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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 11 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

10.12.2012 19:12
Friedensnobelpreis für die EU Antworten

Dazu jetzt nur diese Anmerkung. Ausführlich hatte ich mich mit der Verleihung befaßt, als sie vor zwei Monaten bekanntgegeben wurde.

Schäl Offline



Beiträge: 27

10.12.2012 20:05
#2 RE: Friedensnobelpreis für die EU Antworten

Spätestens als Obama den Preis für nichts bekommen hat, war die Reputation futsch. Die Vergabe an die EU kann das auch nicht toppen.

Llarian Offline



Beiträge: 7.117

10.12.2012 21:45
#3 RE: Friedensnobelpreis für die EU Antworten

Zitat von Schäl im Beitrag #2
Spätestens als Obama den Preis für nichts bekommen hat, war die Reputation futsch. Die Vergabe an die EU kann das auch nicht toppen.

Dem muss ich widersprechen. Der Friedensnobelpreis ist schon seit mehr als 30 Jahren ein Witz. 1978 wurde as-Sadat ausgezeichnet, ein Mann der ganze 5 Jahre vorher einen Angriffskrieg geführt hat (ein wahrer Mann des Friedens). Und Obama ist auch nicht der erste Tiefpunkt als amerikanischer Präsident, Jimmy Carter war auch nicht weniger lächerlich. Und die totale Lachnummer wurde es spätestens mit der Auszeichnung von Arafat.

Der Friedensnobelpreis ist vollkommen lächerlich, er ist ein rein politisches Kontrukt des norwegischen Parlamentes, politisch korrekt ohne Ende und ohne jedes Rückrat. Traurig genug das ihm überhaupt irgendein Wert beigemessen wird.

ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

10.12.2012 22:17
#4 RE: Friedensnobelpreis für die EU Antworten

Im Gegensatz zum Auswahlkomitee für die anderen Nobelpreis-Sparten handelt es sich beim Friedensnobelpreis-Komitee um ein rein norwegisch parteipolitisches Grüppchen, das die im norwegischen Parlament vertretenen Parteien zusammenstellen.

Wer die weitgehend links homogenisierte Parteienlandschaft Norwegens kennt, weiss, was da zu erwarten ist.

Die Veranstaltung ist ein linksideologischer PR-Gag und hat mit dem Grundgedanken Alfred Nobel´s rein gar nichts mehr zu tun. Entsprechend wird dann der Nobelpreis schon mal an notorische Terroristen, für gute Hoffnungen in einen noch zu krönenden US-Präsidenten und an eine anonyme, demokratisch nicht gewählte Bürokratie vergeben.

Nicht der Aufmerksamkeit wert....

Juno Offline



Beiträge: 332

11.12.2012 07:25
#5 RE: Friedensnobelpreis für die EU Antworten

Burkhard Müller-Ulrich hat es im Oktober auf den Punkt gebracht:
Ein ideologischer Rettungsschirm für Europa
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/1891890/

Karl Theodor Offline




Beiträge: 55

11.12.2012 09:32
#6 RE: Friedensnobelpreis für die EU Antworten

Europas Zerfall ist längst eingeleitet und unaufhaltsam. Es bleibt nur noch die Frage, was von dem großen ("gut gemeinten") Vorhaben am Ende übrig bleiben wird? Wieviel Rumpf-EU wird am Ende noch existieren können? Wie schrieb L. Erhard im 12. Kapitel sinngemäß (1960er)? Er sehe einen Zerfall/eine Bedrohung der Sozialen Marktwirtschaft und Freiheit auf sich/uns zu kommen, weil die geistigen Grundlagen zum Entwickeln bzw. Erhalten der freiheitlichen und wirtschaftlichen Errungenschaften bzw. Ziele zunehmend abhanden kommen. So ist es und dieses Abhandenkommen hält noch an. Das Geblubber aus den Einheitsparteien und "Mediengewaltigen" (die GEZ-finanzierten Wahrheitsverkünder voran) sprechen Bände darüber.
Aus meiner Sicht ist ein EU-Binnenmarkt in Freiheit (Marktwirtschaft) völlig ausreichend und nützlich. Ein freiheitliches Europa der Regionen und Vielfalt. Gleichheit ist ein Wettbewerbsnachteil. Vor allem auf unerwartete Veränderungen können sich nur zäh neue Strategien entwickeln.

Frankenstein Offline




Beiträge: 891

11.12.2012 10:02
#7 RE: Friedensnobelpreis für die EU Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #1
[...] Ja gewiß, die europäische Einigung war nach dem Zweiten Weltkrieg ein großes, mutiges Unternehmen [...]

Werter Zettel,

ich stimme Ihren Ausführungen ja soweit zu, aber was bitte schön war an dem Unternehmen denn "mutig"?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

11.12.2012 13:43
#8 RE: Friedensnobelpreis für die EU Antworten

Zitat von Frankenstein im Beitrag #7
Zitat von Zettel im Beitrag #1
[...] Ja gewiß, die europäische Einigung war nach dem Zweiten Weltkrieg ein großes, mutiges Unternehmen [...]

Werter Zettel,

ich stimme Ihren Ausführungen ja soweit zu, aber was bitte schön war an dem Unternehmen denn "mutig"?

Diejenigen, die damals den europischen Gedanken vertraten, mußte einen doppelten Kampf führen: Gegen die Nationalisten in ihren Ländern und gegen die Linke, die in der Montanunion kapitalistisches Teufelswerk sah. Die SPD hat die Montanunion ebenso abgelehnt wie die Linksparteien in den anderen Ländern.

Die Einigung Europas in Angriff zu nehmen war mutig; und sie war vermutlich nur dadurch möglich, daß es in allen Ländern Christdemokraten gab, denen so etwas wie ein neues Karolingerreich vorschwebte.

Aber eben nur ihnen. Die Nationalisten wollten das ebensowenig wie die Linken.

Herzlich, Zettel

Frankenstein Offline




Beiträge: 891

11.12.2012 15:11
#9 RE: Friedensnobelpreis für die EU Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #8
Zitat von Frankenstein im Beitrag #7
Zitat von Zettel im Beitrag #1
[...] Ja gewiß, die europäische Einigung war nach dem Zweiten Weltkrieg ein großes, mutiges Unternehmen [...]

Werter Zettel,

ich stimme Ihren Ausführungen ja soweit zu, aber was bitte schön war an dem Unternehmen denn "mutig"?

Diejenigen, die damals den europischen Gedanken vertraten, mußte einen doppelten Kampf führen: Gegen die Nationalisten in ihren Ländern und gegen die Linke, die in der Montanunion kapitalistisches Teufelswerk sah. Die SPD hat die Montanunion ebenso abgelehnt wie die Linksparteien in den anderen Ländern.

Die Einigung Europas in Angriff zu nehmen war mutig; und sie war vermutlich nur dadurch möglich, daß es in allen Ländern Christdemokraten gab, denen so etwas wie ein neues Karolingerreich vorschwebte.

Aber eben nur ihnen. Die Nationalisten wollten das ebensowenig wie die Linken.

Herzlich, Zettel


Lieber Zettel,

vielen Dank für die Erläuterungen. Interessanterweise findet sich unter dem Link folgendes Zitat seitens der SPD (Erik Nölting):

"Die Montanunion sei nichts anderes als ein Wirtschaftsraum, kritisierte Schmid weiter. Besonderes Gemeinschaftsbewusstsein könne man so nicht schaffen.

Notwendig sei vielmehr eine umfassendere, vollkommenere Lösung, eine echte europäische Wirtschaftsunion, forderte Erik Nölting von der SPD. Man schaffe eine Teilintegration, um sich um das Problem einer wirklichen europäischen Integration herumzudrücken."

Das legt den Schluss nahe, dass man der Regierung vorwirft eher zu wenig als zu viel wollen, statt Mut also Mutlosigkeit.

Allzu wichtig ist das jetzt alles aber nicht (mein Interesse war diesbezüglich soziolinguistischer Natur, da die Formulierung mich vage an den in der Regel analog bizarren Feigheitsvorwurf bezüglich terroritischer Attentäter erinnerte, denen man ja meist so ziemlich alles vorwerfen kann ausser eben Feigheit).

Herzlichst, Frankenstein

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

11.12.2012 15:36
#10 RE: Friedensnobelpreis für die EU Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #3
Zitat von Schäl im Beitrag #2
Spätestens als Obama den Preis für nichts bekommen hat, war die Reputation futsch. Die Vergabe an die EU kann das auch nicht toppen.

Dem muss ich widersprechen. Der Friedensnobelpreis ist schon seit mehr als 30 Jahren ein Witz. 1978 wurde as-Sadat ausgezeichnet, ein Mann der ganze 5 Jahre vorher einen Angriffskrieg geführt hat (ein wahrer Mann des Friedens). Und Obama ist auch nicht der erste Tiefpunkt als amerikanischer Präsident, Jimmy Carter war auch nicht weniger lächerlich. Und die totale Lachnummer wurde es spätestens mit der Auszeichnung von Arafat.

Der Friedensnobelpreis ist vollkommen lächerlich, er ist ein rein politisches Kontrukt des norwegischen Parlamentes, politisch korrekt ohne Ende und ohne jedes Rückrat. Traurig genug das ihm überhaupt irgendein Wert beigemessen wird.


Die Auszeichnungen für Politiker, die mit dem Nahostkonflikt zu tun haben, würde ich als [verzweifelte] Versuche der Einflussnahme betrachten. Gut gemeint war auf jeden Fall die Verleihung an Sadat und Begin. Immerhin war es für Israel lange Zeit eine Entlastung, nicht auch noch mit Ägypten einen permanenten Kleinkrieg zu führen. Soweit ich mich erinnere, sehen das viele Israelis auch eher positiv.

Llarian Offline



Beiträge: 7.117

11.12.2012 21:25
#11 RE: Friedensnobelpreis für die EU Antworten

Zitat von stefanolix im Beitrag #10
Die Auszeichnungen für Politiker, die mit dem Nahostkonflikt zu tun haben, würde ich als [verzweifelte] Versuche der Einflussnahme betrachten. Gut gemeint war auf jeden Fall die Verleihung an Sadat und Begin.

Gut gemeint ist es vielleicht auch einen Analphabeten die Doktorwürde zuzuerkennen. Nur richtig ist es deswegen nicht. Es geht (zumindest mir) an dieser Stelle weniger darum, ob man es gut fand, was Sadat später getan hat. Jemand der einen Angriffskrieg vorbereitet und geführt hat, hat meines Erachtens das Anrecht auf einen solchen Preis für immer verloren. Und der einzige Grund warum Sadat nicht als Massenmörder in die Geschichtsbücher einging, war ja nun, dass er den Krieg verloren hat. Einen Mann des Friedens stelle ich mir jedenfalls ein bischen anders vor.

Und es stimmt, es geht im Einflussnahme. Genau das ist das Problem. Es geht um Politik. Und nicht um Frieden. Das macht den Preis ja so jämmerlich.

Quentin Quencher Offline




Beiträge: 120

12.12.2012 22:28
#12 RE: Friedensnobelpreis für die EU Antworten

Lieber Zettel,

unlängst hörte ich einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Umkämpfte Erinnerung – wie mit Geschichte Politik gemacht wird, in der auch über die politische Vergangenheitsdeutung in Zusammenhang mit Europa gesprochen wurde. Und von dem Versuch eine europäische Identität zu schaffen. Nach Meinung der da versammelten Historiker ein vergeblicher Versuch.

Mich hat dies zu einem etwas launischen Kommentar angeregt: „Die Europäische Union braucht weder eine europäische Identität, noch eine europäisches Geschichtsbewusstsein, noch eine große europäische Idee. Alles das belastet nur das sehr erfolgreiche Projekt des partnerschaftlichen Miteinander zum eigenen und gegenseitigem Nutzen.“

Quentin Quencher
Glitzerwasser

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