Zitat Bei Bilbo Beutlin kommt dazu, dass er einem klassischen Typus in Literatur und Kunst entspricht: Er ist der reine Tor, in gewisser Weise ein zwergwüchsiger Parzival, dem sein Gral, der Ring der Macht, zufällt, ohne dass er nach ihm gesucht hätte. Darüber hinaus ist er idealistisch, erdnah und sentimental. Wäre er kein Hobbit, er könnte Deutscher sein.
Aus dem einen-Thread-weiter-oben von Calimero verlinkten Cicero-Artikel von Alexander Grau:
"Die ideale Gesellschaft des neuen Bürgertums ist eine gleichgeschaltete, hochmoralische Gemeinschaft: ökologisch, pazifistisch, sozial, nachhaltig, Gender gemainstreamed und gegen alle Risiken abgesichert. Im Grunde handelt es sich hier um eine besonders abstoßende Form der Schönen neuen Welt. Deren Idealbürger ernährt sich biologisch und fettarm, am besten vegetarisch, raucht nicht, trinkt nicht und fährt seine Kinder mit dem Radelanhänger in die staatliche Ganztagskita oder Einheitsschule, wo sie nicht dem sträflichen Individualismus elterlicher Erziehung ausgesetzt sind oder gar – horribile dictu – Mama beim Kochen und Putzen zusehen, sondern zu sozial konformen Mitbürgern herangezogen werden."
Da wächst zusammen, was zusammengehört.
P.S. Daß es sich bei Tolkien - & beim Auenland/the Shire zumal - um den Inbegriff des Reaktionären handelt, sit ja seit ca.1965 ein Allgemeinplatz links gepolter Großkritiker. Da ist was dran: "Sam, who keeps saying 'Sir, sir' - until you get mad visions of founding a Hobbit Socialist Party..." (Ursula K. Le Guin)
Zitat von KisterWäre er kein Hobbit, er könnte Deutscher sein.
Das halte ich für eher fernliegend. Ein (heutiger) Deutscher würde, anstelle des Betreibens irgendwelcher fragwürdiger Queste, ohnverzüglich die Einführung einer Troll- und Orkquote in der auenländischen Verwaltung zu seinem Hauptanliegen machen, was hingegen die Tolkienschen Hobbitse bekanntlich aus Gründen boshafter Verstocktheit bis heute nicht getan haben. Weshalb sie auch erst noch von berufenen "ExpertInnen" zurechtgebügelt werden müssen, bevor sie auf eine Leinwand dürfen.
Sancta simplicitas wohnt in diesem Falle in Saarbrücken. An der dortigen Universität und anderswo hat sie sich lange Jahre aufgehalten und dabei auch vielerlei gelernt. Nun läßt sie uns, zu unserer Erbauung und moralischen Ertüchtigung, an ihren "Erkenntnissen" teilhaben:
Zitat von Saarbrücker ZeitungAls Kind seiner Zeit habe Tolkien auch rassistische Klischees einfließen lassen, so Stevekers These. Dies zeige sich allein darin, daß alles Gute hell sei, alles Bedrohliche dunkel. Beispielsweise kämpft „Gandalf der Weiße“ gegen den „dunklen Herrscher Sauron“. Gespiegelt werde ein Weltbild, in dem der „weiße Mann“ als zivilisiert und gut, „der schwarze Mann“ als wild und bedrohlich gilt.
Ich möchte nicht wissen, was die Dame ihrem eigenen Kinde vorliest. Nein, wirklich, ich will es garnicht wissen. Es würde mich nur deprimieren.
Zitat von Saarbrücker ZeitungAls Kind seiner Zeit habe Tolkien auch rassistische Klischees einfließen lassen, so Stevekers These. Dies zeige sich allein darin, daß alles Gute hell sei, alles Bedrohliche dunkel. Beispielsweise kämpft „Gandalf der Weiße“ gegen den „dunklen Herrscher Sauron“. Gespiegelt werde ein Weltbild, in dem der „weiße Mann“ als zivilisiert und gut, „der schwarze Mann“ als wild und bedrohlich gilt.
Ich möchte nicht wissen, was die Dame ihrem eigenen Kinde vorliest. Nein, wirklich, ich will es garnicht wissen. Es würde mich nur deprimieren.
Zitat von FAB. im Beitrag #3Ich möchte nicht wissen, was die Dame ihrem eigenen Kinde vorliest. Nein, wirklich, ich will es garnicht wissen. Es würde mich nur deprimieren.
Zitat Bei Bilbo Beutlin kommt dazu, dass er einem klassischen Typus in Literatur und Kunst entspricht: Er ist der reine Tor, in gewisser Weise ein zwergwüchsiger Parzival, dem sein Gral, der Ring der Macht, zufällt, ohne dass er nach ihm gesucht hätte. Darüber hinaus ist er idealistisch, erdnah und sentimental. Wäre er kein Hobbit, er könnte Deutscher sein.
Schreibt ausgerechnet Kurt Kister, der Chefhobbit der Südauenländischen Zeitung...
Manche reden über Bücher sinnentstellend, weil sie diese nicht gelesen haben. Das gilt auch für Filme, nur besonders bizarr ist es zu lesen oder zu sehen und den Sinn trotzdem nicht erkennen zu wollen. Der Ring verleiht keine Macht, er tut das genaue Gegenteil. Er ist kein Gral sondern eine Fessel - die eigentliche Funktion eines Ringes. Bilbo Beutling ist kein Parzival sondern eine Art Pandora in dem das weibliche mit dem Kleinwüchsigen getauscht wurde. Würde man das auf ein Volk beziehen kämen die Schweizer wohl in Frage. Die Deutschen sind in ihrer Erdnähe viel konsequenter und werden deswegen auch eher mit den Orks verglichen, wenn man denn solche Vergleiche anstellen will. Die Süddeutsche ist wahrlich ein jämmerliches Blatt.
Zitat von FAB. im Beitrag #3Sancta simplicitas wohnt in diesem Falle in Saarbrücken. An der dortigen Universität und anderswo hat sie sich lange Jahre aufgehalten und dabei auch vielerlei gelernt. Nun läßt sie uns, zu unserer Erbauung und moralischen Ertüchtigung, an ihren "Erkenntnissen" teilhaben:
Ich frage mich zu solchen Anlässen immer, ob in afrikanischen Klassikern der Weltliteratur oder entsprechenden Kinoproduktionen eigentlich auch Weiße vorkommen. Und wenn ja, ob sie nur als stereotype unterdrückerische Kolonialherren auftreten, oder ob sie auch als edle Heldinnen vom Schlage einer Lena Steveker in Hauptrollen auftauchen.
Übrigens ist die Figur des Gollum bei Tolkien eine üble Diskriminierung von psychisch Kranken.
---------------------------------------------------- Calimeros Rumpelkammer - Ein Raum für freie Rede und Gedanken, mittendrin im Irrenhaus.
Zitat von FAB. im Beitrag #3Ich möchte nicht wissen, was die Dame ihrem eigenen Kinde vorliest. Nein, wirklich, ich will es garnicht wissen. Es würde mich nur deprimieren.
"Familienministerin Kristina Schröder will ihrem Kind nur politisch korrekt vorlesen. Diskriminierende Begriffe, die es etwa im Kinderbuchklassiker "Pippi Langstrumpf" gebe, ersetze sie selbstständig. ... Auch der geschlechtsspezifische bestimmte Artikel, etwa beim Ausdruck "der liebe Gott" könne aus ihrer Sicht verändert werden, so Schröder. "Man könnte auch sagen: das liebe Gott."
Gibt's aber schon bei Tucho: "Ach du liebes Gottchen / behüte unser Lottchen / vor Regen, Blitz und Sturm, / und dem bösen Hosenwurm!"
Da können sogar die adretten Kadetten mit den netten Minaretten sich mal herzlich angenommen fühlen.
Zitat von FAB. im Beitrag #3Ich möchte nicht wissen, was die Dame ihrem eigenen Kinde vorliest. Nein, wirklich, ich will es garnicht wissen. Es würde mich nur deprimieren.
"Familienministerin Kristina Schröder will ihrem Kind nur politisch korrekt vorlesen. Diskriminierende Begriffe, die es etwa im Kinderbuchklassiker "Pippi Langstrumpf" gebe, ersetze sie selbstständig. ... Auch der geschlechtsspezifische bestimmte Artikel, etwa beim Ausdruck "der liebe Gott" könne aus ihrer Sicht verändert werden, so Schröder. "Man könnte auch sagen: das liebe Gott."
"Familienministerin Kristina Schröder will ihrem Kind nur politisch korrekt vorlesen. Diskriminierende Begriffe, die es etwa im Kinderbuchklassiker "Pippi Langstrumpf" gebe, ersetze sie selbstständig. ... Auch der geschlechtsspezifische bestimmte Artikel, etwa beim Ausdruck "der liebe Gott" könne aus ihrer Sicht verändert werden, so Schröder. "Man könnte auch sagen: das liebe Gott."
Und sobald das Kind selbst lesen kann, verschwinden die Bücher?
Zitat von xanopos im Beitrag #12 Und sobald das Kind selbst lesen kann, verschwinden die Bücher?
Wenn dieses Kind mal erwachsen ist, werden diese Bücher verschwunden sein. Vielleicht noch in antiquarischen Giftschränken auffindbar, aber ansonsten nur noch gendergerecht und kultursensibel aufbereitet im Angebot. Strahlend sauber ... aber nicht reinweiß, sondern bunt.
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Vielen Dank für diese Erinnerung! Ich bin damit aufgewachsen, mit Buch und Schallplatte. Ich habe es geliebt, ebenso wie "Die kleine Hexe".
Ich habe eben mal spaßeshalber ein weiteres Werk Preußlers bei Google eingegeben: Hotzenplotz + Rassismus. Und siehe da: Preußler war wohl insgesamt ein ganz schlimmer Finger:
Zitat Die praxisbegleitende Seminarstunde für Didaktik an der LMU ist gut besucht. Wie eine Lesestunde mit Kindern vorzubreiten ist, sollen die angehenden Grundschullehrerinnen und -Lehrer heute erfahren. Ein Handout macht die Runde; es ist eine Lektion mit der Überschrift „Eine Lesestunde ohne Stoßsäufzer“ von Claudia Crämer. Die Sprachwissenschaftlerin empfielt den Teilnehmenden des Seminars, der Grundschulklasse einen Textauszug des Buches „Die Katze mit der Brille“ von Preußler vorzulesen. In Gruppenarbeit sollen die Kinder dann an die „Lernziele“ herangeführt werden – zur Förderung von Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und zur „Wahrung einer einheitlichen Kulturtradition“. Nachdem die Teilnehmenden des Seminars das Handout begutachtet haben, meldet sich eine aufgebrachte Studentin zu Wort: „Wie kann es sein, dass wir hier – vor dem Hintergrund einer fortschrittlichen Pädagogikausbildung – einen solchen Text lesen?“, fragt die angehende Lehrerin und zitiert eine Textstelle:
… Ich würde nach Russland fliegen, wo in den Wäldern braune Bären hausen. Oder nach Afrika zu den Negern. In Schottland sollen die Männer Röcke tragen, in China sind alle Menschen gelb im Gesicht …
(...)
Dass Preußlers Bücher in Deutschland so beliebt waren und sind, ist symptomatisch. Der ehemalige Wehrmachtsoffizier aus dem tschechischen Liberec (ehemals Reichenberg) kam nach seiner Teilnahme am Vernichtungskrieg nach Oberbayern und sammelte sich mit vielen anderen Sudetendeutschen in Rosenheim. Dort verfasste er unter anderem die bekannten Kinderbücher „Räuber Hotzenplotz“, „Krabat“ und „Die kleine Hexe“. Die meisten seiner Texte beziehen sich indirekt auf seine alte Heimat (z.B. war Hotzenplotz der deutsche Name einer Stadt der heutigen Tschechischen Republik) – weshalb Preußler auch 1979 von der „Sudetendeutschen Landsmannschaft“ mit dem „Sudetendeutschen Kulturpreis“ ausgezeichnet wurde. Diese Ehre wird in der Regel jenen zu Teil, die sich durch hartnäckige Rückwärtsgewandtheit verdient gemacht haben. An seinen Büchern dürften Rassistinnen und Rassisten wenig auszusetzen haben.
Weihnachten werde ich meine Eltern besuchen. Die kontaminierten Werke sollten sich noch auf dem Dachboden befinden. Ich werde vielleicht einen Blick hineinwerfen, heimlich natürlich. Dann werde ich eine "alternative" Kneipe besuchen und das Gespräch suchen. Mal sehen, wie man mit einem "hartnäckig Rückwärtsgewandten" umzugehen in der Lage ist.
Zitat An seinen Büchern dürften Rassistinnen und Rassisten wenig auszusetzen haben.
Diese potenzierte Form politischer Überkorrektheit findet man eher selten, werden "Rassistinnen" doch in der Regel unterschlagen...
Warum Rassistin sagen, wenn Nazi so viel einfacher ist.
Zitat von BILDDenn, so heißt es in ihrer schriftlichen Begründung: „Die obergerichtliche Rechtsprechung gestattet es den Bürgern, Polizeibeamte und Angestellte von Ordnungsämtern und andere Vertreter des Staates zu beschimpfen und herabzuwürdigen.“
Und weiter: „Dabei sollen selbst Bezeichnungen als Rassisten und Nazis sowie die Aberkennung jeglicher Fähigkeiten zur Dienstausübung nicht strafbar sein.“
Zitat von C. im Beitrag #18 Kristina Schröder schlägt "das Nazi" vor.
Das belegt, daß a) die innere Verschweizerung erfreulich im Zunehmen am begriffen ist
"Wie Anne Bäbi Jowäger haushaltet und wie es ihm mit dem Doktern geht" (Jeremias Gotthelf) "Heidi kann brauchen, was es gelernt hat" (Johanna Sypri)
b) typischerweise aber nur im Bereich des Sprachlich-Butzenscheibenhaften & nicht dort, wo es subito vonnöten wäre: in den Bereichen Euroskepsis & Eigenständigkeit.
Sicher, wenn man 2 Öko[g]nomen fragt, erhält man 2 Antworten (Keynes diskutiert ja nicht mehr mit):
a) "The full economic impact of Smaug can only be understood by recognizing that the dragon's arrival resulted in a severe monetary shock… It is clear from a simple inspection… that the amount of gold coinage Smaug withdrew from circulation represents a significant volume of currency. This would, inevitably, lead to deflation and depressed economic activity." (Typisch ecognomics: umgekehrt wird 1 Schuh draus: jeder Kenner des Genres weiß, daß Drachenpatrouillen & Zombieapokalypsen zum Zusammenbruch ökonomischer Betätigung führen.)
b) "So Smaug dies in the end, and the gold was released into Middle Earth’s money supply. Was there hyper-inflation as a result? Or did Nominal GDP return to trend without longer term inflation problems? If there was hyper-inflation perhaps the political instability that resulted allowed the rise of Sauron as a leader, and the subsequent world war between Men and Elves, and Orcs?" (ebenfalls falsch: Märchenwelten & die sekundären Kosmen der high fantasy zeichnen sich durch Nichtgültigkeit physikalischer wie ökonomischer Gesetze aus (anders als low fantasy wie die Scheibenwelt).Der Zweck von Gold ist es, von Drachen gehortet zu werden. Die wahre Leitwährung sind Königstöchter.)
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Calimero im Beitrag #7 Ich frage mich zu solchen Anlässen immer, ob in afrikanischen Klassikern der Weltliteratur oder entsprechenden Kinoproduktionen eigentlich auch Weiße vorkommen. Und wenn ja, ob sie nur als stereotype unterdrückerische Kolonialherren auftreten, oder ob sie auch als edle Heldinnen vom Schlage einer Lena Steveker in Hauptrollen auftauchen.
Auch, wenn ich das Video nicht selbst gefunden habe, sondern irgendwann mal hier im Forum per Link darauf verwiesen wurde, der Film ist einfach zu schön.
A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools. Douglas Adams
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