Zitat:Die bemannte Raumfahrt ist immer wesentlich eine Prestigefrage gewesen. An wissenschaftlicher Forschung, an kommerziellem Nutzen könnte man mehr erreichen, wenn man für die in sie investierten immensen Summen Roboter bauen und einsetzen würde.
Zu welchen außerordentlichen Leistungen inzwischen Roboter in der Raumforschung fähig sind, zeigt aktuell der Marsroboter Curiosity (siehe Curiosity - Höhepunkt der bisherigen Marsforschung; ZR vom 5. 8. 2012). [/quo
Ich stimme Zettel fast immer zu, aber bei diesen Punkt bin ich komplett andere Meinung. Bemannte Raumfahrt ist eigentlich das wichtigste Ziel und Vorhaben der Menschheit. Wie mann gegen bemannte Raumfahrt sein kann ist mir unverständlich. Ich kann es einfach nicht verstehen.
Leider denken zuviele so und deshalb ist bis heute die Raumfahrt so weit hinter ihren Möglichkeiten geblieben.
Zitat von Kane im Beitrag #2Bemannte Raumfahrt ist eigentlich das wichtigste Ziel und Vorhaben der Menschheit.
Sagt wer? Rechtsstaat, Wohlstand, gesicherte Versorgung mit Energie und Nahrung für möglichst alle Menschen wird wohl auch im 21. Jahrhundert wichtiger sein als irgendwelche Science Fiction Träumereien.
Zitat Wie mann gegen bemannte Raumfahrt sein kann ist mir unverständlich.
Zitat von ZettelAber wenn in zehn Jahren, vielleicht schon früher, chinesische Taikonauten auf dem Mond herumfahren werden wie einst Eugene Cernan und Harrison Schmitt, dann wird das bildhaft signalisieren: Die Chinesen sind die aufsteigende Macht; die USA befinden sich im Niedergang.
Wenn die Amerikaner auf dem Mond herumkurven wollen, müssen sie sich das Geld von den Chinesen leihen. So viel besser ist ds auch nicht. Da aber 10 Jahre lange Zeit sind, besteht die Chance, dass sie ein gemeinsames Projekt starten.
Zitat von ZettelAber wenn in zehn Jahren, vielleicht schon früher, chinesische Taikonauten auf dem Mond herumfahren werden wie einst Eugene Cernan und Harrison Schmitt, dann wird das bildhaft signalisieren: Die Chinesen ...
...liegen hinter den USA nur noch 50 Jahre zurück.
Ich halt die Astronauten der bemannten Raumfahrt als Vermittler für sehr wichtig. Sie sind die einzigen, die wirklich authentisch beschreiben können, dass es diese unvorstellbare Welt da draußen gibt. Technisch mögen Menschen im All für die Forschung verzichtbar sein, für die Bildung und einer Aufklärung zu kosmopolitischen Denken im Sinne Kants sind sie es aus meiner Sicht nicht. Da sollte man ruhig ein paar Aufklärungs- und Präventionsprogramme streichen und dafür ein paar mehr Menschen ins All schicken.
Ob das vom staatlichen Stellen geschehen muss ist natürlich eine andere Frage, aber hier tut sich ja insbesondere in den USA viel was die Entwicklung einer privaten Raumfahrtindustrie angeht.
Zitat von isildur im Beitrag #6Ich halt die Astronauten der bemannten Raumfahrt als Vermittler für sehr wichtig. Sie sind die einzigen, die wirklich authentisch beschreiben können, dass es diese unvorstellbare Welt da draußen gibt.
Sind es, lieber isildur, nicht eher die Bilder, die uns beeindrucken und vielleicht auch beeinflussen? Die unglaublich schönen Bilder von Hubble, von den Sonden zu den Planeten; die Bilder, auf denen man die Erde als den blauen Planeten sieht?
Bilder sind generell bei solchen Dingen eindrucksvoller als Sprache. Hinzu kommt, daß Astronauten in der Regel keine Poeten sind. Sie sprechen die nüchterne Sprache der Technik.
Ich habe das Poetischste herausgegriffen, was Cernan gesagt hat; er hatte sich das vermutlich für seinen letzten Schritt weg vom Mondboden zurechtgelegt. Üblicherweise hört sich der Sprechfunk so an:
Zitat 170:30:27 Schmitt: Yeah. Unfortunately, their little plan didn't count for the fact that it's hard to pack the ETB with the film magazines in it.
170:30:34 Cernan: And I'll try and get the big bag here cinched up.
170:30:38 Schmitt: That is a major task.
170:30:39 Cernan: Yes, that's going to be...Oh, is it heavy. Is it heavy. Something in that core tube you put in there?
170:30:45 Schmitt: Yes, sir.
170:30:46 Cernan: Okay.
170:30:47 Schmitt: Don't tell anybody, though, because they'll get mad at me.
170:30:49 Cernan: Oh, man, is that heavy. Holy smoley. Oh! (Pause; static)
170:31:03 Schmitt: (Garbled) 252 has about three-quarters of a core - hand pushed (into the ground) - (taken about) half a meter inside the plus-Y (north) footpad.
170:31:24 Parker: Okay; copy that.
170:31:29 Cernan: Okay, Jack, how's that ETB coming so you can get going?
170:31:31 Schmitt: Fine.
170:31:32 Cernan: Okay, I've got to...
170:31:33 Schmitt: I've got to put it on the strap, though.
170:31:37 Cernan: I can get that. This is all cinched up. I think it'll hold. Why don't you start on up? Then I'll start dusting you.
170:31:47 Schmitt: Okay. (Pause)
170:31:52 Cernan: Okay. Very good.
170:31:54 Schmitt: Anything fall out?
170:31:55 Cernan: Nope.
170:31:56 Schmitt: Okay. Oh...
Parker ist ein Mann von Mission Control in Houston. ETB ist der equipment transfer bag; ein Sack mit Ausrüstung, in dem diese aus der Landefähre auf den Mondboden und zurück gebracht wurde.
Ich habe übrigens eben gesehen, daß der Link zu diesem Transskript in meinem Artikel falsch gewesen war; ist jetzt korrigiert. Wenn Sie direkt dorthin gehen wollen:
Ich habe jetzt die Übersetzung des Zitats korrigiert. Surface mit "Oberfläche" zu übersetzen statt, wie hier richtig, mit "Boden", war eine von diesen Gedankenlosigkeiten beim Übersetzen gewesen, die ich selbst gern anprangere:
Zitat von Zettel im Beitrag #7 Hinzu kommt, daß Astronauten in der Regel keine Poeten sind. Sie sprechen die nüchterne Sprache der Technik.
Al Worden, Kapselkommandant von Apollo 15. bildet da die Ausnahme - er hat seine Impressionen vom Mondflug 1974 in dem Gedichtband Hello Earth; Greetings from Endeavour (Nach Publishing, 1974) umgesetzt:
Quietly, like a night bird, floating, soaring, wingless We glide from shore to shore, curving and falling but not quite touching; Earth: a distant memory seen in an instant of repose... I glide upward, above the waves of the ocean moon. She is forever just out of reach and I sail on, never touching, only watching and wanting to know. ("Quietly, Like a Night Bird")
P.S. Aus den Berichten aller 6 Mondlandemissionen vom Rückflug geht übrigens hervor, daß Mondstaub ganz scheußlich & scharf nach Schießpulver riecht.
Andrew Chaikin, A Man on the Moon: The Voyages of the Apollo Astronauts (1994), 546, re Apollo 17
"But the worst moment came later, just after the docking...Fullerton called up and said, 'I'd like to take a minute of your time to read the following statement by the President of the United States of America.'...The Fullerton read the sentence that sank Schmitt's spirit: 'This may by the last time in this century that men will walk on the moon...' Schmitt barely heard what followed - He couldn't believe his ears. He hated the words, hated them for their lack of vision. Even if Nixon really believed them, he didn't have tio say so in a public statement, taking away the hopes of a generation of young people ... He would fume silently about it for the rest of the flight."
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #10Andrew Chaikin, A Man on the Moon: The Voyages of the Apollo Astronauts (1994), 546, re Apollo 17
"But the worst moment came later, just after the docking...Fullerton called up and said, 'I'd like to take a minute of your time to read the following statement by the President of the United States of America.'...The Fullerton read the sentence that sank Schmitt's spirit: 'This may by the last time in this century that men will walk on the moon...' Schmitt barely heard what followed - He couldn't believe his ears. He hated the words, hated them for their lack of vision. Even if Nixon really believed them, he didn't have tio say so in a public statement, taking away the hopes of a generation of young people ... He would fume silently about it for the rest of the flight."
Danke, lieber Ulrich Elkmann, für diesen Fund! Wie für so viele andere. Es ist schön, Sie im Forum zu haben.
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