schaden erleiden will, muss Schluss gemacht werden, dass diese Zuwanderer einen Staat im Staat bilden, ja eine Parallelgesellschaft bilden.

Wir haben schon mit der zweiten Generation dieser türkischen Zuwanderer jede Menge Probleme, obwohl sie in diesem Land aufgewachsen sind. Selbst bei dieser zweiten Generation ist das Bildungsniveau miserable. Letztendlich eine Folge des Elternhauses und der mangelnden Bildung dort.


3) Wir sollten darüber hinaus auch alle Leute, die sich krimineller Dinge schuldig machen abschieben.(Ich rede natürlich hier nicht von Parksündern) Insbesondere eben auch Leute die gegen gerichtlich angeordnete politische Demonstrationsverbote verstoßen. Bei den Kurden ist dies Gang und gebe. Der ewig lange Instanzenweg muss drastisch verkürzt werden, in diesen Dingen muss der Staat klar Präsenz zeigen und verdeutlichen dass er umsetzt was er androht. Zur Zeit weiß jeder dieser Leute, dass er nichts zu befürchten hat.


Was passiert, wenn wir hier nicht ganz schleunigst und sehr radikal Einhalt gebieten, schilderte Turbofee sehr präzise. Ich kann mich dem aus eigener Erfahrung aus Berlin, meinem ehemaligen Studienort, nur voll und ganz anschließen.
Ich wohnte damals in Neukölln, ziemlich nah am Übergang zu Kreuzberg. Damals war dies ein Arbeitergegend. Heute ist es die zweitgrößte türkische Stadt und katastrophal abgefallen.


4) Darüber hinaus müssen wir aus der westlichen Welt alles dran setzen, die primitiven und insbesondere islamischen Länder von innen auszuhöhlen. Dies geht nur über Bildung und Wohlstand. Wir müssen alle Möglichkeiten ergreifen, das Bildungsniveau in diesen Ländern zu heben, wir müssen diese Länder vom Mittelalter in die Gegenwart bringen. Der radikale Islam, wie jede Ideologie, ist zwingend angewiesen auf dumme Menschen. Bildung ist der schlimmste Feind des Islam, also verbünden wir uns mit diesem.


Wenn Professor Pohl mit seinem Datum 2050 Recht hat, dann müssen wir schleunigst anfangen, es ist nur noch sehr wenig Zeit.

Herzlich M. Schneider
C. Offline




Beiträge: 2.639

16.07.2007 14:07
#17 RE: Wie Kulturen verschmelzen Antworten


Geh irgendwohin, liebe Turbofee, nur aus Köln raus. Du wirst finden, daß "Überfremdung" das Normale ist. Daß Kulturen immer zusammenleben mußten.


Ach ja.

Das mag so sein, das bedeutet allerdings nicht, dass sich der Bessere immer durchsetzt, sondern es ist - der Stärkere.
Wenn Du jetzt so munter über "die westliche Kultur" sprichst, ist Dir, wie sollte es auch anders sein, bewusst, dass diese Kultur in Deutschland gar nichts Selbstverständliches ist - die Betonung des Individualismus steht dem Drang der deutschen Seele zum Kollektivismus entgegen.


Individualismus bedeutet für sich selbst verantwortlich zu sein, Fehler zu machen und für diese Fehler gerade zu stehen. Das ist außerordentlich anstrengend und verwirrend. Aber: Nur dadurch ist gesellschaftliche Evolution möglich, dem Kollektiv hingegen ist diese Möglichkeit genommen. (Daher ist es gar nicht so widersprüchlich, wenn aus kollektiven Sicherheitsbedürfnis die Einschränkung individueller Rechte in Kauf genommen werden.)

Ich sehe die große Gefahr nicht in Deutschland durch den Islam, den ich für einen anachronistischen Witz halte, sondern die Tendenz zum Kollektivismus, der staatlichen Überregulierung, die unabhängig von der Zuwanderung erfolgt, aber durch diese verstärkt wird. Was sich zur Zeit am linken Rand in Deutschland abspielt zielt genau auf dieses deutsche kollektive Kuschelbedürfnis, bei "der Linken" noch verstärkt durch die nationale Karte, bei den Grünen regiert das Biedermeier.

Ich sehe die Diskussion über die islamische Paralellgesellschaft auch als mit Neid angereichert, da hier genau das praktiziert wird, was der deutschen Seele auch gefallen würde und ihr genommen wurde, erst durch die Amis mit ihrem demokratischen Irrsinn und dann auch noch durch die Hedonisten der siebziger Jahre.

Lediglich die NPD nimmt es locker und beweist, dass sie ihr Ohr näher am Volk hat als Politik und Medien und sieht die Chancen bei den risiken:

Islam als positive Integrationsbremse

In Antwort auf:
Als größtes Integrationshindernis gilt derweil der Islam, weshalb man vielen orientalischen Landbesetzern bis zum Tag ihrer Rückführung nur viel Koranfestigkeit wünschen kann. Für die Multikulturalisten sind Islamisten längst so etwas wie "Spielverderber" geworden, die sich einfach nicht in die Dekadenzgesellschaft des Westens einschmelzen lassen wollen. Der Islam bindet die Fremden zu einem großen kulturellen Kollektiv zusammen, das seine Angehörigen vollständig vereinnahmt und die unaufhebbare kulturelle Differenz zum Gastland unterstreicht. So wirkt die Lehre des Propheten Mohammed in Europa als positive Anleitung zur Selbstghettoisierung der Gläubigen und zum Verzicht auf Mischehen mit Ungläubigen. Damit leistet der Islam zweifelsohne einen wichtigen Beitrag zum ethno-biologischen Erhalt auch der Deutschen. Solange die Fremden wegen der politischen Verhältnisse noch nicht ausgewiesen werden können, muß ihre islamische Identitäts- und Glaubensgemeinschaft möglichst intakt bleiben, damit es nicht zu kulturellem Einheitsbrei und Völkervermischung kommt.


Denn der Feind steht woanders:

In Antwort auf:
Eines ist bei kühler Analyse der treibenden Kräfte der Überfremdung daher unstrittig: Die Entamerikanisierung Europas geht der Entislamisierung voraus wie der Blitz dem Donner.


Weil es so schön ist nochmals dazu den Lafontaineflüsterer Elsässer:

In Antwort auf:
Wenn die türkische Justiz ihre Unabhängigkeit und die durchaus ausbalancierten Traditionen ihres Landes nicht verteidigt, wird sie die Vernuttung ihrer Jugend nicht verhindern können, die Springer und Co. auf dem Kontinent schon durchgesetzt haben. Marco mag unschuldig sein – aber Ballermänner wie Wagner und Bohlen werden nicht ruhen, bis die Kids in Anatolien so besoffen, verroht und versaut sind wie in Neukölln.


Das ist jetzt die gefühlte Realität, die mit der Erlebten wenig zu tun hat, natürlich verschmelzen auch die Kulturen und wenn es nicht das verkrampfte "Integrations" bemühen, der an allem nur nicht an Assimilitaion interessierten Kreisen gäbe, wären wir schon ein Riesenstück weiter. Im Rahmen des Dialügs wird eben diese Paralellgesellschaft immer weiter verfestigt und bekommt als Sahnehäubchen auch noch ihre Protzbauten.

Auf der Strecke bleiben diejenigen, die ihre Chance in dem besten Deutschland (oder gar Europa) seit der Erfindung von Nationalstaaten suchen.













neoliberaler ( gelöscht )
Beiträge:

16.07.2007 22:37
#18 Ich bin optimistisch Antworten

Die Demokratie, die Marktwirtschaft, die christlichen Werte, der Liberalismus hat sich gegen viele gefährliche Feinde durchgesetzt.
Gegen den Absolutismus, den Feudalismus, den Nationalsozialismus und gegen den Kommunismus.
Er wird sich auch gegen den Ismlamismus durchsetzen.
Es war nie einfach, es hat immer Opfer gekostet, aber es hat sich gelohnt.

Und ich glaube, dass von den ganzen Feinden der Islamismus der Schwächste ist.
Wir empfinden ihn nur als den gefährlichsten, weil er der aktuelle Feind ist und uns unmittelbar bedroht.

Aber wir werden uns durchsetzen. wir müssen uns nur Treu bleiben.


Herzlichst,

Der Neoliberale

P.S.: Zettel, schau mal in meinen Blog...

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

16.07.2007 23:46
#19 RE: Ich bin optimistisch Antworten

Zitat von neoliberaler
Die Demokratie, die Marktwirtschaft, die christlichen Werte, der Liberalismus hat sich gegen viele gefährliche Feinde durchgesetzt. Gegen den Absolutismus, den Feudalismus, den Nationalsozialismus und gegen den Kommunismus.

Das sehe ich exakt so. Das ist ja auch einer der Gründe, warum ich Präsident Bush so schätze. Wie Churchill, wie Eisenhower, wie Tony Blair, wie die Präsidenten Kennedy und Reagan steht er zu diesen Werten.

Winston Churchill war vielleicht der größte dieser Staatsmänner, denen es um unsere Freiheit, unsere Kultur ging. Also Feind der Nazis, Feind der Kommunisten.

In Antwort auf:
Und ich glaube, dass von den ganzen Feinden der Islamismus der Schwächste ist. Wir empfinden ihn nur als den gefährlichsten, weil er der aktuelle Feind ist und uns unmittelbar bedroht.

Das ist auch meine Meinung. Diese Dummköpfe sind gefährlich, weil sie so brutal sind, wie zuvor nur die Naizs und die Kommunisten.

Man muß sie also mit allen rechtsstaalichen Mitteln bekämpfen. Ich sage es deutlicher: Sie vernichten.

Es gibt keinen anderen Weg, als diese Menschen, die wahllos Kinder und Frauen ermorden, die nicht eine Spur von Moral haben, zur Strecke zu bringen, dead or alive.

Ich weiß, daß das für viele inhuman klingt.

Aber es ist eben auch nicht human, eine Bombe zu bauen, die mit Nägeln gespickt und dafür gedacht ist, daß möglichst vielen Opfern - Männern, Frauen, Kindern - die Gedärme zerrissen, das Gehirn zerstört, die Lunge aus dem Leib gerissen, die Beine abgehauen werden.



Ich kann es nicht fassen, daß irgenwer mit diesen Barbaren Mitleid hat, die so etwas anrichten oder anrichten wollen.

Sie haben Anspruch auf ein rechtsstaatliches Verfahren, wie jeder Verbrecher. Aber wenn es nicht geht, sie zu fangen, dann muß man sie töten.

Herzlich, Zettel

In Antwort auf:
P.S.: Zettel, schau mal in meinen Blog...


Verlinken Sie ihn bitte?

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

17.07.2007 09:11
#20 RE: Randbemerkung: Warum ich an den Erfolg unserer westlichen Kultur glaube Antworten

Liebe Forumsteilnehmer

Ich habe die einzelnen Beiträge alle gelesen und stolpere immer wieder über so Aussagen wie „wir sind überlegen und deshalb haben sie keine Chance.“

Was steckt hinter solchen Aussagen? Ist es Überheblichkeit oder will man sich damit selber Mut machen?
Auf jeden Fall erinnert es mich an das alte Sprichwort, man sollte das Fell des Bären nicht verteilen, bevor man ihn erlegt hat.

Ich kann vor solchen Einschätzungen nur warnen. Natürlich sind wir was Technik, Bildung, Staatswesen usw. angeht überlegen, aber was bedeutet das schon? Es gab in der Vergangenheit eine ganze Reihe überlegener Reiche die trotz ihrer Überlegenheit untergingen, überrollt von primitiven Barbaren.

Um eine Auseinandersetzung zu gewinnen reicht es bei weiten nicht staatlich oder kulturell überlegen zu sein, man benötigt vor allen Dingen die richtige geistige Konditionierung, den Willen zum Kampf, den Willen sein Land und seine Kultur zu verteidigen und den Willen zum Sieg.

Ich rede hier nicht von Lari Fari -haben wir doch alles- Illusionen.
Ich rede von wirklicher, geistiger Konditionierung!

Als alter Kampfsportler weiß ich genau wovon ich rede. Man mochte noch so eine gute Technik haben, ein Kreuz wie ein Kleiderschrank und eine Rechte wie ein Vorschlaghammer, ohne die zwingende richtige geistige Konditionierung den Gegner in jedem Fall platt zu machen, war und ist kein Kampf zu gewinnen- und wenn man den Gegner unterschätzte, hatte man ebenfalls alle Chancen zu verlieren!


Amerika erfüllt diese Voraussetzungen, Europa mitnichten. Europa, zumindest eine ganze Reihe von Staaten, muss man eher als degeneriert bezeichnen.
Deutschland auf jeden Fall.
Mit Multikulti- Geschwätz, Kuschelatmosphäre, Verleugnung der eigenen Kultur und der eigenen Geschichte, sowie der Anbiederung an jeden Gegner, um nur ja keine Waffe in die Hand nehmen zu müssen führt zwingend zum Sieg der Anderen.

Herzlich M. Schneider

Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

17.07.2007 09:12
#21 RE: Ich bin optimistisch Antworten

"Winston Churchill war vielleicht der größte dieser Staatsmänner"

In seiner fanatischen Menschenverachtung hätte er sich auch gut bei den Nazis gemacht... wie die ganze Troika Churchill-Portal-Harris.

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

17.07.2007 09:20
#22 RE: Randbemerkung: Warum ich an den Erfolg unserer westlichen Kultur glaube Antworten

Lieber Zettel

diesen Satz kann ich allerdings nicht unwidersprochen lassen:



Winston Churchill war vielleicht der größte dieser Staatsmänner, denen es um unsere Freiheit, unsere Kultur ging. Also Feind der Nazis, Feind der Kommunisten.



Churchill mag für England ein großer Staatsmann gewesen sein, für mich ist dieser Bursche allerdings ein ganz schäbiger Hund.

Am 8.März 1944 bestellte Churchill in den USA eine halbe Million Milzbrandbomben, interne Bezeichnung war "N-Bomben".

"Lassen Sie mich unbedingt wissen", schrieb er an den Ausschuss der Bakteriologischen Kriegsführung," wann sie zur Verfügung stehen. Wir sollten es als eine erste Lieferung betrachten."

Er hegte den Plan, Milzbranderreger gegen Berlin, Hamburg, Frankfurt und Stuttgart einzusetzen.

Nach Aussagen des ehemaligen Leiters des Bereichs „bakteriologische und chemische Kriegsführung“ in der britischen Armee, Dr. Rex Watson, hätte der Einsatz bewirkt, dass Berlin „bis heute“ unbewohnbar wäre. Die britische militärische Führung rechnete mit drei Millionen Toten in Deutschland. Darüber berichtete Anfang Mai 1981 ausführlich die BBC. Versuche mit Milzbrand wurden auf der schottischen Insel Gruiard angestellt; sie darf angeblich bis heute nicht betreten werden.
Das Großbritannien auf den Einsatz von Milzbrand-Bomben verzichtete, ist nur auf die Warnung der Militärs zurückzuführen, dass Deutschland im Gegenschlag chemische Waffen einsetzen könnte.


Ein Mann der solche perfiden Pläne verfolgt hat ist für mich kein großer Staatsmann und es ging ihm mitnichten um unsere Freiheit und Kultur, jedenfalls ganz sicher nicht um deutsche Freiheit und Kultur.

Herzlich M. Schneider



Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.07.2007 09:42
#23 Churchill Antworten
Lieber Sparrowhawk,
Mein Lob Churchills mußte dich ja auf den Plan rufen.

Nur bin ich nicht sicher, daß du wirklich die Werke von Churchill gelesen, seine Entscheidungen richtig verstanden hast. Mich würde das aber interessieren - was kennst du da, was sind deine Quellen als Historiker?

Wir hatten über Churchill ja einmal eine lange Diskussion im damaligen Schrippe-Forum. (Schade, daß man nicht mehr darauf zurückgreifen kann ).

Ich habe mir damals die Mühe gemacht, sehr viel über und von Churchill zu lesen. Schrippe selbst ja auch, der zu den Quellen gegangen ist, genauso wie ich.

Es gibt kaum einen Staatsmann, dessen Handlungen und Äußerungen so systematisch von den Rechtsextremen verfälscht worden sind wie Churchill. Da setzt sich einfach die Tradition von Goebbels fort.



Er war eine Haßfigur der Nazis. Er ist eine Haßfigur der Neonazis. Sollte das nicht vorsichtig machen?

Herzlich, Zettel
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.07.2007 09:54
#24 Churchill Antworten

Lieber M. Schneider,

falls Schrippe hier mitliest, möchte ich ihn fragen, ob er irgendwie unsere damalige Diskussion in seinem Forum verfügbar machen kann.

Es ging über Wochen.

Ich habe die Werke Churchills damals durchgeackert, die Literatur über sein Verhalten als Premier. Die rechtsextreme Propaganda gegen ihn.

Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, daß das negative Bild von ihm, das auch Sie entwerfen, weitgehend Propaganda ist. Goebbels hat ihn als Haßfigur verwendet, und das wurde nach 1945 fortgeführt.

Diese Diskussion bei Schrippe damals war für mich mühsam, wenn auch schön - unter anderem, weil ich mich durch Churchills Geschichte des Zweiten Weltkriegs gelesen habe; ein wunderbares Englisch, ein wunderbarer Schriftsteller.

Also, vielleicht geht das irgendwie, daß man das noch einmal lesen kann. Natürlich bin ich nicht begierig darauf, alles noch einmal zu diskutieren.

Herzlich, Zettel

M.Schneider Offline



Beiträge: 672

17.07.2007 11:11
#25 RE: Churchill Antworten

Lieber Zettel

Ihre Meinung über Churchill in allen Ehren, er hatte sicherlich insbesondere für die Engländer sehr viele kluge Seiten, aber ich könnte mich ihrer Ansicht dennoch niemals anschließen.

Mein Urteil resultiert in keiner Weise aus rechten Quellen, inhaltlich war alles was Göbbels sprach ohnehin Blödsinn, er war lediglich als Lehrbeispiel für Demagogen geeignet.

Nein damit hat es gar nichts zu tun.

Auch dass die Bombardierung deutscher Städte, ausschließlich mit dem Ziel die zivile Bevölkerung zu dezimieren, letztendlich nicht von Bomber Harris, sondern ebenfalls von Churchill zu verantworten war, war zwar eine Schweinerei, würde ich aber noch hingenommen haben. In Kriegen geschehen nun mal Schweinereien und sie sind eben leider gemäß den Regeln eines Krieges normal, wenn man das Wort normal hier benutzen kann.

Krieg bedeutet leider viele Tote, die unmittelbar während des Kriegsgeschehens durch Einsatz von Waffen zu Tode kommen. Das alles ist kriegsnormal.

Churchills perfide Idee jedoch, große Teile Deutschlands mit Milzbranderregern zu bombardieren, hat eine ganz andere Qualität.

Hierbei werden nämlich nicht primär Menschen während der Kampfhandlungen getötet, dies wäre auch der Fall gewesen, das englische Militär rechnete mit 3 Millionen Toten, nein, es wären große Teile Deutschlands auf Jahrhunderte verseucht und unbewohnbar gemacht worden. Milzbranderreger gehören was die Langzeit-Gefährlichkeit anlangt zu den schlimmsten Erregern überhaupt.
Das bedeutet, Churchill wollte nicht Waffenanwendung im Krieg, er wollte Deutschland für Jahrzehnte und Jahrhunderte schädigen um nicht zu sagen vernichten.

Genau das ist es, was völlig unakzeptabel ist, und was nur einem kranken Geist einfallen kann.

Und eines ist auch klar, diese Pläne Churchills entstammen keiner Propaganda, sie sind von England der BBC und dem Militär selbst zugegeben worden, die Fakten liegen alle auf dem Tisch.
Ich selber las von diesen Plänen das erste Mal, ich glaube es war in den achtziger Jahren, im Spiegel.

Herzlich M. Schneider

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