Würden in einem christlichen Land Moslems so behandelt werden, wie es den Kopten in Morsis Ägypten widerfährt, dann wäre ihnen weltweite Aufmerksamkeit, Empörtheit und Solidarität sicher.
Von dem ägyptischen Usus der "kollektiven Bestrafung" aller Christen eines Ortes für das, was einem einzelnen Christen zur Last gelegt wird, erfährt man hingegen vergleichsweise wenig.
Kennen wir dies nicht aus nicht allzu weit zurückliegenden Ereignissen. Auch damals wurden Angehörige einer unbeliebten (unbeliebt gemachten) Religionsgemeinschaft verfolgt.
Was mich erschreckt, ist der blinde, unbändige Hass der sich auf Menschen ergiesst, die mit dem ursprünglichen Auslöser überhaupt nicht zu tun haben. Erschreckend sind auch die Bilder von diesen Demonstrationen mit Tausendem von Menschen, die sich versammeln, um ihren ungerichteten Hass zu nähren. Haben diese Menschen keine besseren Beschäftigungen, keine persönlichen Interessen an einem friedlichen Leben ohne Konflikte?
Zitat von Zettel im Beitrag #1Würden in einem christlichen Land Moslems so behandelt werden, wie es den Kopten in Morsis Ägypten widerfährt, dann wäre ihnen weltweite Aufmerksamkeit, Empörtheit und Solidarität sicher.
Von dem ägyptischen Usus der "kollektiven Bestrafung" aller Christen eines Ortes für das, was einem einzelnen Christen zur Last gelegt wird, erfährt man hingegen vergleichsweise wenig.
Das was Sie beschreiben, lieber Zettel, ist nach meiner Ansicht ein institutionalisierter Rassismus.
Zitat von vivendi im Beitrag #2Was mich erschreckt, ist der blinde, unbändige Hass der sich auf Menschen ergiesst, die mit dem ursprünglichen Auslöser überhaupt nicht zu tun haben.
Ja, das finde ich auch erschreckend. Es ist natürlich ein altes sozialpsychologisches Phänomen. Judenpogrome wurden oft dadurch ausgelöst, daß einem einzelnen Juden etwas vorgeworfen wurde. Übergriffe gegen Zigeuner fanden statt, wenn einzelnen Menschen "Brunnenvergiftung" vorgeworfen worden war. Revolutionen gegen eine ganze Herrschaftsschicht können durch das Fehlverhalten Einzelner ausgelöst werden; siehe die Halsbandaffäre der Königin Marie Antoinette.
Das ist der berühmte Funken, der in das Pulverfaß fällt. Es muß sich schon Haß angestaut haben, damit so etwas funtioniert. Der Vorfall ist nicht die Ursache, sondern nur der Auslöser.
(Beim Judenpogrom in Deutschland am 9./10. November 1938, der sogenannten Reichskristallnacht, war es allerdings anders. Einen Haß auf Juden gab es nur bei wenigen Bürgern. Das Attentat auf Ernst Eduard vom Rath wurde von den Nazis lediglich zum Vorwand genommen, um das seit langem geplante Pogrom zu veranstalten; kein Pogrom aus der Bevölkerung heraus, sondern durchgeführt von der SA und anderen NS-Leuten.)
Zitat von vivendi im Beitrag #2Erschreckend sind auch die Bilder von diesen Demonstrationen mit Tausendem von Menschen, die sich versammeln, um ihren ungerichteten Hass zu nähren. Haben diese Menschen keine besseren Beschäftigungen, keine persönlichen Interessen an einem friedlichen Leben ohne Konflikte?
Wenn man sich das Video ansieht, dann sieht man, daß das überwiegend junge Männer sind; Angehörige des youth bulge, der gerade in Ägypten sehr ausgeprägt ist.
Für viele, die in dem heruntergekommenen Land keine eigene Lebensperspektive sehen, dürfte der Islamismus so etwas wie ein Lebensinhalt sein. Hinzu kommt die Aggressionsbereitschaft in der Masse, die bei Männern dieses Alters ohnehin häufig anzutreffen ist; sie die Fußball-Hooligans bei uns.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Würden in einem christlichen Land Moslems so behandelt werden, wie es den Kopten in Morsis Ägypten widerfährt, dann wäre ihnen weltweite Aufmerksamkeit, Empörtheit und Solidarität sicher.
Von dem ägyptischen Usus der "kollektiven Bestrafung" aller Christen eines Ortes für das, was einem einzelnen Christen zur Last gelegt wird, erfährt man hingegen vergleichsweise wenig.
Zumindest fallen auch die Gerichtsurteile heftig aus, ohne dass es kaum jemand kümmert.
Zitat von ahram onlineA Coptic Christian schoolteacher, Bishoy Kamel, has been sentenced to six years in prison for posting cartoons on Facebook deemed defamatory to Islam and the Prophet Mohamed, and for insulting President Mohamed Morsi and his family.
The Sohag Misdemeanour Court imposed the following sentences on Kamel: three years for defaming Islam and the Prophet Mohamed, two years for insulting the president, and one year for insulting Mohamed Safwat who made the allegations against him.
Das ist erst der Anfang und es war genau so zu erwarten.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.