1977 - da kam der Apple II auf den Markt, mit einem Arbeitsspeicher von 4 Kilobyte, erweiterbar auf maximal 64 Kilobyte. Aber den Ingenieuren und Wissenschaftlern, die für die NASA arbeiteten, gelang es, eine Sonde zu bauen und auf den Weg zu bringen, die noch heute sendet, wie auch ihre Schwester Voyager 2. Demnächst von außerhalb unseres Sonnensystems.
Diese Sonden sind einfach großartig. Wenn man bedenkt, für wie wenig Geld und wie elegant so großartige Entdeckungen gemacht wurden! Ähnliches gilt für die Pioneer-Sonden.
Raumfahrt - egal ob bemannt oder unbemannt - ist 'eh so ziemlich das Einzige, wofür ich gerne meine Steuern hergebe. Wobei Europa da nicht wirklich viel beiträgt - fragwürdig, wenn man bedenkt, dass die nachhaltige Sicherung des Überlebens der Menschheit mit großer Wahrscheinlichkeit mal davon abhängt, wie gut wir diese Technik beherrschen. Eine der größten globalen Gefahren droht ja bekanntlich durch den Einschlag eines ordentlichen Asteroiden: Um so etwas abzuwenden, müssten wir den erdnäheren Raum innerhalb des Sonnensystems mit Raumfahrzeugen zuverlässig erreichen können.
Nun könnte man sagen: Egal, es wird zu unseren Lebzeiten schon nicht passieren. Diese Meinung lässt sich hören, steht allerdings in gewissem Widerspruch beispielsweise zu der Forderung, man müsse kerntechnischen Abfall so behandeln, dass mehrere hundertausend Jahre ein Kontakt mit der Biosphäre ausgeschlossen ist. Wer in solchen zeitlichen Dimensionen denkt, müsste sich eigentlich auch um Asteroiden sorgen. Oder darum, dass wir unseren Heimatplaneten aus irgendwelchen Gründen mal endgültig verlassen müssen.
"Die Sonde befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahme etwa 6 bis 7 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt und 32 Grad oberhalb der Ekliptik, blickte also von oben auf das Sonnensystem. Auf der Collage sind von links nach rechts zu erkennen: Jupiter, die Erde, Venus, die Sonne, Saturn, Uranus und Neptun. Merkur und Pluto sind auf dem Foto nicht zu sehen, da sie zu klein waren, um von den Kameras erfasst zu werden. Der Mars befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahmen zu nah an der Sonne und wurde von dieser überstrahlt."
Zitat von Skipper im Beitrag #3Raumfahrt - egal ob bemannt oder unbemannt - ist 'eh so ziemlich das Einzige, wofür ich gerne meine Steuern hergebe.
Ich gehe davon aus, daß in absehbarer Zeit Emthusiasten sich zusammenschließen und privat finanzierte Weltraumforschung betreiben. Gewiß mit einem geringeren Budget, aber wohl kaum weniger effizient.
Zitat von Skipper im Beitrag #3Nun könnte man sagen: Egal, es wird zu unseren Lebzeiten schon nicht passieren. Diese Meinung lässt sich hören, steht allerdings in gewissem Widerspruch beispielsweise zu der Forderung, man müsse kerntechnischen Abfall so behandeln, dass mehrere hundertausend Jahre ein Kontakt mit der Biosphäre ausgeschlossen ist. Wer in solchen zeitlichen Dimensionen denkt, müsste sich eigentlich auch um Asteroiden sorgen.
Diesen Widerspruch kann ich Ihnen erklären. Wer in solchen zeitlichen Dimensionen denkt, für den sind 100.000 Jahre nämlich länger als die Ewigkeit. Während radioaktiver Müll --korrigiere: Wertstoff-- ja von selber verschwindet, bleibt Giftmüll permanent gefährlich. Und läßt sich ganz tückisch nur chemisch nachweisen, nicht über Kernzerfallsreaktionen. Das ist aber in der öffentlichen Wahrnehmung nicht so gefährlich, siehe diese DLF-Reportage.
Gegen 19 Uhr sah ich heute ein grünliches Meteor, heller als die Venus, etwa aus Richtung Norden an der Vega vorbeiziehen. Er war ziemlich langsam und hat bestimmt eine 20° lange Bahn gezogen. Wunderschönes Schauspiel!
Ich kann mich gut erinnern an die ersten Bilder der Voyagers vom Saturn. Was für ein faszinierender Blick in eine so andere Welt.
Die Voyagers werden gut konserviert im All noch in Millionen von Jahren fast so aussehen wie beim Start. Während auf der Erde stetiger Wandel herrscht, und einstige Skylines vielleicht nur noch als Sedimentschicht mit etwas erhöhtem Eisengehalt vorhanden sind.
Die Kosten: The double missions so far have cost $983million (£612million) in 1977 dollars, which translates to $3.7billion (£2.3billion) now. The spacecraft have enough fuel to last until around 2020.
Zu Weihnachten wünsche ich mir Raumsonden für jeden Planeten im Orbit und als Roboter wo feste Oberflächen vorhanden sind. Zudem Webcams, z.B. vom Pluto und vom Saturnmond Titan.
Was hätte man mit all den Griechenlandmilliarden Sinnvolleres finanzieren können. Könnte man aber immer noch, per elektronischer Notenpresse, wie sowieso schon üblich.
Zitat von 123 im Beitrag #8Ich kann mich gut erinnern an die ersten Bilder der Voyagers vom Saturn. Was für ein faszinierender Blick in eine so andere Welt.
Ja, dieser Aspekt ist in meinem Artikel zu kurz gekommen - daß die beiden Voyager ja vor allem die äußeren Planeten erforschen sollten. Deshalb war auch das Startfenster eng, weil man für die Grand Tour, bei der die Schwerkraft der Planeten für die Flugbahn ausgenutzt wird, eine bestimmte Konstallation der Planeten brauchte.
Wohl keine Wissenschaft hat im vergangenen halben Jahrhundert derartige Fortschritte gemacht wie die Astronomie.
Der wissenschaftliche Fortschritt besteht eben zu einem großen Teil darin, daß man mit neuen Geräten und Instrumenten genauer hinsehen kann.
Zitat von 123 im Beitrag #8Ich kann mich gut erinnern an die ersten Bilder der Voyagers vom Saturn. Was für ein faszinierender Blick in eine so andere Welt.
Ich vermute mal, daß Sie sich doch eher an die Bilder von Pioneer 11 erinnern.
"Pioneer 11 passed by Saturn on September 1, 1979, at a distance of 21,000 km from Saturn's cloud tops. By this time Voyager 1 and Voyager 2 had already passed Jupiter and were also en route to Saturn, so it was decided to target Pioneer 11 to pass through the Saturn ring plane at the same position that the soon-to-come Voyager probe would use in order to test the route before Voyager arrived. If there were faint ring particles that could damage a probe in that area, mission planners felt it was better to learn about it via Pioneer. Thus, Pioneer 11 was acting as a "pioneer" in a true sense of the word; if danger was detected, then the Voyager probes could be rerouted further away from the rings, but missing the opportunity to visit Uranus and Neptune in the process."
Schade, daß die beiden Pioneer nicht mehr senden und so doch unberechtigterweise ziemlich in Vergessenheit geraten sind. (Auch ist Pioneer 10 immer noch weiter entfernt von der Sonne als Voyager 2. )
Zitat Zu Weihnachten wünsche ich mir Raumsonden für jeden Planeten im Orbit und als Roboter wo feste Oberflächen vorhanden sind. Zudem Webcams, z.B. vom Pluto und vom Saturnmond Titan.
Au ja! Wünsch ich mir auch! *freu*
(Ähemm, hoffe mal det Beitrag ist jetzt nicht zu unqualifiziert)
Zitat Zu Weihnachten wünsche ich mir Raumsonden für jeden Planeten im Orbit und als Roboter wo feste Oberflächen vorhanden sind. Zudem Webcams, z.B. vom Pluto und vom Saturnmond Titan.
Au ja! Wünsch ich mir auch! *freu*
(Ähemm, hoffe mal det Beitrag ist jetzt nicht zu unqualifiziert)
Im Wetterbericht lese ich, daß Voyager 1 schon letztes Jahr definitiv unser Sonnensystem verlassen hat. Es gibt auch ein Bild von der Sonde, wie sie ein Radioteleskop sieht. Faszinierend!
Zitat von Emulgator im Beitrag #13Im Wetterbericht lese ich, daß Voyager 1 schon letztes Jahr definitiv unser Sonnensystem verlassen hat. Es gibt auch ein Bild von der Sonde, wie sie ein Radioteleskop sieht. Faszinierend!
Es ist faszinierend. Aber nach der Definition »Das Sonnensystem reicht so weit wie die Gravitationswirkung der Sonne« sind die Sonden noch innerhalb des Sonnensystems. Sagt ein Experte: http://scienceblogs.de/astrodicticum-sim...verlassen-nein/
Zitat von Emulgator im Beitrag #13Im Wetterbericht lese ich, daß Voyager 1 schon letztes Jahr definitiv unser Sonnensystem verlassen hat. Es gibt auch ein Bild von der Sonde, wie sie ein Radioteleskop sieht. Faszinierend!
Es ist faszinierend. Aber nach der Definition »Das Sonnensystem reicht so weit wie die Gravitationswirkung der Sonne« sind die Sonden noch innerhalb des Sonnensystems. Sagt ein Experte: http://scienceblogs.de/astrodicticum-sim...verlassen-nein/
Na ja, wenn man das Sonnensystem so definiert, dann kann (jedenfalls nach Newton oder Einstein) nichts das Sonnensystem verlassen, weil es so groß ist wie das Weltall. Was der Experte sagt, ist insofern sowohl wahr als auch sinnlos.
Das Durchschreiten der Heliopause ist aber auf alle Fälle spannend, denn die "atmosphärische" Zusammensetzung des Raums ist da draußen offenbar anders; hier betreten wir wirkliches Neuland. Im großen und ganzen ist der Raum, in dem Voyager sich jetzt befindet, zwar augenscheinlich leer, also dürfen wir keine Begegnung mit spektakulären größeren Objekten erwarten, aber die Dichte und Bewegung des Plasmas außerhalb der Heliopause ist doch sehr interessant.
Zitat von Fluminist im Beitrag #15Na ja, wenn man das Sonnensystem so definiert, dann kann (jedenfalls nach Newton oder Einstein) nichts das Sonnensystem verlassen, weil es so groß ist wie das Weltall. Was der Experte sagt, ist insofern sowohl wahr als auch sinnlos.
Vielleicht definiert man präziser, daß das Sonnensystem so weit reicht, wie die maximal mögliche Entfernung eines Körpers, der sie auf einer elliptischen Bahn umkreist, also umellipsiert.
Zitat von Fluminist im Beitrag #15Na ja, wenn man das Sonnensystem so definiert, dann kann (jedenfalls nach Newton oder Einstein) nichts das Sonnensystem verlassen, weil es so groß ist wie das Weltall. Was der Experte sagt, ist insofern sowohl wahr als auch sinnlos.
Das Durchschreiten der Heliopause ist aber auf alle Fälle spannend, denn die "atmosphärische" Zusammensetzung des Raums ist da draußen offenbar anders; hier betreten wir wirkliches Neuland. Im großen und ganzen ist der Raum, in dem Voyager sich jetzt befindet, zwar augenscheinlich leer, also dürfen wir keine Begegnung mit spektakulären größeren Objekten erwarten, aber die Dichte und Bewegung des Plasmas außerhalb der Heliopause ist doch sehr interessant.
Da war mein Einwurf etwas verkürzt. Es geht dem Astronomen ja dort um die Bahnen von konkreten Himmelskörpern (Beispiel: ein Asteroid) um die Sonne und diese Himmelskörper würde ich nicht nur auf dem Papier zum Sonnensystem zählen. Das schmälert die Ingenieurleistung und die wissenschaftliche Leistung der NASA in keiner Weise.
Zitat von Fluminist im Beitrag #15Na ja, wenn man das Sonnensystem so definiert, dann kann (jedenfalls nach Newton oder Einstein) nichts das Sonnensystem verlassen, weil es so groß ist wie das Weltall. Was der Experte sagt, ist insofern sowohl wahr als auch sinnlos.
Vielleicht definiert man präziser, daß das Sonnensystem so weit reicht, wie die maximal mögliche Entfernung eines Körpers, der sie auf einer elliptischen Bahn umkreist, also umellipsiert.
Genau. Dann kann man vielleicht noch definieren, wie groß der Himmelskörper sein muss.
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