Die richtige Antwort im Quiz ist (D). Die Information habe ich dem gestrigen Artikel in "Welt-Online" "Lukrative Klientel - Burka-Verbot treibt arabische Touristen nach Bayern" entnommen, der darüber berichtet, daß sich die Zahl der arabischen Touristen in Bayeren seit 2002 vervierfacht hat. Allein von 2009 auf 2010 stieg die Zahl von 89.000 auf 125.000.
Dabei spielt es eine Rolle, daß in Ländern wie Frankreich und Belgien das Tragen der Burke - oder einer anderen Ganzkörperverhüllung, wie Tschador und Niqab - in der Öffentlichkeit inzwischen verboten ist.
Die bayerischen Gastronomen freuen sich über ihre arabischen Gäste, weil sie "mehr Geld ausgeben, länger bleiben und in der Regel mehrere Zimmer oder ganze Etagen buchen". So attraktiven Kunden soll natürlich einiges geboten werden:
Zitat Die Extras reichten von speziell geschulten Köchen über alkoholfrei bestückte Minibars bis hin zu Beduinenzelten im Vorhof (...) Gern wird in höherklassigen Hotels ein Kompass als Willkommensgeschenk gereicht – damit der religiöse Gast weiß, wo Mekka liegt.
nach erfolgreicher Deindustrialisierung unseres Landes wird uns doch nurmehr der Tourismus als Devisenquelle * bleiben. Wir sollten langsam mit dem Einstudieren lokaler Volkstänze beginnen!
Herzlich, Thomas
* Devisen = Währung, mit der man chinesisches Hightech kaufen kann
ich bin mir nicht sicher, ob Sie diesen Zustand als problematisch ansehen.
Daher nur fürs Protokoll: Ich finde das unproblematisch. Ein guter Gastgeber bemüht sich um das Wohlbefinden seiner Gäste. Die Praxis mit dem Kompass werte ich daher auch keinesfalls als ein Einknicken vor dem Islam.
(Wobei mir rein praktisch nicht klar ist, wie der Gast nur anhand eines Kompasses bestimmen soll, wo Mekka ist. Sinnvoller wäre da doch eigentlich ein kleines Hinweissymbol an der Wand. Aber sicher gibt es heutzutage auch eine App, die einem da hilft).
ich bin mir nicht sicher, ob Sie diesen Zustand als problematisch ansehen.
Nein, gar nicht. Ich fand es nur kurios; denn der fromme Moslem wird doch vermutlich seinen eigenen Kompaß dabeihaben.
Deshalb habe ich mich ja auch bemüht, mir ähnlich kuriose Alternativen einfallen zu lassen. Ein kleines Rätsel zur Erheiterung; mehr war nicht beabsichtigt.
Die Markierungen, die Sie vorschlagen, gibt es übrigens in den Zellen von Guantánamo - ein kleiner Service des demokratischen Rechtsstaats für seine Feinde.
Zitat von FlorianIch finde das unproblematisch. Ein guter Gastgeber bemüht sich um das Wohlbefinden seiner Gäste. Die Praxis mit dem Kompass werte ich daher auch keinesfalls als ein Einknicken vor dem Islam.
Es ist nicht ganz unproblematisch auf der einen Seite einen Riesenwirbel wegen "radikalfundamentalistischen Islamisten", neudeutsch Salafisten, zu machen und auf der anderen Seite bei Angehörigen dieser Islamvariante großartig die Willkommenskultur pflegen zu wollen.
Zitat von Florian im Beitrag #3Sinnvoller wäre da doch eigentlich ein kleines Hinweissymbol an der Wand. Aber sicher gibt es heutzutage auch eine App, die einem da hilft).
Zitat von Zettel im Beitrag #4Deshalb habe ich mich ja auch bemüht, mir ähnlich kuriose Alternativen einfallen zu lassen. Ein kleines Rätsel zur Erheiterung; mehr war nicht beabsichtigt.
Hier hört bei mir der Sinn für Kuriositäten auf:
Zitat "Wir werden in diesem Jahr 20.000 bis 25.000 Gäste auf dem Berg haben", schätzt er. Für die anspruchsvolle Klientel wurde ein Gebetshaus errichtet und für die Flyer hat die Marketingabteilung ein Bild ohne das Zugspitzkreuz gewählt.
Nichts gegen das Gebetshaus, aber ein Gipfelkreuz rauszuretuschieren geht zu weit, bei aller Liebe zu interkulturellen Kompetenz. Es ist zu hoffen, dass die umworbene Kundschaft nicht wegen entgangenem Urlaubsgenusses Klage einreicht. Das ist ja noch schlimmer als die Hagia Sophia ohne Minarette.
Nachtrag: Ich habe mich geirrt. Es wurde nicht wegretuschiert, sondern die Zugspitze wurde aus einem Winkel fotographiert, bei dem das Gipfelkreuz nicht erkennbar ist.
nach erfolgreicher Deindustrialisierung unseres Landes wird uns doch nurmehr der Tourismus als Devisenquelle * bleiben. Wir sollten langsam mit dem Einstudieren lokaler Volkstänze beginnen!
Herzlich, Thomas
* Devisen = Währung, mit der man chinesisches Hightech kaufen kann
Seit wann basiert unser Wohlstand auf der Industrie?
Er wird -besonders in Zukunft - auf
- Biolandbau - der für ihre Exporterfolge bekannten deutschen Filmbranche (Hollywood wird ganz Blass vor Neid) - Windkraftanlagen (zwar Industrie im weitesten Sinne, aber dient dem Klimaschutz, daher dürfen Windräder sogar in Naturschutzgebieten aufgestellt werden) - die geistigen Ergüsse deutscher Intellektueller - Gesellschaftsreformprogramme durch Sozialpädagogen und Sozialarbeiter (auch nach dieser Dienstleistung besteht eine unglaubliche Nachfrage aus dem Ausland) - grüner Einwanderungspolitik (anstatt der rückständigen kanadischen Variante) - in Zukunft auch Tourismus von aufgeklärten Ölscheichs
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not."
Danke, ich weiß das Jungenfrauengeburt und Dogma der unbefleckten Empfängnis zwei grundverschiedene Dinge sind. Nur weil jemand einem Dogma nicht folgt, muss er es nicht unbedingt falsch verstanden haben, auch wenn es tatsächlich ein weit verbreitetes Missverständnis gibt.
Zitat von Florian im Beitrag #3 Sinnvoller wäre da doch eigentlich ein kleines Hinweissymbol an der Wand.
Und das ist die professionelle und von der Klientel erwartete Lösung. In Kuala-Lumpur und Bahrein (und vermutlich in allen Hotels in muslimischen Ländern) gibt es in den Zimmern auf der Wand ein deutlich zu sehender (zunächst etwas irritierender) Pfeil ohne jede weitere Erklärung. Ein Kompaß alleine ist in dieser Frage ohne jeden Nutzen. Gäste aus Dubai oder Bahrain müssen die völlig entgegengesetzte Himmelrichtung wählen und in den pakistanischen Ausbildungslagern soll es immer wieder Verstimmungen geben, weil die deutschen Neuanfänger in die völlig verkehrte Richtung beten.
Zitat This application is for iPhone 3GS ONLY, as it makes use of the built-in compass. ... Other devices (the iPod Touch, the original iPhone, and the iPhone 3G) do not have a built-in compass and must be manually pointed toward true north in order for the arrow to point in the right direction.
Letzteres könnte für die angesprochene Klientel ein Problem und damit der Grund für die von mir zitierte Mäkelei sein. Es gibt dann auch technische Behelfslösungen
Zitat The iPod Touch is only able to determine direction by wi-fi triangulation. Therefore, the application will generally only work in certain urban areas. The original iPhone goes not have GPS capability. It therefore relies on cell tower triangulation to determine your location. If you do not have a good signal, it may not be able to figure out where you are.
die eine genaue Erkundigung notwendig machen ob in den ins Auge gefaßten Ausbildungslagern diese Vorraussetzungen erfüllt sind. In Bayern dürfte das flächendeckend der Fall sein.
Ist das der Auftakt zur neuen Serie Zettels Mekka-Ecke?
Die bayerischen Hoteliers sind Pragmatiker: Ein Pfeil an der Wand könnte nichtmuslimische Gäste befremden; und sollte der arabische Boom bald wieder nachlassen, müsste der nutzlos gewordene Pfeil übermalt werden. Einen Kompass können auch Nichtmoslems verwenden, eben z.B. zum Wandern.
Zitat von danisch.deVor ein paar Jahren war mal der erste muslimische Astronaut in der Raumstation und hatte sich vorher bei islamischen Rechtsgelehrten erkundigt, wie man richtig nach Mekka betet, wenn man dabei um die Erde rotiert und keine feste Richtung halten kann. Man kam zu dem Ergebnis, dass das unschädlich sei, weil es für die zwei Wochen da oben mehr auf den Willen, als auf die tatsächlich korrekte Ausrichtung ankäme.
Ähnlich dürfte es sich auch im Urlaub in Bayern verhalten.
Ich habe etwas Neues gelernt. Vielen Dank dafür. Habe nicht geahnt wie komliziert die Welt ist. "Orthodrome" und "Loxodrome", noch nie was davon gehört. >Bin auch ganz ehrlich: verstanden habe ich es immer noch nicht.
Übrigens, "Schifffahrt" wird mit drei "f" geschrieben. Aber wie spricht man diese 3 "f" aus?
Zitat von Zettel im Beitrag #1Dabei spielt es eine Rolle, daß in Ländern wie Frankreich und Belgien das Tragen der Burke - oder einer anderen Ganzkörperverhüllung, wie Tschador und Niqab - in der Öffentlichkeit inzwischen verboten ist.
Das ist so nicht richtig. Letzten Weihnachten war ich in Paris und auf dem Champs Elysee bzw. den einschlägigen Geschäften gab es eine Menge vollverschleierter Frauen. Ein Foto habe ich sogar gemacht: http://dl.dropbox.com/u/887663/screensho...0728-170401.jpg
Man beachte wie die Kunden und insbesondere die Mitarbeiter mich böse angucken. Noch böser waren die Begleiter der Dame, die sich um Wachpersonal bemühten (als die kamen war ich schon weg). Weitere Fotos dieser Art hat mir meine Frau dann verboten!
Das Burka-Verbot wird offenbar nicht gegen Touristen durchgesetzt.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Gern wird in höherklassigen Hotels ein Kompass als Willkommensgeschenk gereicht – damit der religiöse Gast weiß, wo Mekka liegt.
Wobei da hoffentlich nicht an der falschen Stelle gespart wurde. Es wäre ja technisch kein Problem SüdOsten zu markieren oder die Nadel grundsätzlich nach SüdOsten zeigen zu lassen. Das hätte auch den Vorteil, daß diese Kompasse nur in Bayern im Sinn der Sache nutzbringend wäen.
ich erinnere mich dass (frueher zumindest) oft eine Bibel im Nachttisch des Hotelzimmers lag - courtesy of the Gideons. Wo liegt das Problem wenn es eben nun ein Kompass ist?
ich erinnere mich dass (frueher zumindest) oft eine Bibel im Nachttisch des Hotelzimmers lag - courtesy of the Gideons. Wo liegt das Problem wenn es eben nun ein Kompass ist?
Weiß ich auch nicht, lieber John. Das müssen Sie diejenigen fragen, die ein Problem sehen. Ich sehe nur ein Kuriosum.
Zitat von john j im Beitrag #21Kurioser als eine Bibel?
Für eine Bibel sprechen viele Gründe. Wenn ein Hotelier im Zimmer nur ein Buch plazieren will, warum nicht: - das meist verbreitetste Buch in der westlichen Welt, - welches schon um wenige Euro zu haben ist, - dazu noch selbst eine kleine Bibliothek ist.
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