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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 17 Antworten
und wurde 4.098 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

14.11.2012 09:57
Marginalie: FR Antworten

Das offensichtliche Ende der FR tut mir leid, aus Gründen der Erinnerung.

Etwas objektiver betrachtet ist natürlich die Frage, wohin das Sterben der Printmedien noch führen wird. Siehe hier.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

14.11.2012 13:34
#2 RE: Marginalie: FR Antworten

Nun, das sind natürlich sehr persönliche Gründe.
Ansonsten tut es mir um dieses tumbe Propagandablatt überhaupt nicht leid. Auch die Meinungsvielfalt ist keineswegs gefährdet, weil es ja noch genug linke Medien ähnlicher Machart gibt.

Außerdem hat die Pleite ein weiteres Mal gezeigt, daß Sozis nicht wirtschaften kann. Und daß die SPD heuchelt - sie erfüllt als Eigentümer nicht die Pflichten, die sie von anderen Firmenbesitzern fordert.


Ansonsten ist das wohl tatsächlich der Start für das unvermeidliche Zeitungssterben in Deutschland. Wie üblich mit etwas Verspätung gegenüber den USA, wie auch die Verbreitung von Internet und Ebook-Readern etwas verzögert erfolgte. Aber die wirtschaftliche Logik ist hier wie dort die gleiche, Zeitungen im klassischen Sinne haben keine Existenzberechtigung mehr.

Und dabei hebe ich weniger auf die Verbreitungsform Papier ab, sondern auf die Bündelung völlig verschiedener Bereiche in einem Blatt. Was soll denn ein Auswärtiger mit dem Lokalteil der FR oder FAZ? Und warum muß ich umgekehrt bei meiner Lokalzeitung, bei der mich auch nur der lokale Teil interessiert, noch überregionale Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport dazu kaufen, obwohl die Lokalzeitung das alles nur drittklassig bieten kann?

Skipper ( gelöscht )
Beiträge:

14.11.2012 14:16
#3 RE: Marginalie: FR Antworten

Nun, die FR habe ich so Mitte der 70er auch gerne gelesen. Nostalgische Gefühle sind mir aber schon beim gelegentlichen Blick in aktuelle Online-Ausgaben rasch vergangen.
Derart platte linksradikale Propaganda gab's wohl abseits von Indymedia und dem WDR kein zweites Mal. Die Nachricht von der Pleite hat mir den gestrigen Abend versüßt.

Die ganzen Qualitätsschurnalisten (nicht nur bei der FR) streben jetzt natürlich zunehmend ihre Verbeamtung via "öffentlich-rechtlicher Finanzierung von Printmedien" "Mediensteuer" oder ähnlichem an.

Siehe hier:

http://www.bjv.de/news/2012-11-05-konken...rintmedien-nach

oder hier:

http://www.bernerzeitung.ch/wirtschaft/u.../story/10126947

oder schon etwas älter:

http://dju.verdi.de/ueber_die_dju/journa..._in_deutschland

Ist ja auch klar. Wenn die Marktteilnehmer (wir alle) eine Zeitung nicht mehr kaufen, hat aus sozialistischer Sicht nicht die Zeitung versagt, sondern der Markt. Da muss der Staat her und die Sache mit Hilfe von Geld wuppen, das man zuvor den obrigkeitlich Betreuten abnimmt. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Der Bürger ist nach Auffassung dieser Leute schlicht zu dumm, um selbst zu entscheiden, wie er sich informieren will.
Das entscheiden irgendwelche weisen und guten Menschen für ihn. Und schwupp - schon drückt jeder Haushalt sagen wir mal 30€ im Monat an die GEZP(Gebühreneinzugszentrale Printmedien) ab und kann dafür eine Zeitung beziehen, in der ihm Qualitätsschurnalisten die Welt erklären. Spielt gar keine Rolle, ob er auf deren Meinung Wert legt oder nicht.

Paul Offline




Beiträge: 1.285

14.11.2012 16:01
#4 RE: Marginalie: FR Antworten

Zitat von Skipper im Beitrag #3
Qualitätsschurnalisten



Find ich gut. Kürzer und treffender kann man das Dilemma nicht ausdrücken!

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

14.11.2012 16:01
#5 RE: Marginalie: FR Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #1
Das offensichtliche Ende der FR tut mir leid, aus Gründen der Erinnerung.

Etwas objektiver betrachtet ist natürlich die Frage, wohin das Sterben der Printmedien noch führen wird. Siehe hier.

Der Großteil deutscher Printmedien ist so staatsfern wie der ÖR, deshalb gibt es von Mathias Döpfner bis zu verdi die Forderung nach staatlicher Förderung - leider. Aber Medienvielfalt wird es dennoch geben und ich behaupte mehr als zuvor.
Dank der vielen guten Blogs wie ZR und des Internets. Nur Medien welche ihre Unabhängigkeit durch Selbständigkeit am Markt unter Beweis stellen, werden auf lange Sicht ernstgenommen. Wer zitiert denn schon die Tagesschau?
Auch wenn ich eine öffentliche Gebührenfinanzierung der Printmedien für einen Angriff auf die Pressefreiheit halte, bin ich der Ansicht, dass sie diesen verkraftet. Meine Informationsquellen haben sich in den letzten Jahren sehr deutlich von den deutschen Tageszeitungen zu liberalen Blogs verschoben, und ich bin der Ansicht besser informiert zu sein als je zuvor.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Skipper ( gelöscht )
Beiträge:

14.11.2012 16:23
#6 RE: Marginalie: FR Antworten

Zitat
Auch wenn ich eine öffentliche Gebührenfinanzierung der Printmedien für einen Angriff auf die Pressefreiheit halte, bin ich der Ansicht, dass sie diesen verkraftet. Meine Informationsquellen haben sich in den letzten Jahren sehr deutlich von den deutschen Tageszeitungen zu liberalen Blogs verschoben, und ich bin der Ansicht besser informiert zu sein als je zuvor.



Nenene. Finanzierung von Printmedien aus staatlichen Steuern/Gebühren/sonstigen erzwungenen Abgaben ist zunächst mal für sich genommen kein Angriff auf die Freiheit der Presse, nichtmal auf meine Freiheit mich aus "allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten", wie das in Art.5 GG so schön heißt.

Es ist einfach ein Angriff auf meinen Geldbeutel und damit meine allgemeine Handlungsfreiheit. Ich werde damit nämlich gezwungen, für etwas zu bezahlen, dass ich u.u. gar nicht will und das mir (sehr viel wahrscheinlicher) zutiefst zuwider ist: Links-rot-grünen Agitprop nämlich: Nichts Anderes produziert die große Mehrheit der Qualitätsschurnalisten.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

14.11.2012 16:28
#7 RE: Marginalie: FR Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #5
Zitat von Zettel im Beitrag #1
Das offensichtliche Ende der FR tut mir leid, aus Gründen der Erinnerung.


Dank der vielen guten Blogs wie ZR und des Internets. Nur Medien welche ihre Unabhängigkeit durch Selbständigkeit am Markt unter Beweis stellen, werden auf lange Sicht ernstgenommen. Wer zitiert denn schon die Tagesschau?



Die Tagesschau durchaus noch häufig. Das hat wohl traditionelle/historische Gründe und ist vielleicht auch dem Wunsch der Deutschen nach einer Autorität, die ihnen ein allgemein verbindliches Weltbild liefert, geschuldet. Angesichts dieses Hintergrundes werden die ÖR aber erstaunlich wenig zitiert, besonders unter jungen Menschen.

______________________________________________________________________________

“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for
the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the
things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and
those which are not."
-Thomas Jefferson
Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

14.11.2012 17:07
#8 RE: Marginalie: FR Antworten

Zitat von Skipper im Beitrag #6

Nenene…

Ich hab auch extra nicht geschrieben dass dies m.E. so ist, sondern das ich es dafür halte. So viel Freiheit nehme ich mir einfach mal heraus.
Weil: Wes' Brot ich ess', des' Lied ich sing.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Frank Offline




Beiträge: 187

14.11.2012 17:22
#9 RE: Marginalie: FR Antworten

David Harnasch stellt bei Facebook folgende Frage:
"2006 kaufte DuMont 50% (+eine Aktie) der FR vom Corporate-Publishing-Konzern der SPD, die 40% behielt. Fällt Euch was auf?

- Wie hoch ist die Rendite auf die 35 Mio, bzw. wie viele Mio. € hat DuMont seitdem nachgeschossen?
- Handelt es sich folglich um verdeckte Parteienfinanzierung?"

>>>>
Sit intra te concordia et publica felicitas
>>>>

notquite Offline



Beiträge: 506

14.11.2012 19:19
#10 RE: Marginalie: FR Antworten

Zitat von Frank im Beitrag #9
David Harnasch stellt bei Facebook folgende Frage:
"2006 kaufte DuMont 50% (+eine Aktie) der FR vom Corporate-Publishing-Konzern der SPD, die 40% behielt. Fällt Euch was auf?

- Wie hoch ist die Rendite auf die 35 Mio, bzw. wie viele Mio. € hat DuMont seitdem nachgeschossen?
- Handelt es sich folglich um verdeckte Parteienfinanzierung?"




Das kann man ja nun leicht in den Bilanzen der hinter der Frankfurter Rundschau stehenden Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH unter ebundesanzeiger.de nachlesen. Laut der letzten veröffentlichten Bilanz vom 31.05.2011 bestanden Ende 2010 Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern in Höhe von 62.426.124,24 Euro. Zum 31.12.2006 betrug dieser Posten noch "nur" 18.200.000,00 Euro (nach 87,6 Mio. im Vorjahr). Bei einer Beteiligung von 50 % waren das zusätzlich zum Kaufpreis also nochmals über 20 Millionen Euro, die allein Dumont als Gesellschafter in den Verlag gesteckt hat. Zudem nennt die Bilanz unter "5.3. Bestandsgefährdende Tatsachen":

Zitat
"Da die Planung für das Jahre 2011 und 2012 erneut von Verlusten und einem negativen Cashflow ausgeht, ist die Gesellschaft auch die nächsten zwei Jahre auf Darlehen seitens ihrer Gesellschafterinnen angewiesen. Mit Patronatserklärung vorn 25. Mai 2011 verpflichten sich die DuMont Beteiligungs GmbH, Köln, (DuMont) und die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg, (dd_vg) als Gesellschafter der Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH, Frankfurt am Main, (DuV), dafür Sorge zu tragen, dass die DuV, allen finanziellen und wirtschaftlichen Verpflichtungen ihren Gläubigern gegenüber nachkommen kann.

Diese Verpflichtung ist zeitlich befristet bis zum 30. Juni 2012 und auf einen Höchstbetrag von EUR 14 Mio. begrenzt. Bis zum 30. Juni 2011 wird der Finanzbedarf von den Gesellschaftern DuMont in Höhe von 50/90 und dd_vg in Höhe von 40/90 getragen. Der für den nach dem 30. Juni 2011 bis zum 30. Juni 2012 anfallenden Finanzbedarf geltende Verteilungsschlüssel wird von den Gesellschaftern noch abschließend verhandelt.

Die Zahlungsfähigkeit und der Fortbestand der Gesellschaft hängen davon ab, dass die Gesellschafter auch zukünftig sowohl die finanzielle Unterstützung durch Zuführung weiterer liquider Mittel beibehalten als auch die bestehenden Darlehensverträge aufrecht erhalten."



Íns Deutsche übersetzt steht da ja nun glasklar, dass da ohne stets Zubuttern der Gesellschafter ganz schnell der Ofen aus wäre, und so ist es ja dann auch gekommen. Ich würde da auch R.A. widersprechen. Die Frankfurter Rundschau, die mir bei den äußerst sporadischen Leseerfahrungen eigentlich immer wie ein äußerst billiges linkes Propagandablatt vorgekommen ist, hat den SPD-Verlag pro Jahr 10 Millionen oder mehr gekostet (von den Abschreibungen auf den ursprünglichen Kaufpreis mal ganz abgesehen). Das kann man auch deutlich billiger haben. Man hat in ein Fass ohne Boden jetzt über Jahre immer wieder neues Geld gesteckt und irgendwann keine Perspektive mehr gesehen. Da ist es nicht heuchlerisch, sondern schlicht logisch, wenn ein halbwegs wirtschaftlich denkender Verlag irgendwann den Stecker zieht.

Christoph Offline




Beiträge: 241

14.11.2012 22:27
#11 RE: Marginalie: FR Antworten

Ich hatte die FR nur einmal in der Hand, als ich als junger Zivildienstleistender zu
einer staatsbürgerlichen Schulung musste. In der Anstalt lagen aktuelle Zeitungen aus,
unter anderem die FR. Bis dahin hatte ich geglaubt, Zeitungen würden neutral berichten,
was passiert, in Streitfragen die maßgeblichen Positionen nebeneinanderstellen und
alle parteilichen Passagen als Kommentar kennzeichnen. So hatte es die Schule gelehrt.
Die FR lehrte mich, wie es im wahren Leben ist.

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

15.11.2012 08:13
#12 RE: Marginalie: FR Antworten

Zitat von Christoph im Beitrag #11
Die FR lehrte mich, wie es im wahren Leben ist.

Das ist doch schön. Mich lehrte die FR ... nichts .

.

--
Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

15.11.2012 11:05
#13 RE: Marginalie: FR Antworten

Zitat von notquite im Beitrag #10
Man hat in ein Fass ohne Boden jetzt über Jahre immer wieder neues Geld gesteckt und irgendwann keine Perspektive mehr gesehen. Da ist es nicht heuchlerisch, sondern schlicht logisch, wenn ein halbwegs wirtschaftlich denkender Verlag irgendwann den Stecker zieht.

Logisch ist das schon.
Aber die Heuchelei liegt darin, daß die SPD solche wirtschaftlichen Argumente bei anderen Eigentümern nicht akzeptiert.
Siehe letztes Beispiel ihre Forderung nach einer "Auffanggesellschaft" für Schlecker. Wo bleibt denn jetzt die Auffanggesellschaft für die FR-Beschäftigten?

Hias Offline



Beiträge: 138

15.11.2012 18:05
#14 RE: Marginalie: FR Antworten

Zitat
Aber die Heuchelei liegt darin, daß die SPD solche wirtschaftlichen Argumente bei anderen Eigentümern nicht akzeptiert.



Wo fordert denn die SPD bitte, dass ein Unternehmen, das lange Zeit Verluste einfährt auch weiterhin erhalten werden muss?

Zitat
Siehe letztes Beispiel ihre Forderung nach einer "Auffanggesellschaft" für Schlecker. Wo bleibt denn jetzt die Auffanggesellschaft für die FR-Beschäftigten?



1.) Eine Auffanggesellschaft oder auch Transfergesellschaft ist eine sozialpolitische Maßnahme mit dem Ziel, durch Auffrischung von Kenntnissen MItarbeiter, die lange in einem Unternehmen gearbeitet haben, fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Es ist keine wirtschaftspolitische Maßnahme um bspw. ein Unternehmen zu retten.

2.) Die Auffanggesellschaft wird meistens von einem Unternehmen gegründet und finanziert, das eine größere Anzahl an Mitarbeiter entlässt. Bei Schlecker war einfach die Besonderheit, dass das Unternehmen nicht mehr die Mittel hatte um eine solche Gesellschaft zu gründen und deswegen um einen Staatskredit anfragte. Normalerweise funktioniert das ziemlich reibungslos und wird mit dem Betriebsrat ausgehandelt. Haben Sie irgendwelche Informationen, dass es für die ehemaligen Mitarbeiter der FR keine Transfergesellschaft gibt?

Und zum Thema: "Sozis können nicht mit Geld umgehen"

Jaja, immer diese Sozis in der BayernLB oder beim Bayernkurier. Und dann diese Sozis die es nicht schaffen, bspw. in Meck-Pomm einen ausgeglichenen Haushalt hinzukriegen.

Juno Offline



Beiträge: 332

15.11.2012 18:23
#15 RE: Marginalie: FR Antworten

Eine lesenswerte Debatte beim ZeitOnline-Chef:

https://www.facebook.com/wolfgang.blau/p...151307795810960

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

16.11.2012 10:42
#16 RE: Marginalie: FR Antworten

Zitat von Hias im Beitrag #14
Wo fordert denn die SPD bitte, dass ein Unternehmen, das lange Zeit Verluste einfährt auch weiterhin erhalten werden muss?

Opel. Holzmann. Und bei Schlecker hat die SPD m. W. auch zuerst eine Verhinderung der Insolvenz gefordert.

Zitat
Haben Sie irgendwelche Informationen, dass es für die ehemaligen Mitarbeiter der FR keine Transfergesellschaft gibt?


Bisher ist keine angekündigt. Die Beschäftigten wissen nicht, wie es mit ihnen weitergehen wird.
Zu den Mindestpflichten eines Arbeitgebers gehört, den Leuten in so einer Situation wenigstens klar zu sagen, was sie erwarten können und was nicht.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.525

20.11.2012 18:56
#17 RE: Marginalie: FR Antworten

Dieses war der 1. Streich* / doch der nächste folgt sogleich... (*i.S. "Säbel oder Degen?")

"Tageszeitung "FTD" steht vor dem Aus"

_________
"Im Vorfeld überschlagen sich Spekulationen über die Einstellung von "FTD", "Börse online" und "Impulse". Möglicherweise könnte nur das Magazin "Capital" überleben. Doch auch das scheint nicht sicher.

Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) hat der Vorstand von G+J bereits einen Entschluss gefasst. Demnach soll die FTD eingestellt und die Titel "Börse online" und "Impulse" verkauft werden."
_______


Jürn Kruse begräbt das Medium tazächlich schon mal:

"Die gedruckte Tageszeitung ist nicht mehr zu retten. Springer zieht daher Ressourcen aus Print ab. Nur so kann die Marke überleben. (...) Sollte die gedruckte Welt sterben, werden keine lebenserhaltenden Maßnahmen eingeleitet. Denn die neue Strategie fußt ausschließlich auf den zwei Antworten auf eine simple Frage: Wo lässt sich jetzt oder in naher Zukunft mit der Welt noch Geld verdienen? Im Internet. Und: am Sonntag."


Dazu Tina Brown heute im Interview mit dem New York Magazine:

- In ten years, will we still have newspapers on paper?
- “No” is the short answer, unless printed at home via the web.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.525

21.11.2012 14:57
#18 RE: Marginalie: FR Antworten

Im Guardian:
"Wednesday's edition of Financial Times Deutschland is expected to be the last published, according to staff at the title.
A meeting of the supervisory board of FT Deutchland's owners Gruner + Jahr has been called in Hamburg on Wednesday, to consider different options for the paper. However, it is understood that the editor told staff on Tuesday that the following day's edition would be the last."

Angesichts des allgemeinen Versinkens & Verfallens entdeckt sogar das Kopftuchblättchen den Thomas Mann in sich:

"Die bürgerliche Zeitung als Luxus von Aufklärung und Kritik in der Zeit der Anti-Aufklärung, als eine Kulturtechnik, die man nicht verschwinden lassen möchte, auch wenn sie auf dem Markt, der schon beinahe alles regeln soll, nicht mehr standhalten kann, wird vom Medium selbst zerstört. In ihren Überlebenskämpfen auf dem Markt gibt die bürgerliche Zeitung nach und nach preis, wozu sie geschaffen wurde und warum man sie möglicherweise immer noch, vielleicht sogar dringender denn je gebrauchen könnte. Wir sehen zu, wie die Zeitungen von dem Markt verschlungen werden, der sie hervorbrachte."



Wenn das in dem Tempo so fortgeht, gibt es zu Weihnachten keine gedruckten Zeitungen mehr.
Worin wickeln wir dann den Sylvesterkarpfen ein?

 Sprung  



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