Zitat von Elmar im Beitrag #14Man sollte hier nicht zwei unterschiedliche Dingen vermischen. Weihrauch, Exorzismus und Gebete gehören in den Bereich des Glaubens. Reinigung von Wasser mit musikalischen Schwingungen oder Homöopathie in den Bereich des "Wissens". Nach außen hin erscheinen beide sehr ähnlich, aber ich denke sie werden wenige überzeugte Homöopathen finden, die sagen "Ich glaube, daß meine Globuli helfen". Sie wissen es. Als gläubiger Mensch weiß man, daß es Glaube ist.
Der Homöopath "weiß", weil seine Wässerchen dank des Placeboeffektes in einer erheblichen Zahl der Fälle ja tatsächlich helfen. Genauso wie Heiltränke oder Reliquien.
Dort, wo dieser wunderbare Zusammenhang nicht besteht und der Glaube allein selten Wunder tut, verlassen auch die New Ager und Naturreligiösen sehr schnell die unangenehme Sphäre des Empirischen. Dann heißt es "fühlen" statt "wissen".
Auch dieser lustige Öko-Musiker wird schnell merken, dass selbst die dümmsten Menschen Propheten auslachen, deren Vorhersagen als zu oft ausbleiben und lieber Menschen heilen als Ökosysteme. Verkauft sich auf lange Sicht besser.
Zitat von Gansguoter im Beitrag #25Anmerkung von jemandem aus Alfter: Die Alanus-Hochschule ist nicht in Bonn, sondern in 53347 Alfter.
Wenn Sie in Alfter wohnen, dann leben wir fast in Sichtweite (Rösberg).
Meine Frau hat mal vor Jahren einen Steinmetzkurs an der Alanusschule besucht; die Figur steht noch heute bei uns. Aber ein Zertifikat oder Zeugnis wollte sie nicht dafür.
Zitat von xanopos im Beitrag #23Vielleicht legen Kunden größeren Wert darauf Herrn Schmid dem Leiter der Entwicklungsabteilung als Herrn Dr. Maier ohne wichtige Funktion gegenüberzusitzen.
Deshalb tendiert mein Auftraggeber dazu, Mitarbeitern mit Außenkontakten lustige Stellenbeschreibungen auf die Visitenkarten zu drucken. Unter "Vice President" läuft da nichts. Dabei wird in Zeiten von Google, Facebook und LinkedIn der Wert der Visitenkarte überschätzt.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Wenn man den Begriff "Aussteigernation" nur auf das Abschalten von KKWs bezieht, dann springt man wohl zu kurz. Die kollektive Besoffenheit des Frühsommers 2011 war wohl nur ein Symptom für den sich in Deutschland ausbreitenden Obskurantismus. In dieser Meckerecke gebe ich zwei Beispiele aus ganz anderen Bereichen.
Zum Wasserzauber von Münster hat jetzt Stefanolix einen Beitrag mit weiteren Informationen geschrieben.
Zitat _____ "Zwölf deutsche Kernkraftwerke sind bei einem EU-weiten Stresstest durch Sicherheitslücken aufgefallen. Mängel gab es vor allem bei den Erdbeben-Warnsystemen." ____
xanopos
(
gelöscht
)
Beiträge:
01.10.2012 18:18
#32 RE: Zettels Meckereckel: Nachrichten aus der Aussteigernation
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #31"Sicherheitsmängel bei zwölf deutschen AKW" _____ "Zwölf deutsche Kernkraftwerke sind bei einem EU-weiten Stresstest durch Sicherheitslücken aufgefallen. Mängel gab es vor allem bei den Erdbeben-Warnsystemen."
na ja, wer noch nie ein Erdbeben mitgemacht hat (das ist mein Fall) wird davor schon Angst haben.
Wobei die Frage zu stellen ist, was ein Erdbeben einem AKW überhaupt antun soll. Gibt es überhaupt einen Fall bei dem ein AKW oder ein ähnlich großes Bauwerk schon mal durch ein Erdbeben zerstört wurde - hier in Europa?
Zitat von stefanolix im Beitrag #13Die Anspielung auf das Weihwasser ist Quatsch. Wir haben eine (weitgehende) Trennung von Staat und Kirche. Weihwasser wird für religiöse Handlungen innerhalb der Kirche verwendet. Die Mitgliedschaft in der Katholischen Kirche ist freiwillig.
Im Bericht über die angebliche »Reinigung« des Wassers durch musikalische Schwingungen werden aber eine Bürgermeisterin und Kinder mehrerer Schulen erwähnt. Wenn Schulklassen dabei waren, dürften zumindest in die Vorbereitung auch Lehrer, Schulleiter und/oder Elternvertreter involviert gewesen sein. Da wird also eine Handlung offensichtlich durch staatliche Stellen und den staatlichen Schulträger unterstützt.
Heißt das, es gibt in Deutschland keine religiösen Veranstaltungen, die vom Staat unterstützt werden und deren Besuch z.B. für Schulkinder verpflichtend ist? Da erinnere ich wohl falsch an meine Jugend. Und der nicht freiwillig zu besuchende Religionsunterricht beim Bund, wo einem ins Gewissen geredet wurde, man solle sich doch endlich firmen lassen, wenn noch nicht geschehen, war bloße Einbildung und auch, dass man zumindest einmal sonntags in der Grundausbildung zur Kirche gehen MUSSTE ist reine Phantasie meinerseits; übrigens lustig am Rande; Atheisten und 'Andersgläubige' hatten das Privileg dem katholischen Gottesdienst beizuwohnen und schienen darüber nicht wirklich erfreut zu sein. Wo ist also der große Unterschied? Dass die Kinder nun wirklich denken, sie hätten Wasser sauber gesungen, weil sie es während einer 'lustigen' Schulveranstaltung so gelernt haben? Davon abgesehen; was macht es für einen Unterschied zwischen den Worten Glauben und Wissen, wenn die Auswirkung bei Gläubigen und Wissenden nahezu gleich ist? Normal beeinhaltet Glauben ja die Möglichkeit, dass es anders sein könnte, aber kaum ein echter Gläubiger wird bei seinem Glauben Zugeständnisse machen. Im Grunde ist es in dem Fall also sogar besser, dass es unter dem Etikett eines wissenschaftlichen Versuchs abläuft, da dieser wohl durch die Wasseruntersuchung schnell als Humbug entlarvt wird. Bei den Religionen ist es viel schlimmer und viel dunkler. Aber da darf der Staat unwidersprochen mithelfen. Also ja, sie haben recht; der Vergleich mit dem Weihwasser und der staatlich geförderten Religion war wirklich unpassend. Ich nehme ihn zurück.
Zitat von grenzenlosnaiv im Beitrag #34Und der nicht freiwillig zu besuchende Religionsunterricht beim Bund, wo einem ins Gewissen geredet wurde, man solle sich doch endlich firmen lassen, wenn noch nicht geschehen, war bloße Einbildung und auch, dass man zumindest einmal sonntags in der Grundausbildung zur Kirche gehen MUSSTE ist reine Phantasie meinerseits;
Muss wohl reine Phantasie sein. Ich kann mich in meiner Grundausbildung jedenfalls an keinen verpflichtenden Gottesdienstbesuch erinnern.
Vielleicht hat sich das aber auch geändert. Wann gab es denn verpflichtende Gottesdienstbesuche?
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #31"Sicherheitsmängel bei zwölf deutschen AKW"
"Zwölf deutsche Kernkraftwerke sind bei einem EU-weiten Stresstest durch Sicherheitslücken aufgefallen. Mängel gab es vor allem bei den Erdbeben-Warnsystemen."
na ja, wer noch nie ein Erdbeben mitgemacht hat (das ist mein Fall) wird davor schon Angst haben.
Wobei die Frage zu stellen ist, was ein Erdbeben einem AKW überhaupt antun soll. Gibt es überhaupt einen Fall bei dem ein AKW oder ein ähnlich großes Bauwerk schon mal durch ein Erdbeben zerstört wurde - hier in Europa?
Ich wüsste erst mal gerne, was ein Erdbebenwarnsystem genau ist. Nützt es dem Betreiber etwas, wenn das Erdbeben eine Stunde vor Eintritt angesagt wird? Mit großer Sensitivität, aber einer lausigen Spezifität?
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #31"Sicherheitsmängel bei zwölf deutschen AKW" _____ "Zwölf deutsche Kernkraftwerke sind bei einem EU-weiten Stresstest durch Sicherheitslücken aufgefallen. Mängel gab es vor allem bei den Erdbeben-Warnsystemen."
na ja, wer noch nie ein Erdbeben mitgemacht hat (das ist mein Fall) wird davor schon Angst haben.
Wobei die Frage zu stellen ist, was ein Erdbeben einem AKW überhaupt antun soll. Gibt es überhaupt einen Fall bei dem ein AKW oder ein ähnlich großes Bauwerk schon mal durch ein Erdbeben zerstört wurde - hier in Europa?
Ich wüsste erst mal gerne, was ein Erdbebenwarnsystem genau ist. Nützt es dem Betreiber etwas, wenn das Erdbeben eine Stunde vor Eintritt angesagt wird? Mit großer Sensitivität, aber einer lausigen Spezifität?
Gruß, Martin
Ich bin da kein Experte, aber soweit ich weiß geht die Gefahr weniger von einer Zerstörung der Anlage/Gebäude aus, sondern von Versorgungsunterbrechungen. Wenn der Reaktor zum betreffenden Zeitpunkt heruntergefahren wurde oder durch das Ereignis schnellabschaltet ist eine Eigenversorgung nicht mehr gegeben. Fällt gleichzeitig (z.B. als Folge des Erdbebens) die externe Stromversorgung aus, muss eine Notversorgung hergestellt werden, um Kühlungs- und Steuerungsanlagen zu versorgen. Ich würde schätzen, dass es die Sache deutlich vereinfacht, wenn man sich schon einige Stunden im Voraus auf so ein Ereignis einstellen kann, um in aller Ruhe die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Auf der anderen Seite haben Sie natürlich recht, dass nicht alles, was wünschenswert, damit auch unbedingt erforderlich ist. In dieser Hinsicht scheint mir der Bericht auch von den Medien mal wieder weidlich ausgenutzt zu werden. "Alle deutschen/europäischen Kraftwerke weisen Mängel auf." Ebensogut hätte man auch titeln können: "Bericht bestätigt Betriebssicherheit aller deutschen KKW - Nachbesserungen bei der seismischen Überwachung angemahnt". Das wäre immerhin einigermaßen umfassend und objektiv gewesen, aber darum ging es natürlich nicht. Wenn ein vielköpfiges Expertenteam monatelang auf Herz und Nieren die Sicherheitskonzepte aller Kernkraftwerke untersucht, was erwartet man da? Es handelt sich immerhin um große und einigermaßen komplexe Anlagen. Aus meiner eigenen Erfahrung mit der Begutachtung durch Fachleute kann ich jedenfalls sagen, dass die gar nicht "nichts" finden können. Wie peinlich wäre es schließlich, wenn da hochrangige Experten sich monatelang die Köpfe zerbrechen und hinterher nicht eine einzige Verbesserung auf dem Papier stünde? Die Blöße wollen die sich mit Sicherheit nicht geben - durchaus verständlich, wie ich meine.
Zitat von Robin im Beitrag #37Auf der anderen Seite haben Sie natürlich recht, dass nicht alles, was wünschenswert, damit auch unbedingt erforderlich ist. In dieser Hinsicht scheint mir der Bericht auch von den Medien mal wieder weidlich ausgenutzt zu werden.
Mir ist eben nicht bekannt, dass es zuverlässige Erdbebenwarngeräte gibt. Zuverlässig heißt, dass sie ein Erdbeben einigermaßen früh richtig erkennen, aber nicht gleichzeitig eine hohe Rate an Fehlwarnungen hat. Denn soll denn die Reaktion sein? Will man vorab irgendwelche Aggregate starten, die ab so ausgelegt sein sollen, dass sie auch nach einem Erdbeben starten und funktionieren? Wo wäre dann der Zusatznutzen?
Man kann sich schwer vorstellen, dass bei Erdbebenwarnungen immer wieder ganze Ortschaften evakuiert werden, ohne dass die Bevölkerung murrt, wenn es schon zum xten Alarm ein falscher war. Nach dem Erdbeben von l'Aquila gab es dann umgekehrt entsprechende Schuldzuweisunegn im Nachhinein, weil ein Wissenschaftler das Beben vorhergesagt haben wollte (und keiner auf ihn hörte).
Deshalb wäre ich schon mal neugierig, was es mit den Empfehlungen auf sich hat.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #31"Sicherheitsmängel bei zwölf deutschen AKW" _____ "Zwölf deutsche Kernkraftwerke sind bei einem EU-weiten Stresstest durch Sicherheitslücken aufgefallen. Mängel gab es vor allem bei den Erdbeben-Warnsystemen."
na ja, wer noch nie ein Erdbeben mitgemacht hat (das ist mein Fall) wird davor schon Angst haben.
Wobei die Frage zu stellen ist, was ein Erdbeben einem AKW überhaupt antun soll. Gibt es überhaupt einen Fall bei dem ein AKW oder ein ähnlich großes Bauwerk schon mal durch ein Erdbeben zerstört wurde - hier in Europa?
Ich wüsste erst mal gerne, was ein Erdbebenwarnsystem genau ist. Nützt es dem Betreiber etwas, wenn das Erdbeben eine Stunde vor Eintritt angesagt wird? Mit großer Sensitivität, aber einer lausigen Spezifität?
Gruß, Martin
In Japan sind solche Systeme, die bei entsprechend starkem Erdbeben den Reaktor automatisch runterfahren, Standard. "Warnsystem" heißt hier nicht "Vorhersagesystem", sowas gibt es schlicht nicht.
In Deutschland dürfen KKWs nur dann betrieben werden, wenn sie das berühmte "einmal in hundertausend Jahren"-Erdbeben überstehen. Dazu sind umfangreiche geologische Untersuchungen zu machen und natürlich muss bauingenieurtechnisch nachgewiesen werden, dass die jeweilige Erdbebenstärke auch unbeschadet überstanden wird. Im Zweifel gibt es eben eine händische Reaktorschnellabschaltung.
Setzten sich doch jüngst zwei junge Angestellte der Fachhochschule Stralsund (deren alternativster Studiengang "Regenerative Energien" ist) an meinen Tisch in der Cafeteria und diskutierten über die besten Pups-Globuli für die lieben Kleinen
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag RE: StraßennamenNun ja, in Münster bemüht man sich seit Jahr & Tag, zur gegenwärtigen Verkörperung der unsterblichen platonischen Idee "Schilda" aufzusteigen.
Zitat _____ "Zwölf deutsche Kernkraftwerke sind bei einem EU-weiten Stresstest durch Sicherheitslücken aufgefallen. Mängel gab es vor allem bei den Erdbeben-Warnsystemen." ____
Ernst Jünger: „Nach dem Erdbeben schlägt man auf die Seismographen ein. Man kann jedoch die Barometer nicht für die Taifune büßen lassen, falls man nicht zu den Primitiven zählen will.“ (Strahlungen, 1949)
Oder man schlägt gleich auf die Seismologen ein: "Lange Haft für Seismologen wegen L’Aquila-Beben"
Zitat Die Welt ______ "Drei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben im italienischen L'Aquila sind sieben Experten in einem umstrittenen Verfahren wegen fahrlässiger Tötung zu jeweils sechs Jahren Haft verurteilt worden. (...) Zum Prozessauftakt hatten bereits mehr als 5000 Wissenschaftler in einem offenen Brief beklagt, dass den Angeklagten ein Strafprozess gemacht werde, obwohl die Vorhersage von Erdbeben bislang technisch unmöglich sei. Alle Verurteilten bleiben zunächst auf freiem Fuß und können Berufung einlegen. _____
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.