Vom Testflug bis zum ersten regulären Einsatz des Dragon hat es nicht einmal ein halbes Jahr gedauert. Eine bemerkenswerte Leistung privaten Unternehmertums.
Zitat Noch dazu ist Space X billiger, als die NASA selbst ein solches System hätte auf die Beine stellen können. Für die zwölf kommenden Dragon-Flüge zahlt sie an Space X 1,6 Milliarden Dollar.
Zitat von xanopos im Beitrag #2 Ob es bei diesen Kosten bleiben wird?
Wenn die NASA die Verträge ordentlich geschrieben hat, dann gibt es eine Kostenobergrenze (sogenannter CAP). Dann bleibt es bei den Kosten, ggf. mit einem xy% Aufschlag (ähnlich wie bei Handwerkerrechnungen).
Wenn Space X ordentlich verhandelt hat, gibt es bei jeder Funktionserweiterung einen Change Request, der gesondert in Rechnung gestellt wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein (Privat-)Unternehmen etwas für lau macht. Schon gar nicht bei diesen Größenordnungen von Geld.
Insgesamt ein recht vernünftiges System zum Austarieren von Kosten und Leistungen, funktioniert ja auch überall. Nur nicht da, wo auf beiden Seiten des Tisches Bürokraten mit fremdem Geld unterwegs sind.
Zitat von xanopos im Beitrag #2 Ob es bei diesen Kosten bleiben wird?
Als amerikanischer Zubringer für die ISS sind die Drachenkämpfer allerdings in einer Monopolposition - besonders wenn eine bemannte Variante hinzukommen sollte; & die Situation zeigt sich ähnlich wie bei der Vergabe von Großaufträgen durch dan Militär an technischen Großfirmen. Da zeigt die Erfahrung, daß es durchaus zu beachtlichen Kostenzunahmen zu kommen pflegt...
Da die Raumfahrtbranche heutzutage (neben der Kernphysik) die einzige ist, wo man sich noch in klassischer Manier von Science Fiction der alten, optimistischen Bauart begeistern läßt, wäre es interessant, zu erfahren, ob im Space-X-Hauptquartier Portraits von D. D. Harriman (http://en.wikipedia.org/wiki/D._D._Harriman) oder Anson Guthrie (http://www.amazon.com/Harvest-Stars-Poul..._pr_product_top) die Wände zieren - bzw. ihrer Schöpfer Robert A. Heinlein & Poul Anderson.
P.S.: Dieser Herr Romney, von dem man neuerdings so viel hört, lobt doch auch gern "private enterprise". Während des amtierenden POTUS' (von dem man evt. bald nicht mehr so viel hören wird) Verdienst darin besteht , das Shuttle-Nachfolger-Projekt Orion ersatzlos in die Tonne getreten zu haben.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Vom Testflug bis zum ersten regulären Einsatz des Dragon hat es nicht einmal ein halbes Jahr gedauert. Eine bemerkenswerte Leistung privaten Unternehmertums.
Dragon hat jetzt an die ISS angedockt. Eine interessante Einzelheit aus dem Bericht in National Geographic: Beim Start der Falcon-Rakete versagte eines der Triebwerke. Früher hätte das das Scheitern des Unternehmens bedeutet. Heute sind die Raketen so ausgelegt, daß die anderen Triebwerke ihren Schub erhöhen, so daß der Flug nicht nur gerettet, sondern sogar der Kurs exakt eingehalten werden kann.
In den Anfängen der Raumfahrt gab es eine große Diskussion über Zuverlässigkeit. Einige vertraten die Meinung, daß Großraketen nie zuverlässig sein könnten, weil die Zahl der relevanten Komponenten einfach zu groß ist. Auch wenn jede einzelne eine sehr hohe Zuverlässigkeit hat, ist die Zuverlässigkeit des Systems doch gering, denn sie bestimmt sich ja multiplikativ aus der Zuverlässigkeit aller für einen Erfolg notwendigen Komponenten.
Diese Kritiker haben sich geirrt. Die Antwort war Redundanz und Anpassungsfähigkeit. Alle wichtigen Systeme sind redundant ausgelegt; und wie anpassungsfähig das System ist, zeigt dieser Flug der Falcon.
Zitat Die Antwort war Redundanz und Anpassungsfähigkeit.
Lieber Zettel,
Redundanz beinhaltet ihre eigenen Gefahren, denn redundante Systeme benötigen meistens eine gemeinsame Kontrollinstanz, die, wenn selbst ausgefallen, oft den Gesamtausfall des Systems bewirkt (selber erlebt). Redundante Systeme sind mindestens doppelt so komplex wie nicht-redundante, daher das berühmte Lindbergh-Zitat. Es kommt - wie immer - darauf an, wie clever ein System konstruiert ist, einfach Redundanz aufeinanderzuschaufeln bringt in der Regel gar ein negatives Ergebnis. Ein Spezialist für unterbrechungsfreie Stromversorgungen hat mir einmal nachgewiesen, daß die Ausfallswahrscheinlichkeit mit USV höher sei als die bloße Netzstromversorgung (logisch, könnte sich aber dank unserer unfehlbaren Politik langsam ändern), daß es aber die Brown-Outs zu vermeiden gälte, also die Schwankungen und Störungen im Netz, die durch andere Verbraucher hervorgerufen würden und viel häufiger vorkämen. Wie gesagt habe ich es selber schon häufiger erlebt, daß es die Steuerkomponenten der Redundanz waren, die solche Systeme abgeschossen haben. Es dauert immer eine ganze Weile, bis man diese Design-Flaws identifiziert und entweder verbessert oder durch neues Design eliminert. Wenn dann so ein System gut läuft ist es veraltet und wird durch etwas Neues, viiiiel Besseres ersetzt. Die Falcon-Konstrukteure haben offenbar saubere Arbeit geliefert!
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #4P.S.: Dieser Herr Romney, von dem man neuerdings so viel hört, lobt doch auch gern "private enterprise". Während des amtierenden POTUS' (von dem man evt. bald nicht mehr so viel hören wird) Verdienst darin besteht , das Shuttle-Nachfolger-Projekt Orion ersatzlos in die Tonne getreten zu haben.
Danke! Darauf hatte ich auch hinweisen wollen, mit der Anmerkungen: Jetzt macht man es also wieder mit dem splashdown in den Ozean, wie einst vor fünfzig Jahren bei Mercury und Gemini, dann Apollo.
Als das Shuttle konstruiert wurde, dachte man, dieses primitive Methode der Rückkehr wäre bald Vergangenheit. Es ist ja auch wirklich viel eleganter - und angenehmer für die Besatzung - , mit einem Shuttle zu landen, als ins Meer zu plumpsen und aufgefischt zu werden. Aber es ist eben auch arg viel teurer.
Noch ist der Dragon unbemannt; aber schon bald könnte er zum Arbeispferd des Transports auch von Astronauten zur ISS werden.
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