Zu der deutschen Gestörtheit, der wir die kollektive Besoffenheit des "Ausstiegs" schulden, gehört auch, daß wir uns jede Verehrung, jeden Jubel verbieten, wenn es um Politik geht.
Was Deutschland betrifft. Aber das Bedürfnis ist ja da. Also befassen sich die Deutschen hingebungsvoll mit Fürstenhäusern quer durch Europa, also verehren sie noch immer den amerikanischen Messias, von dem im eigenen Land die Meisten (auch von denen, die ihn übermorgen wählen) gemerkt haben, daß er wohl doch nicht die Gabe hat, auf dem Wasser zu wandeln und den Anstieg der Ozeane zu stoppen.
Zu den Wahlen übermorgen gibt es übrigens keine Neuigkeiten. In den Umfragen bleibt Obama, wie seit einigen Tagen, knapp vorn, wenn man den popular vote betrachtet. Er führt aber in den meisten swing states, so daß eine deutliche Mehrheit im Electoral College auch weiter wahrscheinlich ist.
Gallup, das als einziges der großen Institute Romney weit in Führung gesehen hatte, publiziert seit dem 28. Oktober noch immer keine neuen Daten. Wegen "Sandy", wie es heißt.
Aber bis vor den Wahlen sind letzte Erhebungen in Aussicht gestellt. Man darf gespannt sein, ob die Zahlen von Gallup sich dann denen der anderen Institute angenähert haben werden.
Für mich ist das Erschreckenste an diesen Umfragewerten, daß die Bevolkerung in Deutschland offenbar so naiv ist, der Darstellung in den Medien kritiklos zu folgen. Keinerlei Zweifel am deutschen Journalismus. Dabei heißt es doch im Volksmund: "Der lügt wie gedruckt."
Ich habe mich mit dem Wahlkampf und den Person kaum befaßt. Aber Eines fällt sofort auf: Die schon groteske Einseitigkeit zugunsten Obamas. Heute im Handelsblatt-online: "Romney, der Räuber" http://www.handelsblatt.com/politik/inte...er/7339518.html
Zitat von Zettel im Beitrag #1Zu der deutschen Gestörtheit, der wir die kollektive Besoffenheit des "Ausstiegs" schulden, gehört auch, daß wir uns jede Verehrung, jeden Jubel verbieten, wenn es um Politik geht.
Was Deutschland betrifft. Aber das Bedürfnis ist ja da. Also befassen sich die Deutschen hingebungsvoll mit Fürstenhäusern quer durch Europa, also verehren sie noch immer den amerikanischen Messias, von dem im eigenen Land die Meisten (auch von denen, die ihn übermorgen wählen) gemerkt haben, daß er wohl doch nicht die Gabe hat, auf dem Wasser zu wandeln und den Anstieg der Ozeane zu stoppen.
Lieber Zettel,
noch nie habe ich mich von dem Dir benutzten "Wir" weniger angesprochen gefühlt als von dem "Wir" (die Deutschen) in Deinem Artikel. Die Umfragen sind so für die Tonne wie eine Umfrage zur Todesstrafe in Texas. Wieviel Deutsche können eine Aussage zur US-Innenpolitik und Außenpolitik machen? Wie würde Obama im Vergleich zu Angela Merkel abschneiden?
Romney ist wie auch damals McCain höchstens vom Namen her bekannt. Leider besitze ich kein Umfrageinstitut, sonst würde ich als Umfrageergebnis veröffentlichen, dass 47% der Deutschen Mitt Romney für einen englischen Fußballspieler, 13% für einen amerikanischen Schauspieler und 15 % für den Kandidaten der Republikaner halten. Die verbleibenden 25% haben entweder keine Meinung oder haben noch nie etwas von Romney gehört. Es würden sich ebenfalls nur wenige finden lassen, die dieses Umfrageergebnis in Zweifel ziehen würden.
Die Verpackung machts nicht....nach allem, was ich von und über Obama gesehen, gehört und gelesen habe, handelt es sich bei ihm um einen klassischen Soziopathen....charismatisch...manipulativ...egozentrisch...intelligent...hohl...leicht kränkbar und...das in dem Zusammenhang wichtigste...eine ideale Projektionsfläche....Typ Heiratsschwindler auf hohem Niveau....die Abgehängten sehen in ihm einen, der sich kümmert....die Schwarzen einen von ihnen....und die dekadenten Utopisten denjenigen, der ihre feuchte Träume am Laufen hält....alle drei Gruppen täuschen sich....aber messianische Bewegungen gab´s gerade in Situationen kultureller Umbrüche immer wieder...Obama Hussein ist nur ein Westentaschenmessias...ich fürchte, da werden noch ganz andere folgen...die hysterischen Massen, die Obama Hussein´s Phrasen vor dem Brandenburger Tor bejubelten, lösten körperliche Übelkeit in mir aus....das Prinzip der Demokratie geht ähnlich wie alle Utopismen von einem wünschenswerten, aber irrealen Menschenbild aus. Deswegen degeneriert sie auch zwangsläufig. Obama Hussein ist ein Röschen der Ochlokratie....ein Röschen, das auf fötidem Humus gedeiht.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Zu der deutschen Gestörtheit, der wir die kollektive Besoffenheit des "Ausstiegs" schulden, gehört auch, daß wir uns jede Verehrung, jeden Jubel verbieten, wenn es um Politik geht.
Vielleicht gibt es in der deutschen Politik auch nichts (mehr) zu bejubeln. Mir fällt zumindest nichts ein. Besonders unsere extrem farblose und ziellose Kanzlerin bietet sich nicht an, wirklich bejubelt zu werden.
Ansonsten denke ich, dass die ärgste Gestörtheit der Deutschen ist, dass wir so leidenschaftlich unseren Selbsthass zelebrieren. Sicher hasst niemand uns Deutsche so sehr, wie wir uns gegenseitig.
Zitat von grenzenlosnaiv im Beitrag #5[Vielleicht gibt es in der deutschen Politik auch nichts (mehr) zu bejubeln. Mir fällt zumindest nichts ein. Besonders unsere extrem farblose und ziellose Kanzlerin bietet sich nicht an, wirklich bejubelt zu werden.
Immerhin handelt es sich hier um die mächtigste Frau der Welt, die zudem auch noch in Deutschland die Beliebtheitsliste anführen soll. WeNN Politikern zugejubelt wird, dann wird es teuer.
Zitat Ansonsten denke ich, dass die ärgste Gestörtheit der Deutschen ist, dass wir so leidenschaftlich unseren Selbsthass zelebrieren. Sicher hasst niemand uns Deutsche so sehr, wie wir uns gegenseitig.
Tun wir das? Ich mag mich und habe auch sonst nichts gegen Deutsche. Das veröffentlichte Bild des gemeinen Deutschen stimmt nicht mit seinem Selbstbild überein.
Dann zeigen Sie mir mal ein europäisches Land, das es bezüglich Obama-Romney echt anders sieht als Deutschland. Deutschland - die Unvernunft in einem Europa der Vernunft? In welcher Welt leben Sie??? Schön wärs...
Zitat von Blub im Beitrag #7Dann zeigen Sie mir mal ein europäisches Land, das es bezüglich Obama-Romney echt anders sieht als Deutschland. Deutschland - die Unvernunft in einem Europa der Vernunft? In welcher Welt leben Sie??? Schön wärs...
Da fehlt nur noch das Schleifchen an der wunderschönen Verpackung:
Zitat von QualitätsjournalistNächste Woche könnte Amerika Barack Obama wieder abwählen. Es wäre keine Katastrophe, auf jeden Fall aber eine Niederlage im Kampf für ein tolerantes, faires und mitfühlendes Amerika. Der neue Präsident Mitt Romney würde so gut wie alles rückgängig machen, was sein Vorgänger erreicht hat und sich etliches vorknöpfen, was die Linke seit Franklin D. Roosevelt erkämpft hat. ...
Selbst wenn Obama am 6. November gewinnt, wird beinahe die Hälfte der Wählerschaft gegen ihn gestimmt haben. Dabei hätte er es nicht nur verdient, wiedergewählt zu werden, sein Sieg wäre sogar grundlegend für all jene, die sich ein modernes Amerika wünschen. Obama hat trotz größter Anfechtungen immer Maß und Würde behalten, er verkörpert Fairness und Integrität, er hat viele Versprechen gehalten. Er hat längst wieder stetiges - wenn auch bescheidenes - Wachstum ermöglicht, nachdem das Land im Jahr vor seinem Amtsantritt 2,6 Millionen Jobs verloren hatte. Er hat Gesundheitsschutz für alle geschaffen, mehr Rechte für Homosexuelle, er hat Osama bin Laden töten lassen. An alledem sind etliche seiner Vorgänger gescheitert.
Gerade arbeitet wieder der Propagandasender Deutschlandfunk am Heiligenschein Obamas, konkret durch die Sendung "Kontrovers". Von keiner Ausgewogenheit angekränkelt wird der Demokrat als Heilsbringer gefeiert, während weder an Romney noch an den Republikanern irgendein gutes Haar zu finden ist. Gedächtniszitat: "Würden Sie sagen, daß an den derzeitigen Schwierigkeiten der USA und am mangelnden Erfolg Obamas besonders die Republikaner schuld sind, weil sie eine Blockadepolitik verfolgen?" (!!) Antwort des Experten: "Ja, absolut. Die Republikaner bilden das Hemmnis für den Fortschritt in den USA."
Ganz besonders böse und rechtsextrem sei die Teaparty, die einzig und allein auf destruktive Politik ausgerichtet sei. In diesem Stil läuft die ganze Sendung, sekundiert von gläubigen Hörern, die zu 90% ihre Liebe zu Obama bekunden.
Es ist für mich einfach nicht zu ertragen - während ich vor Jahren noch zuhörte, schalte ich mittlerweile nach maximal 5 Minuten aus. Es tut mir leid, aber diese Art ÖR-Rundfunk und -TV sind keinesfalls die verlangten Gebühren wert. Leider wird der Staatsfunk ganz bestimmt auch dann noch bezahlt und betrieben, wenn schon fast alles andere der Pleite anheimgefallen ist.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Zu der deutschen Gestörtheit, der wir die kollektive Besoffenheit des "Ausstiegs" schulden, gehört auch, daß wir uns jede Verehrung, jeden Jubel verbieten, wenn es um Politik geht.
Zur Auflockerung bringt das Kopftuchblättchen das Bekenntnis eines Romneykaners: Warum ich Romney wähle
Zitat von RomneykanerAus zwei Gründen werde ich Mitt Romney wählen. Erstens glaube ich, dass er die US-Wirtschaft sanieren kann. Zweitens ist Romney aus meiner Sicht der seriöseste Präsidentschaftskandidat, seitdem ich wählen darf – also seit 1972, als Richard Nixon gegen George McGovern antrat....
Romney und viele Republikaner wie ich sind der Meinung, dass die USA gleich vierfach davon profitieren würde, wenn unsere heimische Energieindustrie ausgebaut würde. Erstens würden Millionen von Amerikanern hochbezahlte Jobs in der Energieindustrie finden. Diese Arbeiter würden, zweitens, dann beachtliche Summen an Einkommenssteuer zahlen. Drittens könnten die USA ihre Importe aus feindlichen Staaten reduzieren. Viertens würden die Energiekonzerne die Kosten für die neuen Jobs und das Wachstum tragen und damit den Steuerzahler entlasten, der bisher die Konjunkturprogramme finanzieren muss.
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