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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 30 Antworten
und wurde 6.257 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Kaa Offline




Beiträge: 658

06.12.2012 20:04
#26 RE: Zettels Meckerecke: Andors Idee Antworten

Zitat von vivendi im Beitrag #23
Zitat von ratloser im Beitrag #21


Was ich am Kapitalismus schon zu Jugendzeiten nie ganz verstanden habe: wie kann ein Wirtschaftssystem langfristig bestehen, das für sein Gedeihen darauf angewiesen ist, dass das Wachstum die Rationalisierungseffekte dauerhaft übersteigt... in dem ein steady state nicht vorgesehen ist?


Sind Sie sicher, dass dies eine zwingende und exklusive Eigenschaft des Kapitalismus ist?


Zwingend ja. Warum ich mir sicher bin - gelernt über persönliche Bekanntschaft, Wirtschaftsabsolvent mit einem sehr hohen Alter, aber wenn der sich irren sollte, und auch ein WirtschaftsProfessor, den er noch vor 20 Jahren zu diesem Thema zu Rate zog, laße ich mich gerne eines Besseren belehren. Das hat mich nämlich auch schon immer beunruhigt. Seit ich Kind bin heißt die Lösung für Wirtschaftsprobleme: Wachstum. Ich erinnere mich nur an diese eine Lösung, die (im Bereich der Wirtschaft) nachhaltig ist - alle anderen Wirtschaftslösungen haben in der Wirtschaft Nebenwirkungen.

Das Wachstum ist natürlich rein logisch gesehen außerhalb der Wirtschaft begrenzt. Auf jeden Fall, die Antwort vor 20 Jahren soll ungefär folgende gewesen sein: "Es kann nicht auf Dauer bestehen. Was Besseres gibt es aber nicht. Wir machen weiter, solange es geht."


Politisch korrekt zu sein, ..., wäre, so zu tun, als könne man Hundekacke an der sauberen Seite anfassen Michael Robotham (Krimiautor)

ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

06.12.2012 20:34
#27 RE: Zettels Meckerecke: Andors Idee Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #25

Arbeitslosigkeit ist keine Folge fehlender Arbeitsplätze so wie die Schokolade im Regal des Supermarktes auch keine Folge abnehmenden Schokoladenappetits ist, es sei denn in den Regalen liegen nur noch Schlager-Süßtafeln.
Zitat von ratloser im Beitrag #21
Was sollen wir mit diesen Menschen machen?

Am besten nichts. Einfach in Ruhe lassen.



hmmm....prinzipiell wäre es doch möglich, die Arbeit soweit zu rationalisieren/automatisieren, dass der Bedarf an menschlicher Arbeitskraft niedriger ist, als der Bedarf nach Erwerbsarbeit (d.h., nicht alle haben die Möglichkeit, mit Arbeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen), ohne dass die Wertschöpfung durch die Arbeit hoch genug wäre, um mittels Umverteilung alle Menschen ohne Erwerbsarbeit zu ernähren?

Außerdem: one size doesn´t fit all... Menschen, die körperlich/kognitiv nicht in der Lage sind, die vorhandene, bezahlte Arbeit auszuüben, kann man zwar "in Ruhe lassen", aber das entspricht wohl weder unseren ethischen Vorstellungen, noch dient es dem "sozialen Frieden"?!

Noricus Offline



Beiträge: 2.362

06.12.2012 21:09
#28 RE: Zettels Meckerecke: Andors Idee Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #4

Im Ernst, das kommt heraus wenn es für jedes Land einen eigenen EU-Kommissar gibt. Wir haben einen Umwelt- und einen Klimaschutzkommissar. Bei zusätzlichen Eu-Ländern kann man sicher noch einen Kommissar für reine Luft und reines Wasser finden.


Absolut richtig.

Zitat von Noricus
Außerdem darf jedes Land einen Kommissar stellen: Dies führt bei derzeit 27 Mitgliedstaaten zu einer – gelinde gesagt – dysfunktionalen Ressortverteilung: Über Portefeuilles wie "Digitale Agenda" oder "Klimapolitik" mag man lachen oder sich ärgern; dass der Kuchen "Handel", "Wettbewerb", "Binnenmarkt und Dienstleistungen" von drei Kellnern aufgetischt wird, lässt an einer effizienten Verwaltungs­führung zweifeln.



Die Zahl der Kommissare gehört dringendst reduziert. Und warum sollte man die Damen und Herren nicht von den Völkern der Mitgliedsstaaten wählen lassen? Das würde vielleicht solche Fehlbesetzungen verhindern.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

06.12.2012 21:39
#29 RE: Zettels Meckerecke: Andors Idee Antworten

Zitat von ratloser im Beitrag #27

hmmm....prinzipiell wäre es doch möglich, die Arbeit soweit zu rationalisieren/automatisieren, dass der Bedarf an menschlicher Arbeitskraft niedriger ist, als der Bedarf nach Erwerbsarbeit (d.h., nicht alle haben die Möglichkeit, mit Arbeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen), ohne dass die Wertschöpfung durch die Arbeit hoch genug wäre, um mittels Umverteilung alle Menschen ohne Erwerbsarbeit zu ernähren?

Aber nur wenn man von einem Zustand des Stillstands hinsichtlich der Entstehung völlig neuer Wirtschaftszweige ausgeht. Bisher hat sich immer die Art der Tätigkeit verändert, es verringerte sich aber nicht zwingend die Anzahl der Arbeitsplätze, solange das wirtschaftliche Wachstum und die Gewerbefreiheit durch staatliche Eingriffe nicht bis zur Planwirtschaft begrenzt und aufgehoben wurde.
Jeder sich anbietende Erwerbstätige kann genauso gut ein Anbieter von Erwerbstätigkeit werden. Diese Möglichkeit zu beschränken gehört allerdings zum Nebeneffekt eines stark ausgebauten Staatswesens.
Ich denke schon, dass es grundsätzlich für jeden möglich ist, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, weil es nicht nur eine Frage der sich bietenden Möglichkeiten ist, sondern eben auch in ihrer Entdeckung und Erschaffung.
Zitat von ratloser im Beitrag #27
Außerdem: one size doesn´t fit all... Menschen, die körperlich/kognitiv nicht in der Lage sind, die vorhandene, bezahlte Arbeit auszuüben, kann man zwar "in Ruhe lassen", aber das entspricht wohl weder unseren ethischen Vorstellungen, noch dient es dem "sozialen Frieden"?!

Ich rede nicht von Menschen welche Hilfe auf Grund von Hilflosigkeit benötigen.
Eine körperliche Behinderung stellt allerdings nicht zwingend eine Hilflosigkeit dar. Stephen Hawking ist nicht mal in der Lage sich ohne Technik auch nur zu artikulieren, kann aber seinen Lebensunterhalt selbständig bestreiten. Ein zugegeben extremes Beispiel für eine aber ebenso extreme körperliche Einschränkung.

Viele Grüße, Erling Plaethe

ThomasM Offline



Beiträge: 29

07.12.2012 16:59
#30 RE: Zettels Meckerecke: Andors Idee Antworten

Zitat von vivendi im Beitrag #23
Zitat von ratloser im Beitrag #21


Was ich am Kapitalismus schon zu Jugendzeiten nie ganz verstanden habe: wie kann ein Wirtschaftssystem langfristig bestehen, das für sein Gedeihen darauf angewiesen ist, dass das Wachstum die Rationalisierungseffekte dauerhaft übersteigt... in dem ein steady state nicht vorgesehen ist?


Sind Sie sicher, dass dies eine zwingende und exklusive Eigenschaft des Kapitalismus ist?

Es ist die zwingende Folge des Wunsches, in einer technisierten Gesellschaft zu leben.

In einer Gesellschaft, der es an technischen Fähigkeiten mangelt, Informationen und Waren schnell über große Entfernungen zu transportieren, gibt es eine nachhaltige Wirtschaft, die mangels Gesetze ein Kapitalismus ist. Diese besteht darin, dass sich Gemeinschaften grundsätzlich lokal versorgen und es daher eine starke Betonung der Landwirtschaft gibt, damit genug Nahrung vorhanden sind. Allerdings fehlen dann in der Regel die Ressourcen, um überall Dinge wie Maschinen oder Internet bereit zu stellen.

Wir werden auch wieder in eine solche Form der Gesellschaft zurückfallen, wenn wir es nicht schaffen, eine technisierte, nachhaltige Wirtschaftsform zu entwickeln.

Gruß
Thomas

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

07.12.2012 17:31
#31 RE: Zettels Meckerecke: Andors Idee Antworten

Zitat von ThomasM im Beitrag #30

In einer Gesellschaft, der es an technischen Fähigkeiten mangelt, Informationen und Waren schnell über große Entfernungen zu transportieren, gibt es eine nachhaltige Wirtschaft, die mangels Gesetze ein Kapitalismus ist. Diese besteht darin, dass sich Gemeinschaften grundsätzlich lokal versorgen und es daher eine starke Betonung der Landwirtschaft gibt, damit genug Nahrung vorhanden sind. Allerdings fehlen dann in der Regel die Ressourcen, um überall Dinge wie Maschinen oder Internet bereit zu stellen.



Bisher bekannte Subsistenzwirtschaftsformen waren allerdings alles andere als "nachhaltig", sondern lebten ganz stark auf Kosten natürlicher Ressourcen. Das funktioniert nur so lange gut, wie eben die Bevölkerungszahl sehr klein gegenüber dem Angebot natürlicher Ressourcen ist.

Zitat

Wir werden auch wieder in eine solche Form der Gesellschaft zurückfallen, wenn wir es nicht schaffen, eine technisierte, nachhaltige Wirtschaftsform zu entwickeln.



Ich weiß nicht, ob unsere jetzige Wirtschaftsform nicht schon weitgehend nachhaltig ist. Wir haben aber schon lange die Technologie entwickelt, um sie für sehr lange Zeit betreiben zu können: Kernenergie, insbesondere in der Variante Brutreaktor und Thoriumnutzung. Letztlich sind alle Punkte, denen man bisher fehlende Nachhaltigkeit ankreiden könnte - Rohstoffnutzung statt -recycling, Transport & Verkehr etc. - problematisch aufgrund ihres Energiebedarfs. Welcher sauber und nachhaltig durch Kernenergie gedeckt werden könnte. Jedenfalls so lange, wie unsere Sonne noch gedenkt zu scheinen.

Gruß,
hubersn

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