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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 610 mal aufgerufen
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Calimero ( gelöscht )
Beiträge:

31.10.2012 15:19
Wir müssen das Rad nicht neu erfinden... Antworten

...ist ein Standardspruch. Sollte man meinen. Also in der verderbten westlichen Welt jedenfalls, steht dieser Spruch dafür eine Verschwendung von Zeit, Geld und Ressourcen für eine Neuentwicklung tunlichst zu vermeiden, sofern man auf Bekanntes und Bewährtes zurückgreifen kann, das man lediglich verbessern müsse.

In der Türkei sieht man das wohl anders. Der Direktor des Sozialwissenschaftlichen Institutes an der Istanbuler Yildiz Technical University jedenfalls. Ein gottgefälliges, islamisches Fahrrad braucht die Welt! Aus anscheinend korankonformen Materialien, die vor allem die Kinder nicht mehr mit negativer Elektrizität (?) verstrahlen.

Das impliziert nun zweierlei: Erstens wurde das Urfahrrad anscheinend nicht von islamischen Gelehrten erfunden, obwohl diese ja einer weitverbreiteten Ansicht nach die Grundlagen auch aller westlichen Technologie geschaffen haben. Zweitens hat der Islambogen offensichtlich in den letzten knapp zweihundert Jahren nicht daran gedacht, das aus dem Westen bekannte Fahrrad so zu modifizieren, dass auch Mohammed damit guten Gewissens hätte durch die Wüste radeln können.

Gut, dass es nun endlich wieder eine islamische Großmacht gibt, die sich dieses drängenden Problems annehmen kann. Und nebenbei - das ist aber nur meine Meinung - könnte ein solches Scharia-Velo auch reißenden Absatz unter westlich-linksgrünen Eso-, Öko-, Bio-, Homöo-, Anti-Atom- und -gentechnikapologeten, sowie Chemieängstlichen und Antikapitalisten finden.
Allerdings gehe ich insgeheim davon aus, dass die Entwicklung eines völlig korankonformen und damit mohammedtauglichen Individualfortbewegungsmittels zwingend auf Esel und Kamel hinauslaufen wird. Eingedenks der allgegenwärtigen Ökologisierung des (westlichen) städischen Individualverkehrs und der über allem stehenden Toleranz gegenüber den religiösen Gefühlen der Rechtgläubigen freuen wir uns doch schon mal auf die Kairoisierung deutscher Innenstädte (sobald das "islamische Fahrrad" fertig und rechtsgutachtlich abgesegnet ist).

Nach einer Anregung von Politplatschquatsch

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Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.547

31.10.2012 16:08
#2 RE: Wir müssen das Rad nicht neu erfinden... Antworten

Bestimmt haben die Moslems - oder die Türken - das Fahrrad erfunden. Falls es nicht die Afrikaner waren. Oder die Chinesen. Oder die Russen ("Der Whisky wurde von ener alten Dame in Leningrad erfunden", so Pavel Chekhov, und Starfleet-Offiziere lügen nicht!). Genau wie die Flugapparate, das Radio und das künstliche Licht. Der Westen hat das dann gemopst (& die wahren Erben mit dem Amnesiestrahl gezappt).
Das braucht nur genügend geduldige Sucherei-&-Buddelei in alten Klosterkellern, um Belege aufzutun, die so fragil sind, daß sie niemand sehen darf, weil sie beim Anschauen zerfallen.
Aus der Hochperiode des Atatürkismus (Atavismus?), ca. 1935-50 dürften da wohl noch entsprechende Vorarbeiten auffindbar sein (anknüpfend etwa an die "Sonnensprachtheorie", die nachwies, daß Türkisch die Ursprache der Menschheit sei).

Das Ergebnis solcher Bemühungen ist dann wie in jener alten Reiseanekdote aus dem Sowjetparadies: eine Reisegruppe wird ins Museum für Wissenschaft & Technik geschleust; an der Stirnwand des ansonsten leeren Saales hängt ein Porträt. Der Cicerone erklärt, dies sei der Genosse Martynov. Weises, schweigendes Staunen, bis ein Mutiger seine Ignoranz bekennt. "Gut, Genossen, ihr im Ausland werdet von der imperialistischen Propaganda in Unwissenheit gehalten. Der Genosse Martynov war der größte Erfinder aller Zeiten: er hat das Radar erfunden, er hat das Radio erfunden, das Fernsehen..." - etc. Beim Verlassen des Saals fällt der Blick auf ein noch größeres Konterfei über dem Eingang: - "Das ist der Genosse Ivanov; der war ein noch größerer Erfinder als der Genosse Martynov." - "Und was hat der erfunden?" - "Der hat den Genossen Martynov erfunden."

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.547

27.11.2012 13:56
#3 RE: Товарищ Марты́нов пожить - Genosse Martynov lebt ! Antworten

Tin foil hat area: http://www.perlentaucher.de/magazinrundschau/2012-11-27.html
Zitat Perlentaucher
_____
Smithsonian Magazine (USA), 01.12.2012
Als eine Mischung aus Steve Jobs und Leonardo da Vinci beschreibt sich Yoshiro Nakamatsu, der behauptet, unter anderem die Floppy Disk und die CD, das Faxgerät und die Karaokemaschine, die Digitaluhr und sogar ein Perpetuum Mobile erfunden zu haben. Franz Lidz hat den exzentrischen Erfinder, der sich Dr. NakaMats nennt und dreimal so viele Patente wie Thomas Edison hält, in Tokio getroffen und stellt ihn in einem amüsanten Porträt vor: "Dr. NakaMats hält strikt seine tägliche Routine ein. Jede Nacht zieht er sich in seinem Naka-Penthouse in den Ruheraum, eine mit 24-Karat Gold gekachtelte Toilette, zurück. 'Das Gold hält die Radio- und Fernsehwellen ab, die die Vorstellungskraft schädigen', sagt er. Der Ruheraum wurde ohne Nägel erbaut, denn 'Nägel lenken das Denken um'."
_____

http://www.smithsonianmag.com/science-na...story=fullstory

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

27.11.2012 15:12
#4 RE: Wir müssen das Rad nicht neu erfinden... Antworten

Zitat von Calimero im Beitrag #1
In der Türkei sieht man das wohl anders. Der Direktor des Sozialwissenschaftlichen Institutes an der Istanbuler Yildiz Technical University jedenfalls.

Ach, die Sozialwissenschaftler...

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