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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 34 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.10.2012 14:33
#26 RE: Frisch von GallupVon Antworten

Zitat von Leibniz im Beitrag #25
Man lese dazu hier die letzten zwei Absätze:

Zitat
Man denke nur vier Jahre zurück: Da lag selbst das altehrwürdige Gallup am Ende kräftig daneben.
Ach ja, 2008: Da verzettelten sich so manche ...


Sie zitieren "Spiegel-Online"?

Also wird's wahrscheinlich nicht stimmen. Ich kann Ihnen jedenfalls meine damalige Prognose anbieten:

Zitat
Barack Obama wird am Dienstag, sieht man sich die verschiedenen Zusammenfassungen der Daten aller wichtiger Umfragen (Polls of Polls) an, zwischen 50 und 53 Prozent der Stimmen bekommen, John McCain zwischen 44 und 47 Prozent. Das wird Obama bei den Elektoren eine komfortable Mehrheit geben - ungefähr 350 der 538 werden für ihn stimmen.


Das Ergebnis war: Obama 52,9 Prozent, McCain 45,7 Prozent. Obama bekam 365 Elektorenstimmen.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.10.2012 14:44
#27 RE: Ein Prinzip von Leibniz Antworten

Zitat von Leibniz im Beitrag #24
Zitat von Zettel im Beitrag #17
Zitat von Leibniz im Beitrag #14
Zitat von Zettel im Beitrag #13
... zeigt, daß Romney in einem entscheidenden Punkt inzwischen mit Romney gleichgezogen hat

Mehr noch! Dass Romney Romney in den letzten Tagen überholt hat stimmt ohne jede Frage.
Das habe ich extra für Sie geschrieben, lieber Leibniz; als Hommage an Ihren Namenspatron. (Wenn Sie herausfinden, auf welches Prinzip von Leibniz ich mich dabei beziehen, schenke ich Ihnen eine Monade ).

Danke dass mir so leichte Aufgaben stellen. Principium identitatis indiscernibilium.


Sehr gut!

Dann mache ich's jetzt wie bei meinen mündlichen Prüfungen, wenn jemand bei mir in den Verdacht geriet, ein Einserkandidat zu sein: Die Fragen werden schwerer:

Wie hängt dieses Prinzip bei Leibniz mit dem Satz vom zureichenden Grund zusammen? Und welche Beziehung besteht zur Leibniz' Konzept des Raums, das ja grundlegend verschieden von dem Newtons ist?
Sie sehen, lieber Leibniz, ich traue Ihnen etwas zu.

Herzlich, Zettel

Leibniz Offline




Beiträge: 383

11.10.2012 00:03
#28 RE: Ein Prinzip von Leibniz Antworten

Zitat von Zettel

Zitat von Leibniz

Zitat von Zettel
Wenn Sie herausfinden, auf welches Prinzip von Leibniz ich mich dabei beziehen, schenke ich Ihnen eine Monade .

Danke dass mir so leichte Aufgaben stellen. Principium identitatis indiscernibilium.


Dann mache ich's jetzt wie bei meinen mündlichen Prüfungen, wenn jemand bei mir in den Verdacht geriet, ein Einserkandidat zu sein: Die Fragen werden schwerer:


Im wirklichen Leben würde ich mich dem verweigern, weil es bei Ihnen oder bei anderen den Eindruck erwecken könnte, ich hielte diese Rollenverteilung für angemessen. Allein, wenn ich sehe, mit welchen Eifer und welcher Freude Sie die Rolle des Professors spielen dann will ich Ihnen diesen Spaß machen; aber auch weil ich zugebe, dass mir solche Fragen Spaß machen.

Zitat von Zettel
Wie hängt dieses Prinzip bei Leibniz mit dem Satz vom zureichenden Grund zusammen? Und welche Beziehung besteht zur Leibniz' Konzept des Raums, das ja grundlegend verschieden von dem Newtons ist?

Das ist eine harte Nuß. Dabei habe ich mir die Vorgabe von genau 16 Zeilen in meinem Editor gegeben.



Stellen wir uns eine Monade vor als etwas, das einen Raumpunkt ausfüllt und dass ein Raumpunkt nur von einer einzigen Mode ausgefüllt wird. Die dreidimensionale Anordnung, in der die Monaden zueinander stehen, ist das, was unsere Sinne wahrnehmen und die Physik uns als Raum lehrt. Monaden spiegeln die Welt und dabei sieht jede Monade die Welt auf eine ihr ganz eigene Weise, denn das Principium identitatis indiscernibilium (Pii) garantiert, dass zwei Monaden nicht gleich sein können, also auch verschiedene Aspekte der Welt wiederspiegeln.

Das Prinzip vom zureichenden Grund spielt dabei die Rolle das Pii zu rechtfertigen, und zwar so: Angenommen es gibt zwei ununterscheidbare Monaden. Da sie in verschiedenen Raumpunkten stehen, hat Gott sie in ein verschiedenes Verhältnis zur Welt gesetzt. Nun sagt aber Leibniz: für zwei ununterscheidbare Dinge gibt es keinen Grund für Gott sie verschieden zu behandeln. Daher hätte Gott in einem solchen Fall ohne Grund gehandelt. Aber es gibt für alles einen Grund und daher gibt es keine ununterscheidbaren Dinge.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.10.2012 00:30
#29 RE: Ein Prinzip von Leibniz Antworten

Zitat von Leibniz im Beitrag #28

Zitat von Zettel
Dann mache ich's jetzt wie bei meinen mündlichen Prüfungen, wenn jemand bei mir in den Verdacht geriet, ein Einserkandidat zu sein: Die Fragen werden schwerer:

Im wirklichen Leben würde ich mich dem verweigern, weil es bei Ihnen oder bei anderen den Eindruck erwecken könnte, ich hielte diese Rollenverteilung für angemessen.

Ein kleines Spiel, ein kleines Spiel, lieber Leibniz. Sie können es ja gern auch einmal umgekehrt spielen.

Zitat von Leibniz im Beitrag #28

Zitat von Zettel
Wie hängt dieses Prinzip bei Leibniz mit dem Satz vom zureichenden Grund zusammen? Und welche Beziehung besteht zur Leibniz' Konzept des Raums, das ja grundlegend verschieden von dem Newtons ist?
Das ist eine harte Nuß. Dabei habe ich mir die Vorgabe von genau 16 Zeilen in meinem Editor gegeben.


Stellen wir uns eine Monade vor als etwas, das einen Raumpunkt ausfüllt und dass ein Raumpunkt nur von einer einzigen Mode ausgefüllt wird. Die dreidimensionale Anordnung, in der die Monaden zueinander stehen, ist das, was unsere Sinne wahrnehmen und die Physik uns als Raum lehrt. Monaden spiegeln die Welt und dabei sieht jede Monade die Welt auf eine ihr ganz eigene Weise, denn das Principium identitatis indiscernibilium (Pii) garantiert, dass zwei Monaden nicht gleich sein können, also auch verschiedene Aspekte der Welt wiederspiegeln.

Ja, das ist der Ausgangspunkt. Das eigentlich Spannende entwickelt Leibniz aber u.a. im Briefwechsel mit Clarke: Es gibt gar keinen absoluten Raum, in dem eine Monade einen Punkt ausfüllen oder einen Ort einnehmen könnte. Das einzig Reale sind Distanzen zwischen Monaden; und diese sind Eigenschaften der betreffenden Monaden. (Das kann Leibniz behaupten, weil für ihn Relationen auf Eigenschaften reduzierbar sind). Die Distanz geht also dem Raum voraus: der Raum ist der Inbegriff aller Distanzen, statt daß - wie bei Newton - die Distanzen im Raum existieren. Ich fand das (als ich mich vor Jahrzehnten einmal mit dem Briefwechsel mit Clarke befaßt habe) faszinierend und finde es immer noch.

Zitat von Leibniz im Beitrag #28
Das Prinzip vom zureichenden Grund spielt dabei die Rolle das Pii zu rechtfertigen, und zwar so: Angenommen es gibt zwei ununterscheidbare Monaden. Da sie in verschiedenen Raumpunkten stehen, hat Gott sie in ein verschiedenes Verhältnis zur Welt gesetzt. Nun sagt aber Leibniz: für zwei ununterscheidbare Dinge gibt es keinen Grund für Gott sie verschieden zu behandeln. Daher hätte Gott in einem solchen Fall ohne Grund gehandelt. Aber es gibt für alles einen Grund und daher gibt es keine ununterscheidbaren Dinge.

Exakt. Und Gott hätte keinen zureichenden Grund gehabt, die eine an die eine und die andere an die andere Stelle zu setzen. Sie könnten - siehe oben - aber auch deshalb gar nicht identisch sein, weil der Raum eben relational ist; sie also nur insofern an unterschiedlichen Orten sind, als sie unterschiedliche Eigenschaften haben.

Ich freue mich, daß Sie das kleine philosophische Spielchen mitspielen, das in mir wehmütige Erinnerungen an jüngere Tage weckt.

Herzlich, Zettel

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

11.10.2012 00:52
#30 RE: Marginalie: Neue Daten zum US-Wahlkampf Antworten

Auf der Achse des Guten hat sich Felix Schnoor jetzt festgelegt:

"Warum Romney die Wahl gewinnen wird"

Kein "vielleicht", "jetzt durchaus Chancen", &c. Indikativ. Da wird es Zeit, daß sich in diesem Forum jemand anschließt: "Put your money where your mouth is," wie man auf Amerikanisch sagt.
Was hiermit geschehen sei.

Zitat Felix Schnoor
_________
"Sofern Romney sich aber nichts größeres mehr zu Schulden kommen lässt, wird er der nächste Präsident der Vereinigten Staaten werden."
_________

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.10.2012 01:05
#31 RE: Marginalie: Neue Daten zum US-Wahlkampf Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #30
Auf der Achse des Guten hat sich Felix Schnoor jetzt festgelegt:

"Warum Romney die Wahl gewinnen wird"

Kein "vielleicht", "jetzt durchaus Chancen", &c. Indikativ. Da wird es Zeit, daß sich in diesem Forum jemand anschließt: "Put your money where your mouth is," wie man auf Amerikanisch sagt.
Was hiermit geschehen sei.

Zitat Felix Schnoor
_________
"Sofern Romney sich aber nichts größeres mehr zu Schulden kommen lässt, wird er der nächste Präsident der Vereinigten Staaten werden."
_________


Vor zehn Tagen hätte man mit derselben Zuversicht dasselbe über Obama sagen können, lieber Ulrich Elkmann.

Ich finde diese Euphorie, die jetzt bei einigen Konservativen und Liberalkonservativen grassiert, zwar verständlich, aber leider vorerst unbegründet. (Ich schreibe gerade an einem Artikel u.a. dazu, den Sie - hopefully - morgen lesen können).

Es gibt einfach zu viele Imponderabilien. Dazu gehört, wie die relativ günstigen Wirtschaftsdaten für den September sich auswirken. Dazu gehört die morgige Debatte und gehören die beiden verbleibenden Duelle Romney-Obama.

Entscheidend wird - das wird immer deutlicher - die Mobilisierung der Wähler werden. Gallup mißt derzeit eine große Diskrepanz zwischen registered voters (bei denen Obama weiter vorn liegt) und likely voters (bei denen Romney einen Vorsprung hat).

Aus meiner Sicht sind die Chancen derzeit fifty-fifty. An den Wettbörsen wird aber Obama immer noch ungefähr 2:1 gehandelt. Da könnte man also vielleicht kräftig Geld verdienen, wenn man jetzt einsteigt; ich glaube, das hat hier schon irgendwer erwähnt.

Herzlich, Zettel

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

11.10.2012 01:52
#32 RE: Marginalie: Neue Daten zum US-Wahlkampf Antworten

Es muß freilich noch gewählt werden, aber solche Petitessen ignoriert man als Germane mit unbestrittener Lufthoheit "im Reiche des Traumes" schon aus Traditionspflege.
Wirklich mutig wird's erst, wenn ich dreist hinzu setze, daß mich ein solcher Wahlausgang überaus begeistern wird: In unserem geschlossen linksdrehenden lokalen akademischen Milieu ist das, als hätte ich durch scat-Rezitation von Punkversen im Petersdom die Muttergottes (und den Papst) aufgefordert, zum Radikalfeminismus zu konvertieren . Ärger ginge es nur, wenn man noch bedauert, daß Sarah Palin leider nicht zur Wahl stand. (Aber dann wäre die Ägide des Häuptlings Leerer Stuhl nicht zu brechen gewesen.)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.10.2012 19:09
#33 Jetzt zeichnet sich eine Wende ab Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #1
Offenbar wirkt sich Romneys Sieg am Mittwoch jetzt auf die Umfragedaten aus. Aber eine Wende im Wahlkampf bedeutet das noch nicht.

Jetzt aber scheint tatsächlich eine Wende eingetreten zu sein.

Schauen Sie sich einmal die Daten von Nate Silver an. Sein Modell ist, wie schon früher erwähnt, konservativ; also so angelegt, daß Zufallsschwankungen möglichst herausgerechnet werden.

Seit Anfang Juni ist bei allem Kennwerten die Schere immer weiter zugunsten Obamas auseinandergegangen. Jetzt schließt sie sich - egal, ob man die Siegeswahrscheinlichkeit, den popular vote oder die Zahl der Elektoren betrachtet.

Eben wegen des konservativen Charakters des Modells liegt Obama noch immer vorn; aber sein Trend zeigt deutlich abwärts.

Die polls of polls sagen dasselbe. Bei RealClearPolitics haben sich die Kurven am 8. 10. gekreuzt; seither gehen sie zugunsten von Romney auseinander, der heute schon um 1,3 Prozentpunkte vorn liegt. Bei Pollster ist man nicht ganz so aktuell; dort stammt der letzte Wert von vorgestern, mit einer Differenz von 0,3 Prozentpunkten zugunsten von Romney.

In Gallups Befragung von registered voters hat sich Obamas Vorsprung von 5 auf 2 Prozentpunkte verringert. Bei den (wichtigeren) likely voters hat hingegen Romney einen Vorsprung von 2 Prozentpunkten.



Das sieht nach einem echten momentum zugunsten von Romney aus. So, als hätte sein Sieg in der Debatte einen sich selbst verstärkenden Prozeß ausgelöst - Siegeszuversicht, die Romneys Wahlkämpfer beflügelt, was zu besseren Umfragewerten und wieder mehr Siegeszuversicht führt.

Hinzu kommt, daß Obama sehr viel Geld sehr früh ausgegeben hat, während Romney mehr für die letzt Phase aufgespart hat. Er kann jetzt mit advertisements klotzen, zumal dank des momentum jetzt noch mehr Spendengelder fließen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.10.2012 23:13
#34 RE: Jetzt zeichnet sich eine Wende ab Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #33
Zitat von Zettel im Beitrag #1
Offenbar wirkt sich Romneys Sieg am Mittwoch jetzt auf die Umfragedaten aus. Aber eine Wende im Wahlkampf bedeutet das noch nicht.

Jetzt aber scheint tatsächlich eine Wende eingetreten zu sein.

Hier gibt es eine nette kleine Animation zu dem "Rennen".

Romney-Fans können vielleicht jetzt täglich sich daran ergötzen, wie ihr Favorit mit der Nase vorn in Richtung Ziel galoppiert.

Allerdings ... wirklich sicher wäre hier wohl nur einen Zweierwette.

C. Offline




Beiträge: 2.639

14.10.2012 02:14
#35 RE: Jetzt zeichnet sich eine Wende ab Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #34

Romney-Fans können vielleicht jetzt täglich sich daran ergötzen, wie ihr Favorit mit der Nase vorn in Richtung Ziel galolppiert.



Romney-Fans stellen in Deutschland eine kleine, nicht schützenswerte Minderheit dar.

Deutsche glauben an Obamas Wiederwahl

Zitat von WELT
- Ginge es nach den Deutschen, hätte US-Präsident Barack Obama eine zweite Amtszeit sicher. Laut einer Emnid-Umfrage im Auftrag der «Bild am Sonntag» glauben 82 Prozent an einen Sieg des Demokraten. Einen Triumph des Herausforderers Mitt Romney erwarten dagegen nur 11 Prozent. In den USA liegen beide Kontrahenten nach jüngsten Meinungsfragen gleichauf. Obama bediene die sozialdemokratische Mentalität der Deutschen. Sie würden ihn als Kämpfer gegen soziale Ungleichheit sehen. So erklärt Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner die Sympathie der Deutschen für Obama.



Darüber muss ich mir jetzt erst mal ein paar ernsthafte Gedanken machen, so mit Klangschalen, Räucherstäbchen, Globuli, Bachblüten...
ZEIT: Trotz allem: Ein Held


http://www.blackant.net/other/images/random/obama-hero-x.png

Der Riesling gehört zu Deutschland.

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