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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 12 Antworten
und wurde 1.524 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.10.2012 01:04
Marginalie: 4:4 Antworten

Als ich gestern den Vorbericht zur Debatte Obama-Romney unter Zeitdruck abgeschlossen habe, was zu ziemlich vielen Fehlern führte (danke, Kallias, captndelta und Tim für die Korrekturhinweise!), lag das daran, daß ich noch etwas essen und dann das Fußballspiel hatte sehen wollen.

Die offenbar rauschhaften ersten 15 Minuten gingen mir trotz der Eile verloren. Dafür sah ich dann mit wachsendem Entsetzen das sich anbahnende und dann sich realisierende Desaster in der letzten halben Stunde.

Edit: Link korrigiert.

Paul Offline




Beiträge: 1.285

17.10.2012 02:22
#2 RE: Marginalie: 4:4 Antworten

Ich habe heute nach dem Spiel schon mal den 11.11. eigeläutet und gesungen:

OIJOJOIJOJOIJOJOI,
AUAAUAAUAUAU

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

17.10.2012 11:44
#3 RE: Marginalie: 4:4 Antworten

Lohn der Angst. Ein sehr schöner Film.

Zum Spiel: Qualität kommt von Quälen: Man muss sich über 90 min anstrengen. Auch über 92 min. Bisher dachte ich ja, das "Barcelona-Erlebnis" vom Mai 1999 wäre nicht mehr zu überbieten. Aber ein 4:0 zu verspielen ist schon ein starkes Stück.

ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

17.10.2012 12:02
#4 RE: Marginalie: 4:4 Antworten

Zitat von Dagny im Beitrag #3
Lohn der Angst. Ein sehr schöner Film.

Zum Spiel: Qualität kommt von Quälen: Man muss sich über 90 min anstrengen. Auch über 92 min. Bisher dachte ich ja, das "Barcelona-Erlebnis" vom Mai 1999 wäre nicht mehr zu überbieten. Aber ein 4:0 zu verspielen ist schon ein starkes Stück.


Die Spieler sind halt so tough wie das Trainerpärchen. Eine Diva wie Özil kann man durchschleppen, wenn andere für sie mitbeißen. Sportliche Leistungen wie die gestern sind in meinen Augen unterirdisch. Zaubern, solange sich kein Widerstand regt und untergehen, wenn sich jemand wehrt, lässt auf eine unprofessionelle Einstellung schließen.

Ich hoffe, ähnliche Debakel wiederholen sich in den nächsten Monaten, damit das Babycrememodell samt seinen eitlen Hofnarren endlich seinen Platz räumt.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

17.10.2012 12:15
#5 RE: Marginalie: 4:4 Antworten

Zitat von Dagny im Beitrag #3
Lohn der Angst. Ein sehr schöner Film.

Zum Spiel: Qualität kommt von Quälen: Man muss sich über 90 min anstrengen. Auch über 92 min. Bisher dachte ich ja, das "Barcelona-Erlebnis" vom Mai 1999 wäre nicht mehr zu überbieten. Aber ein 4:0 zu verspielen ist schon ein starkes Stück.


Deshalb haben wir unser 4:0 erst in der 93. Minute geschossen, da kann man nichts mehr verspielen. Mit Marcel Koller scheint die Österreichische Nationalmannschaft den passenden Trainer gefunden zu haben. Auch nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Kasachstan im 1. Spiel stand er zu seiner Mannschaft, und hat öffentlich keine Kritik geäußert. Respekt!

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.428

17.10.2012 12:27
#6 RE: Marginalie: 4:4 Antworten

Zitat von Dagny im Beitrag #3
Lohn der Angst. Ein sehr schöner Film. [*]

Zum Spiel: Qualität kommt von Quälen: Man muss sich über 90 min anstrengen. Auch über 92 min.


Im Zeitalter der virtuellen Interaktivität wird dieser Aspekt der workload an das Publikum outgesourct.
Es wird so auch schon spielerisch darauf gecoacht, was ihm demnächst flächendeckend ins Haus steht.

PS: * Nur beim 1. Sehen. Re-lecture führt bei diesem opus zu Füßescharren & Kopfschütteln (v.a. bei der Vom-Lastwagen-in-der-Pfütze-Überfahrenwerden-Szene. Freilich: Der "Bauzaun"-Monolog im Anschluß macht schlagartig klar, warum der Existentialismus heute nur noch eine historische Fußnote ist).

jana Offline




Beiträge: 348

17.10.2012 13:54
#7 RE: Marginalie: 4:4 Antworten

Lieber Zettel,

den Film "Lohn der Angst" fand ich auch klasse, das Fußballspiel habe ich, leider, nicht gesehen. Habe dennoch eine Frage/Anmerkung/Oderwasdasauchsey:

Zitat
Nach einer solchen Freisetzung von Adrenalin folgt, so hat es die Evolution eingerichtet, die Erholungsphase, sobald das Ziel erreicht ist. Es werden Endorphine freigesetzt. Man fühlt sich gut und wird leichtsinnig.



Warum sollte das die Evolution so eingerichtet hábm? Damit man, nach erfolgreicher Flucht, von dem anderen Löwen (aus dem benachbarten Revier) gefressen wird? ... Kann es denn nicht sein, dass die Evolution das einfach durchgehen ließ, weil die Menschheit "als solche" durch diesen "Bug" nicht existentiell gefährdet wurde? Oder ist es wirklich ein "Feature" - & wenn ja: Why?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.10.2012 15:35
#8 Endorphine und Evolution Antworten

Zitat von jana im Beitrag #7
Lieber Zettel,

den Film "Lohn der Angst" fand ich auch klasse, das Fußballspiel habe ich, leider, nicht gesehen. Habe dennoch eine Frage/Anmerkung/Oderwasdasauchsey:

Zitat
Nach einer solchen Freisetzung von Adrenalin folgt, so hat es die Evolution eingerichtet, die Erholungsphase, sobald das Ziel erreicht ist. Es werden Endorphine freigesetzt. Man fühlt sich gut und wird leichtsinnig.


Warum sollte das die Evolution so eingerichtet hábm? Damit man, nach erfolgreicher Flucht, von dem anderen Löwen (aus dem benachbarten Revier) gefressen wird? ... Kann es denn nicht sein, dass die Evolution das einfach durchgehen ließ, weil die Menschheit "als solche" durch diesen "Bug" nicht existentiell gefährdet wurde? Oder ist es wirklich ein "Feature" - & wenn ja: Why?


Das ist, liebe Jana, wirklich eine gute Frage.

Bug or feature - das kann man bei Vielem in der Physiologie fragen, und die Evolutionsbiologie wird meist eine feature-Antwort finden. Warum gibt es, sagen wir, Fettleibigkeit, aber nur bei einem Teil der Population? Weil das diejenigen sind, die bei einer vorübergehenden Hungersnot überleben und den Genpool der Population bewahren.

Oder ist es doch nur eine Entgleisung des Stoffwechsels? Oder schlicht mangelnde Selbstkontrolle?

Endorphine werden auch schon in der Stressphase ausgeschüttet, erzeugen dort aber in der Regel noch wenig Euphorie, weil diese erlebte Wirkung von den negativen subjektiven Begleiterscheinungen der Anstrengung überlagert wird. Wenn diese wegfallen, bleibt die Wirkung der Endorphine noch bestehen, und nun fühlt man the runner's high.

Das wäre eine mögliche Erklärgung; eine, die mir plausibel erscheint. Evolutionspsychologen würden aber vielleicht argumentieren: Dieses High nach getaner Arbeit ist der Lohn für diese und wirkt als reinforcement. Die Wahrscheinlichkeit, daß man sich in einer ähnlichen Situation erneut so anstrengt, wird dadurch erhöht - streng nach Skinner. Und daß man das tut, dient dem Überleben und letztlich dem selfish gene.

Im Fall der Reproduktion ist das sicher eine plausible Erklärung: Was nimmt, sagen wir, der röhrende Hirsch oder der balzende Auerhahn alles an Arbeit auf sich, nur um das Glücksgefühl zu haben, sich mit der Hirschkuh oder der Auerhenne (heißt die so?) zu vereinen! Auch da geht es wahrscheinlich u.a. um die Ausschüttung von Endorphinen.

Bei Primaten soll es, wie man hört ja auch nicht viel anders sein.

Herzlich, Zettel

jana Offline




Beiträge: 348

17.10.2012 17:42
#9 RE: Endorphine und Evolution Antworten

Zitat
Bug or feature - das kann man bei Vielem in der Physiologie fragen, und die Evolutionsbiologie wird meist einefeature-Antwort finden. Warum gibt es, sagen wir, Fettleibigkeit, aber nur bei einem Teil der Population? Weil das diejenigen sind, die bei einer vorübergehenden Hungersnot überleben

Oder ist es doch nur eine Entgleisung des Stoffwechsels? Oder schlicht mangelnde Selbstkontrolle?



Eine mangelnde Selbstkontrolle würde ich eher ausschließen, lieber Zettel - es sey denn, die betreffenden Individuen wären schon ganz weit von der "natÿrlichen Natur" entfernt, "rein biologisch" gesehen. Wir hatten 2 Katzen, Geschwister. Der Kater konnte nie mit dem Fressen aufhören und war immer am Betteln, während die Katze etwas disziplinierter war. Das hatte aber sicher nichts mit mangelnder oder vorhandener Selbstkontrolle zu thún, sondern mit einem "Nimm-sonst-nimmt-Schaffner"-Trieb. Dass einer die Kalorien dann besser als der andere speichert, ist, je nach Stand der Dinge (Nahrunxangebot), mal von Vortheyl, mal von Nach-.

Zitat
und den Genpool der Population bewahren.


Purer Altruismus also, nich? ;-) ... Das müsste man den Diät-Fanatikern stecken: "Euer Hungern ist purer Egoismus - wo bleybt der Genpool?"

Zitat
Endorphine werden auch schon in der Stressphase ausgeschüttet, erzeugen dort aber in der Regel noch wenig Euphorie, weil diese erlebte Wirkung von den negativen subjektiven Begleiterscheinungen der Anstrengung überlagert wird. Wenn diese wegfallen, bleibt die Wirkung der Endorphine noch bestehen, und nun fühlt man the runner's high.

Das wäre eine mögliche Erklärgung; eine, die mir plausibel erscheint.



Das leuchtet mir ein.

Zitat
Evolutionspsychologen würden aber vielleicht argumentieren: Dieses High nach getaner Arbeit ist der Lohn für diese und wirkt als reinforcement. Die Wahrscheinlichkeit, daß man sich in einer ähnlichen Situation erneut so anstrengt, wird dadurch erhöht - streng nach Skinner. Und daß man das tut, dient dem Überleben und letztlich dem selfish gene.



Das finde ich auch plausibel- und den selfish gene plausibler als das Genpool-Erhalt-Gen ...

Zitat
Im Fall der Reproduktion ist das sicher eine plausible Erklärung: Was nimmt, sagen wir, der röhrende Hirsch oder der balzende Auerhahn alles an Arbeit auf sich, nur um das Glücksgefühl zu haben, sich mit der Hirschkuh oder der Auerhenne (heißt die so?) zu vereinen! Auch da geht es wahrscheinlich u.a. um die Ausschüttung von Endorphinen.

Bei Primaten soll es, wie man hört ja auch nicht viel anders sein.



Ja, eigentlich verrÿcqt, - auch die Menschheyt, nich?

... Da wir aber bei der Evolution sind - irgendwann muss ich Sie noch etwas fragen, aber nicht jetzt, jetzt muss ich noch arbeiten ...

edit: Fortsetzung unter "Evolution & Pilzvergiftungen"

jana Offline




Beiträge: 348

17.10.2012 20:03
#10 Evolution & Pilzvergiftungen Antworten

... Da wir aber bei der Evolution sind - irgendwann muss ich Sie noch etwas fragen, aber nicht jetzt, jetzt muss ich noch arbeiten ...

Da bin ich wieder, lieber Zettel: Sie haben hier, vor einigen Monaten, geschrieben, dass wir, dank Evolution, giftige Kräuter, Pilze &/oder Beeren erkennen würden. Stimmt es, oder täusche ich mich, oder war das jemand anders? (Bitte melden ;-) Wie kommt es dann aber zu den vielen alljährlichen tödlichen Vergiftungen?

Schade, dass ich keine Ahnung mehr habe, in welchem Thread das stand und worum es dort gegangen ist. Ich weiß nur noch, dass mir das keine Ruhe gibt , zumal ich selber die Essbarkeit nur solcher Pflanzen "erkenne", die ich wirklich kenne ...

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.10.2012 16:23
#11 RE: Evolution & Pilzvergiftungen Antworten

Zitat von jana im Beitrag #10
... Da wir aber bei der Evolution sind - irgendwann muss ich Sie noch etwas fragen, aber nicht jetzt, jetzt muss ich noch arbeiten ...

Da bin ich wieder, lieber Zettel: Sie haben hier, vor einigen Monaten, geschrieben, dass wir, dank Evolution, giftige Kräuter, Pilze &/oder Beeren erkennen würden. Stimmt es, oder täusche ich mich, oder war das jemand anders? (Bitte melden ;-) Wie kommt es dann aber zu den vielen alljährlichen tödlichen Vergiftungen?

Schade, dass ich keine Ahnung mehr habe, in welchem Thread das stand und worum es dort gegangen ist. Ich weiß nur noch, dass mir das keine Ruhe gibt , zumal ich selber die Essbarkeit nur solcher Pflanzen "erkenne", die ich wirklich kenne ...

Ich kann mich auch nur noch dunkel daran erinnern. Also, liebe jana, von Memen unbeeinflußt meine Kenntnis (soweit ich das beurteilen kann, versteht sich):

Es geht um den Geschmacks- und den Geruchssinn; wenn man's wissenschaftlich haben will: Gustatorik und Olfaktorik. Der Geschmackssinn hat sich zur Unterscheidung zwischen Substanzen entwickelt, die man in den Mund nimmt; das sind in der Regel Nahrungsmittel. Die Olfaktorik dient bei uns Primaten (wir sind ja auch welche, liebe jana ) ebenfalls überwiegend dem Auffinden und der Prüfung von potentiellen Nahrungsmitteln. (Bei anderen ist das anders; er kann auch dem Auffinden von Beute oder der Entdeckung von Feinden dienen, beispielsweise. Auch bei Primaten gibt es noch weitere Funktionen).

Gustatorik und Olfaktorik sollen uns - dh die Evolution hat sie dahingehend optimiert - sagen, was zu essen gut ist und was nicht. Das funktioniert auch ganz gut, aber mit zwei Einschränkungen.



Erstens sind diese Sinne evolutionär sehr alt und haben sich in der Evolution des Menschen, wie es scheint, wenig geändert. Sie sind also, cum granum salis, optimiert für das Leben im tropischen Regenwald. Das dürfte - beweisen läßt sich dergleichen nicht - der Grund dafür sein, daß Bonbons meist den Geschmack von Früchten haben. Gutsel mit Fisch-, Fleisch- oder Erbsengeschmack sind eher selten.

Auch bei der negativen Auswahl funktioniert das noch immer ganz gut - Kot, Verdorbenes, Verschimmeltes riechen nicht gut; erst recht Kadaver. Primaten sind eben keine Aasfresser.

Weil das alles aber so alt ist, sind die Änderungen im Habitat der sich entwickelnden Spezies Homo weitgehend ohne Spuren geblieben. So köstlich wie Ananas oder eine Birne im richtigen Reifezustand schmeckt uns rohes Fleisch eben nicht; und zubereitetes ja auch nur mit Gewürzen.



Das ist die eine Einschränkung. Die andere ist, daß diese angeborenen Diskriminierungsmechanismen nur grob sind. Sie können im Einzelfall leicht versagen; sie sind sozusagen nur evolutionäre Faustregeln.

Etwas kann also ein süßes Gift sein; Schimmliges wie ein Roquefort kann bestens eßbar sein.

Welche Pflanzen und Pilze giftig sind, ist ihnen nun einmal weder anzusehen noch sozusagen anzuriechen. Da versagen die evolutionären Faustregeln.



Da Sie nach Pilzen fragen: Gerade da werden wir genarrt.

Was schön rot aussieht, ist meist eßbar - die Kirsche, die Himbeere, die Walderdbeere, der rotbackige Apfel usw. (Vermutlich liegt das, evolutionär gesehen, daran, daß diese Früchte auf sich aufmerksam machen wollen, um zwecks Weitergabe des Samens gefressen zu werden). Aber der schöne "Glückspilz", der Fliegenpilz, ist nun nicht eben besonders eßbar (Es sei denn ... ).

Und andererseits sind unter den köstlichsten Pilzen solche, die wegen ihrer schuppigen Haut ähbäh aussehen - der Safranschirmling beispielsweise, der Parasolpilz. Auch die ausgezeichneten Tintlinge, die gern auf Müllhalden wachsen, sehen wegen ihrer hellweißen Farbe und seltsamen Form nicht sehr eßbar aus.

Da hilft also nur das Bestimmungsbuch, sonst ... ...

Herzlich, Zettel

jana Offline




Beiträge: 348

18.10.2012 22:10
#12 RE: Evolution & Pilzvergiftungen Antworten

Lieber Zettel,

Zitat
Gustatorik und Olfaktorik sollen uns - dh die Evolution hat sie dahingehend optimiert - sagen, was zu essen gut ist und was nicht. Das funktioniert auch ganz gut, aber mit zwei Einschränkungen.

Erstens sind diese Sinne evolutionär sehr alt und haben sich in der Evolution des Menschen, wie es scheint, wenig geändert. Sie sind also, cum granum salis, optimiert für das Leben im tropischen Regenwald.



Das hört sich plausibel an. (So wie wir halt sagen, das etwas Geschriebenes, was wir gelesen haben, sich plausibel anhört, obwohl es sich so anliest. Im tropischen Regenwald gab es aber offenbar - trotz der vielen Bäume - keine Bücher. Vermutlich wuchsen dort also keine Buchen ...)

Zitat
Das dürfte - beweisen läßt sich dergleichen nicht - der Grund dafür sein, daß Bonbons meist den Geschmack von Früchten haben.



Nun, die Gutguts (Gutgüter) werden gelutscht, nicht gekaut. Soweit ich das (gerade eine Schokolinse lutschend) (zu rein wissenschaftlichen Zwecken, versteht sich) beurteilen kann, wird dabei v.a. die Zungenspitze & -oberseite beschäftigt. Womöglich sitzen gerade dort die Geschmacksnerven, die für Süßes zuständig sind (2. Schokolinse 'rein - hm, Vermutung bestätigt).

Zitat
Gutsel mit Fisch-, Fleisch- oder Erbsengeschmack sind eher selten.



Nun, diese Versuchsreihe reiche ich weiter. ... Was ist aber mit salzigem Knabberzeug? (Oder neutralem, wie Sonnenblumensamen?) Das lutschen wir nicht und können es uns auch nicht in Form von Bonbons vorstellen, beschäftigen bei dessen Verzehr aber die selben Zungenareale, oder? (Testreihe im Moment nicht dran ...)

Ich lasse es, vorläufig, dabei bewenden. Irgendwann komme ich noch vllt. auf Käse, den Sie auch erwähnen, zu sprechen (d.h. eigentlich zu schreiben, aber Sie wissen schon: Im tropischen Regenwald gab es keine Buchen ...)

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.428

18.10.2012 22:37
#13 RE: Evolution & Pilzvergiftungen Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #11
...von Memen unbeeinflußt...



Strenggenommen geht das gar nicht: Dawkins hat den Begriff "meme" ja geprägt/benutzt, um nicht auf Begriffe wie "Konzept", "Idee", "Gedanke" angewiesen zu sein, die entweder philosophisch vorbelastet waren oder in ihrer Bandbreite zu eingeschränkt: bis hinunter zu den kleinsten Bausteinen, aus denen sich die, nun eben Meme dann zusammensetzen. (Dawkins selbst hat ja immer wieder angezweifelt, ob irgend jemand ein tragfähiges Konzept für eine "memetische Atomistik" aufstellen könnte - so wie ein Phonem die kleinste Einheit einer sprachlichen Äußerung darstellt): also nicht nur "das Runde muß ins Eckige", sondern auch "das Runde", "das Eckige", die Erfahrungsbestandteile, die das Runde (rollt, muß mit Schmackes beschleunigt werden), das "Eckige", das "müssen" (das ja nicht nur den ganzen Regelkanon impliziert, auch die Idee a) Wettstreit, b) ohne Streitaxt, c) 2Teams, etc.), bis hinunter zu den qualia. Wenn Sie da ganz "ohne Meme" auskommen, braucht die Arbeit keine einzige Fußnote (Max Stirner hat ja immer so getan, als sei ihm dies Kunststück gelungen - aber ich habe den Verdacht, daß dieses Schema (s.u.): "wir nehmen 1 Tatsache, besser noch: 1 apodiktische Prämisse & stricken uns den Rest des Universums dazu" auch hier auf Descartes zurückgeht.).
Allerdings ist der saloppe, aber übliche Gebrauch: "komplexes Konzept, Theorie" durchaus usus. Susan Blackmore hat zwengs Trennschärfe darum gebeten, doch hier "scheme/schema" zu verwenden - aber das ist noch 2-deutiger vorbelastet.

 Sprung  



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