Ein Beispiel von vielen. Es ist absolut widerwärtig, wie einseitig und verlogen fast alle deutschen Medien über die USA und speziell den Wahlkampf berichten.
Die deutschen Medien äffen hier die Mehrheit der US-Medien nach, deren politische Tendenz sie ohnehin teilen.
Die Republikaner als die rassistische, altmodische Partei einer weißen, protestantischen Minderheit, dieses Klischee mag gewissen Leuten nützlich sein, es mag geglaubt werden, aber es ist trotzdem von gestern. Davon abgesehen ist nichts gegen weiße Protestanten zu sagen; sie haben diese Nation schließlich aufgebaut. Es sind die Demokraten, deren Verständnis von Wirtschaft und Gesellschaft direkt aus den dreissiger Jahren stammt (bestenfalls aus den Sechzigern). Und infolge dessen sind sie es, die ununterbrochen von Rasse, Klasse und "Gender" reden.
Ich habe gerade keine Zeit, deswegen kann ich leider nur zwei aktuelle englische Zitate hinwerfen, die ein ganz anderes Bild beschreiben.
Zitat 1: "Rick Santorum, the former senator from Pennsylvania, spoke about how his father had come to America from Italy at age 7 and worked as a coal miner until he was 72. Ted Cruz, the Republican candidate for U.S. Senate in Texas, spoke of how his father fled Cuba in 1957 with $100 sewn into his underwear and, after arriving in America, worked washing dishes for 50 cents an hour. Nikki Haley, the Republican governor of South Carolina, spoke of her experience as the daughter of immigrants from India. Her parents started a small business out of the living room of their home. Ann Romney, the wife of the presidential candidate, spoke of her father who came to America from Wales at age 15. Mia Love, the Republican mayor of Saratoga Springs, Utah, is the daughter of parents who came here from Haiti with just $10."
(Der Autor ist übrigens keineswegs unkritisch gegenüber den Republikanern, aber seine Kritik kommt nicht von links.)
Zitat 2: "One purpose of last night’s Republican convention was to introduce the public (or that portion of it interested enough to watch) to rising stars of the Party, and to highlight the female members of that vanguard. Mission accomplished.
Female speakers from the Republican bench included Mia Love, Sher Valenzuela (both before prime time), Cathy McMorris Rodgers, Kelly Ayotte, Mary Fallin, and Nikki Haley, nearly all of whom were excellent. Note the diversity of this group: Love (African-American), Valenzuela (Hispanic), Haley (of Indian descent).
Rounding out the opening day bench squad performers were governors Kasich, McDonnell, Walker, Sandoval (Hispanic), and Christie, plus Senate candidate Ted Cruz (Hispanic). (...) In baseball terms, these speakers were mostly from AA or A ball, as opposed to Triple A. And as those who follow baseball know, it’s your AA and A prospects who most accurately tell you what your team will look like in a few years."
Und wir wollen nicht den aus Indien stammenden Gouverneur Bobby Jindal vergessen. Einer von diesen unglaublichen Lebensläufen ... http://en.wikipedia.org/wiki/Bobby_Jindal
Zitat von R.A. im Beitrag #2Ein Beispiel von vielen. Es ist absolut widerwärtig, wie einseitig und verlogen fast alle deutschen Medien über die USA und speziell den Wahlkampf berichten.
Man kommt den Manipulationen und Desinformationen der etablierten Medien heute auf die Spur, weil es Internet, Foren und Blogs gibt. Das Informationsmonopol des Journalismus ist gebrochen, viele Medien stehen demaskiert da, der Nimbus der Wahrheit, als man die einzige, publizierende Quelle war und die Zuschauer, Hörer und Leser zum stillen konsumieren zumeist nur weniger Medien gezwungen waren, ist weg.
Ich denke oft daran, wie die Politik-Rezeption in den Fünfziger, sechziger und siebziger Jahre gewesen wäre, hätte man schon damals die Möglichkeiten gehabt, die das Internet uns heute bietet. Hätte ich in den aufgeregten Siebzigern manches mal einen anderen, differenzierteren Standpunkt vertreten als ich ihn dann letztlich tatsächlich eingenommen hatte? Ich glaube schon, und das gibt mir zu denken.
Kultureller Rassismus - das ist es was den Weißen in den USA entgegen schlägt, wenn sie nicht links bzw. für Obama sind. Aus Europa wie auch von den Linken in den USA.
Man verurteilt sie weil sie anders sind. Weil sie andere Werte haben als Linke, und bringt dann noch die Hautfarbe als Erkennungsmerkmal für die angebliche Verwerflichkeit der Liberalen und Konservativen ins Spiel. So polarisiert man, so erschafft man Feindbilder.
Liest man einige Kommentare unter dem Artikel der "Zeit", drücken diese einen gradezu fanatischen Haß gegen die Weißen, die nicht für Obama sind, oder einfach nur in Wohlstand leben, aus.
Die seit 68 gesääte Feindbildlehre trägt reiche Früchte. Für Linke sind die Konservativen und Liberalen in den USA das Feindbild schlechthin.
Ihre Demagogie, bzw. die "Logik" ihrer Argumente ist dabei so willkürlich wie man sie aus der Propaganda sozialistischer Diktaturen kennt.
Auf der Achse hat ein Autor sehr schon zusammengestellt, wie "differenziert" man Obama und Rommney kommentiert:
Beispiel
(Obama spricht fehlerfrei) “Wieder einmal demonstriert Obama, dass er ein begnadeter Rhetoriker ist, gegen den sich selbst Cicero ausnimmt wie ein lallender Dorftrottel.”
(Romney spricht fehlerfrei) “Gewiss, er leistet sich keine allzu peinlichen Aussetzer wie seine Parteikollegen, aber der aalglatte Multimillionär spult einen seelenlosen Text ab. Nicht nur das Publikum fragt sich: Ist das ein Mensch oder ein Roboter?”
Dieser absolute Intoleranz, dieser Haß gegen Andersdenkende, kann sich jederzeit auch gegen Nicht-Linke in der BRD richten. Nur daß es hier keine Opposition mehr gegen Linksideologie gibt, verbirgt das Potential der Intoleranz.
Das man die Republikaner gerne mal unberechtigt in die rassistische Ecke stellt, ist sicher richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Es ist ja noch viel schlimmer. Denn das was man Romney hier vorwirft - ob berechtigt oder nicht - würde man einem Nicht-Weißen grundsätzlich nicht vorwerfen. Im Gegenteil, es vollkommen OK, für alle Ethnien außer Weißen, sich politisch für die eigenen Ethnie einzusetzen.
Manchmal haben die die Nachrichten dieser Tage, bei dem Versuch "meinungsbildend" zu sein, schon satirische Züge. Gestern hörte ich die Formulierung, dass "...die Republikanische Partei heute den Viertelmilliardär Romney zum Kandidaten...." Ich fühlte mich gut unterhalten.
Die USA haben sowohl den braunen als auch den roten Sozialismus zerschlagen. Eine Tatsache, die der europäische Durchschnittskollektivist den Amerikanern niemals verzeihen kann.
Es ist dennoch erschreckend, daß selbst Assad und Gaddaffi eine fairere Berichterstattung erhalten/haben als die Republikaner
In der Tat. Der "Viertelmilliardär" ist für einen Linken wahrscheinlich das, was für einen Antisemiten der "Vierteljude". Andererseits sollten die Alarmglocken der sozialen Ungerechtigkeit ja nicht erst bei Milliardären, sondern mindestens bereits bei Millionären schrillen.
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