Es gibt eine lange Liste des Scheiterns von Parteigründungen im bürgerlichen Spektrum. Die Rpublikaner, der Bund freier Bürger, die Offensive für Deutschland, die Schill-Partei, die Pro DM. Und bis auf die Republikaner sind sie eigentlich alle an denselben inhaltlichen und strukturellen Problemen gescheitert.
Da ist der Wunsch des aktiven FDP-Mitglieds Vater des Gedankens. Schaun mer mal.
Die Vorwürfe halte ich für überzogen. Wenn etwas "wenig durchdacht" ist, dann die aktuelle Euro-"Rettungs"-Politik.Jetzt ist es erst einmal erforderlich, ihr einen öffentlichen Kontrapunkt entgegenzusetzen und der Unzufriedenheit mit Beschiss und ökonomischem Schwindel demokratischen Ausdruck zu verleihen. Dass eine neue Partei nicht aus dem Stand heraus die eingefahrenen politischen Prozesse beherrscht, ist kein fairer Vorwurf. Erstens soll sie das auch nicht, und zweitens kommt die lähmende und kartellisierende Professionalität schon noch früh genug mit der Zeit.
Die Aufforderung zum Masseneintritt in die FDP kann ich nur mit einem herzlichen Lachen quittieren. Diese Partei ist doch geradezu stolz auf ihre realitätsvergessene Europa-Besoffenheit, und sobald Kritik an der absurden "Rettungspolitik" geäußert wird, buddelt man den Säulenheiligen Genscher aus, der was von Frieden und Eierkuchen faselt, und alle liegen sich wieder ergriffen in den Armen, während draußen eine Idee in Trümmer fällt. Wohin der Trend geht, haben die Delegierten mit der Nichtwahl Schäfflers in den Vorstand verdeutlicht.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Auch mir scheint, gefühlsmäßig, die Absage etwas routiniert. Die heutige Entwicklung schreit geradezu nach politischen Alternativen, auch personellen. mfG
Zehn Prozent Wählerstimmen, auch wenn's Amateure sind, können dieses Land ändern. Und das ist langsam nötig! Wieso dürfen die Stümper eigentlich immer nur auf der anderen Seite sein?
Zitat von Hausmann im Beitrag #3Auch mir scheint, gefühlsmäßig, die Absage etwas routiniert. Die heutige Entwicklung schreit geradezu nach politischen Alternativen, auch personellen. mfG
Das haben die Hamburger damals auch gedacht. Und wer erinnert sich heute noch an die Erfolge der »politischen Alternative« von der Statt-Partei?
Ich denke, dass eine demokratische Wende nur im bestehenden Parteienspektrum funktionieren kann. Der Masseneintritt in die FDP scheint mir erfolgversprechender als das Verschenken von Stimmen an die AfD.
Zitat von Thomas Pauli im Beitrag #4Zehn Prozent Wählerstimmen, auch wenn's Amateure sind, können dieses Land ändern. Und das ist langsam nötig! Wieso dürfen die Stümper eigentlich immer nur auf der anderen Seite sein?
Herzlich, Thomas
Jeder muss an der Wahlurne seinen eigenen Weg finden. Ich würde diese Stimmen eher als Proteststimmen betrachten.
Aber mit zehn Prozent Wählerstimmen kann man dieses Land zum Glück nicht ändern, sonst hätten wir schon eine Regierungsbeteiligung der Kommunisten von der Linkspartei.
Zitat ber mit zehn Prozent Wählerstimmen kann man dieses Land zum Glück nicht ändern
Ich kann mir denken, daß doch mehr passiren wird. Eine Partei, die sich bundesweit rechts (so wird es wahrgenommen werden) von der CDU positioniert, nimmt ihr die Möglichkeit, bei Bedarf einfach weiter nach links zu rutschen um dort Wähler abzugrasen. Wir werden sehen, wnn die CDU beginnt, Sperrfeuer auf die AfD zu legen, fürchtet sie sich. Und allein darüber würde ich mich schon freuen. Man wird ja bescheiden.
Zitat von Rayson im Beitrag #2Da ist der Wunsch des aktiven FDP-Mitglieds Vater des Gedankens.
Überhaupt nicht. Im Gegenteil wäre eine erfolgreiche AfD als Bündnispartner viel interessanter als jede andere Partei. Und ich habe auch wenig Befürchtung, daß die AfD-Stimmen der FDP schaden werden. Es wird für die FDP im Herbst 8-10% geben - da wäre ein halbes Prozent an die AfD kein Problem. Das Hauptpotential der Neugründung sind frustrierte Unionsanhänger und vor allem Nichtwähler.
Zitat Wenn etwas "wenig durchdacht" ist, dann die aktuelle Euro-"Rettungs"-Politik.
Durchaus. Das ist aber keine Gegenargument zu meiner Kritik. Sondern im Gegenteil ist es doch gerade der Anspruch der AfD-Leute zu sagen, sie wären die Fachleute und wüßten es besser als Merkel und Co. Dieser Anspruch gilt aber maximal für die Analyse der vergangenen Fehler - und nicht für die Lösungsansätze.
Zitat Jetzt ist es erst einmal erforderlich, ihr einen öffentlichen Kontrapunkt entgegenzusetzen
Wofür ist das erforderlich? Fürs Wohlgefühl? Einen konstruktiven Beitrag sehe ich da nicht.
Zitat Dass eine neue Partei nicht aus dem Stand heraus die eingefahrenen politischen Prozesse beherrscht, ist kein fairer Vorwurf.
Das war auch kein Vorwurf, sondern eine nüchterne Feststellung. Sie haben entscheidende Fehler gemacht, sie sind zu spät dran, sie werden die Organisation nicht stemmen können.
Ich hätte auch den Gebrüdern Wright nicht zum Vorwurf gemacht, daß ihr erstes Modell noch nicht langstreckentauglich war. Aber doch prognostiziert, daß sie damit nicht über den Atlantik kommen.
Zitat Die Aufforderung zum Masseneintritt in die FDP kann ich nur mit einem herzlichen Lachen quittieren.
Achtung: Ich beziehe mich auf den Zeitpunkt, als Lucke und Kollegen sich zum Handeln gegen den ESM entschlossen. Das war noch VOR dem Mitgliederentscheid, und den hätten sie wuppen können. Stattdessen haben sie sich lieber in Neuprojekten verwirklichen wollen.
Zitat Wohin der Trend geht, haben die Delegierten mit der Nichtwahl Schäfflers in den Vorstand verdeutlicht.
Mit einer sehr knappen Nichtwahl. Für eine Person, die einen Parteitag vorher nicht mal in die Nähe einer Vorstandskandidatur gekommen wäre. Das Beispiel unterstreicht nur, wie knapp die ESM-Mehrheit in der FDP weiterhin ist.
Aber das Thema ist ja durch. Der AfD wird losrennen, und sich genauso blutige Nasen holen wie bei allen bisherigen Versuchen. Da vermisse ich auch Lernfähigkeit bei einigen Leuten - der Schachtschneider hat doch schon beim BfB gesehen, wie man es nicht macht.
Edit: Namensfehler bei "Schachtschneider" korrigiert.
Zitat von Thomas Pauli im Beitrag #4Zehn Prozent Wählerstimmen, auch wenn's Amateure sind, können dieses Land ändern.
Es werden aber nicht annähernd 10%. Und wie Stefanolix schon sagte: Die werden nichts ändern.
Sondern im Gegenteil würde ein "Erfolg" der AfD das alte System erst richtig stabilisieren. Dann sind nämlich die ganzen Kritiker und Quertreiber in einer Ecke isoliert und werden in Union und FDP das Durchregieren nicht mehr stören.
Was würde denn ein Ergebnis von 10% für die AfD heißen? Das heißt, daß 90% der Deutschen FÜR den ESM gestimmt haben. Auf so ein Ergebnis können sich Merkel und Co. dann berufen, ihre Linie ist dann demokratisch legitimiert - da sind dann Meinungsumfragen über ESM-Ablehnung im Volk unwichtig geworden.
Ich möchte noch einmal auf den entscheidenden Punkt hinweisen: Eine konzeptionelle konservative Partei, die aktuelle Themen wie den ESM nur mitnimmt - die könnte sich neben der Union ähnlich etablieren wie die Grünen es neben der SPD getan haben. Und dadurch die Union zu Kursänderungen zwingen.
Aber genau das macht die AfD nicht (das könnten ihre Gründer wohl auch gar nicht). Sie konzentriert sich auf ein Kernthema - und wird damit nur erreichen, daß ihre Gegner sich entsprechend zusammenschließen. Und wenn das Thema dann durch ist, ist sie inhaltlich ausgelutscht und nicht mehr lebensfähig.
Zitat von stefanolix im Beitrag #5Das haben die Hamburger damals auch gedacht.
Richtig.
Ich habe ja jede der bisherigen Gründungsversuche miterlebt (bis auf die Republikaner, die auch nur begrenzt in diese Reihe passen). Ich habe jedes Mal Freunde und Bekannte gehabt, die da begeistert mitgemacht haben, mit denen ich dann auch viel diskutiert habe.
Und es waren immer die gleichen Diskussionen, wie sie auch jetzt kommen. Ein völliges Déja vu-Erlebnis.
Das schreit ja eigentlich nach einer Gegenposition. Allerdings weiß ich nicht, ob ich die Zeit dazu finde - inzwischen lebe ich schon drei Leben parallel. Übrigens: ich wette einen Fuffi, dass die AfD über 5% kommt. Halten Sie die Wette, werter R.A.?
Zitat Es wäre Platz in Deutschland für eine wirklich konservative Partei. Die CDU hat mit ihrem Linksrutsch viel Platz gemacht, die 5%-Hürde wäre da kein Problem. Und eine konservative Partei würde im Zweifelsfall auch alle die Punkte vertreten, die der AfD zentral sind. Aber über konservative Werte hätte sie eben die Substanz, um auch ohne ein Modethema wie ESM-Ablehnung langfristig weiterzumachen. Aber eine solche Partei konnten und wollten die Professoren aus dem Elfenbeinturm nicht gründen.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #11Das schreit ja eigentlich nach einer Gegenposition.
Oh ja, das würde mich sehr freuen.
Mir war schon bewußt, daß mein Artikel so überhaupt nicht zu den Wünschen und Hoffnungen vieler hier im Forum paßt. Aber man sollte in der weiteren Diskussion oder Gegenbeiträgen vielleicht stärker als in meinem Artikel zwischen den Themen differenzieren.
Wenn es nämlich darum ginge, daß die AfD mit ihrer ESM-Kritik recht hätte, daß wir Volksentscheide bräuchten, daß wir die DM wieder haben sollten: Darüber müßten wir nicht streiten, da stimme ich entweder sofort zu oder ich halte es für nicht wichtig genug für einen Streit ;-)
Wenn dagegen mal jemand darstellen möchte, warum er die Lösungsvorschläge der AfD für gut, realistisch und umsetzbar hält - das würde mich wirklich interessieren.
Oder aber wir reden übe die konkreten Wahlchancen. Die m. E. gar nicht sehr davon abhängig sind, was nun von den Lösungsvorschlägen zu halten ist. Nur wenige Wähler werden das wirklich analysieren.
Zitat ich wette einen Fuffi, dass die AfD über 5% kommt. Halten Sie die Wette, werter R.A.?
Hmm, ich bin mir wirklich sicher, daß die AFD das nicht schafft. Wette aber eigentlich selten und bisher nie um Geld. Maximal mal eine Flasche Rotwein (und die habe ich bisher immer gewonnen).
Bevor wir da konkret werden möchte ich aber unsortiert ein paar Punkte nennen:
Die AfD hat derzeit bestimmt einige zehntausend Anhänger mit einem persönlichen Umfeld von einigen hunderttausend Wählern. Um in den Bundestag zu kommen braucht sie aber 2,5 Millionen Wähler - von denen die meisten bis heute noch überhaupt nichts von dieser Partei wissen.
Die meisten Leute sind überhaupt erst bereit eine Partei zu wählen, wenn sie diese mehrfach deutlich wahrgenommen haben. In der Regel mit klassischer Wahlwerbung.
Die AfD wird auf dem Wahlzettel irgendwo ganz unten stehen, bei den Neulingen halt. Irgendwo hinter den bibeltreuen Christen und den jogischen Fliegern. Eine Mehrzahl der Wähler liest überhaupt nur die ersten Einträge auf dem Wahlzettel.
Die Flächen für die großformatige Außenwerbung und die guten Anzeigenplätze werden von den etablierten Parteien in diesen Wochen gebucht. Wenn die AfD mit der Wahlkampfplanung anfängt, wird sie nur noch Kleinplakate hinkriegen.
Die etablierten Parteien haben bereits ihre Kandidaten für alle Wahlkreise nominiert. Diese sind entweder schon länger bekannt oder fangen jetzt an, im Wahlkreis bei allen Veranstaltungen Präsenz zu zeigen. Nach Ostern kommen auch die ersten Zeitungsartikel mit Vorstellungen über die lokalen Kandidaten für den Herbst. Die AfD wird erst einmal Mühe haben, in jedem Wahlkreis irgend jemand zu finden, der rechtzeitig für den Wahlzettel angemeldet werden kann.
Generell kann die AfD froh sein über die dümmlichen "Rechtspopulismus"-Berichte in diversen Medien. Damit wird sie wenigstens bekannt und ihre potentiellen Wähler ärgern sich über solche Berichte und werden mobilisiert. Ansonsten wird die Partei in der Berichterstattung auch nicht mehr weiter vorkommen, vor allem nicht in der heißen Phase.
Und mal ganz generell: Es hat seit der ersten Bundestagswahl überhaupt noch nie eine Partei geschafft, im ersten Anlauf und ohne vorherige Wahlerfahrung in den Bundestag zu kommen. Die Grünen hatten einige Jahre Vorlauf mit diversen Wahlerfolgen, sind aber bei der ersten Bundestagskandidatur mit 1,5% jämmerlich gescheitert. Auch die Piraten hatten längeren Vorlauf als die AfD mit mehreren Wahlen und bekamen dann 2% für den Bundestag. Alle übrigen Neugründungen hatten noch viel schlechtere Ergebnisse, die AfD-Vorläufer Schill und Pro DM waren mit 0,8% noch die halbwegs erfolgreichsten.
Zitat von R.A. im Beitrag #13Und mal ganz generell: Es hat seit der ersten Bundestagswahl überhaupt noch nie eine Partei geschafft, im ersten Anlauf und ohne vorherige Wahlerfahrung in den Bundestag zu kommen.
Na und?
Ich hatte 1985(?) mit mir gerungen, aus dem Scheißverein SED auszutreten und es aus ähnlich bräsigen Gründen dann doch nicht getan - mit Blick auch vielerlei innerparteiliche Reformhoffnungen. Inzwischen scheint die politische Landschaft wohl ähnlich verschnarcht zu sein?
Schaetze 1-3 Promille ist deutlich realistischer. Wenn es diese Partei uberhaupt auf den Wahlzettel schafft. Harte Worte, aber es fehlt voellig am Rueckenwind fuer eine derartige Parteineugruendung.
Schaetze 1-3 Promille ist deutlich realistischer. Wenn es diese Partei uberhaupt auf den Wahlzettel schafft. Harte Worte, aber es fehlt voellig am Rueckenwind fuer eine derartige Parteineugruendung.
Woraus schließen Sie das, liebe Dagny? Herzlichen Gruß, Andreas Döding
Ich sehe die Erfolgschancen der "Alternative" ganz ähnlich wie R.A. Nämlich praktisch keine Chance, in den Bundestag zu kommen.
Persönlich finde ich die "Alternative" sogar ganz symphatisch. Die Partei ist einfach nicht bekannt genug.
Wir hier in Zettels Raum haben da halt eine sehr verzerrte Wahrnehmung. Wir tummeln uns in einem sehr kleinen Teil der Blogosphäre, nämlich der liberal-libertären Nische (Zettel, BLOG, Antibürokratieteam, Achse des Guten, etc.). Und dann meint man halt gerne, dass die Themen die man dort liest tatsächlich viele Menschen bewegen. Ist aber nicht so.
Ich würde einmal ganz stark vermuten, dass bei einer ungestützten Befragung deutlich weniger als 5% der Wähler die "Alternative" überhaupt kennen würden. Und wenn von diesen wiederum jeder zwanzigste die Partei tatsächlich wählt, wäre das bereits ein großer Erfolg. Meine Prognose für die Bundestagswahl: Die "Alternative" verfehlt wahrscheinlich schon die formalen Hürden. Sollte sie aber doch flächendeckend antreten (was unwahrscheinlich ist), kommt sie auf maximal 0,2%. Sorry, liebe Leute, so ist das Leben. R.A. hat auch recht: wer eine Korrektur am bisherigen Regierungskurs in der Euro-Frage will, kann dies durch ein Engagement in den Regierungsparteien deutlich wirkungsvoller, als durch eine Stimme für die "Alternative".
Nur eine Ergänzung, lieber R.A.:
Zitat R.A.:
Zitat Es wäre Platz in Deutschland für eine wirklich konservative Partei. Die CDU hat mit ihrem Linksrutsch viel Platz gemacht, die 5%-Hürde wäre da kein Problem. Und eine konservative Partei würde im Zweifelsfall auch alle die Punkte vertreten, die der AfD zentral sind. Aber über konservative Werte hätte sie eben die Substanz, um auch ohne ein Modethema wie ESM-Ablehnung langfristig weiterzumachen. Aber eine solche Partei konnten und wollten die Professoren aus dem Elfenbeinturm nicht gründen.
Tja, eine solche Partei gäbe es (zumindest vom Prinzip her) eigentlich schon. Sie nennt sich FDP. Eine FDP mit einer korrigierten Position zur Euro-Rettung ist doch genau das, was die "Professoren" eigentlich wollen. Würde sich die FDP zu einem solchen Kurswechsel glaubhaft durchringen, wäre m.E. der Wiedereinzug in den Bundestag gesichert. Wahrscheinlich mit über 10% der Stimmen.
Zitat Die Aufforderung zum Masseneintritt in die FDP kann ich nur mit einem herzlichen Lachen quittieren.
Achtung: Ich beziehe mich auf den Zeitpunkt, als Lucke und Kollegen sich zum Handeln gegen den ESM entschlossen. Das war noch VOR dem Mitgliederentscheid, und den hätten sie wuppen können. Stattdessen haben sie sich lieber in Neuprojekten verwirklichen wollen.
Ich bin da sehr skeptisch, was den Masseneintritt angeht. Vor allem noch VOR dem Mitgliederentscheid? Als das Ding ins Rollen kam, haben mit Sicherheit alle FDP-Territorialverbände sehr genau darauf geachtet, dass sie nicht "übernommen werden". Man erinnere sich an die Überzeugungsarbeit der Parteiführung, dem quertreibenden Flügel doch bitte keine Unterstützung zu geben. Wer hätte denn da die potenziellen Neumitglieder aufnehmen wollen?
Ich fürchte, mit dem Masseneintritt wird das nichts.
Beste Grüße, Calimero
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
Zitat von Calimero im Beitrag #18 Ich bin da sehr skeptisch, was den Masseneintritt angeht. Vor allem noch VOR dem Mitgliederentscheid? Als das Ding ins Rollen kam, haben mit Sicherheit alle FDP-Territorialverbände sehr genau darauf geachtet, dass sie nicht "übernommen werden". Man erinnere sich an die Überzeugungsarbeit der Parteiführung, dem quertreibenden Flügel doch bitte keine Unterstützung zu geben. Wer hätte denn da die potenziellen Neumitglieder aufnehmen wollen?
Ich fürchte, mit dem Masseneintritt wird das nichts.
Korrekt. Und das ist sogar historisch verbrieft. Zu Zeiten der Studentenproteste 98 gab es auch schon mal die Idee die FDP zu "kapern". Mit der Konsequenz dass einige hundert Mitgliedsanträge von Studenten einfach nicht bearbeitet wurden.
Ich mache mir da keine Illusionen: Die Parteiführung der FDP fühlt sich durchaus sehr wohl in ihrem elitären Club, das haben wir spätestens bei dem Umgang mit dem Mitgliederentscheid verfolgen dürfen. Und die würden sich mit Zähnen und Klauen wehren, dass dieser elitäre Club genau da bleibt wo er ist.
Und nebenbei bemerkt: Die FDP hat meines letzten Standes so um die 65.000 Mitglieder. Und unabhängig vom Quorum haben zumindest von denen, die abgestimmt haben, die Hälfte dagegen gestimmt. Und das soll man sich antun ? Ist es da nicht sinnvoller eine eigene Partei zu gründen, wo man nicht von vorneherein die eigenen Ziele gegen breite Widerstände durchsetzen muss ? Selbst wenn 5000 oder 10000 Leute in die FDP eintreten und den Mitgliederentscheid "wuppen", dürfte man doch immernoch davon ausgehen, dass man locker 30.000 Parteifreunde hat, die so gar nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen. Da geht man schnell unter.
Zitat von R.A. im Beitrag #1Es gibt eine lange Liste des Scheiterns von Parteigründungen im bürgerlichen Spektrum.
Ist scho recht. Nur gibt es zu vielen Dingen eine lange Liste des Scheiterns bis es jemandem gelingt es umzusetzen. Das gilt für die meisten technischen Erfindungen. Und es gilt auch in der Politik.
Als Geert Wilders mit seiner Partei das erste Mal antrat hat man auch laut gelacht und ich denke die Häme mit der ihm begegnet wurde, ist sogar noch deutlich heftiger als das, was sich über einer Neugründung in Deutschland so ergiesst. Heute lacht man nicht mehr. Und er hat überhaupt keine Parteistrukturen gehabt (böse Leute würden sagen, er hat sie bis heute nicht). Aber er hatte ein Thema das den Leuten unter den Nägeln brennt und das von anderen Parteien sträflich vernachlässigt wurde. Die Piraten haben übrigens ihre ersten Erfolge genauso erzielt. Durch ein Thema das andere vernachlässigten.
Ich würde den Zündstoff Euro nicht unterschätzen. Ganz und gar nicht. Die Euro-Krise ist sehr präsent, vielleicht im Moment nicht in den Medien, aber es kocht ja fleissig weiter. Und jedes mal wenn Deutschland, respektive die Nordländer, zahlt (und das bei Licht betrachtet das einzige Konzept, dass Europa derzeit fährt) platzt dem Michel ein bischen mehr der Kragen. Und das ist keine Stimmung, die man nur in der liberalen Blogosphäre spüren kann. Man kann mit jedem auf der Strasse sprechen, man kann Leserbriefe lesen, im Sportverein die Ohren aufsperren oder einfach in der Kantine beim Mittagessen zuhören. Da ist nahezu nirgendwo Verständnis für das, was unsere Regierung verbricht. Ein solch extremer Gegensatz zwischen Volkes Wille und Regierung ist zumindest in meiner Lebenserfahrung einmalig. Und da interessiert es auch irgendwann nicht mehr, ob es weh tun würde, die Währungsgemeinschaft zu verlassen, es entspricht irgendwann dem puren Volkswillen. Und das ist dann die Stunde derjenigen, die am besten diese Stimmung verwerten können. Ich meine das ernst: Man lese einfach mal Leserbriefe. Oder höre am Stammtisch zu. Selbst die geballte Indoktrinationsmacht unserer Medien ist nicht in der Lage das unterm Teppich zu halten.
Zitat von R.A.Und ich habe auch wenig Befürchtung, daß die AfD-Stimmen der FDP schaden werden. Es wird für die FDP im Herbst 8-10% geben - da wäre ein halbes Prozent an die AfD kein Problem.
Wie gesagt: Schaun mer mal.
Zitat von R.A.Sondern im Gegenteil ist es doch gerade der Anspruch der AfD-Leute zu sagen, sie wären die Fachleute und wüßten es besser als Merkel und Co.
Auch wenn große Ökonomen wie du das Konzept mal locker in einem Satz erledigen können: Der Weg über Parallelwährungen gilt als sehr intelligenter Weg, aus einer existierenden Währung "auszusteigen". Der Fehler von Merkel und der FDP ist ja schon die Verweigerung, das Problem anzuerkennen: Zwischen Transferunion und Euro-Ausstieg gibt es keine politisch gangbaren Wege, derart drastische Verschuldungs- und Wettbewerbskrisen zu lösen. Wer zu dem Schluss kommt, dass eine Transferunion das größere Übel ist, ist selbstverständlich auch in der Pflicht, Ausstiegsszenarien aufzuzeigen. Die AfD tut das in seriöser und vor allem ehrlicher Weise.
Zitat von R.A.Wofür ist das erforderlich? Fürs Wohlgefühl?
Ich kenne deine Vorstellung von Demokratie nicht (bzw. nicht mehr), aber meine sieht so aus, dass den Wählern Alternativen vorgelegt werden, über die sie zu entscheiden haben. Idealerweise geht dem eine öffentliche Debatte der unterschiedlichen Vorstellungen voraus. Die Euro- und EU-Kritik wird von einem Kartell aus Regierung und den größten Oppositionsparteien in unlauterer Weise tabuisiert und in die extremistische Ecke geschoben. Wenn es die einzige Funktion der AfD wäre, diese Lüge zu erledigen, hätte sie sich schon Verdienste um dieses Land erworben.
Zitat von R.A.Sie haben entscheidende Fehler gemacht, sie sind zu spät dran, sie werden die Organisation nicht stemmen können.
Das wird man sehen. Wenn sie nicht zur Wahl stehen, wird man sie nicht wählen können, das ist klar. Es wäre schade um diese Demokratie.
Zitat von R.A.Mit einer sehr knappen Nichtwahl. Für eine Person, die einen Parteitag vorher nicht mal in die Nähe einer Vorstandskandidatur gekommen wäre. Das Beispiel unterstreicht nur, wie knapp die ESM-Mehrheit in der FDP weiterhin ist.
Knapp? Die praktisch einzige konsequent und glaubwürdig liberale Stimme in der FDP hat es nicht einmal in ein Gremium geschafft, für das 18 Plätze zur freien Wahl standen. Demnach wäre jeder Bundesliga-Absteiger knapp an der Meisterschaft vorbeigeschrammt.
Zitat von R.A.Da vermisse ich auch Lernfähigkeit bei einigen Leuten - der Schachtschnabel hat doch schon beim BfB gesehen, wie man es nicht macht.
Namensverballhornungen findet man ja eher in den unteren Schubladen, aber nun gut... Jedenfalls ist die Situation eine andere: Den BfB konnte man noch als Spinner abtun, die einer glanzvollen Zukunft mit der neuen Währung im Wege stehen. Heute funktioniert diese Methode nicht mehr. Deswegen muss man jetzt auch zum letzten Mittel greifen, um die unliebsame Konkurrenz zu verhindern. Wir kennen es alle und können die Anwendung live beobachten.
Zitat von R.A.Was würde denn ein Ergebnis von 10% für die AfD heißen? Das heißt, daß 90% der Deutschen FÜR den ESM gestimmt haben. Auf so ein Ergebnis können sich Merkel und Co. dann berufen, ihre Linie ist dann demokratisch legitimiert - da sind dann Meinungsumfragen über ESM-Ablehnung im Volk unwichtig geworden.
Zunächst mal: Stimmen für die "Linke" und diverse Splitterparteien sind auch keine Stimmen *für* den Euro. Und selbstverständlich werden alle Stimmen für eine der Kartellparteien als Bestätigung für deren Eurokurs aufgefasst werden, egal ob die AfD antritt oder nicht. Oder kannst du dir eine Situation vorstellen, in der Merkel und Rösler vor die Kamera treten und sagen: "Mit Ihrer Stimme für uns haben sie Ihre Zweifel an der Euro-Politik deutlich zum Ausdruck gebracht."? In your dreams, baby, in your dreams... Aber diese Naivität nehme ich dir eigentlich auch nicht ab.
Zitat von R.A.Eine konzeptionelle konservative Partei, die aktuelle Themen wie den ESM nur mitnimmt - die könnte sich neben der Union ähnlich etablieren wie die Grünen es neben der SPD getan haben. Und dadurch die Union zu Kursänderungen zwingen.
Gerade umgekehrt wird ein Schuh draus. Wie eine konservative Partei aussehen soll, die nicht sofort mit Gründung als extreme Rechte oder ewiggestrige entlarvt werden würde, ist eins der großen Rätsel nicht nur enttäuschter Unionswähler. Was vor 20 Jahren noch als legitime konservative Position galt, ist heute schon verfassungsfeindlich. Und es ist ja wirklich nicht so, dass man heute mit konservativen Positionen irgendjemanden hinter dem Ofen hervorlocken könnte: Die meisten interessiert es nicht, und der Rest traut sich nicht (siehe oben). Aber dass beim Euro etwas ganz gewaltig schief läuft, finden in diesem Land viele, und sie merken auch, dass sie von den Kartellparteien nicht vertreten werden. Genau deswegen gibt es die AfD, und genau das ist ihre Chance.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von Florian im Beitrag #17 Tja, eine solche Partei gäbe es (zumindest vom Prinzip her) eigentlich schon. Sie nennt sich FDP. Eine FDP mit einer korrigierten Position zur Euro-Rettung ist doch genau das, was die "Professoren" eigentlich wollen. Würde sich die FDP zu einem solchen Kurswechsel glaubhaft durchringen, wäre m.E. der Wiedereinzug in den Bundestag gesichert. Wahrscheinlich mit über 10% der Stimmen.
Lieber Florian,
die FDP ist keine konservative Partei. Die FDP ist - wie ich schon einmal erläutert hatte - eine im besten Sinne sozialliberale Partei. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass in der FDP die letzten aufrechten Sozialdemokraten versammelt sind. Die CDU war einmal eine konservative Partei - mittlerweile frönt sie nur noch dem Staatsglauben und hat sämtliche "Werte" aus dem Programm genommen. Da ist sie übrigens im wesentlichen vergleichbar mit der SPD [bei uns in der Arzneimittelzulassung würde man von "essential similiar" sprechen, und sagen, die CDU ist das Generikum der SPD, allerdings ist letztere ja auch nur das Generikum einer früheren Staatstragenden sozialistischen Partei]... Nein, die FDP ist - unter den derzeit "großen" Parteien - die letzte Partei, die sich noch vor die soziale Marktwirtschaft stellt - und nicht gleich den Umbau in eine sozial(istisch)e Planwirtschaft fordert. Allerdings fehlen uns im Parteienspektrum derzeit zwei Parteien: - eine konservative, nicht nur etatistische Partei ähnlich der Adenauer-CDU - und noch viel wichtiger: eine liberale Partei, die nicht nur sozialliberal daherkommt - ganz ähnlich der niederländischen Volkspartij voor Vrijheid en Democratie.
Ich denke nicht, dass ich lange in der neuen AfD bleiben werde - denn auch ich sehe die Chancen, dass diese zu einer Art deutschen VVD wird, auch sehr gering. Vielleicht aber schafft es die AfD, tatsächlich sich konservativ zu geben ohne gleich in rechtspopulistische Bereiche abzugleiten. Eine respektable konservative Partei, selbst wenn diese tatsächlich nur 5-10% der Wählerstimmen erhalten könnte, wäre in der Tat eine Bereicherung für den Bundestag. Und zwar deshalb, weil es den Parteiführungen vor Augen führt, dass die vollkommene Fixierung auf das sozialdemokratische oder (in ökologischem Mantel verkleidete) sozialistische Wählerpotential falsch ist und es immer noch liberale und konservative Wähler gibt, die eben nicht abseits des demokratischen Konsens stehen, sondern mit beiden Füssen fest auf dem Boden des Grundgesetzes.
Zitat von adder im Beitrag #22die FDP ist keine konservative Partei. Die FDP ist - wie ich schon einmal erläutert hatte - eine im besten Sinne sozialliberale Partei. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass in der FDP die letzten aufrechten Sozialdemokraten versammelt sind.
Möchte trotzdem auf die Verdienste von Herrn Schäffler und den interessanten Publikationsbetrieb der Naumann-Stiftung hinweisen.
mfG
----------------------------------------------------- Mehr Liberalismus wäre dringend vonnöten. Zettel
Zitat von Calimero im Beitrag #18Ich bin da sehr skeptisch, was den Masseneintritt angeht. Vor allem noch VOR dem Mitgliederentscheid? Als das Ding ins Rollen kam, haben mit Sicherheit alle FDP-Territorialverbände sehr genau darauf geachtet, dass sie nicht "übernommen werden".
Die FDP ist keine zentralistische Partei. Jeder Kreisverband entscheidet autonom, ob er einen Bewerber aufnehmen will, da läßt sich niemand von der Parteiführung reinreden. Und nur ganz wenige Kreisverbände waren so deutlich pro-ESM, daß sie wirklich einen ernsthaften Bewerber abgelehnt hätten. Dann wäre er halt zum Nachbarkreisverband gegangen.
Wobei die Bewerber natürlich schon ein ernsthaftes liberales Interesse abseits der ESM-Frage hätten demonstrieren müssen. Wer bei der Aufnahmeverhandlung erzählt, er wäre gegen ESM, Neger und Schwule - der hätte auch bei Schäffler-orientierten KVs keine Chance gehabt.
Deswegen liegt auch Llarian falsch:
Zitat Zu Zeiten der Studentenproteste 98 gab es auch schon mal die Idee die FDP zu "kapern".
Das war damals die völlig idiotische Idee, die FDP mit einem Thema zu kapern, daß in der Partei völlig anders gesehen wurde. Da brauchte es überhaupt keine Weisung der Parteiführung (wie oben gesagt, die hätte ohnehin nichts bewirkt), sondern solche Aufnahmeanträge sind von den Kreisverbänden ganz autonom und normal entsorgt worden.
Llarian:
Zitat Selbst wenn 5000 oder 10000 Leute in die FDP eintreten und den Mitgliederentscheid "wuppen", dürfte man doch immernoch davon ausgehen, dass man locker 30.000 Parteifreunde hat, die so gar nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen. Da geht man schnell unter.
"So gar nicht" stimmt nicht. Richtige ESM-Fans gab und gibt es in der FDP fast nicht. Sondern maximal die Überzeugung, daß er etwas weniger schlecht als die Alternativen ist. Da ist durchaus eine gemeinsame Basis da, um im weiteren Verlauf mit Diskussion und Überzeugung einen stabilen Anti-ESM-Kurs durchzusetzen. Viel wichtiger: Mit der Gründung einer eigenen Partei läßt man das Potential der 30.000 ESM-Gegner in der FDP ungenutzt. Die bleiben dort in der Minderheit, werden aber nur zu einem sehr kleinen Teil zur Neugründung wechseln. Die Neugründung ist dann zwar ideologisch super auf Linie, auf viel zu schwach um etwas zu erreichen.
Zitat von R.A. im Beitrag #24 Das war damals die völlig idiotische Idee, die FDP mit einem Thema zu kapern, daß in der Partei völlig anders gesehen wurde. Da brauchte es überhaupt keine Weisung der Parteiführung (wie oben gesagt, die hätte ohnehin nichts bewirkt), sondern solche Aufnahmeanträge sind von den Kreisverbänden ganz autonom und normal entsorgt worden.
Was die These absolut im Kern bestätigt. Massenweise Eintritte um eine Entscheidung zu beeinflussen werden nicht geduldet, die genauen Mehrheitsverhältnisse spielen dabei heute wie damals keine Rolle. Ob das eine Weisung von oben ist oder konkludentes Verhalten ist dabei irrelevant. Entscheidend ist: Man lässt sich seine Meinung nicht durch Neueintritte beeinflussen.
Zitat Richtige ESM-Fans gab und gibt es in der FDP fast nicht. Sondern maximal die Überzeugung, daß er etwas weniger schlecht als die Alternativen ist.
Das soll vielleicht jetzt dem dienen um die FDP nicht ganz so mies aussehen zu lassen. Nur haben wir alle den Vorstand erlebt und wie er argumentiert hat und vorgegangen ist. Da ist nichts, aber auch gar nichts schönzureden. Die Alternative zum ESM wäre ein Ende der Koaltion gewesen. Und damit ein Ende der Regierungsbeteilung. Das und in meinen Augen nur das, war der Grund warum der ESM die weniger schlechter Alternative war.
Zitat Viel wichtiger: Mit der Gründung einer eigenen Partei läßt man das Potential der 30.000 ESM-Gegner in der FDP ungenutzt. Die bleiben dort in der Minderheit, werden aber nur zu einem sehr kleinen Teil zur Neugründung wechseln. Die Neugründung ist dann zwar ideologisch super auf Linie, auf viel zu schwach um etwas zu erreichen.
Die derzeitige FDP erreicht auch nichts. Im Gegenteil, man kann berechtigt sagen, sie schadet. Denn sie verhindert das sich wirkliche liberale Parteien neu konstituieren können und überhaupt noch liberale Ideen als Alternative diskutiert werden. Und sie leistet dem Liberalismus einen Bärendienst, wenn sie mit ihrem Pöstchengeschacher (schönen Gruss von Professor Pinkwart) und Klientelpoltik den Gegnern genau die Munition liefert die diese benötigen.
Es ist wie adder weiter oben korrekt schreibt: Die FDP beherbergt heute die letzten aufrechten Sozialdemokraten. Und zwar genau die. Der Liberalismus ist selbst in der FDP ein Randthema. Ich habe das selbst lange nicht wahrhaben wollen. Mit dem Energieirrsinn war es eigentlich offensichtlich, aber spätestens mit dem ESM war es nicht mehr wegzudiskutieren. Den ESM abzulehnen wäre für Deutschland nicht dramatisch gewesen (es gab nie eine Verpflichtung dazu). Einzig für die Ministerriege der FDP wäre es dramatisch gewesen. Das dafür passende Wort ist dieses Forums nicht würdig, soll sich jeder selbst überlegen wie man das nennt.
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