Wenn man den Begriff "Aussteigernation" nur auf das Abschalten von KKWs bezieht, dann springt man wohl zu kurz. Die kollektive Besoffenheit des Frühsommers 2011 war wohl nur ein Symptom für den sich in Deutschland ausbreitenden Obskurantismus. In dieser Meckerecke gebe ich zwei Beispiele aus ganz anderen Bereichen.
Nachtrag: Da war der Titel dieses Threads in der Eile a bisserl verrutscht. Ist jetzt korrigiert
Zitat von ZettelDie Aufklärung ist bekanntlich eine Erhellung: Es klart sich auf, wie wenn Wolken der Dummheit und des Obskurantismus (also des Verdunkelns, von obscurare, verdunkeln) vom Himmel wegziehen oder besser: hinweggezogen werden.
Zumindest sehen das die Aufklärer so, Lichtgestalten!, und da die Sieger die Geschichtsbücher schreiben, wird das so tradiert. Dann muss man auch nicht mehr darüber nachdenken.
Zitat von ZettelDie eine stammt aus der Universitäts- freilich auch Bischofsstadt Münster in Westfalen
In der danach referierten Nachricht finde ich keinerlei Bezug auf den Münsteraner Bischof, insofern verstehe ich jetzt nicht so ganz, was "freilich auch Bischofsstadt" mir hier sagen will. Man könnte das jetzt übelwollend so deuten, dass Sie Bischöfe als Metapher für Obskurantismus sehen. Aber das würde Ihnen ja im Traum nicht einfallen, schliesslich sind Sie ja Aufklärer und wollen ipso facto erhellen und nicht verdunkeln... Also muss ich noch ein wenig darüber nachdenken.
Oder ich lasse es einfach. Wenn Sie derart billige Seitenhiebe nötig zu haben brauchen, dann muss man das vielleicht nicht näher kommentieren.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von ZettelDie eine stammt aus der Universitäts- freilich auch Bischofsstadt Münster in Westfalen
In der danach referierten Nachricht finde ich keinerlei Bezug auf den Münsteraner Bischof, insofern verstehe ich jetzt nicht so ganz, was "freilich auch Bischofsstadt" mir hier sagen will. Man könnte das jetzt übelwollend so deuten, dass Sie Bischöfe als Metapher für Obskurantismus sehen. Aber das würde Ihnen ja im Traum nicht einfallen, schliesslich sind Sie ja Aufklärer und wollen ipso facto erhellen und nicht verdunkeln... Also muss ich noch ein wenig darüber nachdenken.
Das war das Stöckchen für Sie, lieber Gorgasal. Ich habe es geschnitzt, nachdem ich in der Erwartung, eine Grüne zu finden, recherchiert und gesehen habe, daß die Bürgermeisterin Reismann der CDU angehört.
Was den Bischof angeht, müßte man vielleicht herauszufinden suchen, wie er zum Exorzismus steht.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Wenn man den Begriff "Aussteigernation" nur auf das Abschalten von KKWs bezieht, dann springt man wohl zu kurz. Die kollektive Besoffenheit des Frühsommers 2011 war wohl nur ein Symptom für den sich in Deutschland ausbreitenden Obskurantismus.
Zitat Dann sind wir demnächst die Nation der Aussteiger nicht nur aus der Kernenergie, sondern auch aus dem Erbe der Aufklärung und den wissenschaftlichen Standards, die sie gesetzt hat.
Lieber Zettel, Wenn man Ihre Ausführungen "richtig" zusammenfügt kann man da sogar eine gewisse Logik hineininterpretieren: Die Besoffenheit, weit genug getrieben, führt zum Koma. Und schon fühlt man den Schmerz nicht mehr, was mit unserem Land und unserer Gesellschaft passiert.
Woran erkennt man ein linksgrünes Märchen? Es beginnt mit: Es wird einmal sein. __________________________________________ __________________________________________
"Le Religieux tournait une crécelle en hurlant des vers latins." (Boris Vian, L'Arrache-coeur: "Der Priester schwingt eine Rassel und brüllt lateinische Verse")
Uff. Das ist hart. Zumal die ganze Voodoo-Aktion keine 20 Meter von der Universitäts-&-Landesbibliothek entfernt stattgefunden hat. Zudem im Rahmen einer allgemein-nichtssagenden "Kunstwoche" (oder "Projekts": irgendwas-mit-Kunst halt) versteckt: Jemand, der die üblichen "Kunst-am-Bau"-Dürftigkeiten gewohnt ist (besonders von den letzten Iterationen des alle 10 Jahre stattfindenden "Skulptur-Projekts" in Münster), verbucht das Brettergestell über dem Wasser natürlich als Moderne Kunst, wo jede Apfelsinenkiste zum opus geadelt wird, wenn Andy Warhol sie auf dem Küchentisch deponiert. (Das funktioniert natürlich nur, solange es nur Andy ist, der sich das herausnimmt & schamlos Duchamps Ready-made-Konzept abkupfert: wenn jede Trine Namenlos so verfährt, entwertet sich die Geste: kann das jemand mal den Trinen stecken?). Das übliche 08/15-Happening halt. Daß sich da lustiges Kräuterhexentum austobt, erschließt sich nur beim näherem Hinsehen:
http://www.westline.de/lokales/muenster/...art1789,1117640 Zitat ___ "Lauter, lauter", ruft Nufer und schwingt die Arme zum ansteigenden Gesang. Untersuchung im Labor Dann der Einsatz von Wolfram Goldbeck. Er nimmt die beiden Behälter mit dem Wasser der Aa in die Hand und hält sie triumphierend in die Luft. [...] Thomas Nufer ist zufrieden mit seiner Aktion, es hätte nicht besser laufen können. "Ich fühle mich überrumpelt von der Kraft der Musik, ein berauschendes Erlebnis. Davon hat das Wasser bestimmt mächtig was abbekommen." Die elfjährige Denise aus der Gesamtschule Münster-Mitte ist sich sicher: "Ja, das hat was gebracht." ___
Naja: sobald der Dom um ein schönes Minarett erweitert wird, wird mit solch heidnischem Gekunkel wohl nicht mehr zu rechnen sein.
Ich glaub, ich mach ne Hochschule für angewandten Regentanz auf, absurder ist das auch nicht mehr. Und die Absolventen haben beste Aussichten in Deutschland unterzukommen: Als Beauftragte für Wind- und Sonnentanz, denn schließlich müssen die Windmühlen und Kollektoren ja irgendwie an ihren Strom kommen. Öffentlicher Dienst, irgendwo TVÖD 12 oder so für einen einfachen Beauftragten, 14 für den Oberregentänzer.
Ich geh derweilen schonmal üben, also, wenn es heute nacht bei Ihnen regnet, dann kann das passiert sein, weil ich in meinem Kämmerchen schonmal eifrig übe. So ein einfacher Sprühregen wird schon zu schaffen sein.
Zitat von Llarian im Beitrag #7Ich glaub, ich mach ne Hochschule für angewandten Regentanz auf, absurder ist das auch nicht mehr. Und die Absolventen haben beste Aussichten in Deutschland unterzukommen: Als Beauftragte für Wind- und Sonnentanz, denn schließlich müssen die Windmühlen und Kollektoren ja irgendwie an ihren Strom kommen. Öffentlicher Dienst, irgendwo TVÖD 12 oder so für einen einfachen Beauftragten, 14 für den Oberregentänzer.
Ich geh derweilen schonmal üben, also, wenn es heute nacht bei Ihnen regnet, dann kann das passiert sein, weil ich in meinem Kämmerchen schonmal eifrig übe. So ein einfacher Sprühregen wird schon zu schaffen sein.
Das entsprechende Handwerkszeug finden Sie hier. Allerdings ist die Frage der Dosierung noch ungeklärt: Das kann auch nach hinten losgehen:
Zitat ____ Im Dezember 1915 litt San Diego ebenfalls unter einer langanhaltenden Dürreperiode und die Stadt entsann sich Hatfields Künste. Er verlangte 10.000 US-Dollar dafür, dass er das städtische Wasserreservoir vollregnen ließe. Am 1. Januar 1916 machte er sich mit seinem Bruder Joel an die Arbeit und sie bauten ihre Apparate in einem blickdichten Zelt auf. Nach fünf Tagen regnete es tatsächlich und nach weiteren fünf Tagen setzte äußerst starker Regen ein. Am 27. Januar 1916 brachen die Lower-Otay-und-Sweetwater-Talsperren, nachdem der seit Wochen anhaltende Regen San Diego bereits verwüstet hatte.[1]
Als Hatfield kurz darauf Morddrohungen erhielt, da er für die Katastrophe verantwortlich gemacht wurde, flüchtete er aus der Stadt. Erst am 17. Februar tauchte er in der Stadt auf, um sein Geld zu verlangen. Der Stadtrat bestritt einen Vertrag gehabt zu haben, tatsächlich wurde kein schriftlicher geschlossen. Hatfield verlor den anschließenden Prozess, den er bis 1938 gegen die Stadt führte ____
Zitat von Zettel im Beitrag #1In dieser Meckerecke gebe ich zwei Beispiele aus ganz anderen Bereichen.
In gewisser Weise holt Deutschland mit dieser inflationären Ausbreitung des Akademikertums, mit dieser Akademisierung von Berufen und Tätigkeiten das nach, was es in den USA schon lange gibt, wo man an Colleges, sagen wir, auf Kindergärtnerin oder Feuerwehrmann studieren kann.
Das bekommt den USA gar nicht gut; denn es fehlt weitgehend die solide und qualifizierte Ausbildung in der Verbindung mit der Praxis.
Mark Josef Stern hat aktuell statt eines neuen Ray of Hope die Ergebnisse einer (nichtrepräsentativen) Umfrage dazu, wie man in den USA das verarbeitende Gewerbe "neu erfinden" könne. Einer der Vorschläge
Zitat :... it might not play well politically, jgorin22 suggests we remodel our education system after Germany’s. Not everyone wants or needs a college education, but America’s current system offers few alternatives for less academically inclined students. If the United States shifted to a German system, students interested in manufacturing or other trades could be targeted early and directed toward vocational schools instead of universities.
Zitat von Zettel im Beitrag #1In dieser Meckerecke gebe ich zwei Beispiele aus ganz anderen Bereichen.
In gewisser Weise holt Deutschland mit dieser inflationären Ausbreitung des Akademikertums, mit dieser Akademisierung von Berufen und Tätigkeiten das nach, was es in den USA schon lange gibt, wo man an Colleges, sagen wir, auf Kindergärtnerin oder Feuerwehrmann studieren kann.
Das bekommt den USA gar nicht gut; denn es fehlt weitgehend die solide und qualifizierte Ausbildung in der Verbindung mit der Praxis.
Mark Josef Stern hat aktuell statt eines neuen Ray of Hope die Ergebnisse einer (nichtrepräsentativen) Umfrage dazu, wie man in den USA das verarbeitende Gewerbe "neu erfinden" könne. Einer der Vorschläge
Zitat :... it might not play well politically, jgorin22 suggests we remodel our education system after Germany’s. Not everyone wants or needs a college education, but America’s current system offers few alternatives for less academically inclined students. If the United States shifted to a German system, students interested in manufacturing or other trades could be targeted early and directed toward vocational schools instead of universities.
Das wäre denke ich auch ein Bereich in dem die USA von Deutschland lernen könnten und in dem sich Deutschland von der EU nichts erzählen lassen sollte.
Anders als die Versuche grüne Zukunftsvisionen unter Berufung auf die bisherige Wirtschaftsstärke Deutschland den Amerikanern schmackhaft zu machen, in dem man so tut als seien die aktuellen ideologischen Moden in Deutschland der früher gelegte Grundstein der heutigen Exportnation Deutschland.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) in Köln erteilt schon seit vielen Jahren Lehrgängen auf dem Gebiet der Astrologie ihre Zulassung. Die Anbieter werden dann in ein zentrales Verzeichnis eingetragen (Lehrgangsliste des Ratgebers für Fernunterricht) und können die Zulassung in ihrem Werbematerial erwähnen.
Auf der Website des Anbieters steht dann (Orthographie nicht geändert und Hervorhebung von mir):
Zitat die fortbildungen in den abendseminaren vor ort oder auch in form des staatlich zugelassenen und zertifizierten fernstudium sollen Ihnen die praktikable möglichkeit bieten, berufsbegleitend oder privat und in überschaubarer zeit eine hochwertige und anerkannte qualifikation in dieser besonderen astrologischen erkenntnismethode zu erreichen.
Da mag man als aufgeklärter Mensch lächelnd den Kopf schütteln. Wirklich nicht mehr lustig ist es allerdings, wenn staatliche Ermittlungsbehörden die Dienste von Hellsehern bezahlen — und zwar nicht in einer Ermittlung wegen groben Unfugs, sondern in einem Mordfall.
Zitat von Zettel im Beitrag #4Was den Bischof angeht, müßte man vielleicht herauszufinden suchen, wie er zum Exorzismus steht.
Unnötig. Ob man nun Wasser mit Gesang 'reinigt' oder es mit dem Brabbeln lateinischer Worte 'segnet' ist wohl nur für Gläubige der jeweiligen 'Religion' ein Unterschied. Von daher passt der Hinweis ganz gut, dass wir uns als Gesellschaft noch weit weg vom Licht befinden. Lange glaubte man an viele Götter, nun vermehrt an einen und irgendwann kommt der gänzlich aufgeklärte Mensch ganz ohne aus. Oder es geht eben wieder in die andere Richtung; dann lässt man Leute im Schwimmbad singen um das Chlor einzusparen und die 'Ärzte' betanzen einen statt einem Medikamente zu verschreiben. Klingt doch auch nicht schlecht.
Zitat von Zettel im Beitrag #4Was den Bischof angeht, müßte man vielleicht herauszufinden suchen, wie er zum Exorzismus steht.
Unnötig. Ob man nun Wasser mit Gesang 'reinigt' oder es mit dem Brabbeln lateinischer Worte 'segnet' ist wohl nur für Gläubige der jeweiligen 'Religion' ein Unterschied. Von daher passt der Hinweis ganz gut, dass wir uns als Gesellschaft noch weit weg vom Licht befinden. (…)
Die Anspielung auf das Weihwasser ist Quatsch. Wir haben eine (weitgehende) Trennung von Staat und Kirche. Weihwasser wird für religiöse Handlungen innerhalb der Kirche verwendet. Die Mitgliedschaft in der Katholischen Kirche ist freiwillig.
Im Bericht über die angebliche »Reinigung« des Wassers durch musikalische Schwingungen werden aber eine Bürgermeisterin und Kinder mehrerer Schulen erwähnt. Wenn Schulklassen dabei waren, dürften zumindest in die Vorbereitung auch Lehrer, Schulleiter und/oder Elternvertreter involviert gewesen sein. Da wird also eine Handlung offensichtlich durch staatliche Stellen und den staatlichen Schulträger unterstützt.
Zitat von Zettel im Beitrag #4Was den Bischof angeht, müßte man vielleicht herauszufinden suchen, wie er zum Exorzismus steht.
Unnötig. Ob man nun Wasser mit Gesang 'reinigt' oder es mit dem Brabbeln lateinischer Worte 'segnet' ist wohl nur für Gläubige der jeweiligen 'Religion' ein Unterschied. Von daher passt der Hinweis ganz gut, dass wir uns als Gesellschaft noch weit weg vom Licht befinden. (…)
Die Anspielung auf das Weihwasser ist Quatsch. Wir haben eine (weitgehende) Trennung von Staat und Kirche. Weihwasser wird für religiöse Handlungen innerhalb der Kirche verwendet. Die Mitgliedschaft in der Katholischen Kirche ist freiwillig.
Im Bericht über die angebliche »Reinigung« des Wassers durch musikalische Schwingungen werden aber eine Bürgermeisterin und Kinder mehrerer Schulen erwähnt. Wenn Schulklassen dabei waren, dürften zumindest in die Vorbereitung auch Lehrer, Schulleiter und/oder Elternvertreter involviert gewesen sein. Da wird also eine Handlung offensichtlich durch staatliche Stellen und den staatlichen Schulträger unterstützt.
Man sollte hier nicht zwei unterschiedliche Dingen vermischen. Weihrauch, Exorzismus und Gebete gehören in den Bereich des Glaubens. Reinigung von Wasser mit musikalischen Schwingungen oder Homöopathie in den Bereich des "Wissens". Nach außen hin erscheinen beide sehr ähnlich, aber ich denke sie werden wenige überzeugte Homöopathen finden, die sagen "Ich glaube, daß meine Globuli helfen". Sie wissen es. Als gläubiger Mensch weiß man, daß es Glaube ist.
Zitat von Elmar im Beitrag #14Man sollte hier nicht zwei unterschiedliche Dingen vermischen. Weihrauch, Exorzismus und Gebete gehören in den Bereich des Glaubens. Reinigung von Wasser mit musikalischen Schwingungen oder Homöopathie in den Bereich des "Wissens". Nach außen hin erscheinen beide sehr ähnlich, aber ich denke sie werden wenige überzeugte Homöopathen finden, die sagen "Ich glaube, daß meine Globuli helfen". Sie wissen es. Als gläubiger Mensch weiß man, daß es Glaube ist.
Mit unpotenziertem Gruß Elmar
Da möchte ich nochmals einhaken: Globuli und andere homöopathische Mittel sind ebenfalls Privatsache. Die »Behandlung« eines Gewässers im öffentlichen Raum unter Beteiligung öffentlicher Stellen ist es nicht.
Als aufgeklärte Menschen wissen wir: Durch Musik wird ein Fluss weder sauberer noch schmutziger. Ein Placebo-Effekt ist bei fließenden Gewässern auch nicht bekannt ;-)
Sollten die Gewässerproben irgendein »Ergebnis« zeigen, wäre es eine gute Gelegenheit, mit den Schulkindern über Korrelation und Kausalität nachzudenken. Allerdings müssen das dann wohl die Eltern übernehmen, denn die Lehrer haben das Spektakel ja selbst mit organisiert. Und bei vielen Eltern frage ich mich, ob sie dazu willens und in der Lage sind …
Normalerweise müssten aufgeklärte Lehrer, Schulleiter und Elternvertreter schon im Vorfeld verhindern, dass solcher Unsinn überhaupt in die Schulen getragen wird. Dass dies nicht geschehen ist, halte ich für den eigentlichen Skandal.
Es steht dem Künstler völlig frei, mit Privatleuten zu singen und zu musizieren, bis sich das Wasser teilt. Es muss nur im Rahmen der Stadtordnung geschehen, damit die Ruhezeiten eingehalten werden. Aber Schulklassen, Lehrer (in ihrer beruflichen Funktion) und eine Bürgermeisterin (in Ausübung ihres Amtes) haben dabei nichts zu suchen.
xanopos
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30.09.2012 09:39
#16 RE: Zettels Meckereckel: Nachrichten aus der Aussteigernation
Zitat von Zettels RaumDie Kinder der Gesamtschule Münster-Mitte beginnen mit einer summende Prozession, dann setzen Posaunen, Tuba sowie Sprechgesang von der Hauptschule Coerde und der Sekundarschule Roxel nacheinander ein.
Klingt irgendwie nach einer Gruppentherapie für verhaltensauffällige Kinder.
Zitat von Zettels RaumAber wenn man damit, daß man diesen erlernt, den höchsten akademischen Grad unterhalb der Doktorwürde erwerben kann, dann ist jeder Meisterbrief mehr wert als der Master und erst recht der Bachelor.
Bachelor != Bachelor Master != Master Eine freie Gesellschaft muss damit fertig werden können, wenn es Bachelor/Masterstudiengänge in Bachblütentherapie gibt. Erstnehmen braucht man einen solchen Abschluss nicht.
Zitat von Elmar im Beitrag #14Man sollte hier nicht zwei unterschiedliche Dingen vermischen. Weihrauch, Exorzismus und Gebete gehören in den Bereich des Glaubens. Reinigung von Wasser mit musikalischen Schwingungen oder Homöopathie in den Bereich des "Wissens". Nach außen hin erscheinen beide sehr ähnlich, aber ich denke sie werden wenige überzeugte Homöopathen finden, die sagen "Ich glaube, daß meine Globuli helfen". Sie wissen es. Als gläubiger Mensch weiß man, daß es Glaube ist.
Stimmt. Das ist ein wichtiger Unterschied, der zwischen Religion und Pseudowissenschaft. Allerdings kann Pseudowissenschaft ein Religionsersatz sein.
Zitat von xanopos im Beitrag #16Eine freie Gesellschaft muss damit fertig werden können, wenn es Bachelor/Masterstudiengänge in Bachblütentherapie gibt. Erstnehmen braucht man einen solchen Abschluss nicht.
Hm, lieber xanoros. Auf der Visitenkarte, im Internetauftritt usw. steht dann ja nur "Maximilian Schulze M.A.". Nicht wahr, da denkt man doch, daß man einen Akademiker vor sich hat?
Würden Sie denn dasselbe auch für den Doktorgrad vorschlagen? Und wenn nein, warum nicht?
Wenn die akademischen Grade derart zur Bedeutungslosigkeit verkommen, dann ist am Ende vielleicht in Deutschland der Meisterbrief das einzige verbliebene Solide. Der einzige Abschluß, bei dem man sicher sein kann, daß der Betreffende kompetent ist.
Zitat von xanopos im Beitrag #16Eine freie Gesellschaft muss damit fertig werden können, wenn es Bachelor/Masterstudiengänge in Bachblütentherapie gibt. Erstnehmen braucht man einen solchen Abschluss nicht.
Meinen Sie Bach-Blütentherapie oder Bachblüten-Therapie?
fragt sich
Uwe Richard
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
xanopos
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30.09.2012 11:08
#20 RE: Zettels Meckereckel: Nachrichten aus der Aussteigernation
Zitat von xanopos im Beitrag #16Eine freie Gesellschaft muss damit fertig werden können, wenn es Bachelor/Masterstudiengänge in Bachblütentherapie gibt. Erstnehmen braucht man einen solchen Abschluss nicht.
Hm, lieber xanoros. Auf der Visitenkarte, im Internetauftritt usw. steht dann ja nur "Maximilian Schulze M.A.". Nicht wahr, da denkt man doch, daß man einen Akademiker vor sich hat?
Manche Unternehmen gehen dazu über die Titel auf Visitenkarten wegzulassen. Mit gutem Grund. Ohne Angabe wo und in welcher Studienrichtung der Master erlangt wurde, ist die Angabe ja schon heute ziemlich wertlos. Beispiel gefällig: http://www.donau-uni.ac.at/de/studium/gamestudies/index.php
Zitat Würden Sie denn dasselbe auch für den Doktorgrad vorschlagen? Und wenn nein, warum nicht?
Doktor != Doktor Dann gibt es halt ein paar obskure Doktoren. Schon heute kann man einen Doktortitel ohne viel Aufwand haben: http://www.sueddeutsche.de/karriere/dokt...oktor-1.1084350 Bei einem seriösen Vorstellungsgespräch verschweigt man solche Titel aber besser.
Zitat Der einzige Abschluß, bei dem man sicher sein kann, daß der Betreffende kompetent ist.
Master an der TU Müchen? Solide. Master in Bachblütentherapie von der Fernuni Bischkek. Raten Sie mal!
Zitat von xanopos im Beitrag #20 Manche Unternehmen gehen dazu über die Titel auf Visitenkarten wegzulassen. Mit gutem Grund.
Und manche legen allergrössten Wert darauf den Titel darauf zu drucken. Mit noch besserem Grund. Ich will wissen wem ich gegenübersitze und welche Sprache er spricht. Umgekehrt legen Kunden wert darauf zu wissen, ob sie Hans Dampf aus der Poststelle gegenübersitzen oder einem promovierten Maschinenbauingenieur. Ein Master hat durch die Verlotterung des deutschen Bildungssystems tatsächlich zunehmend das Problem, aber ich kenne eigentlich keinen Diplomingenieur, der seinen Titel nicht auf der Visistenkarte führt.
Genaugenommen steht da gegenteiliges. Einen Dr. hc. wird man ohne grosse Probleme kaufen können (das war schon immer so), aber den darf man nicht ohne h.c. führen was ihn ziemlich entwertet. Und sich einen realen Doktor zu kaufen bedeutet zumindest das Vorhandensein von krimineller Energie, gepaart mit einem nicht unerheblichen Risiko zum gesellschaftlichen Absturz, wenn jemand die falschen Fragen stellt. Alles in allem eine ziemlich riskante Sache. Ich kann aus diesem Hintergrund keinerlei Motivation erkennen vom bewährten Titelsystem abzuweichen und in Zukunft echte Doktoren zu verschenken.
xanopos
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30.09.2012 14:34
#23 RE: Zettels Meckereckel: Nachrichten aus der Aussteigernation
Zitat von Llarian im Beitrag #22Und manche legen allergrössten Wert darauf den Titel darauf zu drucken. Mit noch besserem Grund. Ich will wissen wem ich gegenübersitze und welche Sprache er spricht. Umgekehrt legen Kunden wert darauf zu wissen, ob sie Hans Dampf aus der Poststelle gegenübersitzen oder einem promovierten Maschinenbauingenieur.
Vielleicht legen Kunden größeren Wert darauf Herrn Schmid dem Leiter der Entwicklungsabteilung als Herrn Dr. Maier ohne wichtige Funktion gegenüberzusitzen. Vielleicht täusche ich mich ja, aber Fachkompetenz wird höher geschätzt als irgendwelche Titel.
Zitat Einen Dr. hc. wird man ohne grosse Probleme kaufen können (das war schon immer so), aber den darf man nicht ohne h.c. führen was ihn ziemlich entwertet.
Zitat von xanopos im Beitrag #23 Vielleicht legen Kunden größeren Wert darauf Herrn Schmid dem Leiter der Entwicklungsabteilung als Herrn Dr. Maier ohne wichtige Funktion gegenüberzusitzen. Vielleicht täusche ich mich ja, aber Fachkompetenz wird höher geschätzt als irgendwelche Titel.
Fachkompetenz drückt sich im Titel durchaus aus und es existiert eine nicht kleine Korrelation zwischen Titel und Stellung. Sehen Sie sich mal in Führungsetagen um, wieviele Promovierte da rumlaufen. Und unter einem Diplom oder entsprechendem Staatsexamen läuft da schlicht gar nichts. Kein Unternehmen, das was auf sich hält, wird einen Nichtqualifizierten zum Leiter der Entwicklungsabteilung machen. Und der Doktortitel hilft da durchaus.
Nebenbei bemerkt, in der Entwicklungsabteilung in der ich arbeite sind knapp die Hälfte promoviert. Chef auch.
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