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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 8 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.07.2012 09:42
US-Präsidentschaftswahlen 2012 (29): The jewish vote Antworten

Auf den ersten Blick ist es eine seltsame Diskrepanz: Romney ist israelfreundlicher eingestellt als Obama, aber eine große Mehrheit der jüdischen Amerikaner wird Obama wählen. Dazu in dieser Folge einige Informationen.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

29.07.2012 11:08
#2 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (29): The jewish vote Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #1
Auf den ersten Blick ist es eine seltsame Diskrepanz: Romney ist israelfreundlicher eingestellt als Obama, aber eine große Mehrheit der jüdischen Amerikaner wird Obama wählen. Dazu in dieser Folge einige Informationen.

Nach dieser Gallup-Umfrage vom 24.07. sieht es für Romney gar nicht so schlecht aus. Lediglich in außenpolitischen Themen liegt er hinter Obama und bei der Gesundheitspolitik gleichauf, ansonsten führt er. In einer weiteren Umfrage vom 17.-23.07. stand es gerade mal 46% zu 45% für Obama. Seine hohen Sympathiewerte, welche lt. Gallup bisher für einen Kandidaten noch immer wahlentscheidend waren (auch nicht anders als in Deutschland) könnten aber auch fallen, wenn Romney in Israel sein außenpolitisches Profil schärft und Obamas marxistische Sicht auf das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber thematisiert.

http://www.gallup.com/poll/156134/Obama-...-Advantage.aspx

Viele Grüße, Erling Plaethe

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.07.2012 14:21
#3 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (29): The jewish vote Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #2
Nach dieser Gallup-Umfrage vom 24.07. sieht es für Romney gar nicht so schlecht aus. Lediglich in außenpolitischen Themen liegt er hinter Obama und bei der Gesundheitspolitik gleichauf, ansonsten führt er. In einer weiteren Umfrage vom 17.-23.07. stand es gerade mal 46% zu 45% für Obama. Seine hohen Sympathiewerte, welche lt. Gallup bisher für einen Kandidaten noch immer wahlentscheidend waren (auch nicht anders als in Deutschland) könnten aber auch fallen, wenn Romney in Israel sein außenpolitisches Profil schärft und Obamas marxistische Sicht auf das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber thematisiert.
Ja, das würde mich freuen, lieber Erling Plaethe. Ein wesentlicher Faktor könnte auch die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden 100 Tagen sein, für die es düster aussieht. Auch durch die Wahl seines running mate könnte Romney noch punkten.

Dennoch ist mit einem Sieg Obamas zu rechnen. Viele Amerikaner mögen Romney nicht; ich habe in früheren Folgen der Serie beschrieben, woran das liegt: Er wirkt nicht echt. Man hat manchmal den Eindruck, daß er seine Rede abspult, aber nicht ganz bei der Sache ist. Er kommt einfach nicht gut rüber. Er hat keine Präsenz. Das ist in einer Zeit, in der Wahlen im TV entschieden werden, von zentraler Bedeutung.



Ich habe in letzter Zeit wenig über Umfragen berichtet, sie aber verfolgt. Seit Wochen sieht es so aus, daß Obama knapp führt; aber noch nie hat Romney geführt.

Nate Silver, der meines Erachtens beste Analytiker von Umfragen, berechnet fortlaufend die Chancen der Kandidaten, und zwar on a state-to-state-basis; dh er sieht sich die Umfragen in den einzelnen Staaten an, deren Ergebnis ja für die Zahl der Elektoren entscheidend ist. Außerdem berücksichtigt sein Modell die Wirtschaftsdaten, likability usw.

Die Wahrscheinlichkeit, daß Obama gewinnt, liegt in seinem Modell - ebenfalls seit Wochen - bei ungefähr 67 Prozent. Die Elektoren verteilt es derzeit 294:244. Noch nie, seit seine Nominierung feststeht, kam Romney in diesem Modell in die Nähe eines Sieges. Sollte das eintreten, werde ich es sofort melden.

Herzlich, Zettel

Frank Offline




Beiträge: 187

29.07.2012 14:21
#4 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (29): The jewish vote Antworten

Romney und Netanyahu sind seit einer gemeinsamen Tätigkeit für die Boston Consulting Group 1976 enge Freunde.

http://www.nytimes.com/2012/04/08/us/pol...?pagewanted=all

Obama hat allerdings versucht, mit der "J-Street"-Lobby, finanziert von George Soros, gegen die Pro-Israel-Ausrichtung der meisten jüdischen Amerikaner anzugehen.

Dass "linke" Juden sich durchaus anitisraelisch positionieren, zeigen Frankfurts neuer OB, Spaniens Ex-Regierungschef Zapatero und die jüdischen Politiker der Labour Party, die Brüder Milliband und besonders Ex-Außenminister Jackie Straw, der den Heiligen Georg zum Palästinenser erklärte.

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Sit intra te concordia et publica felicitas
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

30.07.2012 10:54
#5 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (29): The jewish vote Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #1
Auf den ersten Blick ist es eine seltsame Diskrepanz: Romney ist israelfreundlicher eingestellt als Obama, aber eine große Mehrheit der jüdischen Amerikaner wird Obama wählen.

Ich habe diesen Artikel auch deshalb geschrieben, weil ich das erwartet hatte, was inzwischen eingetreten ist: Die deutchen Medien üben sich - sofern sie den Besuch Romneys in Israel überhaupt für berichtenswert halten - in Romney-Bashing. Ein Beispiel kann man hier lesen.

Journalisten wie Wernicke, deren Artikel 1:1 in Obamas Wahlpropaganda übernommen werden können, prägen das Bild der Deutschen von den USA.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

31.07.2012 11:20
#6 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (29): The jewish vote Antworten

Romney zeigt Kante: er hat Jerusalem als die Hauptstadt Israels bezeichnet. Das Weisse Haus hat umgehend darauf hingewiesen, dass die USA Jerusalem nicht als Hauptstadt Israels anerkennen.

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

31.07.2012 12:39
#7 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (29): The jewish vote Antworten

Zitat von Gorgasal im Beitrag #6
Das Weisse Haus hat umgehend darauf hingewiesen, dass die USA Jerusalem nicht als Hauptstadt Israels anerkennen.

Die NZZ läßt auch nach.
Ist ja völlig in Ordnung, daß Obama in dieser Frage eine andere Position hat als Romney. Aber wenn er das sagt (bzw. seine Leute sagen läßt) ist das keine "Korrektur" und erst recht ist Romney in kein Fettnäpfchen getreten, nur weil er in diesem Punkt die Regierungslinie ändern möchte.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

31.07.2012 13:17
#8 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (29): The jewish vote Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #7
Zitat von Gorgasal im Beitrag #6
Das Weisse Haus hat umgehend darauf hingewiesen, dass die USA Jerusalem nicht als Hauptstadt Israels anerkennen.

Die NZZ läßt auch nach.
Ist ja völlig in Ordnung, daß Obama in dieser Frage eine andere Position hat als Romney. Aber wenn er das sagt (bzw. seine Leute sagen läßt) ist das keine "Korrektur" und erst recht ist Romney in kein Fettnäpfchen getreten, nur weil er in diesem Punkt die Regierungslinie ändern möchte.

Naja.

Soweit die NZZ das WH zitiert (und ich lasse mich gerne eines anderen belehren), wurde Jerusalem auch unter Vorgängern Obamas nicht als Hauptstadt Israels anerkannt. So wurde beispielsweise der Jerusalem Embassy Act, der die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt hätte, auch unter Bush nicht umgesetzt (mit der Begründung, der Kongress greife da in die Befugnisse der Exekutive ein, zu denen eben auch die Diplomatie gehört).

Und ob Romney die Linie ändern will oder ihm das einfach nur herausgerutscht ist, ist mir persönlich nicht unmittelbar offensichtlich.

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

31.07.2012 14:21
#9 RE: US-Präsidentschaftswahlen 2012 (29): The jewish vote Antworten

Zitat von Gorgasal im Beitrag #8
Soweit die NZZ das WH zitiert (und ich lasse mich gerne eines anderen belehren), wurde Jerusalem auch unter Vorgängern Obamas nicht als Hauptstadt Israels anerkannt.

Das ist ja richtig - aber es ist doch nicht so, daß Romney verpflichtet wäre, Bushs Politik ad infinitum 1:1 weiterzuführen.
Und es ist auch nicht so, daß er Obama Vorwürfe gemacht hätte, weil er (auch) die Verlegung nicht nachvollzogen hat.

Er hat einfach seine Meinung dazu gesagt, die ist weder zu korrigieren noch ein "Fettnäpfchen".

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